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Schweizer Demokraten

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Freitag, 06. Aug. 2004 16:06    Titel: Schweizer Demokraten Antworten mit Zitat

Parlamentarischer Vorstoß im Kantonsparlament von Baselland

Von: Rudolf Keller <rudolf.keller@bluewin.ch>
An: edda.fels@axelspringer.de, m.stuetzel@faz.de, eva_wienke@spiegel.de
Datum: 06.08.2004 13:58
Thema: Rechtschreibreform

Sehr geehrte Damen und Herren

Vielen Dank für Ihren Entscheid in Sachen neue deutsche Rechtschreibung!

Vor der Sommerpause habe ich einen erneuten parlamentarischen Vorstoss im Kantonsparlament von Baselland eingereicht. 1997 bin ich mit einem gleichen Antrag im Nationalrat noch gescheitert. Jetzt sollte es aber gelingen...
Der Antrag wird im Herbst im Baselbieter Kantonsparlament diskutiert und hat zum Ziel, dass die für die Schweiz massgebende Erziehungs-Direktoren Konferenz (EDK) die Rechtschreibreform stoppt.

Mit der Bitte um Kenntnisnahme und freundlichen Grüssen.

Rudolf Keller, Landrat / e. Nationalrat,
Adlerfeldstrasse 29, CH-4402 Frenkendorf
rudolf.keller@bluewin.ch

www.baselland.ch > Parlament > Geschäfte > Vorlagen - berichte - Vorstösse


Parlamentarischer Vorstoss

Titel: Motion von Rudolf Keller: Rechtschreibreform stoppen!
Autor/in: Rudolf Keller, Schweizer Demokraten SD
Eingereicht am: 24. Juni 2004
Nr.: 2004-152

Verlauf dieses Geschäfts

Endlich: In Deutschland und in Oesterreich fordern namhafte Kreise, die Rechtschreibreform nun doch noch zu stoppen. Rudolf Wachter, Professor für Sprachwissenschaft an der UNI Basel meinte in der BZ, vom 22. Juni 2004:

„Die Reform macht die Rechtschreibung nicht einfacher, ist also die große Mühe der Umstellung nicht wert. Sie ist unter fragwürdigen politischen Bedingungen und wirtschaftlich-politischen Verflechtungen zustande gekommen.“ In weiten Teilen der deutschsprachigen Bevölkerung Deutschlands, Österreichs, Liechtensteins und der Schweiz wird die geplante Rechtschreibreform nach wie vor abgelehnt. Diese Bewegung findet zunehmend Rückhalt in der Bevölkerung. Germanisten, Schriftsteller, Autoren, Publizisten, Verlage, Buchhändler, Künstler, Bibliothekare, Kulturvereine, Deutschlehrer und immer mehr auch Politiker aller Schattierungen beginnen sich zu wehren.

Und: Wer ein neues Lexikon (egal was für eines) konsultiert, stellt fest, dass dieses Lexikon die neue Rechtschreibung teilweise nach Belieben – oft sogar - falsch umsetzt.

Jetzt, da der Widerstand in Deutschland immer breiter wird, und da sich in Osterreich ebenfalls (von neuem) Widerstand formiert, muss dieses Problem auch in der Schweiz nochmals angegangen werden. Denn in unserem Land wurde die Reform bisher kaum umgesetzt. Eine grosse Zahl von Schweizer Gymnasiallehrerinnen und -Lehrern haben eine Petition gestartet, mit dem Ziel, auf die Einführung der Rechtschreibreform sei zu verzichten.

Es ist bedenklich, dass diese Rechtschreibreform von einer weitgehend anonymen sogenannten Expertengruppe während Jahren in aller Stille vorbereitet wurde. Die Bevölkerungen der deutschsprachigen Länder wurden regelrecht überfahren und vor vollendete Tatsachen gestellt. Sprache und Kultur darf man aber nicht einfach von oben herab verordnen, wie dies nun geschehen soll. Unbestritten ist, dass sich die Sprache wandelt. Neue Worte finden Eingang in die Sprache und einzelne Worte werden auf eine andere Weise geschrieben usw.. All dies entspricht einem normalen Sprachwandel, gegen den niemand etwas einzuwenden hat. Die neu über die Köpfe der Bevölkerung hinweg verordnete Sprache ist demgegenüber nicht historisch gewachsen, sondern eine Festlegung einiger Besserwisser, die ein elitäres Denken an den Tag legen. Die Durchführung einer solchen Sprachreform würde insgesamt mehrere Milliarden Franken kosten, die in diesen schweren Zeiten ohnehin niemand hat! Bisher wurden - was eindeutig festzustellen ist – noch nicht viele Vorbereitungsarbeiten in Angriff genommen. Aber auf das Jahr 2005/2006 hin sollen die Umstellungen definitiv umgesetzt werden. Und ab dann sollen die neuen Regeln in den Schulen verbindlich werden. Nicht nur der neue Duden machts aus, sondern beispielsweise alle Schulbücher, die neu geschrieben und gedruckt werden müssten. Auch andere Druckerzeugnisse wie Bücher, Formulare usw. müssten neu erstellt werden. Mehrere Generationen von Menschen würden zudem sinnlos gezwungen, sich eine neue Sprache anzueignen. Bereits vor einiger Zeit wurde in der „Frankfurter Erklärung“ festgehalten, „dass diese Rechtschreibreform Millionen von Arbeitsstunden vergeudet, jahrzehntelange Verwirrung stiftet und dem Ansehen der deutschen Sprache schadet.“ In der BZ, vom 22. Juni 2004 lesen wir: „Der Aufruf der Schweizer Gymnasiallehrkräfte erfolgt zum jetzigen Zeitpunkt, da in Deutschland die „zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung“ durch den „Rat für die deutsche Rechtschreibung“ abgelöst werden soll. Mit der Schweiz wird erst nach den Entscheiden der Kultusminister verhandelt, da man in Deutschland offenbar davon ausgeht, dass sie alles mitmachen wird... Die Reform zu stoppen scheint aber möglich zu sein... Die Reform hat die Wissenschaft und die deutsche Sprache gegen sich.“

(Siehe auch überwiesene Motion Rudolf Keller, vom 6. März 1997, und Landratsdebatte dazu, vom 24. April 1997!)

Der Baselbieter Regierungsrat wird deshalb beauftragt, der Erziehungs-Direktoren Konferenz (EDK) zu beantragen, die Rechtschreibreform in der Schweiz nicht zu vollziehen.
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