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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 22. Jun. 2004 12:26 Titel: Neue Presse, Coburg |
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KLARTEXT zur Rechtschreibreform an Schulen
Verwirrende Freiheit
VON MARTIN FLEISCHMANN
Schneuzen oder schnäuzen, belämmert oder belemmert, Tollpatsch oder Tolpatsch? An den deutschen Schulen wird die Rechtschreibreform zum 1. August 2005 verbindlich. Dann ist es ein Fehler, wenn die Kinder schneuzen, belemmert oder Tolpatsch schreiben. Das ist insofern vernünftig, als einheitliche Richtlinien leichter zu erlernen und zu behalten sind als Kann-Regelungen. Bislang wurde die herkömmliche Schreibweise mehr oder minder toleriert. Die Lehrer können aufatmen.
Für den Rest der Bevölkerung bleibt alles beim Alten: Er kann die neuen Regeln anwenden, muss aber nicht. Wer sich partout nicht mit den reformierten Schreibregeln anfreunden kann, befindet sich übrigens in guter Gesellschaft: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung, eine der großen überregionalen Tageszeitungen, weigert sich beharrlich, daß mit „ss“ zu schreiben. Damit auch diejenigen, die bislang eifrig die neuen Regelungen gebüffelt und brav angewendet haben, sich nicht langweilen, haben die Länder-Kultusminister noch ein paar Ergänzungen abgesegnet. Es gibt eine größere Wahlfreiheit bei der Getrennt- und Zusammenschreibung. Künftig ist „ratsuchend“ genauso zulässig wie „Rat suchend“. Noch eine Änderung. Die Leute können einem Leid tun, beziehungsweise leidtun.
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Neue Presse, Unabhängige Tageszeitung in Franken, Coburg, vom 05.06.2004
http://www.np-coburg.de/
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Freitag, 27. Aug. 2004 14:05, insgesamt 2mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 22. Jun. 2004 12:40 Titel: Politikverdrossenheit und Rechtschreibreform |
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Politikverdrossenheit und Rechtschreibreform
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KOLPINGABEND ZUR WAHL AM SONNTAG
Verdrossen zur Wahl?
PLAUEN – Die Diskussion beim Kolpingabend am Montag zeigte, dass das angekündigte Thema „Politikverdrossenheit“ durchaus ein Thema ist, das vielen Plauener am Herzen liegt. Einführend erklärte Pfarrer Heinz-Claus Bahmann, dass sich das Wort „Politik“ vom griechischen „polis“ ableiten lässt, was mit Stadt übersetzt wird. Was über „Politik“ zu finden war, las er aus Meyers Lexikon von 1908, dem Volksbrockhaus von 1940 sowie aus dem ostdeutschen Meyers Lexikon von 1976 vor. Unter anderem heißt es: „Ein Staat ist so gut, wie es dem schwächsten Glied geht“ und „Wenn ich das Gemeinwohl aus dem Blick verliere, wird es kritisch.“ Und weiter: „Die Bürger haben ein feines Gespür, wenn der saubere Pfad der Politik verlassen wird.“
Der Gemeindepfarrer beklagte die abnehmende Wahlbeteiligung und stellte klar, dass es für Christen keine Politikverdrossenheit, wohl aber Politikerverdrossenheit geben dürfe. [...]
Die Einführung der Rechtschreibreform wurde von den Anwesenden als deutlich gegen den übergroßen Willen der Bevölkerung aufgezwungen bezeichnet. Alle Umfragen hätten sich klar dagegen ausgesprochen. Die Massenmedien, wie das Fernsehen, wurden wegen einer zu oberflächlichen und teilweise verantwortungsloser Berichterstattung kritisiert. Durch die Überlagerung der deutschen Sprache mit Anglizismen werde sie nicht verständlicher und eher hässlicher, wenn einfache deutsche Wörter wie „Kind“ oder „Höhepunkte“ nicht mehr vorkommen und durch ,,Kids‘‘ und ,,Highlights‘‘ ersetzt werden.
Politiker und Journalisten sollten der Überfremdung der deutschen Sprache keinen Vorschub leisten. Ein Besucher des Kolpingsabends erklärte, er habe den Eindruck, als werde heutzutage das Gewissen ausradiert. Keiner wolle mehr Verantwortung übernehmen. Kritisiert wurden die Landtagsabgeordneten, die ja wissen müssten, was auf die Bevölkerung an Sparmaßnahmen zukommt, und die sich im April des vergangenen Jahres noch einmal selbst die Diäten um 430 Euro monatlich erhöht hatten. Im Oktober folgte der Bundestag mit 4,33 Prozent Erhöhung. Und dann heiße es, alle müssten kürzer treten. Der Ärger über eine solche Verfahrensweise war den Besuchern an diesem Abend deutlich an den Gesichtern abzulesen. Der Rest der Bevölkerung, ging die Debatte weiter, werde einfach vergessen. Auch auf den Satz Jesu in seiner Endzeitrede wurde hingewiesen, als er sagte: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr für mich getan.“ Es lohne sich, im Matthäus-Evangelium im 25. Kapitel Vers 41 weiterzulesen.
In der weiteren Diskussion wurde angemahnt, dass die zehn Gebote Gottes wenigstens bei den christlichen Parteien eine größere Rolle spielen sollten. Das Kreuz ersetze die Gebote nicht. [...]
STOPPA
Ihre Meinung zum Thema
Neue Presse, Unabhängige Tageszeitung in Franken, Coburg, vom 11.06.2004
http://www.np-coburg.de/ |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 22. Jun. 2004 12:50 Titel: Realschulleiter Roland David |
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Realschulleiter Roland David: „In Streitfällen korrigieren wir sehr großzügig.“
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Realschulleiter Roland David über Erleichterungen, Missverständliches und Verwirrspiele
Noch immer gilt: Ein Kuß ist nicht verkehrt
Interview von Harald Werder mit Realschulleiter Roland David. In: Neue Presse vom 17.06.2004
Siehe in der Rubrik „Schule“: Schulleiter: www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?p=1243#1243 |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Montag, 28. Jun. 2004 10:10 Titel: Krokodilstränen |
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Krokodilstränen
Es tut gut zu erfahren, daß endlich auch Politiker Bauchweh bekommen, wenn sie über die sogenannte Rechtschreibreform und das Chaos nachdenken, das dadurch angerichtet wurde. Vergoß schon der bayerische Ex-Kultusminister Zehetmair bittere Tränen über seine Zustimmung zur neuen Schreibung und beklagte kürzlich die Kultusministerin von Baden-Württemberg, Frau Schavan, den Verlust des „Nuancenreichtums der Sprache“ und die fehlende „gesellschaftliche Akzeptanz“ der Reform, so verlangt nun der niedersächsische Ministerpräsident und stellvertretende CDU-Vorsitzende Christian Wulff eine Rücknahme der Rechtschreibreform. Diese sei das Ergebnis der „Arroganz vermeintlicher Experten“. Eine erfreuliche Einsicht! Doch welch ein Widerspruch zwischen Worten und Taten des Ministerpräsidenten: Sein eigener Kultusminister setzt in einem Beschluß Anfang Juni in Mainz mit den anderen Kultusministern die neuen chaotischen Regeln in Kraft und erklärt sie ab August 2005 für verbindlich. Wieder einmal bleibt die Glaubwürdigkeit eines Politikers auf der Strecke.
26.06.2004 11:11, Hans-J. Richter
richterhansjo@compuserve.de
Neue Presse - Unterhaltung/Forum/Gästebuch
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Freitag, 27. Aug. 2004 13:49 Titel: Desinformation in der Neuen Presse Coburg |
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Aufklärung in der Neuen Presse Coburg
Leserbrief zu Moneba: Rechtschreibreform vom 10.08.2004
„Wie egoistisch sind doch die Erwachsenen, dass sie den Kindern die Rechtschreibreform, nach der sie nun schon seit Jahren unterrichtet werden, wieder weg nehmen wollen! Muss es denn wirklich sein, dass unflexible Erwachsene, die einfach zu faul sind sich umzustellen bzw. umzulernen, die Kinder so verunsichern? Sprache ist nun einmal lebendig und verändert sich, wie alles im Leben, sonst würden wir ja heute noch Mittelhochdeutsch sprechen. Eine „Rückentwicklung“ hätte chaotische Folgen. Also lasst den Kindern - den zukünftigen Journalisten und Autoren, Sekretärinnen und Managern - bitte ihre „neue“ seit Jahren praktizierte Rechtschreibung.“
Hier zeigen sich die Folgen der Desinformation durch die Stimmungsmache der Politiker und der Presse. Anstatt anonym Killerphrasen vorzutragen, sollte man unter Klarnamen stichhaltige Argumente vortragen. Dazu gehört, daß man sich vorher sachkundig macht. Dazu eine Hilfestellung für Lehrer, Eltern und Schüler, die durch die Politiker und Medien systematisch desinformiert wurden:
- Eltern als Opfer - Deutscher Elternverein contra Bundeselternrat - Der Bundeselternrat verrät die Interessen der Eltern - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=369
- Die Schüler als Opfer - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=411
- Lehrer gegen die Rechtschreibreform - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=185
- Schulleiter im Zwiespalt - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=406
- Zur antiautoritären Pädagogik der Rechtschreibreformer -
www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=375
- Professor Harald Marx in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ über die Rechtschreibleistungen von Grundschülern - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?p=1963&highlight=#1963
Zur Aufklärung über diese Desinformation durch Politik und Presse biete ich einen kleinen virtuellen Rundgang durch das VRS-Forum/Archiv an: Der Desinformations-Skandal: Sachlich falsch, aber politisch richtig!? - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?p=1933&highlight=#1933
Information zu: Rechtschreib-Kritiker gründen «Rat für deutsche Rechtschreibung» In: Neue Presse vom 22.08.2004
Zum „Rat für deutsche Rechtschreibung“ (RDR) - Das „Wer ist wer?“ des RDR:
www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?p=1918&highlight=#1918
Manfred Riebe
Vorstandsmitglied des VRS
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
90571 Schwaig bei Nürnberg
www.vrs-ev.de/vorstand.php#riebe
http://projekt3.infotankstelle.de/unterhaltung/gaestebuch/minigast/eintraege.phtm?forum=0&thema=20021203162156 |
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