Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Montag, 05. Jul. 2004 20:10 Titel: Martin Krämer Musikverlag |
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Produkte in „reformierter“ Schreibung kosten 20 Prozent mehr,
d.h. „Dummheitszoll“ oder „Schmerzensgeld“
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<b>Hausorthographie
Aber auch die stehenden Untersuchungen
und vielleicht die sitzenden</b>
... zeigen doch (neben den liegenden, die der Artikel erwähnt), daß das Übel in der Schule beginnt. Aber gibt es denn die Möglichkeit, daß es irgendwann, irgendwo endet? In der Schule wird ja nun statt der Recht- die Linkschreibung unterrichtet – die Rechtschreibkompetenz der Schulabgänger wird dadurch natürlich noch geringer, schließlich können wir heute nicht mehr davon ausgehen, daß ein Schüler mehr liest, als ihm ausdrücklich befohlen wird. Und ich bekenne, die Bemühungen der Deutschlehrer, den Schülern jenes zu vermitteln, was sie von der sogenannten Rechtschreibreform („so genannten Recht schreib! Reform“) verstanden haben, untergrabe, indem ich weiterhin fast täglich Erzeugnisse in moderner Schreibung ausliefere.
Selbst den schnöden Mammon habe ich schon eingespannt, um darauf beharren zu können: wenn ein Konzertveranstalter eine Word-Datei in einem Neuschrieb liefert, daß ich daraus ein Programmheft zaubern solle, reicht allgemein der Hinweis, daß das Produkt in „alter“ Schreibung soundsoviel kosten würde, in „reformierter“ aber ungefähr 20% mehr. („Dummheitszoll“ oder „Schmerzensgeld“)
Aber damit spiele ich nicht nur meine Stellung aus, um die von mir bevorzugte Schreibung „durchzusetzen“; es ist doch tatsächlich so, daß für eine Publikation in althergebrachter Schreibung Hilfsmittel verfügbar sind, die man sich für die „Reformschreibung“ erst schaffen müßte - da es keine einheitlichen Regeln für die „Neuschreibung“ gibt (und geben kann), müßte ich entweder eine „Hausorthographie“ erfinden oder mich mit dem Auftraggeber auf irgend etwas einigen. Das ist wirklich teurer - obgleich ich gestehen muß, daß auch die unselige Reform bei mir schon erste Früchte trägt, weil ich weiterhin „zuviel“ lese: ich bin öfter verunsichert, muß öfter nachschlagen. Aber es hält sich in Grenzen - für eine der vielen „Reformschreibungen“ müßte jeder noch öfter nachschlagen.
5.7.2004, Martin Krämer
www.rechtschreibreform.com/Perlen/KraftBank/KraftBank.pl?MonJul520:19:55CEST2004
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Martin Krämer Musikverlag, Leipzig
http://www.mvmc.de/
Auf der Internetseite Martin Krämers steht rechts oben ein Link „Rechtschreibreform“. Er führt zu einer eigenen Aufklärungsseite:
Link- oder Rechtschreibung
Ein leidiges Thema für jeden Verleger stellt heuer bekanntlich die sogenannte Rechtschreibreform dar. Daß ein großer Teil der ernstzunehmenden Verlage sich bisher (wir schreiben das Jahr 2002) völlig einer Umstellung verweigert hat, wird einem großen Teil des Publikums – der Leserschaft – entgangen sein. Doch auch nur ein Bruchteil derer, die es bemerkt haben, weiß um die Gründe. So kommt es, daß mitunter sogar kulturell durchaus interessierte und gebildete Menschen der Meinung sind, man könne diese Reform umsetzen und wäre damit aktuell, und auf der Höhe der Zeit. Aus Höflichkeit schweigt der, der es besser weiß. [...]
Einer der Links führt auch zum Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS). Außerdem hat Krämer die wichtigste Literatur abgebildet. |
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