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Der Rechtschreibreformer Dieter Nerius

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
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Beitrag: Mittwoch, 01. Sep. 2004 21:45    Titel: Der Rechtschreibreformer Dieter Nerius Antworten mit Zitat

Prof. Dr. phil. habil. Dieter Nerius
Universität Rostock
Institut für Germanistik
August-Bebel-Str. 28
18051 Rostock
E-Mail: dieter.nerius@philfak.uni-rostock.de
Tel.: 0381 4982581 (dienstlich), 0381 441314 (privat)

Inhalt der Homepage

Forschungsgebiete - Forschungs- und Publikationsprojekte
Publikationsverzeichnis - Lebenslauf

Forschungsgebiete

Graphematik und Orthographie
Neuere Sprachgeschichte
Lexikologie

Forschungs- und Publikationsprojekte

Schwerpunkt „Theoretische Grundlagen und Entwicklungsprozesse der deutschen Orthographie“:
– Neubearbeitung des Buches „Deutsche Orthographie“ für die 3. Auflage unter Beteiligung
von Fachwissenschaftlern mehrerer deutscher Universitäten
– Monographie „Die Geschichte des deutschen Rechtschreibwörterbuches im 20. Jahrhundert“: Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse eines von der DFG geförderten Forschungsprojektes
– Dokumentation „Die orthographischen Konferenzen von 1876 und 1901 und ihre Rolle in
der Geschichte der deutschen Orthographie“
– Dokumentation „Die orthographischen Schriften von Konrad Duden“
– verantwortliche Betreuung weiterer Bände der Reihe Documenta orthographica des Olms-Verlages als Mitherausgeber dieser Reihe

Ausgewählte Publikationen

Bücher:
Untersuchungen zur Herausbildung einer nationalen Norm der deutschen Literatursprache. 1967 - Untersuchungen zu einer Reform der deutschen Orthographie. 1975 - Theoretische Probleme der deutschen Orthographie. (Zus. mit J. Scharnhorst). 1980 - Einführung in die Grammatik und Orthographie der deutschen Gegenwartssprache. (Zus. mit K. G. Sommerfeldt, G. Starke). 1981 - Deutsche Orthographie. 1987 - Die Groß- und Kleinschreibung im Deutschen. (Zus. mit P. Ewald). 1988 - Studien zur Geschichte der deutschen Orthographie (Zus. mit J. Scharnhorst). 1992 - Die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. 1996 - Zur Neuregelung der deutschen Orthographie. (Zus. mit G. Augst, K. Blüml u. H. Sitta). 1997 - Die Entwicklung der Großschreibung im Deutschen von 1500 bis 1700. (Zus. mit R. Bergmann). 1998

Aufsätze:
Probleme der geschriebenen Sprache. (ZPSK, 27, 1974) - Zu sprachwissenschaftlichen Grundfragen der deutschen Orthographie. (JbIG, Reihe A, Bd. 8.2, 1980) - Zur Bestimmung der sprachlichen Norm. (ZPSK, 33, 1980) - Sprachwissenschaftliche Untersuchungen zu einer Reform der deutschen Orthographie auf dem Gebiet der Groß- und Kleinschreibung. (LS/ZISW/A, 83/1, 1981) - Zur Stellung der Eigennamen in Wörterbüchern der deutschen Gegenwartssprache. (Symposium on Lexicography II. Hg.: K. Hyldgaard-Jensen, A. Zettersten. 1985) - Zur Bestimmung und Differenzierung der Prinzipien der Orthographie. (New Trends in Graphemics and Orthography. Hg.: G. Augst. 1986) - Gesprochene und geschriebene Sprache. (Soziolinguistik. Internationales Handbuch. Hg.: U. Ammon, N. Dittmar, K. J. Mattheier. 1987) - Aufgaben und Möglichkeiten orthographischer Wörterbücher. (Symposium on Lexicography III. Hg.: K. Hyldgaard-Jensen, A. Zettersten. 1988) - Zur Geschichte und Funktion des Dudens. (Symposium on Lexicography IV. Hg.: K. Hyldgaard-Jensen, A. Zettersten 1989) - Die Rolle J. Chr. Adelungs in der Geschichte der deutschen Orthographie. (Sprachwiss. 14, 1989) - Das Orthographiewörterbuch. (Wörterbücher. Internationales Handbuch. Hg.: J. Hausmann, O. Reichmann, H. E. Wiegand, L. Zgusta. 1990) - Position und Rolle von K. Duden in der Entwicklung der deutschen Orthographie. (Studien zur Geschichte der deutschen Orthographie. Hg.: D. Nerius u. J. Scharnhorst. 1992) - Orthographieentwicklung und Orthographiereform. (Schrift und Schriftlichkeit. Internationales Handbuch. Hg.: H. Günther u. O. Ludwig. 1994) - Die Geschichte der Reformbemühungen von 1965 bis 1990 in der DDR. (Zus. mit S. Hilliger). (Zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Hg.: G. Augst, K. Blüml, D. Nerius u. H. Sitta 1997) - Die Alternative: gemäßigte Kleinschreibung. (Zus. mit P. Ewald). (Zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Hg.: G. Augst, K. Blüml, D. Nerius u. H. Sitta. 1997) - Was soll und was kann eine Orthographiereform leisten? (Die Rechtschreibreform. Pro und Kontra. Hg.: H. W. Eroms, H. H. Munske. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1997, S. 157-163) - Zur Groß- und Kleinschreibung fester nominaler Wortgruppen in der gegenwärtigen und künftigen deutschen Orthographie. (Grammatica Janua Artium. Festschrift R. Bergmann. Hg.: E. Glaser u. M. Schlaefer. 1997)

Lebenslauf

geb. 1935, Studium der Germanistik und Klassischen Philologie an der Humboldt-Universität Berlin 1954-1959, Promotion 1964 an der Humboldt-Universität, Habilitation (Promotion B) 1973 an der Universität Rostock, seit 1975 Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Rostock, Leiter der Forschungsgruppe Orthographie an der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin 1974-1990, Mitherausgeber der Zeitschrift für Germanistik (Leipzig) 1980-1990, Gastprofessor an der Universität Kiel 1990, Gastprofessor an der Universität Hamburg 1991, stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Rechtschreibfragen am Institut für deutsche Sprache in Mannheim 1991-1997, seit 1997 Mitglied der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung

www.phf.uni-rostock.de/institut/igerman/personal/nerius.htm


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Samstag, 14. Mai. 2005 17:51, insgesamt 1mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Donnerstag, 14. Okt. 2004 23:17    Titel: Nerius-Märchen Antworten mit Zitat

Nerius-Märchen
_________________________________________

Neue Rechtschreibung ist ein Generationenproblem


Von Doris Kesselring

Rostock (OZ) Prof. Dieter Nerius aus Rostock arbeitete als einziger ostdeutscher Forscher an der neuen Rechtschreibung mit.

OZ: Wie erklären Sie sich den Aufstand gegen die Reform?

Nerius: Sie ist auf demokratischem Weg zustande gekommen. Selbst das Bundesverfassungsgericht hat 1998 bestätigt, dass der Staat die Kompetenz hat, die Orthografie zu verändern. Hinter dem Aufstand steckt wohl ein Generationenproblem. Umfragen zufolge sind die bis zu 30-Jährigen zu 70 Prozent für die Reform, die über 60-Jährigen zu 70 bis 80 Prozent dagegen.

OZ: Wird denn die neue Orthografie angenommen?

Nerius: Eine Erhebung der Zwischenstaatlichen Kommission ergab, dass in den Schulen so gut wie keine Probleme vorliegen. Zeitungen hatten mit Ausnahme der FAZ umgestellt und mit geringer Fehlerquote die neue Rechtschreibung praktiziert. Bei den 126 befragten deutschen Verlagen waren 75 Prozent aller Bücher in der neuen Orthografie erschienen. Wenn nun große Zeitungsverlage eine Rückwärtsrolle machen, produzieren sie erst das Chaos, das sie eigentlich vermeiden wollten.

OZ: Wie stark wurde die Orthografie eigentlich verändert?

Nerius: Die neue Rechtschreibung betrifft zwei Prozent in laufenden Texten, davon greift zu etwa 95 Prozent die so genannte ss-Regelung, die ja weitgehend Zustimmung findet. Der Erleichterungsfaktor ist nicht so gewaltig. Er wäre größer gewesen, wenn wir die Substantiv-Großschreibung abgeschafft hätten, die europaweit nur noch in der deutschen Sprache existiert.

OZ: Was wurde inzwischen zurückgenommen?

Nerius: Die Kommission hat einzelne Änderungen vorgenommen. Etwa die Einführung von Varianten. Das bezieht sich zum Beispiel auf die komplizierte Getrennt- und Zusammenschreibung. So können Sie nun Leid tun auch klein und zusammenschreiben wie kundtun oder wehtun.

OZ: Ist das nicht verwirrend?

Nerius: Viele Menschen meinen, Orthografie muss eindeutig sein und setzen Varianten mit Wirrwarr gleich. Aber Varianten sind Regel geleitet [!]. Sie sind ein Angebot, das die Fehlerzahl senken kann.

OZ: Gibt es künftig zwei Orthografien?

Nerius: Ich bin davon überzeugt, dass die Gegner es nicht schaffen, Kultusminister und Ministerpräsidenten umzustimmen. Aber die Situation ist in Deutschland nicht neu. 1880 hatten der bayrische und preußische Kultusminister eine Schulorthografie erlassen, die von den Schülern erlernt, von der Elite und der Politik aber abgelehnt wurde. Bismarck hat sie für die Behörden sogar verboten. Somit galten zwischen 1880 und 1901 in Deutschland zwei Orthografien, denn die Kultusminister sind damals nicht zurückgerudert. Erst 1901 wurde die Orthografie vereinheitlicht.

OZ: Sie bleiben optimistisch?

Nerius: Ja. Die Geschichte zeigt, es ist normal, dass nicht alle sofort auf die neue Orthografie umsteigen. Die Alten haben nach 1901 weiter Tür mit th geschrieben.
Ostsee-Zeitung vom 9. September 2004
________________________________

Anmerkungen:

Falsch: „Prof. Dieter Nerius aus Rostock arbeitete als einziger ostdeutscher Forscher an der neuen Rechtschreibung mit.“

Richtig: 1991/92 übernahm das Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim 21 DDR-Wissenschaftler. Seitdem kam der Reformzug ins Rollen.

Falsch: „Sie [die Rechtschreibreform, MR] ist auf demokratischem Weg zustande gekommen.“

Richtig: Nerius verwechselt die repräsentative Demokratie der Bundesrepublik Deutschland mit der „Volksdemokratie“ der Deutschen Demokratischen Republik und deren Wahlverfahren. Die Rechtschreibreform kam im DDR-Stil undemokratisch ohne die Volksvertretungen zustande.

Falsch: „dass der Staat die Kompetenz hat, die Orthografie zu verändern“.

Richtig: Das Bundesverfassungsgericht hatte in seinem Urteil vom 14. Juli 1998 klare Maßstäbe für eine rechtmäßige Änderung der Rechtschreibung benannt und festgestellt:
1. daß "der Staat die Sprache nicht beliebig regeln kann",
2. daß "regulierende Eingriffe" ihm, dem Staat, in der Regel oder grundsätzlich nur dann erlaubt sind, wenn es darum geht, "Vereinfachungen" vorzunehmen oder "Widersprüche im Schreibusus und Zweifel an der richtigen Schreibung zu beseitigen".

Der Verfassungsrechtler Rupert Scholz urteilt, daß die Reform - gemessen an diesen Maßstäben - "beliebig" und also verfassungswidrig sei. (Rupert Scholz: Der Bund darf nicht länger schweigen. Fremde Federn. In: FAZ Nr. 235 vom 8. Oktober 2004, S. 10) - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2327&highlight=#2327 -.

Falsch: „Eine Erhebung der Zwischenstaatlichen Kommission ergab, dass in den Schulen so gut wie keine Probleme vorliegen. Zeitungen hatten mit Ausnahme der FAZ umgestellt und mit geringer Fehlerquote die neue Rechtschreibung praktiziert.“

Richtig: Die Kommission ist befangen, ebenso die Kultusminister, die die Reform schönreden, um nicht eingestehen zu müssen, daß sie mangelhaft ist. Außerdem hatte die FAZ umgestellt, aber nach einem Jahr Erprobung am 1. August 2000 rückumgestellt. Sie steht nicht allein, sondern es gibt über 300 reformfreie Zeitungen und Zeitschriften, vgl. www.gutes-deutsch.de - und www.vrs-ev.de/pm130903.php -.

„Einer Langzeituntersuchung des Leipziger Lernpsychologen Harald Marx zufolge, hat sich die Zahl der Fehler in Schülerdiktaten nach Einführung der Rechtschreibreform erheblich erhöht. Marx hat in den Jahren 1996, also unmittelbar vor Einführung der Reform, sowie 1998, 2001 und 2004 die Diktate von insgesamt 1200 Schülern aus Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Niedersachsen ausgewertet und besonders die Schreibung von „ß“, „ss“ und „s“ beobachtet. Dabei stellte er fest, daß die Fehlerquote 2004 in den dritten Klassen bis zu 13 Prozent höher lag als 1996. Schüler der vierten Klassen machten sogar bis zu 22 Prozent mehr Fehler. Marx führt dies unter anderem darauf zurück, daß die Schüler das Gelernte auf Wörter übertragen, die von der Reform gar nicht betroffen sind. Das führt dazu, daß zum Beispiel „Ergebniss“ geschrieben wird und nicht „Ergebnis“, weil die Schüler dazu neigen, Regeln zu verallgemeinern und auch dort anzuwenden, wo sie fehl am Platz sind.

Viele Lehrer haben in den letzten Jahren von dieser Folge der Reform berichtet, stießen aber auf taube Ohren in den Ministerien. Die Untersuchung von Marx widerlegt die Behauptung der Reformbefürworter, die Schüler würden nach der Reform besser schreiben. Ihr Verfasser wirft der Kultusminister-Konferenz sogar die Verbreitung von falschen Informationen vor: Das Erlernen der Rechtschreibung in den Schulen, so Marx, sei durch die Reform nicht erleichtert, sondern erschwert worden.

Wieder ein Dinosaurier weniger. Aber vermutlich werden die Reformer ihn ausstopfen und noch lange auf ihren Jahrmärkten zur Schau stellen.“

Hubert Spiegel: Sauriersterben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 208 vom 7. September 2004, S. 33

Mit „Dinosauriern“ meint Spiegel die Märchen der Kultusminister und Reformer, mit denen sie die Bürger, die Presse und Ministerpräsidenten desinformieren.

Näheres dazu im Strang „Zum 40-Prozent-weniger-Fehler-Märchen“ - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=511 -.
______________________________________________________

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.
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Manfred Riebe



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Beitrag: Mittwoch, 03. Aug. 2005 10:09    Titel: Schadenersatzansprüche Antworten mit Zitat

Dr. Johannes Wasmuth ................................................................... München, 29. Juli 2005
Rechtsanwalt
Kobellstr. 11
80336 München


Herrn Professor
Dr. Dieter Nerius
Lindenbergstr. 5

18055 R o s t o c k


Korrektur meiner Druckfahnen zum Mauergrundstücksgesetz

Sehr geehrter Herr Professor Nerius,

obgleich meine gesamten Kommentierungen zum Recht der offenen Vermögensfragen im Handbuch Vermögen und Investitionen in der ehemaligen DDR von weit über 1.500 Seiten in bewährter klassischer Rechtschreibung verfaßt sind, erhielt ich jetzt zu meiner großen Bestürzung Korrekturabzüge aus der Setzerei, in der die von Ihnen zu verantwortende Rechtschreibung verwandt wird.

Da meine Kommentierung einheitlich in bewährter klassischer Rechtschreibung verfaßt ist und da ich es aus grundsätzlichen Erwägungen ablehne, mich dem Diktat einiger weniger Professoren, die in der Zunft der Germanisten offenbar nicht an vorderer Front stehen, aber auf Kosten des Steuerzahlers ihre Befriedigung darin fanden, an der insgesamt gut funktionierenden Rechtschreibung herumzufummeln und ohne weiteres meinen, der deutsche Sprachraum solle sich auf eine von ihnen persönlich befürwortete Rechtschreibung einlassen und die erlernten Regeln zugunsten einer zweitklassigen Schreibung aufgeben, bin ich nicht bereit, daß nun eine Lieferung meiner Kommentierungen in der auf Versatzstücke der Rechtschreibung vergangener Jahrhunderte zurückgreifenden Reformschreibung umgestellt wird.

Die Setzerei hat mir bereits mitgeteilt, daß sie über kein Satzprogramm verfüge, den angerichteten Schaden, der mit der Umstellung auf den Neuschrieb entstanden ist, zu bereinigen. Auch ich habe keine Zeit und keine Neigung, mich mit der Schadensbeseitigung durch Korrektur meiner Druckfahnen zu befassen.

Nun habe ich aus einem Artikel des „Spiegel“ erfahren, daß Sie neben Herrn Professor Augst die eigentliche Schuld für den Neuschrieb und dessen Umsetzung tragen. Daher erlaube ich mir, Sie nach § 823 I BGB i.V.m. Art. 2 I GG, § 249 I BGB wegen des mir durch Ihr vorsätzliches Verhalten entstandenen Schadens in Anspruch zu nehmen.

Beigefügt sende ich Ihnen daher die mir zugegangenen Druckfahnen der überarbeiteten Kommentierung des Mauergrundstücksgesetzes, weil ich davon ausgehe, daß Sie diese Kommentierung als ehemaliges Mitglied der SED inhaltlich am ehesten interessieren dürfte. Ich darf Sie nunmehr bitten, das von Ihnen und Ihren Kollegen ausgedachte Gefummel restlos aus meiner Kommentierung durch die Schreibweisen der bewährten klassischen Rechtschreibung zu ersetzen. Die Druckfahnen der Kommentierung zu §§ 3b, 3c und 30a des Vermögensgesetzes habe ich mit gleicher Post an Herrn Professor Augst zur Korrektur auf die bewährte klassische Rechtschreibung gesandt.

Da ich meine Korrekturen bis zum 12. August 2005 wieder bei dem Verlag einreichen muß und da ich selbst auch noch inhaltliche und sprachliche Korrekturen vorzunehmen habe, habe ich mir für die Zusendung Ihrer Korrekturen eine Frist bis zum 5. August 2005 notiert.

Nachdem Sie nunmehr ohnehin nicht mehr im Dienst sind, werden Sie diese Frist ohne weiteres einhalten und wenigstens einen kleinen Beitrag dazu leisten können, daß der von Ihnen persönlich verschuldete Schaden jedenfalls mir gegenüber möglichst klein gehalten wird.

Für Ihre Bemühungen danke ich Ihnen und sehe der pünktlichen Rücksendung der angeforderten Korrekturen gerne entgegen.

Mit freundlichen Grüßen


(Rechtsanwalt)


P.S.: Ich habe die Setzerei bereits vorsorglich gebeten, künftig auf keinen Fall meine Kommentierungen nochmals mit dem Neuschrieb zu überziehen. Sollte dies allerdings aus technischen Gründen nicht möglich sein, werde ich mir erlauben, Sie auch künftig in Anspruch zu nehmen.

________________________________________________

Anmerkungen:

Hier geht es zu dem zitierten SPIEGEL-Artikel: http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3939#3939

Siehe auch den ausgezeichneten Leserbrief von Dr. Johannes Wasmuth in der FAZ vom Freitag, 29. Juli 2005 http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3942#3942

Ich empfehle anderen Geschädigten, dem Beispiel von Dr. Wasmuth zu folgen und ebenfalls Schadenersatzansprüche geltend zu machen. Die Herren Professoren Augst und Nerius sollen durchaus wissen, was sie angerichtet haben. Man könnte aber auch derartige Schreiben an die Kultusminister senden, die ja mindestens ebenso schuldig sind.
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