Hilfe Zurück zur Hauptseite
Hilfe Beiträge der letzten 14 Tage zeigen
Hilfe Hilfe
Suchen Suchen
Benutzerliste Benutzerliste
Benutzergruppen Benutzergruppen
Profil Profil
Einloggen Einloggen
Registrieren Registrieren

Journalisten als Opfer der Rechtschreibreform

 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    VRS Foren-Übersicht -> Aktionen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Freitag, 17. Dez. 2004 18:16    Titel: Journalisten als Opfer der Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Viel Verfahren
Menschen und Medien

von Christian Meier

[...] Martin Lohmann, 47, Chefredakteur der „Rhein-Zeitung“ und TV-Moderator („Münchner Runde“), soll den Mittelrhein-Verlag nach sieben Jahren verlassen. Sein Vertrag wurde zum 31. März 2005 gekündigt. Demnächst steht ein Termin vor dem Arbeitsgericht an. Die Gründe für den Rauswurf sind unklar. Jedoch kam eine Meinungsäußerung Lohmanns zur Rechtschreibreform („Weg damit! Wir brauchen eine klare Rechtschreibung!“) offensichtlich beim Verleger Walterpeter Twer nicht an. Zudem heißt es im Verlag, Lohmann habe Bedenken gegen einen von Twer forcierten Sparkurs vorgetragen. Bereits seit einigen Jahren wandelt der Verlag Lokalredaktionen in eigenständige Unternehmen um. Jetzt soll es Pläne geben, sogar die Zentralredaktion in Koblenz outzusourcen; weitere Mitarbeiter sollen gehen. Verleger Twer hält sich zur Zeit in Kanada auf und war für ein Gespräch nicht zu erreichen. Lohmann will sich zu dem schwebenden Verfahren aber lieber „nicht äußern“. Es hätte auch alles anders kommen können: wenn das Bundeskartellamt der Verlagsgruppe von Holtzbrinck im Juli nicht einen Antrag auf Übernahme der Mehrheit an der „Rhein-Zeitung“ vermasselt hätte. Holtzbrinck hat kein besonderes Händchen mit dem Kartellamt, will aber nun in Berlin einen Sieg davontragen. Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf klagt das Unternehmen. Man will feststellen lassen, ob der „Tagesspiegel“ nicht doch an den ehemaligen Holtzbrinck-Manager Pierre Gerckens, 66, verkauft werden kann. Das Kartellamt sah in ihm einen Strohmann Holtzbrincks. Um überzeugen zu können, verzichtet der Verlag auf ein im Kaufvertrag festgelegtes Rückkaufsrecht für Holtzbrinck. Eine zweite Ministererlaubnis wollen die Stuttgarter wohl nicht beantragen. [...]

WELT am SONNTAG vom Sonntag, den 17. Oktober 2004
www.wams.de/data/2004/10/17/347307.html
________________________________________________

„Rhein-Zeitung“ zieht Kündigungsgründe gegen Chefredakteur Martin Lohmann zurück

Lohmann verlässt dennoch den Verlag „wegen unterschiedlicher Auffassungen über die künftige redaktionelle Ausrichtung“.

Koblenz/Frankfurt. (cm) Der Journalist Martin Lohmann (47) und der Mittelrhein-Verlag trennen sich nach einem Bericht des MediumMagazin zum 15. Dezember.

Dem langjährigen Chefredakteur der Koblenzer „Rhein-Zeitung“ war von Verleger Walterpeter Twer vor kurzem gekündigt worden mit der Begründung, Lohmann habe angeblich mit einer Meinungsäußerung zur Rechtschreibreform gegen Verlagsinteressen verstoßen. Gegen die Kündigung hatte Lohmann Klage vor dem Arbeitsgericht Koblenz eingereicht. Jetzt haben sich aber die beiden Parteien vor der 3. Kammer des Arbeitsgerichts Koblenz bei einem Gütetermin am Dienstag, 14. 12, geeinigt. Der Mittelrhein-Verlag konnte die Kündigungsgründe nicht aufrecht halten und zog seine gegen Lohmann ausgesprochenen Abmahnungen zurück. Dieser verlässt jedoch den Verlag „wegen unterschiedlicher Auffassung über die künftige redaktionelle Ausrichtung“ der Zeitung und wird mit einer Abfindung ausgestattet. Eine „gedeihliche Zusammenarbeit“ zwischen Chefredakteur und Verlag sei trotz der Rücknahme der Kündigungsgründe nicht mehr möglich, verkündete der Richter. (Aktenzeichen 3Ca 2695/04).

Newsroom.de, Nachrichten für Journalisten, Mittwoch, 15.12.2004, 17:04

http://nfj.newsroom.de/news/display/index.cfm?id=270612&back=2
_______________________________________________________

Anmerkung:
Die Verleihung des BILD-Ordens an Martin Lohmann hat ihm nichts genützt. Siehe:
„Retter der deutschen Sprache“ - BILD-Orden an drei Medien-Männer - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?p=2355#2355 -.

Man kann vermuten, daß auch die anderen Chefredakteure (Rheinischer Merkur, SPIEGEL, Süddeutsche) zurückgepfiffen, auf den Tendenzschutz der Verleger hingewiesen und zur Loyalität verpflichtet wurden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Webseite dieses Benutzers besuchen
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    VRS Foren-Übersicht -> Aktionen Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  







Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group