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Ulrich Brosinsky
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 155 Wohnort: Weinstadt
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: Dienstag, 11. Apr. 2006 22:35 Titel: VRS-PRESSEMITTEILUNG zur Ministerpräsidentenentscheidung |
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Ministerpräsidentenentscheidung zugunsten des "Kompromisses" löst Probleme nicht - Rechtschreibfriede erst nach Beseitigung der Mängel möglich
Voraussichtlich werden die Ministerpräsidenten auf ihrer heutigen Konferenz die Reform der Rechtschreibreform einfach durchwinken. Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) weist darauf hin, daß mit diesem angeblichen Kompromiß kein Rechtschreibfriede erreicht werden kann. Hans Zehetmair, Leiter des Rates für deutsche Rechtschreibung, hat diesen Kompromiß als politisch einzig mögliche Lösung verteidigt. Dies mag für die Verhältnisse im Rat zutreffen. Grammatikverstöße, Sinnentstellungen, willkürliche Unsystematik und erhöhte Fehlerzahlen an den Schulen erfordern eine andere Lösung: Rückkehr zu den bewährten Schreibweisen.
Wenn die Politik darauf besteht, etwas für richtig zu erklären, was nach der Grammatik falsch ist, beweist dies, daß es falsch war, die Politik mit dieser Aufgabe zu betrauen.
In der deutschen Sprachgemeinschaft lehnt eine überwältigende Mehrheit die Rechtschreibreform ab. Der Kompromiß im Rat, in dem Reformbefürworter die Mehrheit haben, ist demokratisch bedeutungslos. Die Unterschriftensammlung des Deutschen Elternvereins e. V., der Aufruf der 22 Bürgerinitiativen und der gestrige Appell von Schriftstellern, Rechtswissenschaftlern sowie die Bayerische Akademie der Schönen Künste an die Ministerpräsidenten bestätigen dies.
Ein weiterer Aspekt sind die auch nach der Reform der Reform verbliebenen inneren Widersprüche, diese erfordern umfassende Korrekturen, schon deshalb kann die heutige Fassung nicht als Abschluß des Reformwerkes angesehen werden.
Die Ministerpräsidenten haben es in der Hand, ob der Reformneubau weiterhin ein Sanierungsfall bleibt, oder ob mit der Rückkehr ins vertraute und vor allem funktionsfähige Heim der bewährten Schreibweisen Probleme und Widersprüche auf einen Schlag beseitigt werden.
Was hindert die Ministerpräsidenten, das Volk zu vertreten, anstatt der Minderheit von unter 10% der Reformbefürworter willfährig zu sein?
Der VRS wendet sich entschieden gegen Manipulationen an der Sprache aus ideologischen Gründen oder wirtschaftlichen Interessen. Es ist einer Sprachkultur unwürdig, ständig künstlich Neuerungen einzuführen, nur um diese vermarkten zu können.
Wer sich mit dem Gedanken an die Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung nicht anfreunden mag und weiterhin meint, wir benötigten eine Aufsicht über die Entwicklung unserer Sprache, könnte doch mit uns zumindest darin übereinstimmen, daß diese Aufgabe in unabhängige Hände gelegt werden sollte, damit alle theoretischen und praktischen Aspekte Gehör und Berücksichtigung finden, sowie Entscheidungen ohne vorherrschenden Einfluß von Ideologie und Kommerz möglich werden.
Pressemitteilung des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e. V. (VRS)
Abdruck honorarfrei - Beleg erbeten!
Pressekontakt:
Elke Philburn, Pressesprecherin des VRS
www.vrs-ev.de/vorstand.php#philburn
pressesprecher@vrs-ev.de
Zuletzt bearbeitet von Ulrich Brosinsky am Donnerstag, 13. Apr. 2006 10:53, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Ulrich Brosinsky
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 155 Wohnort: Weinstadt
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: Dienstag, 11. Apr. 2006 23:54 Titel: Echo auf die VRS-Pressemitteilung |
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M E D I E N E C H O
Die Pressemitteilung des VRS zur Entscheidung der Ministerpräsidenten am 30. März 2006 über die Änderungen der Rechtschreibreform wurde von einigen Medien aufgegriffen und mit kurzen Zitaten berücksichtigt. Zum Beispiel stellt die Tagesschau fest:
Reformgegner finden keinen Frieden
Den Gegnern der Rechtschreibreform gehen die Korrekturen immer noch nicht weit genug. So erklärte der Verein für deutsche Rechtschreibung: "Mit diesem angeblichen Kompromiss kann kein Rechtschreibfriede erreicht werden." Auch nach der Reform der Reform blieben "innere Widersprüche", die umfassendere Korrekturen verlangten. Der Verein plädiert deshalb für eine "Rückkehr ins vertraute und vor allem funktionsfähige Heim der bewährten Schreibweisen" vor 1996.
Weitgehend übereinstimmend berichtet ZDF heute:
Gegner immer noch unzufrieden
Den Gegnern der Rechtschreibreform gehen die Korrekturen immer noch nicht weit genug. "Mit diesem angeblichen Kompromiss kann kein Rechtschreibfriede erreicht werden", hieß es in einer Erklärung des Vereins für deutsche Rechtschreibung". Auch nach der Reform der Reform blieben "innere Widersprüche", die umfassendere Korrekturen verlangten. Der Verein plädiert deshalb für eine "Rückkehr ins vertraute und vor allem funktionsfähige Heim der bewährten Schreibweisen" vor 1996.
Folgende knappe Meldung bringt Deutschlandradio unter Kulturnachrichten:
Ministerpräsidenten beschließen Rechtschreibreform - Protest der Gegner hält an
Der Protest hat nichts genützt: Einstimmig haben die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer Korrekturen an der Rechtsschreibreform gebilligt. Die neuen Regeln sollen ab August in allen deutschen Schulen und Verwaltungen gelten. Gegner der Reform hatten vor der Abstimmung noch protestiert. Nach Ansicht des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege kann mit diesem angeblichen Kompromiss kein Rechtschreibfriede erreicht werden. Dem Verein gehören Schriftsteller wie Reiner Kunze, Günter Kunert und Siegfried Lenz an.
Nur unter dem halben Namen "Verein für deutsche Rechtschreibung" findet sich auf der Netzseite FAZ.NET der Frankfurter Allgemeinen:
Die Gegner der Rechtschreibreform erklärten unterdessen, die Korrekturen gingen immer noch nicht weit genug. "Mit diesem angeblichen Kompromiß kann kein Rechtschreibfriede erreicht werden", hieß es am Donnerstag in einer Erklärung des "Vereins für deutsche Rechtschreibung". Auch nach der Reform der Reform blieben "innere Widersprüche", die umfassendere Korrekturen verlangten. Der Verein plädiert deshalb für eine "Rückkehr ins vertraute und vor allem funktionsfähige Heim der bewährten Schreibweisen" vor 1996.
[Anm. UB: Ohne die Gegenüberstellung zum "Sanierungsfall Reformneubau" unterstreicht das Bild des "vertrauten Heimes" leider die oft, aber zu Unrecht erhobene Unterstellung, Reformkritiker hätten die Haltung eines reformunfreudigen Biedermannes.]
Auch Finanzen.de erwähnt die neuen Rechtschreibregeln und zitiert:
Bis zuletzt hatten Reformgegner gegen die geplanten Änderungen protestiert. Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) erklärte, mit diesem angeblichen Kompromiss könne «kein Rechtschreibfriede» erreicht werden. «Grammatikverstöße, Sinnentstellungen, willkürliche Unsystematik und erhöhte Fehlerzahlen an den Schulen erfordern eine andere Lösung: Rückkehr zu den bewährten Schreibweisen.»
Besondere Erwähnung verdient das Juraforum, wo unter Politik die gesamte Pressemitteilung eingestellt ist. |
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