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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Samstag, 12. Feb. 2005 21:11 Titel: Professor Theodor Ickler, Kritiker der Rechtschreibreform |
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Theodor Ickler, eine Kurzbiographie
Professor Dr. Theodor Ickler, (* 7. April 1944 in Krauschwitz / Schlesien) [1], Institut für Germanistik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Beruflicher Werdegang
Studium der Germanistik, Klassischen Philologie, Philosophie und Indogermanistik in Marburg; 1970 Erstes Staatsexamen für das Lehramt, 1973 Promotion in Klassischer Philologie und Indogermanistik. 1979 Zweites Staatsexamen. 1985 Habilitation für Deutsch als Fremdsprache an der Universität München. Seit 1987 Professor für Deutsch als Fremdsprache an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Widerstand gegen die Rechtschreibreform
Ickler ist einer der bekanntesten Kritiker der Rechtschreibreform von 1996. Er erhielt 1977 und 1978 Preise der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2001 wurde er mit dem Deutschen Sprachpreis ausgezeichnet. Mit der Verleihung des „Deutschen Sprachpreises 2001“ an Theodor Ickler würdigt die Henning-Kaufmann-Stiftung die vielfältigen und richtungweisenden Arbeiten eines bedeutenden Sprachwissenschaftlers, vor allem auf dem Gebiet der Orthographietheorie und -geschichte. Theodor Ickler hat mit drei Büchern die durch die Rechtschreibreform erfolgten Eingriffe in das gewachsene deutsche Orthographiesystem einer ebenso umfassenden wie konstruktiven Kritik unterzogen.
Professor Ickler vertrat als Sachverständiger bei der Anhörung vor dem Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages am 2. Juni 1997, bei der Anhörung der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung am 23. Januar 1998 in Mannheim sowie bei der Verhandlung beim Bundesverfassungsgericht am 12. Mai 1998 in Karlsruhe die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ [ www.raytec.de/rechtschreibreform/ ] und den „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.“ (VRS) [ http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3251#3251 ], der insbesondere für den Schutz vor willkürlichen Eingriffen und für die Pflege der deutschen Sprache eintritt. Darüber hinaus hat sich Professor Ickler in zahlreichen Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Versammlungen und Einzelgesprächen unter erheblichem persönlichen Einsatz gegen die Rechtschreibreform gewandt und ist überzeugend und entschieden für die Wahrung der bisherigen bewährten Orthographie eingetreten.
Insbesondere hervorzuheben ist unter seinen Arbeiten sein „Kritischer Kommentar zur ‚Neuregelung der deutschen Rechtschreibung‘“, die bisher einzige umfassende und sorgfältige linguistische Analyse der Rechtschreibreform, mit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“ versehen. Aufgrund des sorgfältigen Studiums der zahlreichen Publikationen der Reformer kann Professor Ickler zu jedem Problemfeld, zu jedem Paragraphen, zu jedem Unterpunkt aufs genaueste deren irrige Ausführungen, die der von den Reformern selbstverfaßten Systematik widersprechenden Einfügungen und die offenkundigen Widersinnigkeiten aufdecken. Jeder, der seinen Kommentar studiert, kann sehr viel über die deutsche Sprache und ihre Gesetzmäßigkeiten lernen; denn Professor Ickler begnügt sich nicht mit der bloßen Kritik, sondern begründet in klarer und deutlicher Sprache die Sinn- und Regelhaftigkeit der bisherigen Rechtschreibung und verdeutlicht seine Ausführungen anhand zahlreicher Beispiele.
Inzwischen haben sich auf dem Gebiet der Orthographie aufgrund der Mängel des Regelwerks in den verschiedenen Wörterbüchern und Schreibweisen der Nachrichtenagenturen und Verlage zahlreiche Sonderorthographien herausgebildet. Dadurch wurde die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung zerstört. Professor Ickler hat sich am intensivsten, am ausdauerndsten und am umfassendsten mit der von der Rechtschreibkommission vorgelegten Neuregelung befaßt. Deshalb ist er - nachdem das Duden-Privileg aufgehoben ist - wie kein anderer geeignet, die Grundlagen zu legen für ein Wörterbuch, das aus diesem Rechtschreibchaos wieder herausführt und die Einheitlichkeit der Rechtschreibung wiederherstellt.
Professor Ickler hat die Veränderungen im Wortschatz des Deutschen beobachtet und in einem rein orthographischen Wörterbuch registriert. Seine „Deutsche Einheitsorthographie“ (Entwurf-Fassung, 1999), heute: Normale deutsche Rechtschreibung. 4. Auflage, 2004, ist ein Regelwerk und Wörterbuch der allgemein üblichen Rechtschreibung. Es enthält eine Wörterliste mit den sprachlich korrekt geschriebenen gültigen Wörtern des deutschen Grundwortschatzes. Was allgemein üblich ist, stellte Ickler anhand großer Textmengen fest, z.B. der Datenbanken überregionaler Tageszeitungen wie der FAZ und der Süddeutschen Zeitung. Ickler hat die Ungereimtheiten und Widersprüche des Duden beseitigt. Auf dieser Grundlage ist die Einheitlichkeit der deutschen Orthographie gewährleistet.
Theodor Ickler ist somit zugleich auch ein Vertreter einer linguistisch fundierten Sprachkritik. Seine linguistische Sprachkritik findet man nicht nur in seinem Werk „Kritischer Kommentar zur ‚Neuregelung der deutschen Rechtschreibung’“, sondern z.B. auch in seinem Aufsatz „Zur Semantik des politischen Schlagwortes“, 1990. Auch in seinem Buch: „Die Disziplinierung der Sprache. Fachsprachen in unserer Zeit“ übt Ickler beiläufig ein wenig Sprachkritik, wie er es formuliert. Aber gerade solche „nur beiläufige“ Sprachkritik ist die Würze in Icklers Buch. Ickler distanziert sich jedoch als Linguist von der „üblichen Sprachkritik, wie sie in Sprachpflegerkreisen so beliebt ist“, die auch von anderen Sprachwissenschaftlern als unwissenschaftlich abgelehnt wird.
Auszeichnungen
1977 - Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
1978 - Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
2001 - Deutscher Sprachpreis der Henning-Kaufmann-Stiftung
2001 - „Rechtschreibwahrer“ der Deutschen Sprachwelt
Veröffentlichungen
Bücher
- Platons sogenanntes „Hypothesis-Verfahren“. Dissertation Universität Marburg, Fachbereich Altertumswissenschaft, 1973, 113 S.
- ›Vom Dichten und Denken‹ - Antwort auf die Preisfrage der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vom Jahr 1974: »Kann man dichten ohne zu denken und denken ohne zu dichten?« Mit einer Nachbemerkung von Gerhard Storz. Preisschrift der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Heidelberg: Lambert Schneider, 1977. 67 S. - ISBN 3-7953-0632-9
- ›Die Ränder der Sprache‹ - Antwort auf die Preisfrage der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vom Jahr 1976: »Ist freier Ausdruck in Rede und Schrift ohne Sprachnormen möglich?«. Mit einer Nachbemerkung von Harald Weinrich. Preisschrift der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Heidelberg: Lambert Schneider, 1978. 87 S. - ISBN 3-7953-0270-6
- Deutsch als Fremdsprache. Eine Einführung in das Studium. Tübingen: Niemeyer, 1984 (Germanistische Arbeitshefte; 29), 76 Seiten, ISBN 3-484-25129-8
- „Wortgebrauch und Wortwissen“ (unveröffentlichte Habilitationsschrift), Universität München, 1984
- Bibliographie Deutsch als Fremdsprache : kritischer Führer durch die Literatur / Theodor Ickler. - Tübingen: Niemeyer, 1985. 67 S.; (Germanistische Arbeitshefte: Ergänzungsreihe; 2), ISBN 3-484-10475-9
- (Hg.) Studien zu Deutsch als Fremdsprache 1: Beiträge zur Linguistik und Didaktik des Deutschen als Fremdsprache. Hildesheim 1993. (Germanistische Linguistik 119-120)
- Rechtschreibreform auf dem Prüfstand, Presserechtlich verantwortlich: Alexander Siegner, Pullach, November/Dezember 1996.
- Die Disziplinierung der Sprache. Fachsprachen in unserer Zeit, Tübingen: Narr, 1997
- Die sogenannte Rechtschreibreform. Ein Schildbürgerstreich, St. Goar: Leibniz, 1997 - http://www.deutschland-kehrt-zurueck.de/dokumente/ickler_die_sogenannte_rechtschreibreform.pdf
- Kritischer Kommentar zur ‚Neuregelung der deutschen Rechtschreibung‘, 1998, 2. durchgesehene u. erw. Auflage, mit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“, Erlangen und Jena: Verlag Palm & Enke, 1999 (Erlanger Studien, Band 116) - http://www.vrs-ev.de/KritKomm.pdf
- Deutsche Einheitsorthographie. Wörterbuch der allgemein üblichen Rechtschreibung. Entwurf-Fassung, St. Goar: Leibniz-Verlag, August 1999
- Das Rechtschreibwörterbuch. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen. Die bewährte deutsche Rechtschreibung in neuer Darstellung, 3. Auflage, St. Goar: Leibniz, 2000
- Normale deutsche Rechtschreibung. Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen, 4. erweiterte Auflage, St. Goar: Leibniz Verlag, 2004
- Regelungsgewalt. Hintergründe der Rechtschreibreform, St. Goar: Leibniz, 2001 - http://www.deutschland-kehrt-zurueck.de/dokumente/ickler_regelungsgewalt.pdf
- Rechtschreibreform in der Sackgasse: Neue Dokumente und Kommentare, St. Goar: Leibniz, 2004 http://www.deutschland-kehrt-zurueck.de/dokumente/ickler_sackgasse.pdf (PDF-Datei, ca. 1.4 MB. In diesem Buch von Professor Ickler geht es um die Situation, die durch den vierten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung entstanden ist. )
Artikel (kleine Auswahl)
Unzählige andere Veröffentlichungen in Zeitschriften und Zeitungen. Siehe die
- Literaturliste in: Theodor Ickler - www.sprachwissenschaft.uni-erlangen.de/personal/ickler/ickler.htm
- Literaturliste in: Deutscher Sprachpreis 2001 für Theodor Ickler - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=618#618
- Literaturliste in: Der Rechtschreibwahrer 2001: Theodor Ickler - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=636#636
Schlüsselartikel:
- Wörterbuchkultur in Deutschland. In: Harras, Gisela (Hrsg.): Das Wörterbuch. Artikel und Verweisstrukturen. Düsseldorf: Schwann [Jahrbuch des Instituts für deutsche Sprache; 1987] [Sprache der Gegenwart; 74], 374-393
- Arthur Schopenhauer als Meister und Muster in Eduard Engels „Deutscher Stilkunst“. In: Muttersprache 98, 1988, S. 297-313
- Zur Semantik des politischen Schlagwortes (und anderer Wörter). In: Sprache und Literatur 21 / Heft 65, Paderborn: Schöningh-Verlag, 1990, S. 11-26
- Wie wir schreiben sollten - Die Rechtschreibreform ist bankrott - Die Erneuerung der deutschen Orthographie stürzt nicht über ihre Lächerlichkeit, sie geht an ihren Widersprüchen zugrunde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 238, Samstag, 12. Oktober 1996, Feuilleton, S. 36 - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=500#500
- Die Auswahl der Teilnehmer garantiert den Erfolg. In: Süddeutsche Zeitung vom 4. Februar 1998, S. 12 ( = Kommentar über die Anhörung am 23. Januar 1998 in Mannheim zum Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung)
- Was weiß Manfred Kanther? Zum Stand der sogenannten Rechtschreibreform. In: DEUTSCHE SPRACHWELT, Ausgabe 1 vom 20. Mai 2000, S. 3 - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3292#3292
- Richtig falsch. Wie die Verlage in vorauseilendem Gehorsam die Kinder- und Jugendbücher auf die Reformschreibung getrimmt haben. In: Bayerische Staatszeitung Nr. 10 vom 8. März 2002
* Ausgemistet, aussortiert, exiliert. Rückblick auf ein Büchermassaker: Wie der Rechtschreibreformwahn Lücken in die Schulbibliotheken riss. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29. Oktober 2009, S. 31. Auch in: Fact Fiction » Blog Archive » - http://fact-fiction.net/?p=3166
Leserbriefe (kleine Auswahl)
- Leserbrief. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 06.12.1994 („Eindeutig vorteilhaft ist die Reform nur für den Duden, den die Reformer am heftigsten kritisiert haben und der nun das Geschäft des Jahrhunderts machen wird.“ Zitiert nach Ickler: Die Rechtschreibreform - Propaganda und Wirklichkeit, Erlangen, im November 1997, S. 2, Fn 1)
- Ein fauler Kompromiß, der Verwirrung schafft. In: Süddeutsche Zeitung vom 18.09.1995. („Wenn aber der Reformer Klaus Heller meint, diese kleine Reform müsse jetzt durchgeführt werden, damit später eine größere möglich wird, so verkennt er, daß eine Rechtschreibreform für 100 Millionen Muttersprachler und zahllose Ausländer immer ein ganz folgenreiches Unternehmen ist. Man kann die Rechtschreibung nicht des öfteren wechseln wie ein Paar abgetragene Schuhe.“)
- Eine wirkliche Rechtschreibreform liegt in weiter Ferne. In: Süddeutsche Zeitung vom 07./08.10.1995, S. 45
Diese kleine Auswahl soll ansatzweise dokumentieren, daß Theodor Ickler schon 1994/95 vor der Rechtschreibreform warnte. Es folgten unzählige Leserbriefe auch in der Süddeutschen Zeitung, die ihn aber im Gegensatz zur FAZ und zur WELT bis 2001 als Artikelschreiber boykottierte. Erst nachdem Ickler den Deutschen Sprachpreis 2001 erhielt, durfte Ickler auch in der Süddeutschen Zeitung schreiben.
Netzverweise
- Theodor Ickler: Mein Rechtschreibtagebuch - http://www.sprachforschung.org/ickler/
- Ickler, Theodor: Wie wir schreiben sollten - Die Rechtschreibreform ist bankrott - Die Erneuerung der deutschen Orthographie stürzt nicht über ihre Lächerlichkeit, sie geht an ihren Widersprüchen zugrunde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 238, 12. Oktober 1996, S. 36 - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=500#500
- „Das ist ein Dammbruch“ - Der Rechtschreibreformkritiker Theodor Ickler über die Rückkehr der FAZ zur alten Rechtschreibung und die politischen Hintergründe der Reform. In: JUNGE FREIHEIT vom 11. August 2000 - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2804#2804
- Deutscher Sprachpreis 2001 für Theodor Ickler - Aus der Einladung der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache zur Preisverleihung - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=618#618
- „Auf die Barrikaden gehen!“ - Theodor Ickler, der neue Träger des Deutschen Sprachpreises, im Gespräch mit der DEUTSCHEN SPRACHWELT. In: DEUTSCHE SPRACHWELT vom 20. September 2001 - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=642#642
- Ickler, Theodor: Rede anläßlich der Verleihung des Deutschen Sprachpreises - www.rechtschreibreform.de/Seiten/wiegut.html
- Ickler, Theodor: Reformdiarrhö: Der Eine oder Andere wird Pleite gehen - wie jedes Mal (zum vierten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung). In: Süddeutsche Zeitung vom 5. Februar 2004 - www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/119/26093/
- Ickler, Theodor: „Reform mit drei ‚F’ - Über die Folgen der neuen deutschen Rechtschreibregeln“. SÜDWESTRUNDFUNK, SWR2 Aula, Sendung: Samstag, 1. Januar 2005, 8.30 Uhr, Redaktion: Ralf Caspary - www.swr.de/swr2/sendungen/wissen-aula/archiv/2005/01/01/ -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3060#3060
Theodor Ickler: Rechtschreibreform. Ja, da kann man nur noch gehen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 48 vom 25. Februar 2006, Seite 37
http://www.faz.net/s/Rub594835B6727 ... Tpl~Ecommon~Sspezial.html
Am 5. Februar 2005 in Wikipedia hineingestellt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Ickler
Hier ergänzt und verbessert.
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Anmerkungen:
1. Krauschwitz liegt im linksseitigen Neißetal, heute nahe der polnischen Staatsgrenze. Die Gemeinde Krauschwitz gehörte bis 1945 zur Provinz Schlesien, seitdem zu Sachsen. Das Ortseingangsschild lautet heute: „Krauschwitz Krušwica Oberlausitz, Niederschlesischer Oberlausitzkreis“ (Dort gibt es offenbar eine sorbische Minderheit). Die Eltern Icklers flohen 1945 mit ihren Kindern nach Nordhessen, ihre eigentliche Heimat.
2. Viele Köche verderben den Brei
Inzwischen wurde mein Artikel in Wikipedia ohne Diskussion extrem verkürzt, verstümmelt und in den Neuschrieb umgefälscht. Es war ein oder waren mehrere Verschlimmbesserer am Werk, die leider von der Sache keine Ahnung haben und daher auch noch Fehler einbauten. Auch in diesem Fall paßt das Urteil von Torsten Kleinz:
„[...] Fachleute beklagen sich [über Wikipedia, MR], daß die Artikel in ihrem Fachgebiet nur unzureichend sind und eine nachhaltige Verbesserung schwer gegen die Masse der Benutzer durchzusetzen sei. [...] Ein exzellenter Artikel kann durch unsachgemäße Bearbeitung sehr schnell wieder unübersichtlich und sachlich inkorrekt werden. [...] Zudem könnte eine namentlich bekannte Redaktion und eine transparentere Quellenpolitik dem Leser zusätzliche Orientierung und Vertrauen geben. [...]“
www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19297/1.html
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Ich kann das Urteil von Torsten Kleinz nur unterstreichen: In Wikipedia herrscht der Durchschnitt, d.h. es mangelt an Qualität. Viele Köche verderben den Brei. „Verbesserungen sind schwer gegen die Masse der Benutzer durchzusetzen“. Der Artikel wirkt nicht mehr informierend und aufklärend, sondern hauptsächlich infolge der simplifizierenden Löschungen reichlich volksverdummend. Ich habe den Eindruck, daß die Zensur der Wikipedia-Verantwortlichen, die dort an den Schalthebeln der Macht sitzen, eine Folge der Angst ist, bei irgendjemand im Hintergrund anzuecken.
Ich habe oben die erste ergänzte und verbesserte Fassung hineingestellt. Der Text stammt in großen Teilen aus der Laudatio einer Sprachwissenschaftlerin für den Deutschen Sprachpreis.
Manfred Riebe
www.vrs-ev.de/vorstand.php#riebe
3. Rolf Landolt, der Vorsitzende des Bundes für vereinfachte rechtschreibung (BVR) (die Schweizer Kleinschreiber, MR), hat in einigen biographischen Notizen über Theodor Ickler sehr einseitig fast nur die wenigen abfälligen Urteile von Reformern und Reformbefürwortern zusammengestellt.
Rolf Landolt, Rüdenplatz 4, CH-8001 Zürich, E-Mail: landolt@sprache.org - www.sprache.org/landolt
www.sprache.org/bvr/biwhois_nick.htm
Diesen Kleinschreibern ging die Reform offenbar nicht weit genug. Hinzu kommt, daß es ohnehin eine Schweizer Sonderorthographie gibt: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=419 -.
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Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Samstag, 31. Okt. 2009 20:35, insgesamt 36mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Samstag, 26. Feb. 2005 10:05 Titel: Beispiel einer Wikipedia-Verschlimmbesserung |
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Beispiel einer Wikipedia-Verschlimmbesserung
Rechtschreibung
Hallo.
Du hast im Beitrag Theodor Ickler im existierenden Text das Wort „Orthographie“ und davon abgeleitete Begriffe verändert, indem Du „ph“ durch „f“ ersetzt hast. Mach das bitte wieder rückgängig, nachdem Du Dich bei http://www.duden.de/ darüber informiert hast, daß „ph“ korrekt ist.
PH ist unkorrekt: wir haben uns in der Wikipedia auf die neue Rechtschreibung geeinigt. In meinem, aktuellen Duden ist die Version mit „f“ die neue, empfohlene Schreibweise. Und die wird in der WP nach Abstimmung benutzt.
Also vor Deinen nächsten Aktionen: erst informieren, dann beschweren. --Unscheinbar 11:34, 13. Feb 2005 (CET)
Ich habe mich bei http://www.duden.de/ informiert. Dort wird mir „ph“ als korrekt empfohlen. Abgesehen davon haben sich nur manche Teilnehmer bei Wikipedia für die reformierte Rechtschreibung entschieden. Btw: Von wann ist denn Dein aktueller Duden? Jedenfalls sprichst Du mit Deiner wenig unscheinbare Verwirrung eindeutig für die klassische Rechtschreibung... ;-) --Linked 11:45, 13. Feb 2005 (CET)
22. Auflage --Unscheinbar 11:41, 13. Feb 2005 (CET)
Die 22. Auflage ist bereits veraltet. Aktuell ist die 23. Auflage vom August 2004. Einige tausend Schreibungen sind wieder auf die klassische Form zurückgeführt worden. Wenn Du bei http://www.duden.de/ nach „Orthografie“ suchst, bekommst Du die Ausgabe „Oder meinten Sie: Orthographie ?“ Da der Duden nicht mehr maßgeblich ist, kann man auch andere Wörterbücher konsultieren, und dort findet man ebenfalls „Orthographie“. --Linked 11:45, 13. Feb 2005 (CET)
Ich habe Deine Auffassung hiermit zur Kenntnis genommen. --Unscheinbar 11:47, 13. Feb 2005 (CET)
http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer_Diskussion:Unscheinbar#Rechtschreibung |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Freitag, 01. Apr. 2005 18:08 Titel: „Alles, was Wikipedia über die Rechtschreibreform schreibt, |
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Theodor Ickler: „Alles, was Wikipedia über die Rechtschreibreform schreibt, ist in vieler Hinsicht überholt.“
wikipedia
Bei diesem verdienstvollen Unternehmen gibt es natürlich auch einige Schwächen und viel gutmütige Ignoranz.
Ich habe neulich mal einen Diskussionsbeitrag dort untergebracht, weil u. a. die Partikelliste überholt ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Partikelliste
De Entscheidung des ganzen Unternehmens für das, was man dort komischerweise für die neue Rechtschreibung hält, dürfte bei einem so schwerfälligen Apparat kaum zu erwarten sein. Aber vielleicht geschehen ja noch Wunder.
01.04.2005 Theodor Ickler: Mein Rechtschreibtagebuch. In Schrift & Rede, Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V.
http://www.sprachforschung.org/ickler/
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?id=52
Die Partikelliste und alles, was Wikipedia über die Rechtschreibreform schreibt, ist in vieler Hinsicht überholt. Eine aktuelle Fassung der revidierten Regeln samt Wörterverzeichnis findet man unter http://www.rechtschreibkommission.de , obwohl die Zwischenstaatliche Kommission Ende 2004 formlos entlassen wurde. Als Ersatz wurde der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ gegründet, dem ich seit kurzem angehöre (für das P.E.N.-Zentrum Deutschland). Er wird auch bald eine eigene Website unterhalten. Meine Kommentare und Analysen zur reformierten und revidiert-reformierten Rechtschreibung findet man unter verschiedenen Internetadressen, in Zukunft hauptsächlich unter http://www.sprachforschung.org.
In der Wikipedia werde ich weiter nichts schreiben, weil ich mit der orthographischen Praxis dieses ansonsten verdienstvollen Unternehmens nicht einverstanden bin. Die Rechtschreibreform ist, wie ich aus langjähriger Beschäftigung weiß, zum Scheitern verurteilt, hat aber bereits Milliarden verschlungen und große immaterielle Schäden verursacht. Wer hier mitmacht, macht sich notwendigerweise mitschuldig.
Das ist auch den Zeitungsverlagen allmählich klar geworden. Einige haben bereits rückumgestellt, andere demontieren ihre Reformschreibung stillschweigend (z. B. der SPIEGEL). Gewarnt sind sie alle, und nicht erst seit gestern. Es gibt zur Zeit (März 2005) kein einziges Rechtschreibwörterbuch, das die revidierten Regeln vollständig umsetzt, der letzte Duden erschien leider etwas zu früh. Außerdem arbeitet der neue „Rat“ auftragsgemäß bereits an der nächsten Revision, wird aber wahrscheinlich nichts Haltbares zustande bringen.
Ich will gern glauben, daß viele aus Gutmütigkeit und Leichtgläubigkeit sich der Rechtschreibreform angeschlossen haben, weil jahre- und jahrzehntelang „Erleichterungen“ vor allem für die Schüler angekündigt waren und das Ganze sich einen modernen Anstrich gegeben hatte. Aber auf die Dauer kann niemandem verborgen bleiben, daß etwas ganz anderes dabei herausgekommen ist. Die verwickelte Geschichte dieses Scheiterns ist in meinen Büchern dokumentiert und kommentiert. Man findet die Titel in dem Artikel, der, wie ich gerade sehe, freundlicherweise mir und meiner Arbeit gewidmet ist.
Theodor Ickler - http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Ickler
http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Partikelliste
Unter http://www.sprachforschung.org finden Sie gesammelte Nachrichten, Diskussionen und Kommentare zum Thema Rechtschreibreform von qualifizierten Fachleuten. Prof. Dr. T. Ickler (Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung) dokumentiert den aktuellen Status in seinem „Rechtschreibtagebuch“.
Zusätzlich haben Sie Einblick in eine umfangreiche Sammlung an Büchern & Aufsätzen zum Thema.
Prof_Simonius: Warum die RSR kommt - oder (doch) nicht? #37404 - 28.03.2005 01:10 Im Rechtschreib-Forum der Süddeutschen Zeitung: Kultur >> Rechtschreibung – die deutscheste aller Dampfschif(f)fahrten |
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Elke Philburn
Registriert seit: 03.12.2002 Beiträge: 246 Wohnort: Manchester UK
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: Samstag, 04. Jun. 2005 13:14 Titel: Ickler: "Für Scherze ist es jetzt zu spät" |
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Interview
<b>"Für Scherze ist es jetzt zu spät"
Eine unlösbare Aufgabe für Lehrer: Der Germanist Theodor Ickler beklagt die Reform. </b><i>
Interview: Hermann Unterstöger </i>
Der Erlanger Germanist Theodor Ickler, einer der schärfsten Kritiker der Rechtschreibreform, repräsentiert im Rechtschreibrat das PEN-Zentrum Deutschland.
SZ: Lassen die Kultusminister den Rechtschreibrat ins Leere laufen?
Ickler: So sieht es aus. Als der Rat erkennen ließ, dass er sich wieder mehr am Sprachgebrauch und an der grammatischen Richtigkeit orientieren will, schrillten bei den Kultusministern die Alarmglocken. Das hatte man nicht erwartet, nachdem in den Rat so viele „zuverlässige“ Reformer und Reformunternehmer berufen worden waren.
SZ: Ist der Rat ein Hofnarrenrat, und wenn ja, kann er nach Hofnarrenart der Vernunft auf die Beine helfen?
Ickler: Sie meinen, im Scherz dürfe man sogar die Wahrheit sagen? Für Scherze ist es jetzt zu spät. Es sind Milliarden verschleudert worden, und, was viel schlimmer ist, unzählige jugendliche Hirne hat man mit Sprachschnitzern vollgestopft, die jetzt von Amts wegen als „korrekt“ gelten.
Die besten Schriftsteller werden aus den Lesebüchern entfernt, weil sie sich der Verhunzung nicht fügen wollen. Der Rat muss sich nach den jüngsten Verlautbarungen der Kultusminister zwar veralbert vorkommen, aber er hat gute Arbeit geleistet und ist dazu auch weiterhin bereit, wenn die Politiker ihn endlich ernst nehmen.
SZ: Welchen Einfluss üben die Schulbuchverlage aus?
Ickler: Die Schulbuchverlage rühmen sich in ihren Verbandsmitteilungen, „massiv“ auf die Politiker „eingewirkt“ zu haben, um diese kostspielige Reform, die sie ja ebenfalls zum Teufel wünschen, nicht wieder zurückfahren zu müssen. Die Lobbyarbeit war erfolgreich, besonders in Hessen, wo die Verlage das Schulministerium beinahe wie eine Filiale ansehen. Es ist geradezu peinlich, wie regelmäßig die Kultusminister die wirtschaftlichen Interessen der Schul- und Wörterbuchverlage erwähnen, während von der Sprachrichtigkeit noch kein einziges Mal die Rede gewesen ist.
SZ: Am 1. August sollen Teile der Reform in Kraft treten. Führt von da aus ein Weg zum Rechtschreibfrieden?
Ickler: Diese Idee führt garantiert zu einem noch größeren Durcheinander. Besonders die Lehrer werden vor eine unlösbare Aufgabe gestellt, wenn sie bei der Korrektur von Schülertexten immer erst nachschlagen müssen, ob eine Schreibweise unter die „schon verbindlichen“ oder „noch nicht verbindlichen“ Regeln fällt – „in Kraft getreten“ sind sie ja alle.
Viele Lehrer haben es längst aufgegeben, den verschlungenen Wegen der permanenten Revision noch zu folgen. Die amtliche Revision vom vergangenen Jahr ist den meisten ohnehin entgangen. Wie leicht der Rechtschreibfrieden wiederherzustellen wäre, zeigen einige große Zeitungen, die entschlossen zur „alten“, das heißt wirklich modernen Orthographie zurückgekehrt sind und die dafür nichts als Jubel und Dank ihrer Leser geerntet haben.
<a href="http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/208/54154/">Quelle: Süddeutsche Zeitung</a>
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Sonntag, 17. Jul. 2005 19:07 Titel: Unproduktiv und unbezahlt |
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Unproduktiv und unbezahlt
Zum Leserbrief „Öffentlicher Dank“ von Karl von Lassaulx (F.A.Z. vom 8. Juli): Die Rechtschreibreform ist in der Tat eine riesige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Darunter ist aber nicht nur unproduktive, sondern auch unbezahlte Arbeit, denn die Kultusminister haben die Kunst entdeckt, vielbeschäftigte Fachleute auf deren eigene Kosten für das Gemeinwohl arbeiten zu lassen. So wurde das Ersuchen des Vorsitzenden Zehetmair, den Mitgliedern des Rates für deutsche Rechtschreibung wenigstens die Reisekosten zu erstatten, mit folgender Begründung abgewiesen: Die Kultusministerkonferenz ist bisher davon ausgegangen, daß die im Rat vertretenen Einrichtungen selbst ein originäres Interesse an der Mitwirkung im Rat haben, und hat daher eine Übernahme der Reisekosten nicht vorgesehen.
Nun hieß es im Statut des Rates vom Dezember 2004: Für Deutschland werden Einrichtungen wissenschaftlich ausgewiesene Fachleute für Orthographie beziehungsweise Personen, die besondere Erfahrungen und Kenntnisse mit Schreibregeln und Schreibpraxis aufweisen, entsenden. Diese Einrichtungen legt die Kultusministerkonferenz fest. Der letzte Satz ist in der revidierten Fassung vom 17. Juni gestrichen, wahrscheinlich um den Eindruck zu erwecken, die Ratsmitglieder hätten sich selbst zur Mitarbeit gedrängt. In Wirklichkeit wurden sie dazu eingeladen. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und das deutsche P.E.N.-Zentrum verweigerten sich zunächst. Die hessische Kultusministerin Wolff bezeichnete es daher als ihr Ziel, die Akademie für Sprache und Dichtung zu bewegen, ihre Pflicht an der Schriftsprache in diesem Rahmen zu tun.
Von einem originären Interesse an der Mitwirkung im Rat kann also in dieser Allgemeinheit keine Rede sein. Die Arbeit des Rates besteht darin, die mißratene Rechtschreibreform der Kultusminister zu reparieren. Das liegt zwar im Interesse der Sprachgemeinschaft, die nach einer solchen Reform keineswegs gerufen hatte, und damit auch der zur Mitarbeit eingeladenen Institutionen, insbesondere der idealistischen, keinen wirtschaftlichen Zielen verpflichteten, aber zuvörderst liegt es im Interesse der Kultusminister selbst.
Professor Dr. Theodor Ickler, Spardorf
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom Freitag, 15. Juli 2005 |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Donnerstag, 28. Jul. 2005 21:59 Titel: Reformgegner Ickler: „Menschenverachtendes Massenexperiment“ |
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Reformgegner Ickler: „Menschenverachtendes Massenexperiment“
Drei Germanisten und ihr jahrelanger Kampf
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RECHTSCHREIBREFORM
Im Land der Wörtermörder
Von Alexander Smoltczyk
Seit mehr als 30 Jahren mühen und streiten sich drei Germanistikprofessoren um Kommata, Apostrophe und Silbentrennung. Aus der Fachdebatte ist längst ein Glaubenskampf geworden. Jetzt tritt die Jahrhundertreform zur Rechtschreibung in Kraft - teilweise.
[...]
DER SPIEGEL Nr. 30 vom 25. Juli 2005, S. 62-68
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,366493,00.html
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Anmerkungen:
Theodor Ickler und seine Rechtschreibreformgegner,
* das Alt68er GEW-Mitglied Gerhard Augst http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=458 und
* das Alt-SED-Mitglied Dieter Nerius - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2033#2033 |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Freitag, 07. Okt. 2005 20:52 Titel: Diskussion über Strittiges, das die Kultusminister als unstr |
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Diskussion über Strittiges, das die Kultusminister als „unstrittig“ bezeichnen
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Falsches Deutsch und schlechtes Deutsch
Dauerthema Orthografie:
Zum gegenwärtigen Stand der Rechtschreibreform erreichte uns folgendes Resümee von Theodor Ickler.
„Am 1. August 2005 endete laut Beschluß der Kultusminister die Übergangszeit für jene Bereiche der Rechtschreibreform, die nach Ansicht der Politiker ,unstrittig' sind: Laut-Buchstaben-Zuordnung, Groß- und Kleinschreibung, Bindestrich. In allen Bundesländern wird die Reformorthographie in der revidierten Fassung von 2004 unterrichtet; mit Ausnahme von Bayern und Nordrhein-Westfalen (sowie in der Schweiz dem Kanton Bern) werden abweichende herkömmliche Schreibweisen als Fehler gewertet.
Dankenswerterweise hat die Geschäftsführerin des Rates für deutsche Rechtschreibung die für 'unstrittig' erklärten Regeln und eine Auswahl geänderter Wörter zusammengestellt und im Internet zugänglich gemacht ( www.ids-mannheim.de ). An diesem Leitfaden sollen die Folgen des KMK-Beschlusses dargestellt werden. Die Wortliste umfaßt ca. 360 Einträge, davon betreffen 100 die ss-Schreibung, die hier nicht weiter diskutiert werden soll, weil die erheblichen Einwände gegen diese symbolträchtige Änderung den Rahmen sprengen würden. Neuschreibungen, die in den noch mit Toleranz zu behandelnden 'Überschneidungsbereich' fallen, sind ausgeklammert.
A Falsches Deutsch
[...]
B Schlechtes Deutsch
[...]
Schlußbemerkung
Insbesondere die neue Groß- und Kleinschreibung, die hauptsächlich auf den österreichischen Industriellen und Amateurlinguisten Eugen Wüster zurückgeht und eigentlich von allen Reformern abgelehnt wird, hat kein Problem gelöst, aber viele neue geschaffen, darunter einige grammatisch falsche und zahlreiche rückwärtsgewandte Schreibweisen. Sie ist nach wie vor höchst umstritten und muß vom Rat für deutsche Rechtschreibung gründlich überarbeitet werden. Dasselbe gilt aber auch von der Laut-Buchstaben-Zuordnung, die ebenfalls schon im Kreise der Reformer selbst heftig umstritten war. Es ist nicht zu verantworten, den Lehrern solche Unterrichtsinhalte und Korrekturvorschriften zuzumuten.“
Theodor Ickler,
Vertreter des P.E.N.-Zentrums Deutschland
im Rat für deutsche Rechtschreibung
Vgl. Börsenblatt online 06.10.2005
http://www.boersenblatt.net/sixcms/detail.php?id=96274&template=b2_tpl_home_detail
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Anmerkungen:
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Unverfrorenheit die Kultusminister das Volk bevormunden und den Bürgern vorschreiben, was „unstrittig“ sei. Diese Oberpädagogen der Nation haben im Geschichtsunterricht offenbar geschlafen, sonst würden sie sich nicht als Diktatoren aufspielen. Sie haben ihre Hausaufgaben in Sachen Rechtschreibreform bis heute nicht gemacht und sollten daher ihren Hut nehmen und gehen.
Vgl. die Petition der Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ an die Kultusministerkonferenz, die Rechtschreibreform zurückzunehmen - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=4106#4106 |
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Manfred Riebe
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: Donnerstag, 05. Jan. 2006 13:16 Titel: Theodor Ickler zum aktuellen Stand der Rechtschreibreform |
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Theodor Ickler zum aktuellen Stand der Rechtschreibreform
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Collegium Alexandrinum der Universität Erlangen-Nürnberg
- Wissenschaft für die Öffentlichkeit -
5. Januar 2006
Schwerpunktthema "Staat und Sprache"
Sehr geehrte Damen und Herren,
Das neue Jahr beginnt im Collegium Alexandrinum mit drei Vorträgen zu sprachpolitischen Themen.
Die Vorträge finden jeweils um 20.15 Uhr in Erlangen in der Aula im Schloß (Schloßplatz 4) statt.
Donnerstag, 12.1.2006
Zum aktuellen Stand der Rechtschreibreform
Prof. Dr. Theodor Ickler, Institut für Germanistik
Donnerstag, 19.1.2006
Formen der Sprachpflege im 21. Jahrhundert
Prof. Dr. Mechthild Habermann, Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft
Donnerstag, 26.1.2006
Schulfremdsprachenpolitik in Bayern: Auf der Höhe der Zeit?
Prof. Dr. Franz Josef Hausmann, Institut für Angewandte Sprachwissenschaft
Ort: Aula im Schloß, Schloßplatz 4
Zeit: 20.15 Uhr
Das Vorlesungsprogramm des Collegium Alexandrinum mit sämtlichen Vorträgen und Führungen ist unter http://www.collegium-alexandrinum.de/ws5-6.html einsehbar.
Für den Fall, daß Sie das Programm ausdrucken wollen, ist auf der Homepage des Collegium Alexandrinum das Faltblatt mit sämtlichen Terminen verfügbar: http://www.collegium-alexandrinum.de/CollAlex_WS-2005-2006_Faltblatt.pdf
Bitte leiten Sie diese E-Mail an Interessenten weiter.
Mit freundlichem Grüßen
Bernhard Wieser
Koordinator und Leiter der Veranstaltungen
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Collegium Alexandrinum www.collegium-alexandrinum.de
c/o Bernhard Wieser
Beethovenstraße 9
91052 Erlangen
Telefon: 09131 - 99 37 50 und 0163 - 419 98 98
e-mail: wieser@collegium-alexandrinum.de |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 11. Jan. 2006 10:25 Titel: Die Rechtschreibreform dürfte das Jahr 2006 kaum überleben. |
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„Die Rechtschreibreform dürfte das Jahr 2006 kaum überleben.“
Collegium Alexandrinum der Universität Erlangen-Nürnberg
- Wissenschaft für die Öffentlichkeit -
9. Januar 2006
Schwerpunktthema „Staat und Sprache“
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Collegium Alexandrinum,
das neue Jahr beginnt im Collegium Alexandrinum mit drei Vorträgen zu sprachpolitischen Themen.
Die Vorträge finden jeweils um 20.15 Uhr in Erlangen in der Aula im Schloß (Schloßplatz4) statt.
Donnerstag, 12.1.2006
Zum aktuellen Stand der Rechtschreibreform
Prof. Dr. Theodor Ickler, Institut für Germanistik
Neun Jahre nach ihrer vorfristigen Einführung stößt die Rechtschreibreform weiterhin auf breite Ablehnung, und immer mehr Verlage kehren zur klassischen Orthographie zurück. Der Grund liegt nicht in der Reformunwilligkeit der Bevölkerung, sondern in der Fehlerhaftigkeit des Reformwerks, die auch durch immer neue Kommissionen und Räte nicht behoben werden kann. Die Reform dürfte das Jahr 2006 kaum überleben. Diese Prognose wird auch durch Innenansichten aus dem „Rat für deutsche Rechtschreibung“ gestützt.
Donnerstag, 19.1.2006
Formen der Sprachpflege im 21. Jahrhundert
Prof. Dr. Mechthild Habermann, Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft
Sprachpflegerische Bemühungen um die deutsche Sprache stoßen insbesondere dann auf öffentliches Interesse, wenn es zum einen um die Rechtschreibreform und zum anderen um das Für und Wider von Anglizismen im Deutschen geht. Allzu lange überließen die Wissenschaftler den Feuilletonisten Sprachpflege und -kritik. Nun ist auch die Fachwissenschaft bemüht, eine Sprachkritik als Sprachkultivierung zu positionieren, die fernab von Populismus und unzulänglicher Vereinfachung steht. Der Vortrag will Antwort darauf geben, welche Formen der Sprachpflege gegenwärtig zu beobachten sind, von welchen Institutionen sie getragen werden und wieso es in Deutschland keine staatliche Sprachpflege geben kann.
Donnerstag, 26.1.2006
Schulfremdsprachenpolitik in Bayern: Auf der Höhe der Zeit?
Prof. Dr. Franz Josef Hausmann, Institut für Angewandte Sprachwissenschaft
Die Öffentlichkeit ist unzureichend informiert über die Blockaden in der Wahlmöglichkeit von Schulfremdsprachen. Urheber dieser Blockaden sind das Kultusministerium und einige Universitätsfächer. Der Hauptnutznießer der Blockaden ist das Fach Latein, das in Bayern in besonderer Weise protegiert wird zum Schaden des Erlernens moderner Fremdsprachen. Der Vortrag legt die wenig bekannten Mechanismen offen, bekämpft die von Ministerium und Universitätsfächern vorgebrachten Argumente und begründet ausführlich Forderungen an die Schulpolitik.
Ort: Aula im Schloß, Schloßplatz 4
Zeit: 20.15 Uhr
Das Vorlesungsprogramm des Collegium Alexandrinum mit sämtlichen Vorträgen und Führungen ist unter http://www.collegium-alexandrinum.de/ws5-6.html einsehbar.
Für den Fall, daß Sie das Programm ausdrucken wollen, ist auf der Homepage des Collegium Alexandrinum das Faltblatt mit sämtlichen Terminen verfügbar: http://www.collegium-alexandrinum.de/CollAlex_WS-2005-2006_Faltblatt.pdf
Bitte leiten Sie diese eMail an Interessenten weiter.
Mit freundlichem Grüßen
Bernhard Wieser
Koordinator und Leiter der Veranstaltungen
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Collegium Alexandrinum
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Samstag, 25. Feb. 2006 20:01 Titel: |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Samstag, 25. Feb. 2006 20:05 Titel: |
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Frei für Bericht |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Samstag, 25. Feb. 2006 20:28 Titel: Ickler verlässt Rechtschreibrat |
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Pressespiegel
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Verärgert über Reform
Ickler verlässt Rechtschreibrat
BERLIN - Der Vorsitzende des Rates für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair, hat das Ausscheiden des Germanisten und Reformgegners Theodor Ickler als konsequent bezeichnet.
Ickler habe zwar gute Ideen in den Rat eingebracht. Allerdings man auch zum Dialog bereit sein, sagte der frühere bayerische Kultusminister. Der Erlanger Germanistik-Professor sei für viele Mitglieder im Rat „eine Reizfigur" gewesen. Ickler hatte aus Unzufriedenheit mit den Reform-Korrekturvorschlägen seinen Rückzug aus dem Rechtschreibrat angekündigt.
Der Schriftstellerverband PEN, der Ickler in den Rat entsandt hatte, will auch nach dessen Rückzug in dem Gremium weiter mitarbeiten. Allerdings ist auch PEN-Präsident. Johano Strasser enttäuscht über die Änderungsvorschläge des Gremiums. ,>Wir sind der Meinung, dass das Wenige, was jetzt rückgängig gemacht wird, nicht ausreicht", sagte Strasser. dpa
(Kommentar S. 2, Blickpunkt S. 3)
Nürnberger Zeitung Nr. 47 vom 25. Februar 2006, S. 1
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Ickler zum Rechtschreibrat
„Dort ist nichts mehr zu bewegen“
ERLANGEN - Kurz vor der Entscheidung der Kultusministerkonferenz (KMK) über Änderungen bei der Rechtschreibreform ist der Germanist und Reformgegner Theodor Ickler überraschend aus dem Rat für deutsche Rechtschreibung ausgeschieden.
„Ich bin der Überzeugung, dass sich dort nichts mehr bewegen lässt“, sagte Ickler, der für den Schriftstellerverband PEN im Rechtschreibrat saß. „Es ist unvermeidlich, dass jetzt eine enorme Verwirrung ausbricht, weil dieses Machwerk völlig unausgegoren ist.“ Viele der beibehaltenen Regeln aus dem Reformwerk seien irreführend und fehlerträchtig.
Am Montag will der Rechtschreibrat die Vorschläge zur Korrektur der Rechtschreibreform an die KMK übergeben. Diese entscheidet voraussichtlich auf ihrer Sitzung Anfang März darüber. Der Vorsitzende des Rates, Hans Zehetmair, nannte Icklers Ausscheiden konsequent. Ickler habe gute Ideen in den Rat eingebracht. Zur Demokratie gehörten aber Mehrheitsentscheidungen und damit Kompromisse. Eine „Alles-oder-Nichts-Position“ sei nicht durchsetzbar.
Der Schriftstellerverband PEN sucht nun nach einem Nachfolger für Ickler. Die Axel Springer AG hat unterdessen die Vorschläge zur Änderung der Reform begrüßt.
„Große Teile der Reform sind überhaupt nicht mehr behandelt worden“, kritisierte Ickler. So seien die Regeln zur Laut-Buchstaben-Zuordnung (Gräuel/ Greuel) und zur Schreibung von Fremdwörtern überhaupt nicht mehr zur Sprache gekommen. „Die Groß- und Kleinschreibung ist nur etwa zur Hälfte bearbeitet worden“, bemängelte der Erlanger Hochschulprofessor. Die vorgesehene Anhörung zu diesem Thema habe nicht stattgefunden.
„Es war einfach der Wunsch der KMK, zum März ein Ergebnis zu haben“, sagte Ickler. Dahinter stünden nicht zuletzt wirtschaftliche Interessen: „Der Druck der Schulbuch- und Wörterbuchlobby ist enorm.“ Besonders die großen Wörterbuchverlage hätten im Rat „eine Funktion übernommen, die ihnen gar nicht zusteht“. So hätten sie die Liste der Einzelfallregelungen allein mit der Geschäftsführerin des Rates, Kerstin Güthert, ausgehandelt.
Trennung von Fremdwörtern ärgert Ickler
Besonders verärgert zeigte sich Ickler über die Beibehaltung der umstrittenen Reformen bei der Trennung von Fremdwörtern wie „Di-/agnose“ oder „Bi-/otop. Unzureichend nannte er außerdem die Änderungsvorschläge zur Zeichensetzung. PEN-Präsident Johano Strasser teilt die Kritik Icklers: „Was jetzt erklärt werden wird, ist im Grundsatz nicht akzeptabel.“
Der Springer-Konzern teilte mit, er prüfe jetzt, ob er mit den Änderungsvorschlägen „eine einheitliche reformkonforme Rechtschreibung“ in seinen Print- und Online-Medien übernehmen könne. Die Axel Springer AG war im Oktober 2004 bei allen Druckerzeugnissen des Konzerns zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt.
Nürnberger Zeitung Nr. 47 vom 25. Februar 2006, S. 3
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Kommentar: Rechtschreibreform
Murks bleibt Murks . . .
Die unendliche Geschichte der neuen Rechtschreibung stolpert ihrem Ende entgegen. Fassen wir die wichtigsten Etappen kurz zusammen: 1996 beglückten uns die Kultusminister mit einer umfassenden Orthographie-Reform. Nach heftigen Protesten folgte die Reform der Reform, alsdann die Reform der Reform der Reform ...
Wenn aufmerksame Beobachter richtig gezählt haben, wollen die Urheber des Chaos Anfang März zum fünften Mal „endgültig“ darüber befinden, was deutschen Schülern und Lesern zuzumuten ist. Einer jedoch wird nicht mehr dabeisein: Theodor Ickler hat jetzt unter Protest den Rechtschreibrat verlassen. Der Erlanger Germanist hält auch den überarbeiteten Regelkanon für ein „unausgegorenes Machwerk“ und zog folglich die Konsequenzen.
Das Gremium war ursprünglich eingesetzt worden, um die Turbo-Reformer der Zwischenstaatlichen Kommission etwas zu bremsen. Aber was nutzen die besten Argumente, wenn sie erst gar nicht zur Kenntnis genommen werden? In vielen strittigen Fragen, berichtet Ickler, habe es keine Anhörung gegeben. Den Grüßaugust zu mimen war sich der Sprachwissenschaftler jedoch verständlicherweise zu schade.
Zwar ist der allergrößte Unsinn inzwischen revidiert worden, indes gäbe es noch vieles zu klären. Für sinnvolle Korrekturen ist aber nach dem Willen der Kultusminister keine Zeit mehr. Weshalb manch sinnverwirrende Regel demnächst wohl verbindlich wird. Ins Karnevalistische gewendet: Murks bleibt Murks — aber niemand lacht. DANIELA SCHADT
Nürnberger Zeitung Nr. 47 vom 25. Februar 2006, S. 2 |
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