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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 15. Dez. 2004 14:58 Titel: Interferenzen und Ranschburgsche Hemmung |
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Interferenzen und Ranschburgsche Hemmung (Ranschburg inhibition)
· Auch: Ranschburgsches Phänomen
· Definition: Dieser Begriff wurde von dem Budapester Psychiater (s. Psychiatrie) P. RANSCHBURG (1870-1945) geprägt und ist die allgemeine Bezeichnung für eine Ähnlichkeitshemmung (s. Gedächtnishemmung, Ähnlichkeit, Interferenz). Beispiel: Einer Person wird eine Serie von Zahlen dargeboten. Je mehr sich die Zahlen voneinander unterscheiden, desto besser können sie wiedergegeben werden. Wiederholen sich jedoch einzelne Zahlen, ist das Erkennen dieser Zahlen deutlich schwerer. Gleiche Zahlen werden des öfteren ausgelassen oder aber auch übersehen. Aus diesen experimentellen Untersuchungen (s. Experiment) schloß man, daß ähnliche Inhalte das deutliche Erkennen hemmen.
Universität Hamburg Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft
www.sign-lang.uni-hamburg.de/Projekte/PLex/PLex/lemmata/R-Lemma/Ranschbu.htm
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 02. März. 2006 17:21, insgesamt 2mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 15. Dez. 2004 15:02 Titel: Gedächtnishemmung |
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Gedächtnishemmung (memory inhibition)
· Definition: Im Gegensatz zu Gedächtnisstörungen, die meist organisch bedingt sind, beruhen Gedächtnishemmungen in der Regel auf Überlagerungserscheinungen (s. Interferenz) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Lernprozessen. Der österreichische Psychologe H. ROHRACHER (1963) unterschied folgende Formen der Gedächtnishemmungen:
1. retroaktive Hemmung: Wenn auf das Lernen einer Reihe von Inhalten weitere Lernvorgänge folgen, wird das Behalten der ersten Lernreihe dadurch beeinträchtigt;
2. proaktive Hemmung: Ein unmittelbar vorhergehender Lernprozeß beeinträchtigt das Einprägen nachfolgender Inhalte;
3. Ähnlichkeitshemmung (s. Ähnlichkeit) liegt vor, wenn sich die Lernstoffe zweier aufeinanderfolgender Lernprozesse inhaltlich ähnlich sind;
4. assoziative (s. Assoziation) oder reproduktive Hemmung tritt auf, wenn ein Gedächtnisinhalt, der bereits mit einem anderen assoziiert ist, mit einem neuen verbunden werden soll;
5. ekphorische Hemmung: Neues Lernen kurz vor der Wiedergabe eines früher gelernten Materials erzeugt die ekphorische Hemmung;
6. affektive Hemmung: Starke affektive (s. Affekt) Erregungen zwischen Einprägung und Wiedergabe eines Lernstoffs beeinträchtigen die Wiedergabe der gelernten Inhalte.
Universität Hamburg Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft
www.sign-lang.uni-hamburg.de/Projekte/PLex/PLex/lemmata/G-Lemma/Gedaec02.htm |
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Manfred Riebe
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: Mittwoch, 15. Dez. 2004 15:06 Titel: Interferenz |
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Interferenz (interference)
· Definition: In der Physik bezeichnet I. das Ergebnis der Überlagerung von zwei Wellensystemen. Die Überlagerungen können unterschiedlicher Art sein: Sie äußern sich in Unterdrückung oder Verstärkung. Beispiel: Durch Interferenzerscheinungen führen Lichtwellen zu Farbempfindungen (s. Farbensehen).
In der Psychologie versteht man unter I. ganz allgemein die Erscheinung, daß ein psychischer Vorgang einen anderen psychischen Vorgang hemmen oder löschen kann (s. Extinktion). In der Lernpsychologie meint I. die Beeinflussung (z.B. durch Hemmung) des Lernens durch vorangegangene Lernprozesse (s. proaktive Hemmung).
Universität Hamburg Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft
www.sign-lang.uni-hamburg.de/Projekte/PLex/PLex/lemmata/I-Lemma/Interfer.htm |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 15. Dez. 2004 15:10 Titel: Extinktion |
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Extinktion (extinction)
· Auch: Löschung
· Definition: Bezeichnung für das Auslöschen von Gedächtnisinhalten (s. Gedächtnis) (bzw. deren Verfügbarkeit) durch z.B. mangelnde Verstärkung. Der bedingte Reiz verliert die Fähigkeit, die bedingte Reaktion auszulösen (s. Konditionierung), wenn nach bestimmten Intervallen keine neue Verstärkung geboten wird. Die mit der Reizsituation gekoppelte Reaktion wird unter diesen Umständen verlernt.
Beispiel: Pawlowscher Hund (s. PAWLOW, Ivan P., Konditionierung). Der Hund reagiert auf Futter mit Speichelfluß. Fügt man gleichzeitig einen Glockenton hinzu, reagiert der Hund nach einer Weile auch ohne Futter mit Speichel auf den Glockenton. Diese Reaktion läßt sich wieder löschen, wenn dem Hund längere Zeit nur der Glockenton, aber kein Futter mehr dargeboten wird.
Universität Hamburg Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaft
www.sign-lang.uni-hamburg.de/Projekte/PLex/PLex/lemmata/E-Lemma/Extinkti.htm |
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