Manfred Riebe
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: Sonntag, 06. Jun. 2004 12:47 Titel: Ministerialrätin Monika Palmen-Schrübbers |
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Ministerialrätin Dr. Monika Palmen-Schrübbers
Durch eine personelle Verflechtung zwischen Rechtschreibkommission und Deutscher Akademie für Sprache und Dichtung (DASD) treten Interessenkollisionen auf.
Professor Peter Eisenberg, der den Akadamie-Kompromißvorschlag ausarbeitete, war zuvor bis Februar 1998 Mitglied der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung. Er gehört außerdem dem Wissenschaftlichen Beirat des staatlich finanzierten Instituts für deutsche Sprache (IDS), Mannheim, an, das die Hauptreformbetreiberin ist. Das IDS wiederum ist der Sitz der Rechtschreibkommission.
Aber auch die DASD ist staatlich finanziert, so daß Staatsvertreter in ihrem Kuratorium sitzen. So sitzt u.a. Ministerialrätin Dr. Monika Palmen-Schrübbers als eine der treibenden Kräfte der Rechtschreibreform im Kuratorium der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Früher gehörte sie dem Bundesinnenministerium an, jetzt dem Bildungsministerium.
Im November 1988 befaßte sich die Kultusministerkonferenz mit dem Entwurf und gründet eine „Arbeitsgruppe Rechtschreibreform“ mit je einem Fachbeamten der 11, später 16 Bundesländer unter der Leitung des leitenden Ministerialdirigenten Niehl (NRW). Das Bundesinnenministerium – vertreten durch Frau Dr. Palmen-Schrübbers – nimmt regelmäßig an den Sitzungen der Arbeitsgruppe teil.
AOL Verlag, 77839 Lichtenau
www.deutsche-rechtschreibung.de/
An den 3. Wiener Gesprächen im November 1994, bei denen die Rechtschreibreform endgültig angenommen wurde, nahm auch Ministerialrätin Dr. Monika Palmen-Schrübbers teil.
Theodor Ickler: „Ich habe wohl hundertmal und bis zur vollständigen Automatisierung auf die Rolle des Bundesinnenministeriums hingewiesen. Kanther, Bergsdorf, Palmen-Schrübbers - diese Namen muß man sich merken. Willkommene Bestätigung erhielt ich am Abend des 28. Januar 1998, als mir ein Bundestagsabgeordneter (SPD, Mitglied im Rechtsausschuß des Bundestages) telefonisch mitteilte, treibende Kraft hinter der Durchsetzung der Reform (die er wörtlich als „Scheiße“ bezeichnete, aber dennoch unterstützen zu müssen behauptete) sei das Bundesinnenministerium. Das war mir schon anderweitig bekannt. Ministerialrätin Dr. Monika Palmen-Schrübbers war immer zur Stelle gewesen und hatte aufgepaßt, daß der Reform nichts zustößt. Unter der neuen Regierung konnte sich der Chefsemantiker der CDU, Prof. Bergsdorf, natürlich nicht halten, Frau Palmen-Schrübbers tut jedoch jetzt beim Kulturstaatsminister Naumann Dienst und ist dort weiterhin mit der Rechtschreibreform befaßt. Sie achtet gewiß darauf, daß Naumann nichts Kritisches gegen die Reform unternimmt oder auch nur sagt. Warum das alles so ist, warum insbesondere das Ministerium Kanther so sehr auf dieser Reform bestand, an der es kein genuines Interesse haben konnte (denn was haben die Beamten davon?), ist ungeklärt.
(Theodor Ickler: Nichts Neues aus Hessen. In: www.rechtschreibreform.com, altes Gästebuch 28. Oktober 2000).
Das Kuratorium der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, besteht aus bestellten und berufenen Mitgliedern. Zu den bestellten Mitgliedern gehören u.a.:
vom Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien: Min. Dirig. Dr. Gerhard Köhler, Ministerialrätin Dr. Monika Palmen-Schrübbers;
von der Ständigen Konferenz der Kultusminister: der jeweilige Präsident; Min. Dirig. Dr. Rolf-Peter Carl.
Stand: 19. Dezember 2000
sekretariat@deutscheakademie.de
http://www.deutscheakademie.de/organisatorisches/kuratorium.html
Frau Palmen-Schrübbers wurde dann mit ihrem Sachgebiet vom Bundesinnenministerium an das neu eingerichtete Amt des Kulturstaatsministers abgegeben. Staatsminister Nida-Rümelin, bei dem nun die Verantwortung für die Rechtschreibung auf Bundesebene lag, unternahm nichts. Wahrscheinlich hielt Ministerialrätin Palmen-Schrübbers das Thema von ihm fern.
Und was ist denn nun mit dem „Beirat für deutsche Rechtschreibung“, dem vornehmlich Interessenvertreter der Verlage angehören? Vgl.
http://www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=159 |
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