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Elke Philburn
Registriert seit: 03.12.2002 Beiträge: 246 Wohnort: Manchester UK
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: Dienstag, 10. Aug. 2004 19:12 Titel: Ärztezeitschrift "Facharzt" |
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Rechtschreibreform:
Auch Facharzt.de drückt die Reset-Taste
"Eine typisch deutsche Reform also: lange vorbereitet, groß angekündigt, verzagt verwirklicht – und dann auch noch im Detail vergurkt", kommentiert die "Welt am Sonntag" die Rechtschreibreform. Immerhin seit März 1977 hatten Kommissionen getagt, um dieses Reformwerk auf die Schiene zu bringen. So ganz war Facharzt.de nie in der neuen Rechtschreibung angekommen: Wie viele Redaktionen sind wir bestimmte Wege nicht mitgegangen. Selbst der Duden sucht eigene Kompromisse und bietet sein Werk nur noch "auf der Grundlage" der neuen Rechtschreibung an.
"Wenn Sie uns doch in Ruhe ließen, die hochnäsigen Wichtigtuer unter den Germanisten und Bürokraten! Sie müssen es ertragen, sich blamiert zu haben", schreibt Wolf Schneider ebenfalls in der WamS. Wie viele andere haben auch wir nie verstanden, warum aus halbgar halb gar wurde, halbrund aber halbrund blieb. Aufwändig statt aufwendig war irgendwie klar, weil es von Aufwand kommt. Allerdings müßten wir dann auch "dänken" schreiben, weil es von Gedanken abstammt. Andere schöne Beispiele:
alt neu
zurechtstellen zurechtstellen
besserstellen besser stellen
halbgar halb gar
halbrund halbrund
achtgeben Acht geben
preisgeben preisgeben
irre werden irrewerden
tod-elend tode-lend
Ur-oma Uro-ma
Rum-aroma Ruma-roma
ex-akt e-xakt
ex-trem ext-rem
Im Leserforum ist die neue Rechtschreibung bis heute auch kaum angekommen. Somit fällt der Schritt nicht schwer: Facharzt.de schließt sich Spiegel, Springer, FAZ und Süddeutscher Zeitung an und kehrt zur klassischen deutschen Rechtschreibung zurück.
http://www.facharzt.de/ |
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Elke Philburn
Registriert seit: 03.12.2002 Beiträge: 246 Wohnort: Manchester UK
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: Dienstag, 10. Aug. 2004 22:03 Titel: Aus dem Forum von Facharzt.de |
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Mo, 09.08.2004 11:37 / bg
Autor: Dr. med. Matthias G. Schreiber
Lieber Herr Schürmann,
auch ich ärgere mich, weil ich meiner Tochter nur mit dem Blick in das Regelwerk helfen kann.
Einfacher wäre die Frage gewesen: wer hat etwas von diesen ständigen Änderungen? Die Frage ist einfach zu beantworten.
Aber haben Sie sich schon mal folgende Fragen gestellt?
Nennen Sie mir einen vernünftigen Grund, warum man "daß" nicht weiter mit "ß" schreiben soll!
Nennen Sie einen vernünftigen Grund, warum man "Photographie" schon früher geändert hat, also Fotografie schreiben soll!
Nennen Sie einen vernünftigen Grund, warum aller paar Jahre irgendwelche Theoretiker unseren Kindern immer wieder neue Regeln beibringen wollen, bei denen deren Elterngeneration nicht mehr helfen kann. Bis diese Kinder dann ihren Kindern nicht mehr helfen können, weil wieder jemand meint, beim "fahrradfahren"/"Fahrrad fahren" könne man das "h" weglassen.
Ich persönlich werde so schreiben, wie ich es gelernt habe. Im übrigen finde ich die Argumente der Frankfurter Erklärung einleuchtend genug.
Wenn Sie Ihr WAMS- Abo gekündigt haben, weil Sie die neue Rechtschreibung nicht mögen, dann haben Sie wegen schlichter 0,8 % Änderungen gekündigt - mehr machen die Änderungen insgesamt nämlich nicht aus. Und dafür hunderte Millionen auszugeben grenzt an Grössenwahn.
Lieber Herr Schürmann, Sie schreiben: Was das Volk angeht, das ist in der Masse ohnehin blöd und merkt nicht einmal, ob die alte oder neue Rechtschreibung verwendet wird.
Dann erst recht sollte man darauf verzichten, Regeln einzuführen, die kaum jemand versteht, geschweige denn respektiert oder aufnimmt.
Ihr stets verbunderner
Matthias Schreiber
Zuletzt bearbeitet von Elke Philburn am Dienstag, 10. Aug. 2004 22:08, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Elke Philburn
Registriert seit: 03.12.2002 Beiträge: 246 Wohnort: Manchester UK
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: Dienstag, 10. Aug. 2004 22:05 Titel: Aus dem Forum von Facharzt.de |
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Autor: Dr. med. Bernd Guzek
Zum Chaos wurde die Rechtschreibreform ...
... definitiv nicht durch uns oder Spiegel oder andere Verlage. Wir haben die ministeriellen Erlasse nicht herausgegeben, in denen aus
zurechtstellen zurechtstellen
besserstellen besser stellen
wird etc. pp. usw. usf. Und wir habe die dutzende seit Einführung dieser schlecht vorbereiteten Reform immer wieder eingeführten Nachbesserungen und Änderungen nicht zu verantworten.
Sprache läßt sich nicht anordnen, sie entwickelt sich dadurch, daß sie gelebt wird. Und nicht jede handwerklich miserabel gestaltete Neuerung ist automatisch eine gute Revolution und macht den, der auf massive Fehler hinweist, ebensowenig nicht automatisch zum Reaktionär.
Mit freundlichen Grüßen, Dr. med. Bernd Guzek, Facharzt.de |
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