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Schweizer Gymnasiallehrer gegen die Rechtschreibreform

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Dienstag, 01. Jun. 2004 14:44    Titel: Schweizer Gymnasiallehrer gegen die Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Schweizer Gymnasiallehrer fordern ein Moratorium
Arbeitskreis Orthographiereform, St. Gallen, und Sprachkreis Deutsch, Bern

__________________________________________________________________________________

Von: Sprachkreis Deutsch <info@sprachkreis-deutsch.ch>
Datum: 1. Juni 2004 14:33:20 GMT+02:00
An: Verein Deutsche Sprache e.V. <info@vds-ev.de>
Betreff: Fehlkonzept Rechtschreibreform

Der Arbeitskreis Orthographiereform, St. Gallen, und der Sprachkreis Deutsch, Bern, haben heute der Presse folgende Meldung übergeben :

Die deutschsprachigen Gymnasiallehrer der Schweiz, die kantonalen Erziehungsdirektoren, ausgewählte Dekanate, Politiker und Verlage erhalten in den nächsten Tagen den folgenden Aufruf:

Unter http://www.sprachkreis-deutsch.ch/verein_presseraum.php

können Sie die beiden Dokumente aus dem Presseraum bequem herunterladen.

Mit vielen Grüssen aus der Schweiz

Peter Zbinden, Sprachkreis Deutsch 3000 Bern

info@sprachkreis-deutsch.ch

www.sprachkreis-deutsch.ch
____________________________________________________________________________________

Pressemitteilung

Gegen die Reform der Rechtschreibung
Gymnasiallehrer machen mobil - Aufruf mit Erstunterzeichnern


Prof. em. Dr. Adolf Muschg, Präsident der Akademie der Künste, Berlin, Prof. Dr. Rudolf Wachter, Universität Basel, Dr. Bruno Colpi, Vorsitzender der Rektoren der Kantonsschule Olten, Dr. Jules Grand, Rektor des Gymnasiums am Münsterplatz, Basel, Dr. Hans Hirschi, Rektor des Obergymnasiums der Kantonsschule Luzern, Prof. Dr. Mario Andreotti, Gymnasiallehrer und Dozent, Sachbuchautor, St. Gallen, Dr. Urs Faes, Gymnasiallehrer und Schriftsteller, Zürich, Dr. Pirmin Meier, Gymnasiallehrer und Schriftsteller, Beromünster, lic. iur. Robert Nef, Lehrbeauftragter an der PHS Zürich, Herausgeber der Schweizer Monatshefte, Peter Zbinden, Schulleiter i.R., Präsident Sprachkreis Deutsch.

Am kommenden Donnerstag und Freitag, 3. und 4. Juni 2004, wollen die deutschen Kultusminister in Mainz darüber entscheiden, ob die Regeln von 1996 wie geplant ab Schuljahr 2005/2006 für die Schulen verbindlich werden sollen. Die „Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung“ soll abgelöst und durch einen „Rat für die deutsche Rechtschreibung“ ersetzt werden (F.A.Z. vom 29. Mai, Nr. 124, S.4).

Neue Verhandlungen mit der Schweiz wird es erst nach diesen Entscheidungen geben; man geht offenbar davon aus, dass die Schweiz, wie bisher, alles mitmachen wird. Deutschland scheint immer noch nicht gewillt zu sein, die Regeln von 1996 grundsätzlich zu überarbeiten.

In dieser verfahrenen Lage wendet sich der Sprachkreis Deutsch, 3000 Bern, (Bubenberg-Gesellschaft) an 150 Schweizer Gymnasien. Er verschickt in diesen Tagen das Themen-Heft der „Schweizer Monatshefte“ vom letzten November: „Die deutsche Sprachverwirrung, Fehlkonzept Rechtschreibreform“, das auf knappem Raum alle nötigen Informationen gibt. Im Begleitbrief wird die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) dazu aufgerufen, ein Moratorium zu erlassen, damit Zeit für eine gründliche Überarbeitung ist. Hingewiesen wird auch auf die wirtschaftlichen Beziehungen der Reformkommission und ihres Beirats. Zu den Erstunterzeichnern gehören Adolf Muschg, einige bekannte Schriftsteller/Gymnasiallehrer und einige Schulleiter. Nach Eintreffen weiterer Unterschriften wird der Aufruf der EDK unterbreitet.

Arbeitskreis Orthographie, Stefan Stirnemann, 9000 St. Gallen
Sprachkreis Deutsch, Peter Zbinden, 3000 Bern

1. Juni 2004
_____________________________________________________________________

Arbeitskreis Orthographie
c/o Stefan Stirnemann,
Gymnasium Friedberg, 9200 Gossau

Sprachkreis Deutsch,
Bubenberg-Gesellschaft, 3000 Bern


Gossau / Bern, im Juni 2004

Zur missglückten Regelung der Rechtschreibung von 1996

An die Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer unserer Gymnasien

Zur Kenntnisnahme an
- unsere Erziehungsdirektorinnen und –direktoren
- ausgewählte Dekanate und Parlamentarier
- Verlage


Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Kolleginnen und Kollegen

Wir bitten Sie um Aufmerksamkeit für die beiliegende Nummer der Schweizer Monatshefte: „Die deutsche Sprachverwirrung, Fehlkonzept Rechtschreibreform.“ Ein gründliches Gespräch über diese Reform ist an der Zeit: nach Hunderten von einzelnen Änderungen in den letzten Jahren soll nach dem Willen der Reformkommission jetzt das Regelwerk selbst überarbeitet werden. Die Folgen an einem Beispiel: In der Schrift „Rechtschreibung 2000, Die aktuelle Reform“, welche den zentralen deutschen Wortschatz für die Schule darstellt, müssen, wenn man Ausdrücke wie „Desktoppublishing“ und die Eszett-Regelung weglässt, rund 15 % der Einträge geändert werden. Und auch dann werden die grundsätzlichen Fehler nicht behoben sein. Soll dieses Hin und Her ewig weitergehen?

Zuzustimmen ist dem Präsidenten unserer EDK, Herrn Regierungsrat Stöckling: „Es geht bei der Rechtschreibung nicht um einen politischen Entscheid über ‚richtig’ oder ‚falsch’, sondern um den Entscheid über das für die Übereinstimmung mit der Sprachkonvention massgebende Referenzwerk.“ (Monatshefte, S.23) Dieser Grundsatz ist zur Zeit dadurch verletzt, dass eine Kommission unbekümmert um wissenschaftliche Einwände in einer Frage weisungsberechtigt ist, die alle betrifft. Dabei geht es nicht zuletzt ums Geschäft.

Die erwähnte „Rechtschreibung 2000“ wird vom Geschäftsführer der Reformkommission, Klaus Heller, herausgegeben; in die neuen Auflagen arbeitet er jeweils die Änderungen ein, an denen er als Kommissionsmitglied beteiligt ist. Im deutschen Beirat, der die Kommission beraten soll, sind alle großen Wörterbuchverlage vertreten. Folgerichtig meint er zur neuesten Entwicklung: „Der Beirat empfiehlt, die Änderungen in einem Rahmen zu halten, bei dem die Auswirkungen der Regelmodifizierungen nicht zu einer erneuten öffentlichen Infragestellung der Neuregelung führen können.“ Der Vertreter der deutschen Lehrer, Reinhard Mayer, wirbt im Internet für seine Firma, eine Rechtschreibberatung, mit dem Satz: „Mit meiner Beiratsmitgliedschaft sind erstklassige informelle Kontakte verbunden.“ Die Schweizer Kommissionsmitglieder, Peter Gallmann und Horst Sitta, sind Autoren des Dudenverlags. Herr Sitta hat sich 1996 bei seinem Duzfreund Christian Schmid, dem Kulturbeauftragen der EDK, in einem Brief dafür eingesetzt, dass der Duden bei uns Referenzwerk bleibt; mit Erfolg.

Die Unterzeichner sind der Meinung, dass die Schule der Wissenschaft verpflichtet ist, nicht den Wörterbuchverlagen. Sie fordern ein Moratorium: Die Regeln von 1996 dürfen erst nach einer gründlichen Prüfung verbindlich werden; diese Überprüfung darf nicht von der Reformkommission durchgeführt werden. Die EDK wird gebeten, zur Sache eine echte Anhörung durchzuführen.

Wir bitten Sie, sich diesem Aufruf anzuschliessen (Anschrift im Briefkopf); er wird der EDK eingereicht werden.

Mit kollegialen Grüssen

Prof. Dr. Mario Andreotti, Gymnasiallehrer und Dozent

Stefan Stirnemann, Gymnasiallehrer


Erstunterzeichner

Prof. em. Dr. Adolf Muschg, Präsident der Akademie der Künste, Berlin
Prof. Dr. Rudolf Wachter, Universität Basel
Dr. Bruno Colpi, Vorsitzender der Rektoren der Kantonsschule Olten
Dr. Jules Grand, Rektor des Gymnasiums am Münsterplatz, Basel
Dr. Hans Hirschi, Rektor des Obergymnasiums der Kantonsschule Luzern
Prof. Dr. Mario Andreotti, Gymnasiallehrer und Dozent, Sachbuchautor, St. Gallen
Dr. Urs Faes, Gymnasiallehrer und Schriftsteller, Zürich
Dr. Pirmin Meier, Gymnasiallehrer und Schriftsteller, Beromünster
lic. iur. Robert Nef, Lehrbeauftragter an der PHS Zürich, Herausgeber der Schweizer Monatshefte
Peter Zbinden, Schulleiter i.R., Präsident Sprachkreis Deutsch
________________________________________________

Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung

Stefan Stirnemann, Arbeitskreis Orthographie, 9000 St. Gallen
s.stirnemann@gmx.ch, Tel. 071 222 03 50

Peter Zbinden, Sprachkreis Deutsch 3000 Bern
info@sprachkreis-deutsch.ch

Vorliegenden Text und weitere Angaben finden Sie elektronisch unter
http://www.sprachkreis-deutsch.ch/verein_presseraum.php
________________________________________________________

Anmerkung:

Kritisch anzumerken ist, daß die Schweizer ss-Schreibweise angewendet wurde: dass, missglückt, weglässt, massgebend, anzuschliessen, Grüssen. Diese zeigt, daß die Eidgenossen weder mit der Rechtschreibreform noch mit der traditionellen Orthographie übereinstimmen, sondern eine Sonder-Orthographie haben.
Welche Rechtschreibung wird denn angestrebt, die alte Schweizer Sonder-Orthographie oder die traditionelle einheitliche deutsche Orthographie?


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Dienstag, 01. Jun. 2004 22:02, insgesamt 2mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 01. Jun. 2004 17:39    Titel: Lehrer wollen zu alter Rechtschreibung zurück Antworten mit Zitat

Lehrer wollen zu alter Rechtschreibung zurück

Eine Gruppe von Schweizer Gymnasiallehrkräften ruft die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) zu einem Moratorium bei der 1996 eingeleiteten Rechtschreibereform auf.

Lanciert wurde der Aufruf vom »Arbeitskreis Ortographie« St. Gallen und vom Verein »Sprachkreis Deutsch« in Bern. Zu den Erstunterzeichnern gehören neben acht Mittelschullehrern der Schriftsteller Adolf Muschg und der Basler Sprachwissenschafter Rudolf Wachter, wie die Organisationen heute Dienstag mitteilten.

Die EDK wird in dem Schreiben dazu aufgefordert, zur Reform »eine echte Anhörung durchzuführen«. Die Regeln von 1996 dürften erst nach einer gründlichen Prüfung verbindlich werden. Diese dürfe nicht von der mit der Umsetzung der Rechtschreibereform betrauten Reformkommission durchgeführt werden.

Unterschriftensammlungen laufen

Der Kommission und ihrem Beirat werfen die Unterzeichner des Aufrufs wirtschaftliche Verflechtungen mit den Interessen der Wörterbuchverlage vor.

Bei insgesamt 150 Schweizer Mittelschulen werden zur Zeit weitere Unterschriften gesammelt, wie Peter Zbinden vom Sprachkreis Deutsch auf Anfrage sagte. Danach soll der Aufruf noch im Juni der EDK unterbreitet werden.

Lanciert wurde der Aufruf vor dem Hintergrund eines anstehenden Entscheides in Deutschland zur Rechtschreibereform: Am Donnerstag und Freitag entscheiden laut der Mitteilung die deutschen Kultusminister darüber, ob die neuen Regeln wie geplant ab Schuljahr 2005/2006 für die Schulen verbindlich erklärt werden. - sda –

Der Bund, Bern, vom 2. Juni 2004


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Dienstag, 01. Jun. 2004 21:43, insgesamt 1mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 01. Jun. 2004 21:38    Titel: Aufruf zu Rechtschreibe-Moratorium Antworten mit Zitat

Aufruf zu Rechtschreibe-Moratorium

Eine Gruppe von Gymnasiallehrern hat die Erziehungsdirektorenkonferenz EDK zum Moratorium bei der 1996 eingeleiteten Rechtschreibereform aufgefordert.

Die EDK solle zur Reform „eine echte Anhörung durchführen“. Die neuen Rechtschreiberegeln von 1996 dürften erst nach gründlicher Prüfung verbindlich werden. Diese dürfe aber nicht von der mit der Umsetzung betrauten Reformkommission durchgeführt werden.

Die Unterzeichner des Aufrufs, darunter der Schriftsteller Adolf Muschg, werfen der Kommission und ihrem Beirat wirtschaftliche Verflechtungen mit den Interessen der Wörterbuchverlage vor.

Schweizer Fernsehen SF 1 vom 1. Juni 2004
Teletext, Tafel 126 (Inland)
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