| Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
| Autor |
Nachricht |
Elke Philburn
Registriert seit: 03.12.2002 Beiträge: 246 Wohnort: Manchester UK
|
|
| Nach oben |
|
 |
Krino Hoogestraat
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 25 Wohnort: 26723 Emden (Ostfriesland)
|
: Mittwoch, 18. Aug. 2004 14:12 Titel: |
|
|
Braunschweiger Zeitung:
CDU-Fraktion schreibt wieder nach alten Regeln
HANNOVER. Niedersachsens CDU-Landtagsfraktion kehrt zur alten Rechtschreibung zurück.
Fraktionschef David McAllister habe den wissenschaftlichen Dienst sowie das Sekretariat der Fraktion darum gebeten, wieder die alten Schreibweisen zu verwenden, sagte Fraktionssprecher Thomas Spieker unserer Zeitung.
Zum Artikel: http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2044/artid/3131879 _________________ Krino Hoogestraat • Graf-Enno-Straße 3 • 26723 Emden (Ostfriesland) |
|
| Nach oben |
|
 |
Krino Hoogestraat
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 25 Wohnort: 26723 Emden (Ostfriesland)
|
: Mittwoch, 18. Aug. 2004 16:56 Titel: Guter Artikel in der Süddeutschen Zeitung |
|
|
Hier wird noch einmal der Grundsatz "Die Schrift dient dem Leser" herausgestrichen. (Hoffentlich läßt die SZ den Worten bald auch Taten folgen...)
Wie eine Boje in den Wortfluten
Nicht für das Schreiben, für das Lesen lernen wir. Es erscheint in der neuerlichen Rechtschreib-Debatte nicht ganz unwichtig, noch einmal auf die Haupt- und Nebensachen bei der Orthografie hinzuweisen.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/455/37418/ _________________ Krino Hoogestraat • Graf-Enno-Straße 3 • 26723 Emden (Ostfriesland) |
|
| Nach oben |
|
 |
Ulrich Brosinsky
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 155 Wohnort: Weinstadt
|
: Montag, 13. Sep. 2004 14:39 Titel: Bizarres von dpa |
|
|
Leoparden hoch zu Schwein
Die reformierte Rechtschreibung:
Gabriele Fleckenstein zur Getrenntschreibung
Aschaffenburg. Es ist sehr wohl ein Unterschied! Hat er nun die Arbeit schlecht gemacht (also nicht gut erledigt) oder aber schlechtgemacht (will sagen: herabgesetzt)? Hat sie jemanden wieder gesehen (nachdem sich die Nebelschwaden verzogen haben) oder ihn nach langer Zeit endlich wiedergesehen? Die reformierte Rechtschreibung macht solche Unterschiede nicht, lässt rätseln, ob der Schüler den Satzteil (grammatikalisch) richtig gestellt oder aber (inhaltlich) richtiggestellt hat.
Getrenntschreibung gilt heute als Normalfall. Was gerade bei der Anwendung auf Adjektive heftigen Bedeutungswandel zur Folge haben kann: Ist der Mann tatsächlich allein stehend (wie das Haus außerhalb einer Ortschaft) oder nicht doch alleinstehend, weil unverheiratet?
Missverständnisse birgt auch das Getrenntschreiben zweier Verben. Der faule Bub ist sitzen geblieben. Weil er zu träge war, aufzustehen? Oder hat er in der Schule einen Fünfer nach dem anderen geschrieben und ist deshalb sitzengeblieben?
Ob Adjektive, Adverbien und Verben zusammengeschrieben werden oder nicht, hatte vor der Rechtschreibreform vor allem inhaltliche Gründe: Die getrennte Form beschrieb - von einigen ärgerlichen Ausnahmen abgesehen - die Art und Weise eines Geschehens (schlecht gemacht). Die Zusammenschreibung hingegen drückte das Ergebnis eines Vorgangs aus, benannte das Resultat: Er hat etwas oder jemanden schlechtgemacht.
Doch die Reformer trennen, was Konrad Duden einst zusammengefügt hat. Mit mitunter bizarrem Ergebnis. »Bombay setzt im Kampf gegen Menschen jagende Leoparden auf Schweine«, titelte am 29. Juni dieses Jahres reformkonform die Nachrichtenagentur dpa. Zurück bitte zu sinnvoller Zusammenschreibung (in diesem Fall: menschenjagend)! Auch wenn dann die Inder im Kampf gegen Menschen auf jagende Leoparden hoch zu Schwein verzichten müssen.
Main-Echo, 9. September 2004 - Lokalteil - Stadt Aschaffenburg |
|
| Nach oben |
|
 |
Michael Denk
Registriert seit: 10.10.2004 Beiträge: 1 Wohnort: Seefeld/Unering
|
: Sonntag, 10. Okt. 2004 22:16 Titel: Subalterne Redaktionen - zur lavierenden Haltung der SZ |
|
|
Publizierende sind der gewachsenen Sprache verpflichtet.
Die Redaktion der SZ liefert gegen besseres Wissen ihr Handwerkszeug, die Sprache, der Willkür zerstörerischer Politik aus; es scheint, als hätte sie gleich Pontius Pilatus nicht die Haltung, dem staatlich verordneten Verbrechen an der Sprache entgegenzustehen; vielmehr zielt die Chefredaktion nun offenbar auf einen "Konsens" ab, der, politisch unkorrekt aber treffend, mit der Haltung der Schergen des Nationalsozialismus verglichen werden kann, die den damaligen Staat da und dort vielleicht ein bißchen weniger brutal, insgesamt aber doch aufrecht erhalten haben wollten.
Wer mit Verbrechern Konsens sucht, ist subaltern.
Geschieht die wie im Fall der Redaktion der Süddeutschen Zeitung im Bereich des eigenen Handwerkszeugs, so ist der Beruf verfehlt und seine Ausübung eine schwerwiegende Verfehlung. |
|
| Nach oben |
|
 |
Ulrich Brosinsky
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 155 Wohnort: Weinstadt
|
: Donnerstag, 21. Okt. 2004 19:53 Titel: Handelsblatt befragte Unternehmen |
|
|
Unternehmen an verlässlichen Regeln interessiert
Wirtschaft lehnt Rücknahme der Rechtschreibreform ab
Die große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland beachtet die neuen Regeln der Rechtschreibreform bereits und lehnt eine Rückkehr zur alten Schreibweise ab. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Handelsblatts (Freitagausgabe) unter den 1 500 größten deutschen Unternehmen.
HB DÜSSELDORF. Die Wirtschaft steht der Reform damit weitaus positiver gegenüber als weite Teile der Bevölkerung: Jüngsten Umfragen zufolge lehnen die meisten Deutschen die Reform ab. Laut Handelsblatt-Umfrage richten sich bereits 70 Prozent der Unternehmen im betrieblichen Alltag nach den neuen Regeln. Acht Prozent der Unternehmen planen, künftig die neuen Schreibweisen zu übernehmen. Dagegen sind 22 Prozent entschlossen, die neue Rechtschreibung nicht einzuführen. 71 Prozent lehnen eine Rücknahme der Reform ab.
Die Unternehmen sind an verlässlichen Regeln interessiert und fürchten den Aufwand, der mit einer "Reform der Reform" verbunden wäre. SAP und Microsoft Deutschland hatten kürzlich gewarnt, selbst wenn nur Teile der Reform zurückgenommen würden, wäre dies mit hohen Kosten verbunden. Nicht nur die Software, auch sämtliche Handbücher, Internetprodukte und Glossare müssten zum Teil per Hand umgestellt werden. Kleinere Hersteller von Lernsoftware befürchten gar, in Existenznot zu kommen.
Klaus Nebel, Sprecher des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf, warnte, es könne nicht "ständig alles wieder in Frage gestellt werden". Ulrich Bockrath, Sprecher des Versicherungskonzerns Axa, sagte, eine Rückkehr zu den alten Regeln würde zu Verunsicherung führen.
WirtschaftsWoche, www.wiwo.de/ , 21. Okt. 2004 |
|
| Nach oben |
|
 |
Rominte van Thiel
Registriert seit: 06.09.2004 Beiträge: 7 Wohnort: 91341 Röttenbach
|
: Freitag, 22. Okt. 2004 09:40 Titel: |
|
|
| Wie wunderbar "die Wirtschaft" die Orthographie beherrscht, kann man täglich sehen. Kunterbunter Mischmasch. Just als ich im Internet las, daß "die Wirtschaft" die Reformschreibung bevorzugt, wurde ein Werbefenster eines (keines japanischen) Unternehmens eingeblendet mit dem Hinweis "Fenster schliessen". |
|
| Nach oben |
|
 |
Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
|
: Mittwoch, 17. Nov. 2004 19:40 Titel: 1.8.1999: Hausorthographien der Zeitungen |
|
|
1.8.1999: Hausorthographien der Zeitungen
_____________________________________________________
Zeitungsleser
Der 1.8.1999, und damit der Tag, an dem die meisten Zeitungen auf die neue Rechtschreibung umstellen, ist da. Es bleibt unerfindlich, warum die 11 Nachrichtenagenturen: AFP, AP, dpa, ddpADN, epd, KNA, Reuters, sid, vwd, APA (Österreich) und SDA (Schweiz) den Beschluß zur Umstellung gefaßt haben - sehr wohl wissend, daß bei der Neuregelung so manches im argen liegt. Daher übernehmen sie auch die Neuregelung nicht blind, sondern haben eine eigene Hausorthographie geschaffen, nach der sich der Einfachheit halber auch die Zeitungen richten - mit einigen löblichen Ausnahmen. Es sind dies in Deutschland alle 14 Zeitungen des <i>schleswig-holsteinischen Zeitungsverlages</i> (geschätzte Auflage 500.000) sowie die Neue Bildpost, in Österreich sind es: <i>Die Presse, Die Ganze Woche, News, täglich Alles, tv-Media</i> und <i>Format</i>. Darüber hinaus haben Gruner+Jahr sowie DIE ZEIT wiederum eigene Hausorthographien kreiert.
Begründungen für die Einführung der Hausorthographie der Nachrichtenagenturen kann man zur Zeit allenthalben lesen: „Teilweise weichen die Vereinbarungen auch von den offiziellen Regeln ab, um die Lesbarkeit sicherzustellen“ (Stuttgarter Nachrichten, 28.7.99). „Wir wollten den Leser nicht verunsichern, ... . Und man wich, der Klarheit wegen, bei feststehenden Begriffen aus Adjektiv und Substantiv sogar von der offiziellen Neuregelung ab“ (Sindelfinger Zeitung, 28.7.99). Die bisherige Rechtschreibung war also klar, lesbar und verunsicherte niemanden. Warum hat man sie dann umgestellt? Es ging offenbar gar nicht um die häufig angeführte sogenannte „Vereinfachung“ für die Schüler. Karl Blüml, der Vertreter Österreichs in der Zwischenstaatlichen Kommission, klärt die Bevölkerung darüber auf (Ruta/Ahrens: Der nackte Kaiser. St. Goar: Leibniz Verlag, 1998, S. 50, DM 6.-): „Das Ziel der Reform waren gar nicht die Neuerungen. Das Ziel war, die Rechtschreibregelung aus der Kompetenz eines deutschen Privatverlages in die staatliche Kompetenz zurückzuholen.“ Hierzu erübrigt sich jeder Kommentar.
Die Hersteller von Computerprogrammen wittern ebenfalls das große Geschäft. Der Duden-Konverter überläßt dem Benutzer die Wahl bei mehreren Varianten. Andere Programme erlauben gleichzeitig alte <i>und</i> neue Schreibweise, wobei man daran arbeitet, daß der Computer die alte <i>oder</i> die neue Schreibweise erkennt. Allerdings haben die Programme zum Teil große Probleme mit kontextabhängigen Regeln, vor allem im Bereich Groß- und Kleinschreibung - was nach Aussagen der Firma SoftEX ein derzeit „noch nicht gelöstes Problem“ darstellt. „Eine Korrektur nach den speziellen Regeln der deutschsprachigen Nachrichtenagenturen ... sieht allerdings keines der bislang erhältlichen Produkte vor“ (Frankfurter Neue Presse, 28.7.99).
Eine Befragung der Unternehmen zeigt, daß die Ablehnung gegen die Reform eher noch gestiegen ist. Eine Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer unter 350 Mitgliedsfirmen Ende 1998 hat ergeben, „daß über 91 Prozent der Betriebe die Übergangsfrist bis 2005 voll ausschöpfen wollen, 46 Prozent der Betriebe verweigern die Umstellung sogar völlig“ (Dräger, 17.7.1999). Eine Befragung von 1000 Österreichern zur Rechtschreibreform durch das Meinungsforschungsinstitut <i>spectra</i> vom Februar 1999 ergab, daß von den „14 Prozent Anwendern der Reform“ 4 von 10 dies gegen ihre Überzeugung tun. Bei einer TED-Umfrage des Berliner Senders 106,7 am 9.7.1999 sprachen sich von den über 3000 Anrufern 91,6 Prozent gegen die Reform aus. Eine Umfrage des „Nordbayerischen Kurier“ hat gezeigt (28.7.99), daß bei Firmen und Behörden zum Teil eine Mischform aus alt und neu praktiziert wird, daß man sich im übrigen Zeit läßt bis 2005 und daß man speziell den Richtern beim Amtsgericht die Anwendung der Neuregelung „im Moment nicht vorschreiben“ könne. In bezug auf die Zeit der Übergangsregelung von Mitte 1996 - Mitte 2005 wird bedauernd festgestellt, daß „die lange umkämpfte Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung ... für diese acht Jahre wieder verloren“ ist (es sind 9 Jahre).
Auch wenn im einzelnen Artikel einer Zeitung die Anzahl der Änderungen gering sein mag - auf eine ganze Zeitungsseite und erst recht auf eine ganze Zeitung von 60 oder mehr Seiten bemessen, sind es über tausend. Aber auf die Anzahl kommt es nicht an. Jedes Wort, das aufgrund der Neuregelung schwer lesbar bzw. von der Bedeutung her falsch geschrieben ist und daher auch falsch verstanden wird, schafft Verwirrung und stört die Zufriedenheit des Lesers mit seiner ihm ansonsten liebgewordenen Zeitung. Der Beschluß der Nachrichtenagenturen ist von vornherein nicht auf Endgültigkeit angelegt, sondern auf Änderung. Heißt es doch, daß man die Entwicklung „beobachten“ und ggf. „reagieren“ wolle. Da die meisten Neuschreibungen schlichtweg falsch sind, weil sie gegen Semantik und Grammatik der Sprache verstoßen, ist eine Beobachtungsphase nicht vonnöten, man kann gleich „reagieren“.
Die Nachrichtenagenturen und die Zeitungen könnten also sehr schnell den Beschluß fassen, den Zeitungslesern ihr Vergnügen am Zeitungslesen durch Rückkehr zur bisherigen Schreibweise zurückzugeben. Die Bevölkerung hat sich eindeutig gegen die Reform ausgesprochen. Jetzt sind die Zuständigen an der Reihe, dem Unsinn der Reform nicht nachzugeben, sondern den Zeitungs-„leser“ zufriedenzustellen; denn die Schrift ist zum Lesen da. Einmal Geschriebenes wird tausendfach gelesen.
Dr. Maria Theresia Rolland, Bonn, den 1.8.1999
www.rechtschreibreform.com/Seiten2/Wissenschaft/985RollandLeser.html |
|
| Nach oben |
|
 |
Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
|
|
| Nach oben |
|
 |
|
Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
|