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Neutralisierungseffekt des Englischen auf das Deutsche

 
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Christiane Hendriksen



Registriert seit: 12.11.2004
Beiträge: 14

Beitrag: Montag, 15. Nov. 2004 14:57    Titel: Neutralisierungseffekt des Englischen auf das Deutsche Antworten mit Zitat

Mit Neutralisierungseffekt meine ich die, dass unsere Muttersprache zwangsläufig unfruchtbar werden muss. Zwangsläufig verliert das Deutsche die Fähigkeit zur inneren Weiterentwicklung. Die künstliche Anreicherung der deutschen Sprache durch eine Unzahl unnötiger Anglizismen ist nichts anderes als eine Kastration der deutschen Sprache.
Wenn bereits deutsche Kinder deutsche Volkslieder und Kinderlieder nicht mehr singen, weil sie ihnen altmodisch oder besser "uncool" erscheinen, dann ist die Kastration erfolgreich durchgeführt worden.
Grüße
_________________
Denglish ist schon genial, weil die Leute sinnlos kreativ sind.
Engleutsch liefert den Beweis, daß es auch sinnlose "Fremdsprachen" gibt.
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Daniel Buncic



Registriert seit: 05.11.2004
Beiträge: 47

Beitrag: Montag, 15. Nov. 2004 20:25    Titel: Sprache mit den meisten Lehnwörtern? Antworten mit Zitat

FRAGE: Welche ist unter den Sprachen, die Sie kennen, diejenige, die im Lauf ihrer Geschichte mit Abstand die meisten Fremdwörter aufgenommen hat?

Denken Sie einen Moment nach, bevor Sie weiterscrollen...
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ANTWORT: Englisch.

Ungefähr die Hälfte des englischen Wortschatzes ist allein französischen (und lateinischen) Ursprungs, darunter so alltägliche Wörter wie second 'zweiter', city 'Stadt', dinner 'Abendessen', tailor 'Schneider' usw.
Aus dem Dänischen kommen so wichtige Wörter wie they 'sie', law 'Gesetz', husband 'Ehemann', birth 'Geburt', sky 'Himmel', happy 'froh', die 'sterben', want 'wollen' usw.
Außerdem hat das Englische eine Menge niederländischer und niederdeutscher Entlehnungen und natürlich all die anderen Fremdwörter, die wir zum Teil auch im Deutschen kennen.
Diesem Umstand verdankt das Englische es, dass es gemeinhin als die Sprache mit dem reichsten Wortschatz gilt.

Trotzdem ist Englisch immer noch nicht ausgestorben...
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Christiane Hendriksen



Registriert seit: 12.11.2004
Beiträge: 14

Beitrag: Montag, 15. Nov. 2004 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Lieber Daniel,

es geht mir nicht um die Ablehnung von Fremdwörtern als solches, aber was wir gegenwärtig erleben ist eine aufgezwungene Überfrachtung mit unnötigen Anglizismen.

Ein paar Beispiele. Solange es keinen sinnvollen Begriff für Laptop im Deutschen gibt, sollte man diesen englischen Begriff verwenden, keine Frage. Wobei ebenfalls die Sinnhaftigkeit des Wortes Laptop, wörtlich Schoßspitze, dahingestellt sei.

Wenn wir aber News statt Neuigkeiten zu lesen bekommen, insbesondere durch das Netz der Netze, kann man das lediglich als sprachliches Kuckucksei verstehen.

Ebenso ist Lifestyle nichts anderes als ein Filzlaus, denn wir verwenden das Wort Lebensstil schon ewig lang im Deutschen. Wozu also derartige Mordanschläge auf gleichwertige deutsche Begriffe?

Weshalb Tickets? Wozu Covers? Für was Revievw? Warum sorry? Und wieso um Himmels Willen Shop?

Was brauchen wir Award, Event, Highlight, Top, Container, Recycling, Thread, Posting, Hardcover, Softcover, uund vie viele mehr, für die es passende und verständliche deutsche Wörter gibt, die sich bisher bewährten?


Als vor circa 200 Jahren Französisch in Mode kam, gab es viele Begriffe im Deutschen noch gar nicht, zum Beispiel die Fahrkarte. Man sagte Billet. Da zu jener Zeit die Bahnfahrt noch nicht weit entwickelt war und sich zunächst ein Begriff in Frankreich entwickelte, war die Anwendung zunächst sinnvoll. Dann aber bekamen wir Fahrkarten. Ein eigenständiger deutscher Begriff enntstand, der jetzt wieder abgeschafft werden soll durch ein schwammiges Ticket? Tickets sind alles mögliche im Englischen. Wir Deutschen haben viel mehr Möglcihkeiten Karten für verschiedenste Anlässe unterschiedlich zu benennen. Es ist sinnlos unsere Sprache veramen zu lassen, da der menschliche Geist auch verarmt.

Beste Grüße
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Daniel Buncic



Registriert seit: 05.11.2004
Beiträge: 47

Beitrag: Montag, 15. Nov. 2004 23:45    Titel: Fremdwörter Antworten mit Zitat

Liebe Christiane,

mein Hinweis war nicht an Sie persönlich gerichtet. Ich habe auch unter meinen Studenten erlebt, wie verbreitet der Glaube ist, Fremdwörter seien grundsätzlich schädlich.

Christiane Hendriksen hat folgendes geschrieben:
Wobei ebenfalls die Sinnhaftigkeit des Wortes Laptop, wörtlich Schoßspitze, dahingestellt sei.

Nicht ganz, -top nennt man auch etwas, was man irgendwo draufstellen kann, so heißt eine verbreitete Form des PCs desktop, also 'was man auf den Schreibtisch stellen kann', ebenso laptop 'was man auf den Schoß stellen kann'. Die kleinste Form des Computers heißt palmtop 'was man auf die Handfläche stellen kann'. Sinn macht das schon.

Auch ich finde es albern, von News statt Neuigkeiten oder Shops statt Geschäften zu reden. Dabei sollte man es aber auch belassen. Es ist eine alberne Mode, und darüber darf man gern lachen. Zum Weinen besteht kein Anlass, denn es hat zu jedem Zeitpunkt der Sprachentwicklung immer viel mehr Fremdwörter im Gebrauch gegeben, als dann später überlebten, und puristische Verteidigungskämpfe haben noch nie irgendetwas an der Tatsache geändert, dass manche Fremdwörter einen festen Platz im Deutschen erhalten und andere ebenso schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind.

Übrigens hat man auch viele französische Fremdwörter im Englischen aus purer Mode übernommen, einfach weil man es schick fand. Natürlich kannten die Angelsachsen auch schon Kalbfleisch, bevor Wilhelm der Eroberer bei ihnen auftauchte. Aber die Normannen waren reicher und wussten Kalbfleisch viel besser zuzubereiten. Also wurde es schick, dies nicht mit dem englischen Wort zu bezeichnen, sondern das französische dafür zu verwenden: bœuf. Natürlich heißt das Kalb nach wie vor calf, und man könnte auch das 'schöne englische Wort' calf-meat benutzen, keine Frage. Aber das französische Wort ist kürzer und wird heute auch von niemandem mehr als fremd wahrgenommen: beef.

Was die Wissenschaft betrifft, so muss man einfach anerkennen, dass das Englische heute die Funktion hat, die bis ins 19. Jahrhundert das Latein hatte: Auf jeder internationalen Konferenz ist Englisch die Sprache, die alle verstehen. (Schon beim Zweiten Vatikanischen Konzil hat man gemerkt, dass man dies wegen der Kardinäle aus Südamerika, Afrika und Asien nicht mehr auf Latein abhalten kann, und hat deshalb Englisch gesprochen.) Dass aus dieser internationalen Kommunikation dann auch mal ein paar Wörter 'hängen bleiben' und auch im Deutschen benutzt werden, ist wohl verständlich und auch nicht weiter schlimm. Was wäre eigentlich das 'deutsche' Wort für review? Rezension. Das wiederum entstammt der Sprache, die vor dem Englischen internationale Sprache der Wissenschaft war.

Liebe Grüße!
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Christiane Hendriksen



Registriert seit: 12.11.2004
Beiträge: 14

Beitrag: Dienstag, 16. Nov. 2004 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo lieber Daniel,


mir gefällt die Entwicklung nicht, da bei deutschen Muttersprachlern bekanntermaßen ein Komplex die Ursache für dieses sprachzerstörrerische Verhalten ist.

Neulich musste ich wieder einmal lesen, dass eine Frau kritische Leute wie mich als Nazis beschimpfte. Da vergeht mir das Lachen. Es ist eine schwerwiegende Beleidigung und Verleumdung. Daniel, darüber kann ich nicht lachen. Angesichts der Tatsache, dass meine Familie selbst unter den Nazis litt, ist eine solche Beschuldigung für mich ein Verbrechen.

Sie beschimpfte meine Muttersprache (die Sprache meiner Mutter, die ich sehr liebe!!) als öde, uncool und einiges mehr. Sollen Leute wie diese Frau das letzte Wort haben?

Leute, die einfältig genug sind, sich durch zeitgeistige Modererscheinungen, gepaart mit psychischen Problemen, sollen darüber entscheiden dürfen?


Nein, das denke ich nicht.

Liebe Grüße
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Daniel Buncic



Registriert seit: 05.11.2004
Beiträge: 47

Beitrag: Dienstag, 16. Nov. 2004 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Christiane,

wer etwas so Nebensächliches wie Einstellungen zur Sprache mit den Verbrechen im Dritten Reich vergleicht, hat echt den Schuss nicht gehört. Leider gibt es immer wieder solche Idioten, so wird auch die Rechtschreibreform gern als "Staatsterrorismus" bezeichnet - ein Wort, das untrennbar mit den Guillotinierungen der Jakobiner, der Gestapo und den 20 Millionen Toten durch Stalins "Säuberungen" verbunden ist.

Während solche Vergleiche unsäglich sind, sind nichtsdestotrotz Fremdwörter als solche nicht schädlich, und selbst ihr übermäßiger Gebrauch sagt viel über die Sprecher, kann eine Sprache aber beim besten Willen nicht zerstören. Auf unserer Erde sind schon viele Sprachen entstanden und wieder verschwunden. Keine einzige Sprache ist bekannt, die an einem Übermaß an Fremdwörtern gestorben wäre. Wenn Sprachen aussterben, liegt das daran, dass deren Sprecher aussterben. Dieses Schicksal wird im Laufe des 21. Jahrhunderts wahrscheinlich mindestens 1000 Sprachen ereilen (die zusammen nicht einmal eine halbe Million Sprecher haben!), aber sicher nicht das Deutsche.

Also: Kopf hoch, jeszcze niemczyzna nie zginęła (noch ist das Deutsche nicht verloren)!

Liebe Grüße!
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