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Zur antiautoritären Pädagogik der Rechtschreibreformer

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
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Beitrag: Samstag, 05. Jun. 2004 21:55    Titel: Zur antiautoritären Pädagogik der Rechtschreibreformer Antworten mit Zitat

Zur antiautoritären Pädagogik der Rechtschreibreformer
und zur autoritären antidemokratischen Durchsetzung ihrer Ideen
„Die Rechtschreibreform hat verfügt“


Richard-Schmidt@gmx.de schrieb im Gästebuch des Stolz-Schulbuchverlages: „Was hat die Schreibweise ‚stop’ mit der Rechtschreibreform zu tun? Gar nichts! Bevorzugt dieser Verlag statt Deutsch etwa Denglisch?“ Diese Frage könnte er den Rechtschreibreformern stellen.

Richard-Schmidt@gmx.de schrieb außerdem: „Die Rechtschreibreform hat nur verfügt, dass die deutsche Schreibweise nun auch für den ‚Stop’ im Tennis verwendet werden kann.“

Das Wörtchen „dass“ weist auf einen Reformbefürworter hin, der nach einem Haar in der Suppe sucht. Aber man braucht nicht nach einem Haar zu suchen. Die auf Neuschrieb umgestellten Druckerzeugnisse sind voller „Haare“.

Ich sehe folgenden Widerspruch bei Herrn Richard Schmidt:
Etliche Anhänger des Vereins zur Wahrung der deutschen Sprache, Dortmund, kämpfen gegen „Denglisch“. Daß sie die Sprache vor Verhunzung bewahren, ist gut und schön. Der VDS verleiht sogar alljährlich einen Negativpreis, den Sprachpanscherpreis.
Aber andererseits befürworten etliche dieser „Sprachwahrer“ – nicht alle - die Rechtschreibreform und sorgen so für eine Verhunzung der deutschen Sprache: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=301 . Nach meinem Dafürhalten müßte der VDS deshalb selber einen Sprachpanscherpreis erhalten.

Zu: „Die Rechtschreibreform hat nur verfügt“.
Ich meine, es müßte richtig heißen: „Die Rechtschreibreformer haben verfügt.“ Man beachte das Wort „nur“. Das klingt so, als handele es sich bei dieser Verfügung um eine Bagatelle. Die Sprache gehört dem Volk und nicht den Kultusministern. Und wenn die Reformer und Kultusminister am Volk und an den Volksvertretern vorbei in die Sprache eingreifen, dann handelt es sich um Machtmißbrauch, blanke Diktatur und Bevormundung des Volkes.

Aus dem Wort „verfügt“ geht der Willkürcharakter der Reform hervor. Frau Salber-Buchmüller machte in der Diskussionsecke des Stolz-Verlags auf die Inkonsequenz und Unlogik der Reform aufmerksam: „Der „Tipp“ setzte sich schon ganz zu Anfang mit einer „Affen artigen“ Geschwindigkeit durch, ohne daß gefolgert, oder sogar überlegt wurde, dann wohl auch topp, popp, pepp, hipp, hopp, flopp, tripp, stripp, etc.“

Die Unlogik der Reformer und das Einführen unnötiger Varianten haben zu einer allgemeinen Verunsicherung und Beliebigkeitsschreibung geführt: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=105 . Die Reformer betreiben mit Hilfe der Kultusminister eine Antipädagogik, eine antiautoritäre Pädagogik. Diese Beliebigkeit widerspricht dem pädagogischen Prinzip der Eindeutigkeit der Rechtschreibung. Die Reform verletzt die wichtigsten pädagogischen Prinzipien, die der Eindeutigkeit und der Einheitlichkeit. Ich machte deshalb schon auf die Folge von Interferenzen aufmerksam. Siehe auch: Beliebigkeitsschreibung - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=261#261
_______________________________________________

Zum Stolz-Schulbuchverlag
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=363&start=0


Anmerkungen:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.

Zu den Interferenzen, siehe:
* Ranschburgsche Hemmung - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2977#2977


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Mittwoch, 24. Aug. 2005 09:38, insgesamt 4mal bearbeitet
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
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Beitrag: Donnerstag, 01. Jul. 2004 13:01    Titel: Antiautoritäre Variantenschreibung der Reformbetreiber Antworten mit Zitat

Antiautoritäre Variantenschreibung der Reformbetreiber

Die Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. stellte fest: „Die Kommission verzichtet darauf, die Rechtschreibung durchgängig zu regeln. Sie läßt in allen sechs behandelten Bereichen Fragen unentschieden und gibt in diesen Fällen die Rechtschreibung frei. Das ist ein grundsätzlicher Verzicht auf ein seit der Jahrhundertwende angestrebtes Ideal, das eine allgemeinverbindliche Regelung für alle Fälle vorsah“ (Gesellschaft für deutsche Sprache, 1992, in: Zabel, Hermann (Hrsg.): Keine Wüteriche am Werk. Berichte und Dokumente zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Hagen: Reiner Padligur Verlag, 1996, S. 118).

Damit war die Dudenredaktion überhaupt nicht einverstanden. Günther Drosdowski schrieb:

„Außerdem führen die ‘Vorschläge’ in mehreren Bereichen zu einer zu großen Zahl von Varianten (Doppelschreibungen), die nicht nur Lehrer und Schüler vor Probleme stellten, sondern in allen Bereichen der Textproduktion und Textverarbeitung erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringen würden. Eine amtliche Regelung der Rechtschreibung muß gerade darauf abzielen, die verschiedenen Möglichkeiten der Schreibung einzuschränken, um einen weitgehend übereinstimmenden Schreibgebrauch in einer Gesellschaft herbeizuführen“ (Drosdowski, 1993, in: Zabel, 1996, S. 136 f.).
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Manfred Riebe



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Beitrag: Freitag, 02. Jul. 2004 14:14    Titel: Die wichtigste pädagogische Regel, die Eindeutigkeit Antworten mit Zitat

Die wichtigste pädagogische Regel, die Eindeutigkeit
Oberstudiendirektoren gegen die Beliebigkeit von Regeln


Dr. Dieter Wolz, der Leiter des Amtes für Berufliche Schulen und Schulpädagogik der Stadt Nürnberg, wies als kritischer Pädagoge darauf hin, daß die Umsetzung der Rechtschreibreform einer der wichtigsten pädagogischen Regeln widerspricht: der Eindeutigkeit
(Wolz, Dieter: Mit dem „Kuß“ ist jetzt „Schluss“. Nürnbergs Schulen haben die Rechtschreibreform bereits umgesetzt. Interview von Peter Viebig. In: Nürnberger Zeitung vom 08.01.1997, S. 9).

Damit liegt Wolz auf der Linie der Argumentation der Bundesvereinigung der Oberstudiendirektoren:

„Aus lernpsychologischen Gründen haben wir Bedenken gegen eine allzu große Anzahl von Varianten, Alternativen und Kannbestimmungen, soweit es sich nicht um gängige und notwendige Alternativschreibungen handelt (wie z.B. Photographie - Fotografie). Ansonsten erschweren Varianten und Kannbestimmungen das systematische Erlernen eines Regelwerks, führen bei Schülern zu Verunsicherungen und erwecken bei ihnen den Anschein der Beliebigkeit von Regeln“
(in: Zabel, Hermann (Hrsg.): Keine Wüteriche am Werk. Berichte und Dokumente zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Hagen: Reiner Padligur Verlag, 1996, S. 86).

* Beliebigkeitsschreibung - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=261#261

* Kein Rechtschreibgesetz - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=634#634

* Präskription oder Deskription? - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=577#577
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