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Elke Philburn
Registriert seit: 03.12.2002 Beiträge: 246 Wohnort: Manchester UK
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: Montag, 14. Jun. 2004 01:03 Titel: Christian Wulff - Rückkehr zur herkömmlichen Rechtschreibung |
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Rheinische Post - RP-Online vom 13. Juni 2004
CDU-Ministerpräsident für Rückkehr zur alten Rechtschreibung
Hamburg (rpo). Vor kurzem noch hat Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff in Hape Kerkelings Rechtschreib-Show eine gute Figur gemacht. Jetzt spricht er sich jedoch für eine Aufgabe der Rechtschreibreform aus. Die sei das Ergebnis "der Arroganz vermeintlicher Experten".
In der "Bild am Sonntag" vertrat der CDU-Politiker die Ansicht, man solle bis auf wenige Ausnahmen zur alten Schreibung zurückkehren und "einen Schlussstrich unter diese unselige Diskussion ziehen". Die Möglichkeit gebe es jetzt noch, meinte der stellvertretende CDU-Vorsitzende.
Die neue Rechtschreibung wird am 1. August 2005 an Schulen und Hochschulen verbindlich. Sie wird schon bisher gelehrt, jedoch gilt die Benutzung alter Schreibweisen noch nicht als Fehler.
Wulff sagte, viele Lehrer wüssten nicht genau, was sie vom kommenden Jahr an den Kindern beibringen sollten. Es dürfe aber keine Grauzonen hinsichtlich der korrekten Schreibung geben.
Gleichgültigkeit in Fragen der Orthografie sei für die Sprache eine Katastrophe. Ein Ende mit Schrecken sei besser als ein Schrecken ohne Ende. Die Reform sei ein Ergebnis "der Arroganz vermeintlicher Experten und der zuständigen Gremien", wird Wulff zitiert.
Es sei nicht beachtet worden, dass die Sprache ein gewachsenes Kulturgut und in starkem Maße dem Zugriff der Politik entzogen sei.
Quelle:
http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wissenschaft/bildung/50725
Zuletzt bearbeitet von Elke Philburn am Montag, 14. Jun. 2004 21:41, insgesamt 3mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Montag, 14. Jun. 2004 12:11 Titel: Der „junge Wilde“ Christian Wulff |
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Der „junge Wilde“ Christian Wulff
Die „jungen Wilden“, d.h. die CDU-Fraktionsvorsitzenden in der CDU, meldeten sich einige Male mit z. T. harscher Kritik am Führungsstil von Bundeskanzler Helmut Kohl und an Verkrustungserscheinungen in der Partei zu Wort. Vgl.
<b>- Die „jungen Wilden“ der CDU contra Rechtschreibreform - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1190#1190
- BILD am SONNTAG: Erster Ministerpräsident will Rechtschreibreform kippen - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1198#1198</b>
Ich meine, nur diejenigen gehören zu den „jungen Wilden“, die Widerstand gegen die neue Beliebigkeitsschreibung leisten. Man fragt sich, weshalb die CDU nicht aus der großen Rechtschreibreform-Koalition mit der SPD in der Kultusministerkonferenz ausscheidet. Die CDU müßte doch ihr konservatives Profil zeigen. Ob sich die „jungen Wilden“ haben gleichschalten lassen, sieht man nicht an ihren Worten, sondern an den Taten.
Christian Wulff schreibt in seiner Internetseite:
Liebe Niedersachsen,
Wenn Sie Fragen, Anmerkungen und Ideen haben, dann lassen Sie es mich wissen. Denn jede weiter getragene Idee ist eine Chance für unser Land!
Herzlichst,
Ihr
Christian Wulff
CDU in Niedersachsen
Landesgeschäftsstelle
Böttcherstraße 7
30149 Hannover
wulff@cdu-niedersachsen.de
www.christian-wulff.de/
Niedersächsische Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
internet-redaktion@stk.niedersachsen.de
www.stk.niedersachsen.de
<b>Gästebuch</b> der Niedersächsischen Staatskanzlei
Sie sind herzlich eingeladen, hier Ihre Meinung, Kritik, Lob oder Anregung zu veröffentlichen.
www.stk.niedersachsen.de/master/C599130_N14766_L20_D0_I484.html
<b>Im Forum der CDU in Niedersachsen</b> www.cdu-niedersachsen.de wurde der Bereich „Schulpolitik“ mit dem umfangreichen Strang „PISA und die Rechtschreibreform“ leider gelöscht. Aber es existiert noch im Bereich „Landespolitik“ ein kleiner Nebenstrang:
PISA und die Rechtschreibreform
www.cdu-nds.de/phpBB2/viewtopic.php?p=1271#1271
Siehe auch: www.niedersachsen.de -. Darin findet man auch die Ministerien.
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Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.
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Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Sonntag, 31. Jul. 2005 11:34, insgesamt 7mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Montag, 14. Jun. 2004 13:11 Titel: Zum konservativen Profil der CDU |
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Zum konservativen Profil der CDU
Sehr geehrter Herr Wulff,
die „jungen Wilden“, d.h. die CDU-Fraktionsvorsitzenden in der CDU, Ole von Beust (Hamburg), Christoph Böhr (Rheinland-Pfalz), Roland Koch (Hessen), Peter Müller (Saarland), Günther Oettinger (Baden-Württemberg) und Christian Wulff (Niedersachsen), meldeten sich einige Male mit z. T. harscher Kritik am Führungsstil von Bundeskanzler Helmut Kohl und an Verkrustungserscheinungen in der Partei zu Wort, auch an der Rechtschreibreform, vgl.
Die „jungen Wilden“ der CDU contra Rechtschreibreform –
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1190#1190
Man fragt sich, weshalb die CDU nicht aus der großen Rechtschreibreform-Koalition mit der SPD in der Kultusministerkonferenz ausscheidet. Die CDU müßte doch ihr konservatives Profil zeigen. Ich meine, nur diejenigen, die Widerstand gegen die neue Beliebigkeitsschreibung leisten, gehören zu den „jungen Wilden“. Ob sich die „jungen Wilden“ haben gleichschalten lassen, sieht man nicht an ihren Worten, sondern an den Taten. Laßt uns endlich auch Taten sehen.
Ich hatte erwartet, daß Sie bei Hape Kerkeling im großen RTL-Deutsch-Test (in Duden-Regie) das Wort gegen die Rechtschreibreform ergreifen.
Am besten wäre es, Sie ordneten die Rückkehr der CDU-Internetseiten zur traditionellen Rechtschreibung an. Vgl. "Die Front gegen die Schlechtschreibreform wächst " - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=257#1090
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe, OStR i.R.
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform -
D-90571 Schwaig bei Nürnberg
Tel. (0911) 50 08 25, Fax: 506 74 23
www.vrs-ev.de/vorstand.php#riebe
Eintrag im Gästebuch der niedersächsischen Staatskanzlei
www.stk.niedersachsen.de/master/C599130_N14766_L20_D_I484_A_R0.html
und im Forum der CDU in Niedersachsen im Bereich „Landespolitik“:
PISA und die Rechtschreibreform
www.cdu-nds.de/phpBB2/viewtopic.php?p=1271#1271
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Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Sonntag, 31. Jul. 2005 11:35, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Montag, 14. Jun. 2004 17:59 Titel: Skepsis wegen der Annullierung des Volksentscheids |
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Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube
Skepsis wegen der Annullierung des Volksentscheids
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Freude, getrübt, und guter Rat
Da ich noch gut in Erinnerung habe, wie die CDU ihre Zusage zum Plakatekleben für den schleswig-holsteinischen Volksentscheid zur Rechtschreibreform mißachtete, und weil ich noch gut in Erinnerung habe, wie der Ministerpräsidentenkandidat der CDU, Volker Rühe, nach nicht einmal einem Jahr das Horn blies zur Annullierung des klaren Volksentscheids, bin ich nun bei Herrn Wulff skeptisch und meine: Die Reform komplett abräumen ohne neues Dudenmonopol. Die Wörterbuchmacher werden schon im Wettbewerb zu einer guten Regelung kommen.
Autor: werkwelt / Datum: 13.06.04 19:04
Rheinische Post - RP-Online vom 13. Juni 2004
www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wissenschaft/bildung/50725
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Montag, 14. Jun. 2004 21:17, insgesamt 2mal bearbeitet |
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Rolf Genzmann
Registriert seit: 04.09.2003 Beiträge: 8
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: Montag, 14. Jun. 2004 20:18 Titel: |
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kein Dichter mehr im Schulbuch
Lieber Christian!
Wo mag denn nur mein Christian sein .........in Hamburg oder Bremen .....
Indes sollte der oberste Diener eines Landes nicht mit merkwürdigen Sprüchen sonntags in der Bildzeitung „plädieren“, es sei denn, er hätte am letzten Werktag die so durchweg erbärmliche Idiotenschreibung in seinem Lande wegverordnet. Zumindest hätte er vorher seine Homepage korrigieren können, um ein klein bißchen Glaubwürdigkeit als Mann zu erreichen, sturmfest und erdverwachsen. Da aber hatte er kein Schmackes für, hätte Nepomuk Tegtmeier gesacht.
Deutschland muss wieder lernen, dass nicht Macht, sondern Geist die Ehre Deutschlands ausmacht. (CDU-Gründungsaufruf 1945) - von Christians Heimseite.
Ein gefälschter Spruch, schade. Bei Fälschungen denkt Nepomuk an Konrad Kujau, an Tagebücher von FH, an Görings Yacht. Dann wieder denkt er an Apfel, Nuß und Mandelkern bei Storm, an „ein Schauer faßt mich“ bei Goethe, an „ein rauhes Echo von geweihtern Tönen“ bei Keller. Aber mal ehrlich, lieber Christian, wo soll denn der Geist herkommen, wenn die lebenden deutschen Dichter und Schriftsteller gar nicht in die Schulbücher dürfen und wenn die großen verstorbenen verhunzt und versaut werden.
Folglich kann man dem Braten nicht trauen. Vielleicht erhofft er sich mehr Zuwendung von
wem auch immer. Manchmal bekommen ja Ministerkreaturen ein paar neue Anzüge oder Schuhe wie weiland Scharping, oder einen Badeaufenthalt in Mallorca für lau samt Gräfin zum Plantschen - für diese Sachen da. Andere kriegen Bimbes, ein paar Flaschen Kölsch oder fliegen um die Pyramiden herum für lau. Wer denen was glaubt, sacht Nepomuk, müssen Se gar nich erst, könn Se sparen.
Na ja, ich geb gleichwohl dem Christian eine Woche, sich bei Nepomuk einen Pluspunkt zu verdienen, schätze aber, den wird er nicht schaffen, zumal er „bis auf wenige Ausnahmen“
zum besten gibt, wie ein berufsmäßiger Politikaster. Nepomuk meint, der gäb vielleicht an wie ein Sack Sülze.
Ich meine, man weiß et ja nich, also wünsch ich ihm viel Erfolg, sollte er's ernstgemeint haben, ehrlich, mach den Kram alle! Eine Unterschrift, das wär's doch.
Und freundliche Grüße, auch von August Nepomuk, dem alten Lampengeist
Rolf Genzmann |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 15. Jun. 2004 11:20 Titel: Lehrerverbandsfunktionäre contra Christian Wulff |
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Lehrerverbandsfunktionäre contra Christian Wulff
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Wulff fordert alte Rechtschreibung zurück
Weg mit der Rechtschreibreform! Als erster deutscher Spitzenpolitiker rüttelt Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) an dem Regelwerk, das ab August 2005 an allen Schulen verbindlich werden soll. Diesen Zeitplan hat auch sein Kultusminister Bernd Busemann vor gut einer Woche mit beschlossen. Bei Lehrern und Opposition stößt der späte Vorstoß des Regierungschefs auf Unverständnis.
„Reform missachtet die Sprache und steigert die Zahl der Fehler“
VON ALEXANDER DAHL
HANNOVER. Ende Mai hatte sich Christian Wulff (CDU) bloß geärgert. Die Rechtschreibreform stifte nur Verwirrung, sagte der Regierungschef, als er beim TV-Deutsch-Test über einem Diktat brütete.
Gestern machte Wulff aus seinem Ärger eine politische Forderung: Deutschland müsse zur alten Rechtschreibung zurückkehren und damit einen Schlussstrich unter die unselige Diskussion ziehen, erklärte Wulff in der „Bild am Sonntag“. Erstmals hat damit ein deutscher Ministerpräsident das fünf Jahr alte Reformwerk für gescheitert erklärt.
Die deutsche Sprache solle man dem Duden überlassen und sie nicht über die Kultusministerkonferenz politisch vereinnahmen, erklärte Wulff gegenüber den NP. Die Reform habe ein Chaos bei der Rechtschreibung zur Folge gehabt und damit „die Sprache als Kulturgut missachtet“. „Deshalb sollten wir in Deutschland den Versuch machen, ob es nicht eine Mehrheit gibt, zu den alten Regeln zurückzukehren.“
Politische Bündnispartner hat sich der 45-Jährige noch nicht gesucht: „Ich habe nur meine Überzeugung kundgetan und damit einen Stein ins Wasser geworfen. Jetzt schaue ich, ob dies Kreise zieht oder ob der Stein im Wasser versinkt.“
Wulff stört sich besonders daran, dass die „Groß- und Kleinschreibung sowie das Trennen und Zusammenfügen von Wörtern unübersichtlicher geworden sind“. Auch die Ableitung von Wörtern nach dem Wortstamm ist für Wulff misslungen – etwa bei aufwändig, weil es von Wand kommt. „Das ist lediglich der krampfhafte Versuch, Fehler zu vermeiden, was aber letztlich nur die Zahl der Fehler steigert.“
Dass eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung Verwirrung im deutschen Sprachraum stiften könnte, glaubt Wulff nicht. Die kleine Gruppe der Grundschüler, die die neuen Regeln lernten, könne sich viel leichter umstellen als der Rest der Bevölkerung, für den die neuen Schreibvorschriften undurchsichtig blieben.
Alte Rechtschreibregeln für kleine Kinder hält Wulff auch für ein Stück Generationengerechtigkeit: „Heute erklären Kinder den Eltern Handys, Fernbedienungen und Computer. Da ist es für mich ein Argument, dass die Älteren ihren Kindern wenigstens die überlieferte deutsche Rechtschreibung erklären können.“
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„Wir brauchen mehr Reform, nicht weniger“
HANNOVER. Weg mit der Rechtschreibreform? Der Vorstoß von Christian Wulff stieß gestern auf wenig Gegenliebe.
• Guillermo Spreckels, Chef Philologenverband: „Ich bin skeptisch, ob ein Zurück zur alten Rechschreibung möglich ist – auch wenn die Reform weder Fisch noch Fleisch ist.“
• Manfred Busch, Chef Realschullehrerverband: „Die Reform zum Teufel zu schicken, ist populistisch. Ein Widerruf stiftet nur Verwirrung und macht neue Schulbücher nötig.“
• Eberhard Brandt, Vorsitzender Lehrergewerkschaft GEW: „Wir brauchen mehr Reform, nicht weniger: weg mit der Großschreibung und weg mit dem Dass mit Doppel-S.“
• Hans-Jürgen Vogel, Vorsitzender Landeselternrat: „Wir müssen die Reform durchziehen, sonst müssten die jüngeren Schüler die Rechtschreibung ganz neu lernen.“
• Helga Akkermann, Chefin Schulleitungsverband: „Schade, dass Wulffs Einsatz so spät kommt, denn an der unglückseligen Rechtschreibreform ist nichts mehr zu ändern.“
• Wolfgang Jüttner, SPD-Parteichef: „Man mag Details der Reform kritisieren, sie abschaffen zu wollen, ist politischer Unfug.“ dl
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KOMMENTAR
Akzeptanz durch Gewöhnung
VON ALEXANDER DAHL
Die Rechtschreibreform: für viele ist sie ein Greuel – pardon, seit 1999 ist sie natürlich ein Gräuel. Jetzt plädiert Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) dafür, das komplizierte Regelwerk für gescheitert zu erklären und die alten Regeln wieder einzuführen. Wer diese einst in seiner Schulzeit lernte, mag das begrüßen. Der Erfolg dieser Initiative ist dennoch zweifelhaft. Als Konrad Duden den Wortschatz vereinfachte, gab es auch lautstarke Proteste. Und weil Sprache etwas ist, dass (sic!) durch Gewöhnung Akzeptanz erfährt, wurde Dudens Reform bald für gut befunden. Dies wird auch mit der neuen Rechtschreibung so sein – schon allein deshalb, weil sie für Millionen Grundschüler Alltag ist. Diese Generation wird vielleicht irgendwann eine neue Reform auf den Weg bringen – hoffentlich eine, die das Schriftdeutsch tatsächlich einfacher macht.
Neue Presse Nr. 136 vom 14. Juni 2004
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Anmerkung:
Die NP - www.neuepresse.de/ - gehört wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ zur Verlagsgesellschaft Madsack: www.madsack.de -.
Leserbriefe: hannover@neuepresse.de.
Zum NP-Gästebuch: www.neuepresse.de/guestbook/index.html
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Dienstag, 22. Jun. 2004 16:45, insgesamt 4mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 15. Jun. 2004 12:59 Titel: Verwirrt der Ministerpräsident die Schüler? |
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Verwirrt der Ministerpräsident die Schüler?
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Reinhard Berndt, 15.06.2004 , 12:26:17
Verehrter Herr Sader, unlängst warfen Sie mir vor, die Schüler zu verwirren, weil ich privat, etwa hier in diesem Gästebuch, bei der alten Rechtschreibung bliebe. Ganz kurz: Sind Sie auch schon beim Nieders. Ministerpräsidenten vorstellig geworden? Der ist nämlich inzwischen auch, bis auf wenige Ausnahmen, gegen die Neu- oder Dummschreibe. Zeigen Sie Mut und ermahnen Sie den Ministerpräsidenten, unsere Schüler „nicht weiter zu verwirren“. Das „Gästebuch“, das Sie unter „Service“ auf der Seite www.stk.niedersachsen.de finden, bietet dazu Gelegenheit.
Beste Grüße,
Reinhard Berndt
<b>Gästebuch des niedersächsischen Kultusministeriums</b>
www.mk.niedersachsen.de/master/C1032883_N1032859_L20_D0_I579.html
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Kultusminister von Niedersachsen
Bernd Busemann
Schiffgraben 12 (Postfach 161), 30159 Hannover
Tel.: 0511 / 120 7101, Fax: 0511 / 120 7454
E-Mail: bernd.busemann@mk.niedersachsen.de |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 15. Jun. 2004 17:35 Titel: „Schreiben Sie auf diesen Seiten wieder in bewährter Rechtsc |
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„Schreiben Sie auf diesen Seiten wieder in bewährter Rechtschreibung“
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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
mit äußerster Befriedigung habe ich Ihre Äußerungen zur Rechtschreibreform zur Kenntnis genommen. Die Rechtschreibkommission ist von der Kultusministerkonferenz entmachtet worden. Nun soll's ein „Rat für deutsche Rechtschreibung“ richten. Wie er zusammengesetzt werden und wie er es richten soll, steht derzeit noch in den Sternen. Eines aber ist klar: Auf lange Zeit wird weitergewurstelt wie bisher. Ein paar kleine Änderungen hier (nun „leidtun“ neben „Leid tun“, das richtige „leid tun“ bleibt weiterhin verboten; man darf wieder „ratsuchend“ in die Runde schauen; Etwas „fertigstellen“ bleibt aus formalen Gründen weiterhin vernichtet, es muß „fertig stellen“ heißen, als könne man auch etwas „unfertig stellen“), ein paar wage Änderungsankündigungen dort („danach kann z.B. Inkrafttreten ohne Bindestrich geschrieben werden“ - was heißt in diesem Zusammenhang „z.B.“? Was bleibt verboten, was ist erlaubt?). Herumpfuschen am Symptom ist angesagt, der Krankheitsherd selbst darf aber nicht entfernt werden. Die KMK wird sich gesagt haben: Augen zu und durch! In fünf (!) Jahren soll der neu zu gründende „Rat“ seinen ersten Bericht abgeben, bis dahin sind die derzeitigen Kultusminister sicher sämtlich in Rente. Der Gaul „Rechtschreibreform“ ist längst tot; das Ziel, eine höhere Vermeidung von Schreibfehlern an den Schulen, hat er nie erreicht. Dennoch soll er, allen Protesten von Akademien, Schriftstellern, Germanisten und Juristen zum Trotz, bis August 2005 ins Ziel getragen werden und wurde schon jetzt zum Sieger gekürt. Der größte Teil der Presse pflegt weiterhin ihre Hausorthographien nach dem Motto „Hauptsache, wir schreiben >dass<, den Rest merkt sowieso keiner“, und so wird es auch an den Schulen gehalten. Das orthographische Chaos ist da. Ihrer Forderung: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“ sollten Sie die Tat folgen lassen. Setzen Sie ein Zeichen und schreiben Sie auf diesen Seiten wieder in moderner und bewährter Rechtschreibung. Die „reformierte“ - in welcher „re-re-re-reformierten“ Form auch immer - wird deren Standard niemals erreichen.
Mit freundlichen Grüßen, Karsten Bolz
Karsten Bolz, 14.06.2004 , 15:50:24
Eintrag im Gästebuch der niedersächsischen Staatskanzlei
www.stk.niedersachsen.de/master/C599130_N14766_L20_D0_I484_R1.html |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 15. Jun. 2004 17:44 Titel: Lernhilfenverlag: „Diese ‚Reform’ ist ein Zerstörungswerk“ |
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Lernhilfenverlag: „Diese ‚Reform’ ist ein Zerstörungswerk“
„Abbruch des menschenverachtenden Experiments“ nötig
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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
wir gratulieren Ihnen zu der Entscheidung, dem Rechtschreibchaos endlich mit klaren Worten entgegenzutreten. Das milliardenschwere Experiment hat unermeßlich viel Leid angerichtet – aus Gesprächen mit Eltern und Lehrern sind mir deren Nöte bekannt. Leider halten sich die meisten Lehrer in der Öffentlichkeit bedeckt. Als ehemalige Lehrerin jedoch ist es mir möglich, vertrauliche Gespräche zu führen. Dabei äußern sich fast ausnahmslos alle negativ. Sie drücken ihr Unbehagen, ihre Ratlosigkeit, ja auch ihre Ängste aus. Sie sind, wen mag das verwundern, ratlos und frustriert. Kaum einer von ihnen kann sich vorstellen, wie er künftig etwas unterrichten soll, das keine Regeln mehr kennt: das Fach Sprache steht „mit dem Rücken zur Wand“. Und damit die Zukunft unserer Kinder. Und mit diesen Voraussetzungen sollen wir in Deutschland Schulunterricht abhalten? Schulunterricht, der uns für den internationalen Vergleich wieder voranbringt? Inzwischen haben wir eine Zweiklassenorthographie. Die Kinder aus gebildeten Elternhäusern halten sich besser über Wasser als jene, zu deren Wohl dies angeblich alles veranstaltet worden ist. Welch „soziale“ Tat“! Wir betreiben einen Lernhilfenverlag. Auch wir werden zum zweitenmal von starken finanziellen Einbußen betroffen sein. Beim erstenmal hat uns niemand gefragt, ob wir diese Reform wollten. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Damals konnte sich noch niemand vorstellen, daß diese „Reform“ in Wahrheit ein Zerstörungswerk sein würde. Nachdem heute das GAD (Größtes Anzunehmendes Durcheinander) jedem gebildeten Bürger zunehmend das Lesen vermiest und die Schreibleistungen unserer Kinder immer „kreativer“ werden, plädieren auch wir trotz weiterer Verluste aktiv für den Abbruch des menschenverachtenden Experiments. Der Schaden wird umso größer werden, je länger diesen Schritt hinauszögern. Wir lehnen die Fortsetzung des Experiments ab, weil es den Willen der Bevölkerungsmehrheit mißachtet, weil es den Kindern den Weg zum Erlernen ihrer Muttersprache erschwert, weil es unsere größten und besten Schriftsteller verhöhnt, weil es uns im Ausland lächerlich macht, weil die „Regeln“ unlernbar, unlehrbar und irrational sind, weil wir gezwungen sein werden, in jährlichen Updates unsere Schreibgewohnheiten zu ändern und möglichst viele Duden zu kaufen. Die unter Willkür und Zwang diktierte Sprachveränderung greift ein in das intimste Eigentum eines jeden Menschen: seine Sprache. Kein Staat der Welt hat das Recht, seinen Bürgern vorzuschreiben, wie er schreiben, sprechen oder denken solle. Die Sprache ist kein wirtschaftliches Gut, das zwischen einigen „Würfelspielern“ aufgeteilt werden kann, damit diese ihrerseits das Ergatterte mit gutem Gewinn an jene verkaufen, denen es vorher weggenommen wurde. Die zutiefst irritierten, fassungslosen und zum Teil auch resignierte Bürger dieses Landes haben wieder Hoffnung geschöpft. Seien Sie sich dessen gewiß, daß Ihnen unser aller Dank sicher ist!
Karin Pfeiffer-Stolz, 14.06.2004 , 20:37:20
Eintrag im Gästebuch der niedersächsischen Staatskanzlei
www.stk.niedersachsen.de/master/C599130_N14766_L20_D0_I484_R0.html |
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Klaus Eicheler
Registriert seit: 06.06.2004 Beiträge: 18 Wohnort: München
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: Dienstag, 15. Jun. 2004 23:56 Titel: Re: Lehrerverbandsfunktionäre contra Christian Wulff |
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| Zitat: | -- Guillermo Spreckels, Chef Philologenverband: "Ich bin skeptisch, ob ein Zurück zur alten Rechschreibung möglich ist -- auch wenn die Reform weder Fisch noch Fleisch ist."
-- Manfred Busch, Chef Realschullehrerverband: "Die Reform zum Teufel zu schicken, ist populistisch. Ein Widerruf stiftet nur Verwirrung und macht neue Schulbücher nötig."
-- Eberhard Brandt, Vorsitzender Lehrergewerkschaft GEW: "Wir brauchen mehr Reform, nicht weniger: weg mit der Großschreibung und weg mit dem Dass mit Doppel-S."
-- Hans-Jürgen Vogel, Vorsitzender Landeselternrat: "Wir müssen die Reform durchziehen, sonst müssten die jüngeren Schüler die Rechtschreibung ganz neu lernen."
-- Helga Akkermann, Chefin Schulleitungsverband: "Schade, dass Wulffs Einsatz so spät kommt, denn an der unglückseligen Rechtschreibreform ist nichts mehr zu ändern."
-- Wolfgang Jüttner, SPD-Parteichef: "Man mag Details der Reform kritisieren, sie abschaffen zu wollen, ist politischer Unfug."
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Diese Äußerungen erinnern mich an Immanuel Kant:
| Zitat: | | Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen. Ein stumpfer oder eingeschränkter Kopf, dem es an nichts als an gehörigem Grade des Verstandes und eignen Begriffen desselben mangelt, ist durch Erlernung sehr wohl, sogar bis zur Gelehrsamkeit, auszurüsten. Da es aber gemeiniglich alsdenn auch an jenem [...] zu fehlen pflegt, so ist es nichts Ungewöhnliches, sehr gelehrte Männer anzutreffen, die, im Gebrauche ihrer Wissenschaft, jenen nie zu bessernden Mangel häufig blicken lassen. |
Im einzelnen:
Zu Guillermo Spreckels: Wer die Möglichkeit akzeptiert, daß Änderungen möglich sind, für den ist das Argument, nach der ersten Änderung (=Reform) wäre eine weitere Änderung nicht möglich, absurd. Es ergibt sich keine logische Begründung, daß eine weitere Änderung nicht auf den Ursprungszustand zurückführen könnte. Wer sogar die Unzulänglichkeit erkennt, aber keine Handlungsmöglichkeit erwägt, der verhält sich schizophren.
Zu Manfred Busch: Demokratie ist per se populistisch: Das Volk übt durch Mehrheitsbeschlüsse die Macht aus. Wie de facto die Mehrheiten zum Thema "Rechtschreibreform" verteilt sind, ist bekannt. Wer davon ausgeht, daß die Mehrheit des Volkes "dumm" ist, und von einem Machthaber mit "höherer Einsicht" korrigiert werden müßte, stimmt für eine Diktatur und spricht wider die freiheitlich-demokratische Grundordnung des Grundgesetzes. Ein Widerruf der Rechtschreibreform stiftet nicht mehr, sondern ist der einzig sichtbare Weg zur Verringerung der Verwirrung. Der Neudruck von Schulbüchern ist ein irrelevantes Argument -- auch heute lernen meine Kinder aus Schulbüchern, die in bewährter Rechtschreibung abgefaßt sind und aufgrund der Lehrmittelknappheit nicht ersetzt wurden.
Zu Eberhard Brandt: Mittlerweile hat man in der Ökologie erkannt, daß begradigte und betonierte Flußläufe zwar für die Landwirtschaft praktisch sein mögen, aber daß dadurch die Kulturlandschaft zerstört wird -- um nur einen der Schäden zu nennen (siehe auch: Dieter Wieland et al.: "Grün kaputt"). Hier springt mich der alte Egalitarismus an -- daß man das Proletariat von der Knechtschaft der Orthographie durch die Rechtschreibrevolution befreien müßte. Konsequenterweise sollte jede Schriftform verboten werden. Denn wer die Sprache beherrscht, wird erkennbar bleiben -- auch nach noch so abstrusen Gleichmachungsreformen. Ätsch! Der richtige Weg wäre, die "bildungsfernen Schichten" zu fördern -- und dazu eignet sich die bewährte Rechtschreibung eindeutig besser.
Zu Hans-Jürgen Vogel: Das ist nicht richtig. Meine Kinder kennen beide Orthographien (die bewährte und -- zusammengefaßt -- viele Formen der Durcheinanderschreibung, letztere aus der Schule); sie erleben, daß ihre Lehrer im privaten Kontakt die bewährte Rechtschreibung verwenden und lesen Bücher in normaler Rechtschreibung. Die Schulbücher sind für sie in "Kinderdeutsch" geschrieben. Schließlich zeigt sich durch einfache Arithmetik die Unsinnigkeit der Aussage. Eine kleine Zahl von Menschen ("jüngere Schüler") steht hier gegen eine überwältigende Mehrheit. Man sollte diese kleine Zahl von Menschen um Entschuldigung bitten, erklären, daß auch Erwachsene Fehler machen -- die Kinder haben längst den Unsinn durchschaut. Wer ist übrigens "wir", die die Reform "durchziehen" müssen? Das klingt nach Durchhalteparolen. "Endsieg" der Rechtschreibreform?
Zu Helga Akkermann: Hier frage ich mich, ob ein Argument zur Beibehaltung der Reformen gesucht wurde, oder Fatalismus dahintersteckt. "Da kann man nichts machen" ist eine Aussage, die ich nicht akzeptiere. Eine gefährliche Aussage, wie die Geschichte zeigt.
Zu Wolfgang Jüttner: Hier verstehe ich die Aussage als Treue eines SPD-Vorsitzenden, der auf den gegenwärtigen "Augen-zu-und-durch-Kurs" einschwenkt, Reformen jedweder Art nicht in Frage zu stellen. Es bleibt das Wort "Unfug" als einzige, schwache, Meinungsäußerung.
Es gibt eine treffende Kurzgeschichte von Jaunsz Oseka: "Wieviel ist zwei mal zwei?". Ein alternder Lehrer hatte die Kinder gelehrt, zwei mal zwei sei neun. Das Lehrerkollegium beriet nun, wie dieser Irrtum zu korrigieren sei, und entschied sich für einen Stufenplan. Zuerst wurde "zwei mal zwei sei sieben", gelehrt. " 'Mögen die Kinder etappenweise die richtige Lösung kennenlernen', sagte der Schulleiter". Über "zwei mal zwei sei sechs" ging es weiter. Der Schlußsatz lautet: "Aber niemand in der Klasse zweifelte im geringsten daran, daß zwei mal zwei vier war, denn jedes Kind konnte es sich auf seinen zehn Fingerchen abzählen." |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 22. Jun. 2004 16:32 Titel: Entsorgung brauchbarer Bücher |
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Entsorgung brauchbarer Bücher, ähnlich einer Bücherverbrennung
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Was ist nur mit unserem Land los? Lehrer, Eltern und Schüler machen sich ein „happening“ daraus, Schulbibliotheken nach Büchern in „alter Rechtschreibung“ zu durchsuchen. „Gift“fund auf „Gift“fund türmt sich auf und wird als großes beklatschenswertes Aha-Erlebnis dem Entsorgen zugeführt. Es rühre ja kein Kind, kein Schüler mehr an den Bücherschrank der Eltern. Altbücher sind wie Altkleider – nur noch für den Container. BÜCHERVERBRENNUNG - das kennen wir doch. Welche unvergleichliche Arroganz bringen wir gegenüber dem Ausland auf. Wie soll das Ausland mit dem Schwachsinn umgehen? Wie soll unsere Sprache noch gelehrt und gelernt werden? Wie sollen die ausländischen Wörterbücher mit der Giga-Mega-Beliebigkeit umgehen? Unsere großen Zeitungen schießen aus allen Rohren gegen das Desaster. Dennoch kuschen und kriechen die Verantwortlichen in Unterwürfigkeitshaltung und bleiben weiter bei der diktatorisch übergestülpten Unsinnsschreibung. Was ist nur mit unserem Land los?
Ruth Salber-Buchmüller, 15.06.2004 , 13:15:48
Eintrag im Gästebuch der niedersächsischen Staatskanzlei
www.stk.niedersachsen.de/master/C599130_N14766_L20_D0_I484_R1.html |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 22. Jun. 2004 17:24 Titel: Gästebuch des Kulturministeriums |
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Gästebuch des Kulturministeriums
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Herzlichen Dank für die kritischen und aufschlußreichen Beiträge zur sogenannten Rechtschreibreform. Das Kultusministerium in Hannover sollte als möglicher Verbündeter bei der Abschaffung der Dumm- oder Neuschreibe nicht vergessen werden. Das dortige „Gästebuch“ unter „Service“ auf der Seite www.mk.niedersachsen.de wartet nur darauf, von kritischen Geistern besucht zu werden.
Mit herzlichen Grüßen
Reinhard Berndt, Otterndorf, Landkreis Cuxhaven
Reinhard Berndt, 15.06.2004 , 13:39:20
Eintrag im Gästebuch der niedersächsischen Staatskanzlei
www.stk.niedersachsen.de/master/C599130_N14766_L20_D0_I484_R1.html
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Gästebuch des niedersächsischen Kultusministeriums
www.mk.niedersachsen.de/master/C1032883_N1032859_L20_D0_I579.html |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 22. Jun. 2004 17:35 Titel: „DER GROSSE DEUTSCH-TEST“ (RTL) |
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DER GROSSE DEUTSCH-TEST (RTL)
Rechtschreibverordnung an diesem Tage auf dem Prüfstand?
„den Ansprüchen der Neuschreibung nicht genügt“?
„Konservative bewahren, was gut läuft, und verändern, was nicht so gut läuft.“
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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident!
Sie haben in der Sendung „DER GROSSE DEUTSCH-TEST“ (RTL) den folgenden denkwürdigen Satz formuliert: „Konservative sind CDU-Frauen und – Männer, die bewahren, was gut läuft, und verändern, was nicht so gut läuft.“ Diese Botschaft könnte man durchaus verstehen als vorläufige Regierungserklärung einer Partei, die vor nunmehr sechs Jahren in die Opposition verbannt wurde, weil sie ihren eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht wurde.
Sie haben beim „Deutschtest“ mit der Gesamtnote 2 abgeschnitten. Allerdings gab es die Bewertung „gut“ für eine eminent hohe Fehlerzahl. Laut Notenschlüssel sind Ihnen nämlich mehr als zehn Fehler unterlaufen, und das ist für den höchsten Staatsbeamten eines Bundeslandes eine eklatant hohe Fehlerquote; heißt es doch beispielsweise im Art. 22a des Bayerischen Beamtengesetzes in Absatz 2: „Die Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift ist Voraussetzung für die Zulassung zur Laufbahn.“ Vom Sachgegenstand her ist es nicht allzu gut gelaufen bei Ihrem öffentlichen Auftritt, bei dem Sie von allem Anfang an im Blickpunkt des Medieninteresses standen.
Daß Ihnen der gezeigte Mut, Ihr charmantes Auftreten, Ihre Spontaneität sowie Ihre spätere Erklärung in der Presse (Bild am Sonntag etc.) Sympathie eingebracht haben, steht auf einem anderen Blatt. Sie mußten jedoch einsehen, daß Sie selbst acht Jahre nach Einführung der Rechtschreibreform im Jahre 1996 den Ansprüchen der Neuschreibung nicht genügen, und daß sich die Versprechungen der Reformer (Erleichterung und Vereinheitlichung) sowohl in Ihrem speziellen Falle als auch studio- und deutschlandweit absolut gegenteilig ausgewirkt haben. Die Erkenntnis liegt auf der Hand. Nicht Sie und die ca.46 000 Mitbewerber, die per Internet an diesem Tage zum GROSSEN DEUTSCH-TEST antraten, sind an dem Test gescheitert, sondern es war die Rechtschreibreform, die an diesem Tage auf dem Prüfstand weilte. Ausschließlich diese kultusministerielle Rechtschreibverordnung hat ihren Test nicht bestanden, denn es kann nicht sein, daß lediglich ein Mann, benannt als Herr Manfred Baumgartner, unter rund 46 000 Teilnehmern mit insgesamt fünf Fehlern (bei einem Diktatumfang von 196 Wörtern) und einer Fehlantwort (bei 20 Fragen) als einziger die Bewertung „sehr gut“ erhält. Ich erinnere Sie an die einleitenden Worte: „Konservative sind CDU-Frauen und – Männer, die bewahren, was gut läuft, und verändern, was nicht so gut läuft.“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Eintritt für die bewährte deutsche Orthographie. Sollten Sie scheitern, muß ich befürchten, daß in unserer Demokratie die freiheitlichen und kritischen Gedanken vom Aussterben bedroht sind.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schäbler
Norbert Schäbler, 15.06.2004 , 16:06:37
Eintrag im Gästebuch der niedersächsischen Staatskanzlei
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Anmerkungen:
1. Die Rechtschreibreform ist keine Rechtschreibverordnung. Eine solche gäbe es nur, wenn ein Rechtschreibgesetz als Grundlage vorhanden wäre. Es gibt aber kein Rechtschreibgesetz, siehe: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=252 -.
2. War die Rechtschreibreform an diesem Tage auf dem Prüfstand?
Nein, der Anteil am Neuschrieb war äußerst gering.
3. Hatte Christian Wulff „den Ansprüchen der Neuschreibung nicht genügt“?
Dies kann nicht festgestellt werden, da man nicht weiß, welche Fehler Wulff machte.
Anmerkung II:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Sonntag, 31. Jul. 2005 11:36, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 22. Jun. 2004 17:52 Titel: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ |
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„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“
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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
ich zitiere folgenden Beitrag aus www.rechtschreibreform.com/Perlen/KraftBank/KraftBank.pl?TueJun1522:33:02CEST2004 Zitat: „Sollte die Rechtschreibreform rückgängig gemacht werden?“ BTV4, Baden TV 15. Juni 2004, 19.30 bis 20.00 Uhr So lautete die einzige und klare Fragestellung in einem Telefonforum des regionalen badischen Fernsehsenders BTV.
Während der Live-Sendung „For You (4U)“ lief außerdem eine Telefonabstimmung. Am Ende der Sendung gab es 88,8% Ja-Stimmen. Der Moderator schien sich über das sich abzeichnende Ergebnis nicht sehr zu wundern und war froh, als er einen Befürworter der Reform in der Leitung hatte.
Alle anderen Personen, die der Zufallsgenerator in die Sendung aufnahm, beklagten das derzeitige Durcheinander in der Schreibung, daß man jetzt faktisch nicht ohne Duden auskomme, daß man den eigenen Kindern in der Schule nicht mehr vernünftig helfen könne und daß man keine Lust habe, das einmal Gelernte so schnell wieder aufgeben zu müssen. Auf die Rückfrage an eine Zuschauerin, ob sie denn die neuen Regeln überhaupt kenne, antwortete diese sinngemäß: „Ja, aber ich würde die niemals anwenden.“ Ende Zitat.
Sollte dieser hohe Prozentsatz an Befürwortern einer Rückkehr zur bewährten deutschen Rechtschreibung - und zwar ohne „ein paar Ausnahmen“ - Ihnen jetzt nicht Anlaß genug sein, diesen Schritt jetzt auch zu tun. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ (Erich Kästner).
Und eine letzte Frage: „Wenn ich meiner Enkelin (6 Jahre) das Buch Emil und die Detektive nächstes im August 2005 zum Lesen gebe, soll ich ihr gleich einen Textmarkierstift an die Hand geben, damit sie falsches Deutsch anstreicht, oder soll ich meine Bücher beim nächsten Bücherkrematorium zur Verbrennung einliefern und meine Bücherregale mit Leseklub-Neuschrieb-Meterware ausstaffieren?“
Christoph Kukulies, 16.06.2004 , 09:11:46
Eintrag im Gästebuch der niedersächsischen Staatskanzlei
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Manfred Riebe
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: Dienstag, 22. Jun. 2004 17:57 Titel: big brother is watching you? |
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big brother is watching you?
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
fast alle großen Zeitungen unseres Landes unterschlagen den Lesern Ihre Pressemitteilung. Ich lese nichts in der WAZ, dem RM, der Zeit, dem Spiegel, dem Focus, usw. Leben wir in einer Diktatur mit STASI-Methoden?
Ruth Salber-Buchmüller, 17.06.2004 , 10:35:47
Eintrag im Gästebuch der niedersächsischen Staatskanzlei
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