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Clarissa von Platen Gast
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: Donnerstag, 23. Okt. 2003 09:41 Titel: Anglizismen |
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Ich bin dem VRS überaus dankbar für seinen Einsatz im Zusammenhang mit deutscher Rechtschreibung und Sprachpflege.
Was mich neben der unsinnigen Rechtschreib"reform" derzeit ebenso stört, ist die Veränderung unserer Sprache durch Anglizismen, geprägt von Personengruppen, die des Englischen oft gar nicht mächtig sind, Beispiel "handy".
Bei einem USA-Aufenthalt sagte mir neulich ein Student, daß man deutsch eigentlich nicht lernen müsse, um in Deutschland durchzukommen, englisch sei ja omnipräsent.
In meiner Eigenschaft als Chefredakteurin des PR-Magazins der Insel Mainau "Mainau Inselpost" habe ich mich standhaft der Rechtschreibreform widersetzt und werde meine Position auch weiterhin verteidigen.
Clarissa von Platen
CvP Redaktionsbüro
Neuhauserstr. 10
78464 Konstanz
Tel.: 07531 - 5 20 80 |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 29. Okt. 2003 09:38 Titel: Amerikanischer Germanist kämpft gegen Anglizismen |
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Bravo, Frau von Platen!
Auch der VRS kämpft mit einem Büchlein zweier VRS-Mitglieder gegen überflüssige Anglizismen: Paulwitz, Thomas, Micko, Stefan: „Engleutsch? Nein, danke! Wie sag ich's auf deutsch?“ Ein Volks-Wörterbuch. Siehe das Literaturverzeichnis: http://www.vrs-ev.de/literatur.php#rsr
Manchmal erhält man auch unerwartete Hilfe. In der Nordwest-Zeitung heißt es:
Amerikanischer Germanist kämpft gegen Anglizismen
Dr. Marron Curtis Fort leitet seit 1983 die Arbeitsstelle Niederdeutsch/Saterfriesisch an der Universität Oldenburg. Nun wird er in den Ruhestand verabschiedet. Der Germanist, der aus den USA stammt und seit 1988 deutscher Bürger ist, wurde vor allem als „Retter des Saterfriesischen“ bekannt. Er arbeitet an einem Handbuch der ostfriesischen Mundarten.
Der gebürtige Amerikaner ist besonders auf die Überfrachtung des Deutschen mit englischen Wörtern nicht gut zu sprechen. Dabei entstünden „idiotische“ Wortschöpfungen.
Frage: Sie verfechten ja nicht nur die Sprache des Niederdeutschen, sondern Sie bekämpfen auch vehement die Überfrachtung des Hochdeutschen mit Anglizismen. Hat Ihr Feldzug gegen „Denglisch“ in diesen Zeiten den Hauch einer - wenn Sie das Fremdwort verzeihen - Chance?
Fort: Das glaube ich ganz bestimmt, weil es ja so idiotisch ist. Irgendwann werden die Deutschen merken, daß sie zwar englische Wörter benutzen, ihren ursprünglichen Sinn aber oftmals bis zum Unsinn verbiegen. Ein englisches Wort ersetzt auf einmal zehn deutsche Wörter; die Nuancierung der Sprache geht sachte verloren - die Sprache wird ungenau. Es führt im Extremfall dazu, daß Deutsche „englische“ Wörter benutzen, die ein Engländer oder Amerikaner gar nicht versteht.
Frage: Welche zum Beispiel?
Fort: Handys! Es gibt „mobile phones“ oder „cell phones“ in den USA, aber kein Mensch dort kennt „Handys“. Oder was, bitte, bedeutet „powered by emotion“, wie uns ein deutscher Fernsehsender eintrichtern will? „Angetrieben durch Gefühlsbewegung“ - ich habe keine Ahnung, was damit gemeint ist. Wenn ich etwas zu sagen hätte, wäre ich für ein Gesetz, daß solchen Unsinn verbietet, aber so etwas ist nach den Erfahrungen mit den rigiden Sprach-“Säuberungen“ der Nazi-Zeit hierzulande natürlich problematisch.
Auszug aus Thomas Hellmold: Sprache - Marron Fort über die Unsitte „Denglisch“ und seine Liebe zum Niederdeutschen - Solchen Unsinn per Gesetz verbieten. In: Nordwest-Zeitung 25.10.2003
http://www.rechtschreibreform.com/Perlen/KraftBank/KraftBank.pl?WedOct2908:42:40CET2003 _________________ "Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!" (VRS) |
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