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Lesefreundlichkeit / Leselust / Lesestörungen / Leseunlust

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
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Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Dienstag, 03. Aug. 2004 17:18    Titel: Lesefreundlichkeit / Leselust / Lesestörungen / Leseunlust Antworten mit Zitat

Priorität Lesbarkeit
Wir sind die Leser und die besten Tester der RSR

Sendung „Kontrovers“ im Deutschlandfunk

In der gestrigen Diskussion zur „Rechtschreibreform“ im DLF waren die Hörermeinungen leider recht unausgewogen und nicht repräsentativ für die Meinung des Großteils der Bevölkerung – und überhaupt emotional verzerrt. Ferner wurde in der Diskussion allgemein zu wenig Wert auf die gute Lesbarkeit der Schreibweise gelegt.

Schrift bietet vordergründig die Möglichkeit, einen gesprochenen oder gedachten Text so niederzulegen, daß er verzögerungsfrei und ohne Sinnverzerrung zurückgelesen oder vorgetragen werden kann. Die früheren Regeln waren im Laufe des Jahrhunderts seit ihrer Einführung weiter verfeinert worden, so daß durch gezieltes Getrennt- oder Zusammenschreiben sowie präzise Zeichensetzungen etc die notwendigen und vom Schreiber gewollten Betonungen erhalten blieben.

Die Rechtschreibreform bewegte sich jedoch nicht in diese Richtung einer weiteren Optimierung und Nuancierung, sondern entgegengesetzt. Insoweit haben die neuen Regeln das problemlose Lesen in erheblichem Maße beeinträchtigt. Besonders diese geänderte Lesbarkeit und die Sinn-Entstellungen führten zu Irritationen und zur Ablehnung seitens des aufmerksamen Teils der deutschsprechenden Bevölkerungen. Der im Studio anwesende Professor [Dieter Nerius] räumte zwar ein, daß dies zutreffe, zog sich aber dann darauf zurück, daß es bislang kaum oder keine Tests gebe, welche auf die Lesbarkeit abzielen, man dies aber durchaus in den nächsten Jahren (!) andenken könne.

Dies ist schlicht Augenwischerei, denn: Jeder einzelne von uns war und ist ein Tester, und das überwiegende Zurückweisen der neuen Regelungen erfolgte durch uns als die „Leser“ dieser neuen Schreibweisen und weniger durch die „Schreiber“; letzteres war lediglich eine logische Konsequenz!

Dies haben auch die Reformer inzwischen erkannt, geben es jedoch nur indirekt zu, indem sie ständig nachbessern, um die Lesbarkeit wieder zu verbessern. Doch diese frühere geniale Lesbarkeit eines Textes erreichen wir nur durch völlige Zurücknahme der neuen Regeln – einschließlich des ß/ss – und ggf. anschließende Optimierung der „alten“ Regeln in die korrekte Richtung.

3.8.2004 Dietrich Beck
_____________________________________________

* Leserlichkeit - http://de.wikipedia.org/wiki/Leserlichkeit


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Montag, 04. Sep. 2006 10:48, insgesamt 3mal bearbeitet
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
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Beitrag: Samstag, 11. Dez. 2004 23:24    Titel: Schrift ist zum Lesen da Antworten mit Zitat

Schrift ist zum Lesen da

In der Diskussion um die Vereinfachung der Orthographie ist eines ganz aus dem Blick geraten: Der einzige Zweck der Schrift ist, gelesen zu werden. Die durch die Schreibreform von 1996 erzwungenen Schriftbilder erschweren vor allem das Lesen.

Die reformierte s-Schreibung wurde bereits vor 100 Jahren in Österreich eingeführt und wegen ihrer Praxisuntauglichkeit wieder verworfen. Das ß ist kein antiquierter Buchstabe, sondern eine wichtige Lesehilfe. Darauf zu verzichten, stellt besonders für leseschwache Kinder eine Benachteiligung dar.

Logisch, aber nicht praxistauglich

Die Regel „Doppel-s nach kurzem Vokal“ ist zwar logisch – jedoch nur für den geübten Schreiber, der die klassische s-Regel beherrscht und daher weiß, an welchen Stellen ß durch ss zu ersetzen ist. Schulkinder und Schreibungeübte hingegen haben jetzt mehr Probleme als bisher. Wie kommt das?

Schwierigkeiten ergeben sich zum einen aus der Teilregel „ss nach kurzem Vokal“. Durch diese mißverständliche Formulierung geraten Kinder und Neulerner prompt in die Logikfalle (Claudia Ludwig). Bei konsequenter Anwendung entstehen einerseits Wortkreationen wie „Misst“, „du bisst“, „Zeugniss“, „Reisebuss“. Andererseits führt die Teilregel „ß nach langem Vokal und Zwielaut“ ebenfalls in die Sackgasse: „meißtens“, „Gaßwerk“, „leißten“ usw. Der Leipziger Erziehungswissenschaftler und Sprachforscher Prof. Dr. Harald Marx führte eine wissenschaftliche Studie zur Rechtschreibung durch. Ausgewertet wurden Diktate von 1200 sächsischen und niedersächsischen Grundschulkindern. Ergebnis: Im Zeitraum von 1996 bis 2004 stieg die Fehlerquote an, um bis zu 22%. Gerade bei der Entscheidung, ob sich ein Wort mit s, ss oder ß schreibe, sei die Fehlerquote besonders hoch gewesen.

Die Regel „Schreib wie du sprichst“ ist in der Praxis kaum tauglich. Wer spricht schon „Bühnensprache“? Daraus folgt: Um die s-Laute regelgetreu richtig schreiben zu können, müßte den Kindern vorher die „alte“ ß-Schreibung beigebracht werden.

Das ß – ein lesefreundlicher Buchstabe

Das „Buckel-ß“, wie es auch genannt wird, ist ein markanter Buchstabe, dessen Oberlänge aus dem Text herausragt. Das hilft beim Lesen und Einprägen der Wortbilder. Schreiben lernt man nicht durch Regeln, sondern durch Lesen. Deshalb muß das Gesamtbild einer Schrift ausgeprägte und leicht zu differenzierende Merkmale besitzen. Das scharfe ß ist eine typographische Variante des Doppelkonsonanten ss. Es verdankt seine Entstehung dem Bemühen um leichtere Lesbarkeit. Deshalb steht das ß in der klassischen Rechtschreibung als optische Markierung für das Silben- und Wortende sowohl nach langem, als auch nach kurzem Vokal. Dieser leseerleichternden Funktion ist das ß durch die Reformschreibung beraubt worden.

Das Doppel-s ist durch die graphisch eingeebnete Optik gut „getarnt“ und versinkt quasi im Textbild, die Wortgrenzen verschwimmen. Besonders nachteilig wirkt sich das aus beim gar nicht seltenen Zusammentreffen von drei s: Schlussstrich, Flusssand, Esssaal, Ausschusssitzung. Werden Silben- und Wortendungen durch das ß graphisch markiert, vermag das lesende Auge sofort die Wortstruktur zu erkennen: Schlußstrich, Flußsand, Eßsaal, Ausschußsitzung. In der klassischen s-Schreibung gilt eine einfache, ebenso leicht zu lernende wie logische Regel. „Doppel-s am Schluß gibt Verdruß!“ Das kann jeder anwenden.

Lernhemmungen: das Phänomen „Ranschburg“

Die Buchstaben s und ss sind einander im Aussehen recht ähnlich. Die bloße Verdoppelung des s verhilft nicht zu einem lesefreundlichen, optisch markanten Merkmal. Das sogenannte Ranschburg-Phänomen führt beim Lesen und Schreiben zu Verwechslungen. Wörter, die einander formal ähneln, werden besonders leicht verwechselt, denken wir an „das“ und „dass“. Eine heute mehr denn je lustig sprudelnde Fehlerquelle!

[Karin Pfeiffer-]Stolz: Der kleine Unterschied macht's #31073 - 02.12.2004 18:21
SZ-Forum: Rechtschreibung – die deutscheste aller Dampfschif(f)fahrten,
Strang: HansRichter: „ß ist besser als „ss“
www.sueddeutsche.de/app/service/forum/newreply.php?Cat=&Board=Rechtschreibung&Number=31073&page=
0&view=collapsed&what=showflat&sb=5&o=&fpart=4&vc=1&q=1

Stolz-Schulbuchverlag: Offener Brief an den Verband der Schulbuchverlage -
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1042#1042
__________________________________________________

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Montag, 04. Sep. 2006 10:52, insgesamt 2mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Freitag, 21. Jan. 2005 12:40    Titel: VRS-Faltblatt „Sehstörungen“ Antworten mit Zitat

Auszug aus dem VRS-Faltblatt „Sehstörungen“ mit Verweisen

Was tun? Nichts!
[Gemeint ist, daß man bei der traditionellen Schreibweise bleiben und sich nicht anpassen soll. Information und Aufklärung über die Mängel der sogenannten Rechtschreibreform sind natürlich angesichts der Desinformationskampagnen der Kultusminister und der dadurch verursachten weitverbreiteten Unwissenheit weiterhin erforderlich. MR]

<b>Lassen Sie sich nicht einreden,</b> Sie müßten die neuen Regeln
anwenden. Gewöhnen Sie sich die Ihnen ungewohnten Schreibweisen
nicht an – Sie werden sie sich früher oder später wieder abgewöhnen
müssen. Eine einheitliche und für jedermann verbindliche neue
Rechtschreibung gibt es ohnehin nicht.

Siehe „Beliebigkeitsschreibung“ - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=105

<b>Die natürliche Entwicklung</b> der Schreibgewohnheiten wird
hinführen zu einer Orthographie, die dem Schreibenden die Möglichkeit
gibt, die deutsche Sprache in allen ihren Nuancen und Differenzierungen
und der ihr eigenen Präzision und Schönheit auch beim Schreiben
darzustellen: Sie wird wieder die Formen annehmen, die uns allen bis
1998 selbstverständlich waren.

<b>Bleiben Sie also weiterhin</b> bei der bewährten Rechtschreibung
oder kehren Sie zu ihr zurück. Damit signalisieren Sie nicht Fortschrittsfeindlichkeit,
sondern Qualitätsbewußtsein, denn die amtliche Orthographie
ist nicht modern, sondern minderwertig.
Siehe „Umstellung des Schreibprogramms auf Qualitätsorthographie„ –
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=132
„Authentischer Abdruck gemäß Urheberrecht„ - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=131

<b>So ist es auch kein Zufall,</b> daß die anspruchsvolleren Bücher unter
den Neuerscheinungen zumeist in der herkömmlichen Rechtschreibung
gedruckt sind. Damit sind sie nämlich frei von dem Makel der Kurzlebigkeit,
welcher der Reformorthographie anhaftet. Was bleibt, stiften nicht
die Sprachreformer.

<b>Aber es gibt ja gar kein ordentliches
deutsches Wörterbuch mehr ... Doch!</b>

<b>Eine ältere Duden-Ausgabe</b> ist für das richtige Schreiben nach
wie vor völlig ausreichend.
Siehe „Duden: Rechtschreibung, 20. Auflage, 1991“ –
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=245

Falls Sie die neueste Ausgabe besitzen,
in der die Neuerungen durch Rotdruck hervorgehoben werden,
brauchen Sie nur dem Rat eines unter Protest aus der Rechtschreibkommission
ausgetretenen Fachmanns folgen: <b>»Alles was rot ist,
ist falsch!«</b>
Siehe Professor Horst Haider Munske in: „Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=185

<b>Es gibt nun aber auch eine aktuelle Alternative zum Duden.</b>
Professor Theodor Ickler (Universität Erlangen), dem »für seine richtungweisenden
Arbeiten auf dem Gebiet der Orthographie und ihrer
Geschichte« der Deutsche Sprachpreis 2001 verliehen wurde,
Siehe „Sprachpreise für den Kampf gegen die Rechtschreibreform“ –
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=240

stellt in seinem <b>Rechtschreib-Wörterbuch</b> den deutschen Wortschatz in
seiner bewährten Gestalt dar. Dem Wörterverzeichnis beigefügt ist
ein kompaktes und allgemeinverständliches Regelwerk.

»Das Buch empfiehlt sich allen, die in dem von der Reform verursachten Durcheinander von Schul-, Haus- und Privatorthographien Orientierung suchen.«
(Rhein-Neckar-Zeitung)

Auszug aus dem VRS-Faltblatt „Sehstörungen?“ - www.vrs-ev.de/Sehstoe.pdf

_______________________________________

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Montag, 04. Sep. 2006 10:54, insgesamt 1mal bearbeitet
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Ulrich Brosinsky



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Beitrag: Samstag, 19. Feb. 2005 03:53    Titel: RSR-Test im Leselabor Antworten mit Zitat

Mobiles Leselabor überprüft Sinn der Rechtschreibreform

Nadine ist besonders fix. Flüssig liest die Zwölfjährige die 160 Sätze vom Bildschirm ab, egal ob da Stängel oder Stengel, Delfin oder Delphin steht. Alte oder neue Rechtschreibung - das ist der Schülerin der Dahlemer Mühlenau-Grundschule egal. Erleichtert die neue Rechtsschreibung das Lesenlernen? Das wollen FU-Psychologen mit einem mobilen Leselabor herausfinden. Etwa zwei Wochen lang ist der Bus auf Berliner Schulhöfen unterwegs. Die Kinder bekommen einen Text mit Worten in alter und in neuer Rechtschreibung zum Lesen. "Bleibt das Auge länger auf einem Wort oder springt es sogar zurück, dann sind das Zeichen dafür, daß das Wort schwerer erfaßt wird", sagt Projektleiter Florian Hutzler. Bis zum Sommer sollen die Daten von 50 Versuchspersonen ausgewertet sein. kla

www.welt.de/, Artikel erschienen am Mi, 16. Februar 2005
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Ulrich Brosinsky



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Beitrag: Montag, 21. Feb. 2005 00:39    Titel: Steht das Ergebnis schon fest? Antworten mit Zitat

Wie guckst du?
Psychologen testen, ob Schüler die neue oder die alte Rechtschreibung besser lesen können


Kathrin Hedtke

Ob die Rechtschreibreform den Schülern nützt oder schadet - das wollen zwei Psychologen und Sprachforscher der Freien Universität (FU) Berlin mit einem so genannten "Guckomobil" herausfinden. In einem Kleintransporter haben sie ein "Blickbewegungslabor" installiert - und mit diesem touren die beiden Forscher nun von Grundschule zu Grundschule.

Sechstklässler dürfen sich dann vor einen Bildschirm setzen und sollen einen Text mit 160 Sätzen lesen, in dem sowohl die alte als auch die neue Rechtschreibung auftaucht. "Alle relevanten Wörter erscheinen zwei Mal, also beispielsweise Walroß und Walross", erklärt Sprachforscher Florian Hutzler.

Auf das Auge der Testperson wird während des Lesens ein Infrarotreflex projiziert und eine Kamera dokumentiert jede Bewegung der Pupille. Dadurch kann festgestellt werden, an welchen Stellen der Blick stockt und wie lange. Die Wissenschaftler folgern daraus: Je länger das Auge an einer Stelle verharrt, desto mehr Schwierigkeiten hat der Schüler mit dem Lesen und Verstehen des Wortes. "Denn bei unbekannteren Wörtern stockt die Pupille länger als bei geläufigen. Somit lässt sich feststellen, inwieweit bereits eine Gewöhnung an die neue Rechtschreibung eingesetzt hat", erklärt Hutzler.

Bislang wurden erst sieben Schüler getestet, weshalb sich der Psychologe mit Prognosen noch zurückhalten will. Mit einer ersten Auswertung wird in zwei Wochen gerechnet. "Bei mehr als 50 Kindern können wir schon eine Aussage wagen. Es lässt sich aber bereits feststellen, dass viele bei Wörtern der alten Rechtschreibung irritiert reagieren", so Hutzler.

Die zwölfjährige Nadine, Schülerin der Mühlenau-Grundschule, bestätigt dies: "Manche Wörter in dem Text kamen mir komisch vor, aber den Sinn habe ich verstanden." Das ist kein Wunder, denn seit nunmehr sechs Jahren werden an den Schulen die neuen Regeln unterrichtet. "Jedoch lesen die Kinder auch Bücher und Zeitschriften mit alter Rechtschreibung", sagt Hutzler.

Mit dem Test, der von Sponsoren finanziert wird - allein das Guckomobil kostete 50 000 Euro - wollen die Forscher ihre Hypothese stützen, wonach Schülern die neue Rechtschreibung leichter fällt (Hervorhebung UB). Mit Hilfe des Blickbewegungsmessgeräts hoffen die Wissenschaftler womöglich auch Verbesserungsvorschläge für die Rechtschreibreform zu finden. Sollten die Schüler beispielsweise regelmäßig über ein Wort wie "Schifffahrt" stolpern, könnte dieses ja geändert werden.

"Bislang wird die Debatte fast ausschließlich von ästhetischen Argumenten dominiert", kritisiert Jacobs, der sein Blickbewegungslabor demnächst auch Forschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) vorführen wird.

www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/, Mittwoch, 16. Februar 2005
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Ulrich Brosinsky



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Wohnort: Weinstadt

Beitrag: Montag, 21. Feb. 2005 01:01    Titel: Kontakt "Guckomobil" Antworten mit Zitat

Pressetermin: Psychologen testen Lesefähigkeit von Schülern in mobilem Blickbewegungslabor auf Schulhöfen

11.02.2005 - (idw) Freie Universität Berlin

Erleichtert die neue Rechtschreibung das Lesen(lernen)?

Psychologen testen im mobilen Blickbewegungslabor Berliner Schüler

Vor sieben Jahren wurde die deutsche Rechtschreibung reformiert. Fällt es Schulkindern seitdem leichter zu lesen bzw. Lesen zu lernen? Das untersuchen Psychologen der Freien Universität Berlin an Berliner Grundschulen mit ihrem neu entwickelten "Guckomobil", einem mobilen Blickbewegungslabor. Das in einem Transporter installierte Blickbewegungsmessgerät liefert nicht nur Fakten darüber, inwiefern die neue Rechtschreibung das Lesen(lernen) erleichtert hat, sondern könnte in Folgestudien auch zur Ermittlung von Lesestörungen bei Grundschülern eingesetzt werden. Journalisten haben die Möglichkeit, an zwei Tagen, am 15. Februar und am 17. Februar 2005, die Wissenschaftler und Schüler auf dem Schulhof zu begleiten und das neuartige Testverfahren zu verfolgen. In einer etwa halbstündigen Untersuchung registriert ein Messgerät, das in einem Kleinbus installiert ist, Blickbewegungen und Pupillenveränderungen während des Lesens und wertet die Daten aus. In Kombination mit anderen Tests können in Folgestudien auf diese Weise Leseschwächen und Lesestörungen objektiv diagnostiziert werden. In der aktuellen Studie lässt sich mit dieser Methode aber auch feststellen, ob die Rechtschreibreform Sinn macht: "Wir können zum Beispiel feststellen, welche Worte schwer zu erlesen sind, welche Änderungen der Rechtschreibreform ganz objektiv eine Erleichterung gebracht haben und inwiefern eine Gewöhnung der Leser an die neue Rechtschreibung schon eingesetzt hat", erklärt Florian Hutzler.

Psychologen um den Leseforscher Prof. Dr. Arthur Jacobs von der Abteilung Allgemeine Psychologie der Freien Universität Berlin (FU) haben das "Guckomobil" entwickelt. Zwei Wochen sind Dr. Florian Hutzler und Verena Engl mit dem mobilen Leselabor unterwegs und testen die Kinder, die sich freiwillig stellen, auf Berliner Schulhöfen.

Fiat sponsert das Projekt und hat den FU-Psychologen einen Transporter Ducato für die Einrichtung des "Guckomobils" zur Verfügung gestellt. Der Hersteller des Blickbewegungsmessgerätes, SensoMotoric Instruments SMI, sponsert ebenfalls das Projekt und stellt den Psychologen ein Eye-Tracking-Gerät (das "Guckometer") zur Verfügung.

Journalisten sind herzlich eingeladen, das Experiment auf dem Schulhof live zu verfolgen und sich ein Bild von dem "Guckomobil" zu machen.
Termine: Dienstag, 15. Februar, und Donnerstag, 17. Febr. 2005, jeweils von 10 bis 12 Uhr
Ort: Mühlenau-Grundschule, Molsheimer Str. 7, 14195 Berlin-Dahlem

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. Florian Hutzler, Abteilung Allgemeine Psychologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-55626, Mobil: 0160 / 99 65 54 45, E-Mail: fhutzler@zedat.fu-berlin.de
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