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Eltern als Opfer - Dt. Elternverein contra Bundeselternrat
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
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Beitrag: Donnerstag, 27. Mai. 2004 22:36    Titel: Eltern als Opfer - Dt. Elternverein contra Bundeselternrat Antworten mit Zitat

<b>Eltern als Opfer - Deutscher Elternverein contra Bundeselternrat
Der Bundeselternrat verrät die Interessen der Eltern
</b>
_________________________________________________________________________________

<b>Pressemitteilung</b>

<b>Elternverbände, Elterninitiativen und Schulverbände
sagen erneut: „NEIN zur sog. Rechtschreibreform!“
</b>

· Bundeselternrat verrät die Interessen der Eltern, verbündet sich mit den Schulbuchverlagen und läßt Anzeigen für die neue Rechtschreibung von einer Verlagsgruppe finanzieren!

· Der Deutsche Elternverein mit seinen Landesverbänden und weitere Eltern- und Schulverbände distanzieren sich vom Amtsmißbrauch der Vorsitzenden des Bundeselternrats, Renate Hendricks, und mancher Landeselternbeiräte und fordern deren Rücktritt!</b>

Bereits am 18. August 1998 fand im schleswig-holsteinischen Kultusministerium ein Geheimtreffen von Kultusministerin Gisela Böhrk mit den Landeselternbeiratsvorsitzenden statt. Dabei legte Frau Böhrk den LEB-Vorsitzenden unter dem Siegel der Verschwiegenheit u.a. nahe, den Eltern brieflich zu empfehlen, am 27. September nicht gegen die Rechtschreibreform zu stimmen. Der Verband der Schulbuchverlage setzte nun in Kiel die im Juli 1997 begonnene Liaison mit dem Bundeselternrat und den von den Kreiselternbeiräten nicht autorisierten Landeselternbeiratsvorsitzenden fort und finanziert auch in Schleswig-Holstein eine Kampagne für die Rechtschreibreform mit 400.000 Mark. Dabei verkündete Renate Hendricks, die neue Vorsitzendes des Bundeselternrats, in selbsternannter Sprecherfunktion zusammen mit dem Verband der Schulbuchverlage in Kiel das längst widerlegte Märchen, daß die Schüler nun sehr, sehr viel weniger Fehler machten. Es fällt jedoch auf, daß sich ausgerechnet der Landeselternbeirat für die Haupt-, Grund- und Sonderschulen ebensowenig an der Kampagne beteiligt wie der Philologenverband.

Wie jedoch repräsentative Meinungsumfragen ergeben haben, lehnt die große Mehrheit der Eltern die geplante Rechtschreibreform aus guten Gründen ab. Dennoch wurden an vielen Schulen die Eltern über die Schreibveränderung weder informiert noch dazu angehört. Auch haben die Landeselternräte niemals inhaltlich über die Rechtschreibreform abgestimmt. So schrieb z.B. der Landeselternrat Niedersachsen am 25.02.1998 an Dr. Martin String, Lüneburg: „Der Landeselternrat Niedersachsen ist im Frühjahr 1996 zum Termin der Einführung der neuen Rechtschreibung gehört worden. ... Wir sind nicht zu den Inhalten gefragt worden und haben uns auch intern darauf geeinigt, uns dazu inhaltlich nicht zu äußern. An dieser Einstellung hat sich bis heute nichts geändert.“

Aber obwohl die Eltern niemals über die Rechtschreibreform abgestimmt haben, fühlen sich einige nicht autorisierte Vorsitzende von Landeselternverbänden dazu ermächtigt, als Propagandisten der Reform in Erscheinung zu treten. Auch der Bundeselternrat hatte sich als Unterzeichner der Resolution der Jugend- und Schulbuchverlage für die Rechtschreibreform mit der Verbreitung von Unwahrheiten zum Handlanger der Kultusminister und der Jugend- und Schulbuchverlage gemacht, anstatt die Interessen der Eltern zu vertreten. Der Bundeselternrat ließ sogar Anzeigen für die neue Rechtschreibung in großen Tageszeitungen wie der FAZ, der Süddeutschen Zeitung, der ZEIT, usw. von einer Verlagsgruppe finanzieren. Hinter dem „Bundeselternrat“ steckte bisher Dr. Peter Hennes, Ministerialrat im rheinland-pfälzischen Innenministerium, Mainz. Als Beamter des Innenministeriums steckte Dr. Hennes nämlich bis zum Hals in Interessenkollisionen, weil auch die Innenminister der Länder beschlossen haben, die Rechtschreibreform einzuführen. Darin darf man den Grund für seine undurchsichtige Liaison mit den aus finanziellen Gründen an der Reform interessierten Jugend- und Schulbuchverlagen bzw. einer „Verlagsgruppe“ vermuten. Um welche Verlage es sich dabei handelt, wollte Hennes nicht sagen. Der Deutsche Elternverein mit 9 Landesverbänden, der Mittelfränkische Elternverband, die Initiative „Wir Eltern gegen die Rechtschreibreform“, die Initiativgruppe gegen die Rechtschreibreform im Jahre 1998 und die Spandauer Elterninitiative gegen die Rechtschreibreform hatten daher den Rücktritt von Dr. Peter Hennes gefordert. Nach heftigen Protesten von Eltern wurde er von Renate Hendricks abgelöst. Geändert hat sich jedoch nichts, wie die Pressekonferenz des Verbandes der Schulbuchverlage zusammen mit dem Bundeselternrat am 31.08.1998 in Kiel zeigte.

Von diesen Anzeigen und ihrer dubiosen Finanzierung wußten viele Elternverbandsvertreter gar nichts und erklärten auf Befragen, daß sie damit überhaupt nicht einverstanden seien. Der mittelfränkische Elternverband, Bad Windsheim, die Initiativgruppe gegen die Recht-schreibreform im Jahre 1998, Düsseldorf, und die Initiative „Wir Eltern gegen die Rechtschreibreform“, Mainz, haben zusammen über 50.000 Unterschriften gegen die Rechtschreib-reform gesammelt. Kein Wunder, daß sie sich von Dr. Hennes, Renate Hendricks und den meisten schleswig-holsteinischen Landeselternbeiratsvorsitzenden schlecht vertreten fühlen, zumal diese den aktuellen Stand der sprachwissenschaftlichen Diskussion ignorieren (Eisenberg, Ickler, Jochems, Munske, Stetter, Veith) und Werbung für das Gemeinschaftsunternehmen der Kultusminister mit den Schulbuchverlagen betreiben. Auf diese Weise fallen der Bundeselternrat und die genannten Landeselternvertretungen den Eltern in den Rücken. Sie müssen sich deshalb öffentlich fragen lassen, wessen Interessen sie eigentlich vertreten. Wir fordern daher den Rücktritt von Renate Hendricks und der verantwortlichen schleswig-holsteinischen Landeselternbeiratsvorsitzenden, die ebenfalls nur Handlanger der Kultusminister und Schulbuchverlage sind.

1. Deutscher Elternverein e.V., Bundesvorsitzende: Heidemarie Mundlos, Braunschweig, Tel. (05307) 9 10 30, Fax: 9 10 31, sowie die Mitgliedsverbände in den Bundesländern,
2. Mittelfränkischer Elternverband e.V., Vorsitzender: Gerd Mader, Bad Windsheim, Tel. (09841) 55 46, Fax: 59 17,
3. Initiativgruppe gegen die Rechtschreibreform im Jahre 1998, Dr. Simin Mazaheri, Düsseldorf, Tel. (0211) 37 65 53, Fax: (02131) - 51 11 66, z.Z. Tel.-Fax: (069) 71 03 44 48,
4. Initiative „Wir Eltern gegen die Rechtschreibreform“, Dr. Oliver Katte, Mainz, Tel. (06131) 57 21 09, Fax: (06131) 57 21 97,
5. Spandauer Elterninitiative gegen die Rechtschreibreform, Gernot Holstein, Schönwalder Str.75, 13585 Berlin-Spandau, Berliner Kläger, der in der Revision vor dem Bundesverwaltungsgericht ist, Tel.-Fax: (030) 375 51 21,
6. Bundesgemeinschaft gegliedertes Schulwesen e.V., Vorsitzende: Frau Regine Eckel, Zur Akelei 1, 37077 Göttingen, Tel. (0551) 2 12 90, Fax: 2 12 80
7. Lernen für die Deutsche und Europäische Zukunft e.V. (LDEZ), Kuratorium „Deutscher Schulbuchpreis“, Vorsitzender: Wolfram Ellinghaus, Hesselteicher Str. 66, 33428 Harsewinkel, Tel.-Fax: (05247) 45 02,
8. Initiative „Wir Schüler gegen die Rechtschreibreform“, Johannes Weller und Robert Christian Weller, Taunusstr. 2, 65462 Ginsheim, Tel. (06144) 3 11 00, Fax: 9 23 23,
9. Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V., Initiative gegen die Rechtschreibreform, Vorsitzender: OStR Dipl.-Kfm. Manfred Riebe, Max-Reger-Str. 99, 90571 Schwaig bei Nürnberg, Tel. (0911) 50 08 25, Fax: 50 80 07,
10. Berliner Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V., Dipl.-Dolm. Ernst Steppan, Heinrich-Heine-Str. 2, 10179 Berlin, Tel.-Fax: (030) 2 78 60 89, Fax: (030) 27 59 26 78.

Braunschweig, den 06.09.1998

Heidemarie Mundlos
Bundesvorsitzende des Deutschen Elternvereins e.V. (DEV)
________________________________________________

Quelle: Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS): Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein, Nürnberg 1998, S. 27 f.

- Heidemarie Mundlos, Bundesvorsitzende des Deutschen Elternvereins e. V. (DEV), Landtagsabgeordnete für Braunschweigs Nordwesten, Mundlos@t-online.de - http://home.t-online.de/home/mundlos/

- www.bundeselternrat.de/


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Dienstag, 20. Jul. 2004 13:51, insgesamt 9mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Donnerstag, 27. Mai. 2004 22:43    Titel: Deutscher Elternverein an die Kultusminister Antworten mit Zitat

Deutscher Elternverein an die Kultusminister
Bitte um weitere Vertagung

_________________________________________________

Braunschweig, den 25. Mai 2004

Betr.: Neuregelung der deutschen Rechtschreibung

[Anrede]

bei der Sitzung der Kultusministerkonferenz im März 2004 wurde der Tagesordnungspunkt „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ auf die nächste Sitzung vertagt, die Anfang Juni stattfinden wird. Da die Frist für die Erprobung der Rechtschreibreform erst am 31. Juli 2005 ausläuft, bitten wir um eine weitere Vertagung.

Unsere Gründe sind folgende:

Die Rechtschreibung ist von großer Bedeutung für die Eltern als die vorrangig Verantwortlichen für die Kinder. Der Deutsche Elternverein, der bundesweite Dachverband der Elternvereine, hat sich gegen die Rechtschreibreform ausgesprochen. Der Bundeselternrat aber, die Arbeitsgemeinschaft gewählter Elternvertreter, hat die Reform begrüßt. Seine letzte Stellungnahme stammt aus dem Jahr 1997. Wir meinen, die damals mit knapper Mehrheit getroffene Entscheidung bedürfe einer erneuten Beratung, da inzwischen wichtige neue Argumente in die öffentliche Diskussion gekommen sind. Durch neue Argumente ist auch die Erklärung der damaligen Vorsitzenden des BER überholt, die in einem Offenen Brief vom 13. 8. 2000 Herrn Senator Lemke als dem zu der Zeit amtierenden Präsidenten der KMK für das Festhalten an der Rechtschreibreform dankte und für den BER „keinerlei Veranlassung“ sah, „sich mit dem eher peripheren Thema 'Rechtschreibung' erneut auseinanderzusetzen“.

Der Bundeselternrat (BER) ging bei seinem Ja zur Rechtschreibreform von folgenden Erwägungen aus:

„Von Hochschule, AusbilderInnen in Wirtschaft und Verwaltung werden zunehmend Defizite bei der jungen Generation beklagt und eine sichere Beherrschung der Rechtschreibung gefordert. Dieser Forderung kommt eine Vereinfachung der Rechtschreibregeln entgegen – von 212 Regeln sollen nur noch 112 übrig bleiben. Die vorgesehene Systematisierung und damit das Entfallen vieler Ausnahmen sind nicht nur pädagogisch sinnvoll, sie sind auch arbeitsökonomisch und die Zahl der Fehlermöglichkeiten und tatsächlichen Fehler wird sich reduzieren“( BER, November 1995).

„Die Rechtschreibreform ist pädagogisch sinnvoll:
- weil durch die Straffung der Regeln Lernhindernisse abgebaut werden,
- weil durch überschaubare Regeln den Schülern und Schülerinnen mehr Sicherheit beim Schreibenlernen und in der Rechtschreibung gegeben wird“ (BER, Juni 1997).

Unter den aufgeführten Voraussetzungen entsprach die Zustimmung sicher der Meinung der Mehrheit der Eltern. Nur die zugrundeliegenden Annahmen über die Rechtschreibreform haben sich als nicht zutreffend herausgestellt. Damit ist die Grundlage für die damalige Zustimmung des BER zur Rechtschreibreform nicht mehr gegeben. Es bedarf einer neuen Beratung, in die wichtige Fakten und Stellungnahmen einzubringen sind, so z. B.:

- Werner H. Veith, Sprachwissenschaftler an der Universität Mainz, hat festgestellt: zu den 112 Regeln der reformierten Rechtschreibung bestehen 1.106 Anwendungsbestimmungen, in denen 105 Wortlisten enthalten sind mit zusammen 1.180 zu lernenden und nachzuschlagenden Wörtern. Hinzu kommt etwa die gleiche Zahl von Wörtern mit Doppelschreibungen (= zwei Möglichkeiten der Schreibweise). Das bedeutet, daß etwa ein Fünftel der aufgelisteten 12.000 Wörter nicht durch die Regeln der amtlich reformierten Rechtschreibung erfaßt wird. Im Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung gibt es neu 7 Regeln, 253 Anwendungsbestimmungen und 45 Unterregeln.
- Schüler und Schülerinnen machen nicht weniger, sondern eher mehr Fehler.
- Eine Vielzahl von Sprachwissenschaftlern haben gegen die Reform Stellung genommen.
- Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, hat im August 2000 alle Zeitungen, Verlage, Betriebe und staatlichen Stellen aufgerufen, „der Rechtschreibreform endlich und ohne lange zu fackeln das wohlverdiente Ende zu bereiten“.
- Die meisten Tageszeitungen haben sich eigene Rechtschreibregeln gegeben und die neue Kommasetzung nicht eingeführt, weil diese das Lesen und Verstehen von Texten erschwert. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ ist zur herkömmlichen Rechtschreibung zurückgekehrt.
- Die „Forschungsgruppe Deutsche Sprache“ e.V. hat im August 2003 in einer achtseitigen Schrift Mängel der Reform in 11 Abschnitten überzeugend aufgezeigt.
- 54 Rechtswissenschaftler haben mit eingehender Begründung im Februar 2004 eine Petition zur Beendigung des Rechtschreibreformprojektes an den Deutschen Bundestag und die Parlamente in Österreich und der Schweiz gerichtet.
- 9 Akademien der Wissenschaften und der Künste haben Ende vergangenen Jahres bei den Kultusministern dringlich eine Reform der Rechtschreibreform gefordert und im Februar 2004 nochmals an deren Verantwortung appelliert.
- Namhafte Schriftsteller – darunter Ilse Aichinger, Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, Walter Jens, Sarah Kirsch, Walter Kempowski und Siegfried Lenz – verlangen von den Verlegern, daß ihre Werke nach wie vor in alter Rechtschreibung gedruckt werden.
- Vor wenigen Tagen nun hat auch das deutsche P.E.N.-Zentrum die Rücknahme der Rechtschreibreform gefordert.

Von einer Vereinfachung der Rechtschreibung und überschaubaren Regeln kann keine Rede sein. Hinzukommt, daß angesichts dieses breiten sachverständigen Widerstandes gegen die Rechtschreibreform nicht damit zu rechnen ist, daß es in absehbarer Zeit eine einheitliche Neuschreibung für die deutsche Sprache geben wird. Da die Schülerinnen und Schüler ständig Texten unterschiedlichster Schreibweise begegnen, ist der Verunsicherung Tür und Tor geöffnet. Eine erneute Meinungsbildung im BER ist daher unerläßlich.

Wir haben die Mitgliedsverbände des Bundeselternrates mit gleicher Post um eine erneute Beratung gebeten.

Nachdem im Dezember 2003 ein Bündnis für Erziehung zwischen der KMK und für Erziehung Verantwortlichen, unter ihnen der Deutsche Elternverein, abgeschlossen worden ist, ist anzunehmen, daß Sie nicht die veraltete Meinung einer großen Elternvertretung in die Entscheidungsfindung über die Rechtschreibreform einbeziehen wollen.

Aus diesen Gründen bitten wir nochmals, die Entscheidung über die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung zu vertagen.

Mit freundlichen Grüßen

Heidemarie Mundlos ......................................Regine Schwarzhoff
Vorsitzende ............................................Stellvertretende Vorsitzende
des Deutschen Elternvereins
________________________________________________________

- www.bundeselternrat.de/

- Heidemarie Mundlos, Bundesvorsitzende des Deutschen Elternvereins e. V. (DEV), Landtagsabgeordnete für Braunschweigs Nordwesten, Mundlos@t-online.de - http://home.t-online.de/home/mundlos/

- Elternverein Baden Württemberg e.V. - www.elternverein-bw.de/

- Bayerischer Elternverband - www.bayerischer-elternverband.de

- Berliner Elternverein e.V. - 13509 Berlin (Reinickendorf), Osianderweg 37, Tel. 433 22 49

- Elternverein Hamburg e.V. - www.elternverein-hamburg.de
Der Hamburger Elternverein gehört nicht in den Kreis des Deutschen Elternvereins, im Gegenteil er steht an der Seite der GEW.

- Hamburger Elternbund: Gründungsmitglied des Deutschen Elternvereins war dagegen der Hamburger Elternbund, der zur Zeit aber nicht aktiv ist.

- Hessischer Elternverein (HEV) - www.hessischer-elternverein.de/

- Mittelfränkischer Elternverband e.V. - http://hometown.aol.de/_ht_a/elternverband/

- Niedersächsischer Elternverein e.V. (NEV) -
www.vlwn.de/termine/111202EINLAD.html
Vorsitzende des NEV: Margrit Deuter, Kirchenpauerstr. 18, 27472 Cuxhaven, Tel. (0 47 21) 39 24 50, Margrit.Deuter@t-online.de

- Elternverein Nordrhein-Westfalen e.V., Schinkelstraße 70, 45136 Essen,
Tel. (0201) 26 83 26, www.elternverein-nrw.de/

- Elternverein Rheinland-Pfalz - Brigitte Ellrich

- Schleswig-Holsteinischer Elternverein e.V. - www.elternverein.de/

Kliegis, Brigitte und Kliegis, Ulrich G.: Der Volksentscheid über die Rechtschreibreform in Schleswig-Holstein 1998. In: Heußner, Hermann K. / Jung, Otmar (Hrsg.): Mehr Demokratie wagen. Volksbegehren und Volksentscheid: Geschichte - Praxis - Vorschläge, München: Olzog Verlag, 1999, 380 S., DM 24,80. (Dr. Kliegis ist Vorsitzender des SH-Elternvereins)

- Thüringer Elternverband e.V. (TEV) - www.tevweb.de


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Freitag, 19. Nov. 2004 12:02, insgesamt 7mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Donnerstag, 08. Jul. 2004 10:11    Titel: Neue Diskussion um Rücknahme der Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Neue Diskussion um Rücknahme der Rechtschreibreform:
Deutscher Elternverein sieht sich bestätigt


Presseinformation des Deutschen Elternvereins vom 08.07.2004

Durch die erneute Diskussion über eine Rücknahme der Rechtschreibreform fühlt sich der Deutsche Elternverein in seiner konsequenten Haltung bestätigt. Zuletzt hatte der Verein als Dachverband der Landeselternvereine Ende Mai 2004 die Kultus- und Wissenschaftsminister aller Bundesländer um ein Überdenken der Reform gebeten. (Download: Brief an die Kultusminister)

DEV-Vorsitzende Heidemarie Mundlos: „Die Kultusministerkonferenz hält offenbar an dem Termin August 2005 für das endgültige Inkrafttreten der umstrittenen Rechtschreibreform fest, doch nun scheint erneut Bewegung in den Streit zu kommen, nämlich auf der Ebene der Ministerpräsidenten - das begrüßen wir ausdrücklich und fühlen uns in unserer Haltung bestätigt.“

Noch sei es nicht zu spät, die Reform als „Irrweg von Anfang an“ zu erkennen und zu stoppen, betonte Mundlos. Der im deutschen Sprachraum inzwischen durch Verwirrung und Verunsicherung angerichtete Schaden sei immens und werde durch dauernde Nachbesserungen - verbunden mit ständig korrigierte Neuauflagen von Wörterbüchern und Schulbüchern - noch weiter steigen. Hier könne es nur noch einen Ausweg geben, nämlich die Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung.

Heidemarie Mundlos,
Bundesvorsitzende des Deutschen Elternvereins
http://home.t-online.de/home/mundlos/
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Manfred Riebe



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Beitrag: Samstag, 10. Jul. 2004 06:25    Titel: Eltern fordern Rücknahme der Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Eltern fordern Rücknahme der Rechtschreibreform

Der Schulelternrat des Gymnasiums Hittfeld hat sich in einer Abstimmung mit 72% für die Rücknahme der Rechtschreibreform ausgesprochen bei 20% Enthaltungen und 8% Befürwortern. Das erklärt der Rat heute in einer Pressemitteilung.

Der Schulelternrat des Gymnasiums Hittfeld hat sich auf seinen letzten beiden Sitzungen erneut mit der Rechtschreibreform befaßt. Nach Würdigung der jetzt inzwischen vorliegenden Ergebnisse wurden folgende Stimmen vorgetragen:

1. Umfrage des Instituts Allensbach: 56% der Befragten bezeichnen sich als Gegner der Rechtschreibreform, nur 10% sind für die Reform. 50% wollen zur alten Schreibung zurückkehren, 21% sind unentschieden.

2. Die bundesweite Initiative ‚Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung’ tragen vor, daß die Schüler keineswegs weniger, sondern eher etwas mehr Rechtschreibfehler machen. Sie weisen auf ihre Aufgabe hin, in vernetzter Denkweise auf die kontraproduktiven, fachübergreifenden Wirkungen der sog. Rechtschreibreform hinzuweisen.

3. Die Akademien der Wissenschaft und Künste schlagen die Rücknahme der Rechtschreibreform vor (10. Nov. 2003). Tenor: Die für den Schulunterricht erhofften Vereinfachungen sind weitgehend ausgeblieben. Der Mut zur Rücknahme würde die Folgerung aus der durch den Großversuch erhärteten Tatsache ziehen, daß es verfehlt ist, Fragen der Sprachkultur übers Knie staatlicher Verfügungen zu brechen. Mit Schreiben vom Februar 2004 wird an die Kultusminister appelliert und die Beteiligung unabhängiger sprachwissenschaftlicher Instanzen verlangt.

4. Deutscher Lehrerverband (28.02.2004): ‚Kein Land der Welt geht so mickrig mit der eigenen Muttersprache um wie Deutschland.’ ‚Die Schule wird zum Rechtschreib-Elfenbeinturm’. 50% der Lehrer sind der Meinung, daß die Fehler sich häufen.

5. P.E.N.-Zentrum (14.05.2004): P.E.N.-Zentrum fordert die Rücknahme der Rechtschreibreform.

- SER-Vorsitzender -
Wolfram Schiedewitz
http://www.deutsche-sprachwelt.de/nachrichten/neues_detail.php?id=54
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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 20. Jul. 2004 13:47    Titel: Reumütige Rückkehr zur traditionellen Orthographie Antworten mit Zitat

Reumütige Rückkehr zur traditionellen Orthographie
_________________________________________________________________

Briefe an die Herausgeber

Unlogisch

Bei Inkrafttreten der Rechtschreibreform nahm ich mir vor, sie mit meinen - damals einzuschulenden - Kindern zusammen zu lernen und konsequent anzuwenden. Inzwischen übe ich Diktate mit Sechstkläßlern. Aufgrund der Erkenntnisse, die ich dabei gewonnen habe, bin ich reumütig zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt. Der Protest gegen die Reform wäre wohl noch viel heftiger, wenn mehr Erwachsene die neuen Regeln genauer kennengelernt hätten. Nur ein Beispiel für das Verschleiern grammatischer Zusammenhänge, das allen weh tut, die die deutsche Sprache lieben und beherrschen: Adverbien schreibt man klein. Das Adverb der Zeit „abend“ wird heute jedoch in Zusammensetzungen wie „heute abend“ groß geschrieben, weil es ein gleichlautendes Substantiv gibt. Eigentlich müßte nun auch das Adjektiv „fett“ groß geschrieben werden, zu dem es ebenfalls ein gleichlautendes Substantiv gibt. Wird es aber nicht. Als Vorteil der Rechtschreibreform wurde stets die größere Logik und Stringenz der neuen Regeln gerühmt. Wo ist hier - sowie bei der Getrennt- und Zusammenschreibung - die Logik? Und warum darf jemand die Rechtschreibung reformieren, der von Grammatik keine Ahnung hat und zwar ein Adjektiv, nicht aber ein Adverb von einem Substantiv unterscheiden kann? Schon deshalb müßte die Reform zurückgenommen werden. Das erneute Lernen mit meinen Kindern nähme ich gern in Kauf.

Eva von Lüpke, Düsseldorf

Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 166 vom 20. Juli 2004, S. 8
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Manfred Riebe



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Beitrag: Samstag, 07. Aug. 2004 22:33    Titel: Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern e.V. Antworten mit Zitat

Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern e.V.

Die Rechtschreibreform hätte nie stattfinden dürfen


Betreff: Rechtschreibreform
Datum: Sat, 7 Aug 2004 18:38:35 +0200

Sehr geehrte Damen und Herren,

Eine Orientalische Lebensweisheit besagt:
Zararin neresinden dönersen kardir - Gleich an welchem Punkt eines Irrweges man umkehrt, es ist immer ein Gewinn! Das gilt selbstverständlich auch in bezug auf diese völlig verunglückte Rechtschreibreform.

Bedauerlich ist allein, daß es solange gedauert hat, bis sich die Einsicht zur Rücknahme auf breiter Front durchzusetzen beginnt. Die verantwortlichen Entscheidungsträger hätten von Anfang an auf Wissenschaftler hören sollen, die von der Sache wirklich etwas verstehen, wie zum Beispiel Prof. Dr. Ickler. Er hatte ja schon sehr früh einen außerordentlich bemerkenswerten Aufsatz geschrieben mit dem Thema „Woran scheitert die Rechtschreibreform“.

Immerhin hat der damals mitentscheidende Kultusminister in Bayern schon vor 15 Monaten erkannt: „Aber aus heutiger Sicht und noch deutlicherer Kenntnis der deutschen Wesensart würde ich die Sache heute ganz zum Scheitern bringen. Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen sollen. Ich sage: Politik, Hände weg von einer Rechtschreibreform! Sprache ist ein dynamischer Prozess, sie muss wachsen und entstehen.“ (Hans Zehetmair: „Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen sollen“. Interview von Stefan Rammer. In: Passauer Neue Presse Nr. 99 vom 30. April 2003 )

Leider werden diejenigen Schüler Leidtragende sein, die in den letzten Jahren die neuen Regeln lernen mußten. Ebenso beklagenswert ist der finanzielle Verlust, der damit verbunden ist. Aber das hätte verhindert werden können, wenn die Reform erst gar nicht beschlossen worden wäre. Es darf nunmehr trotzdem nicht daran hindern, einen endlich als richtig erkannten Schritt zu tun. Denn diese Nachteile hinzunehmen, ist immer noch besser als ein ganzes Volk auf Dauer mit einem solch schlechten Regelwerk zu belasten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Manfred Scherzer
Vorsitzender der
Landes-Eltern-Vereinigung
der Gymnasien in Bayern e.V.

Nürnberger Zeitung Nr. 184 vom 11. August 2004, S. 22 – Leserbriefe
__________________________________________________________

Anmerkungen:

Auch diesen Leserbrief konnte die NZ nicht unterdrücken. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, das Urheberrecht des Schreibers zu verletzen, wagte sie es nicht, diesen Leserbrief in den Neuschrieb umzufälschen. Mit gutem Willen oder mit der Blamage vor Augen geht es also doch.

Aber während die NZ den Leserbrief von Bernd Mundlos (Deutscher Elternverein) auf Seite 10 brachte, versteckte man diesen auf Seite 22. Und man verschwieg den Namen des reuigen Sünders: Hans Zehetmair. Der Bayerischen Staatszeitung sagte Zehetmair: Welches Chaos die Rechtschreibreform anrichten würde, habe man erst in den neuen Wörterbüchern im Spätsommer 1996 gesehen. Damals habe Zehetmair erwogen, das Ganze zu kippen, aber er habe nicht recht geglaubt, daß er es „im Kreuz“ hätte, das durchzustehen. Zehetmair: „Niemals dürfe die Politik sich anmaßen, hier mit Dekreten einzugreifen. Freimütig räumte er ein, daß Reue über eine Fehlentscheidung erst überzeugend wirke, wenn sie zur ‚tätigen Reue’ wird. Und gibt zu verstehen, daß er ‚mit Rat und Tat’ zu helfen bereit sei, einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden. Denn: ‚Es gibt keine Notwendigkeit, daß das so bleibt.’“ (Hans Krieger: „Akzente, die meine Zeit überdauern“, Minister Hans Zehetmair blickt auf eine 17jährige Amtszeit zurück. In: Bayerische Staatszeitung Nr. 28 vom 11. Juli 2003, S. 13)

Die NZ kommentierte vorsichtig „großes Sommerthema“ anstatt „Sommertheater“. Ein erstes Zeichen der Verunsicherung? „Sommerthema“ ist eine Verniedlichung; denn es handelt sich um einen nationalen Dauerbrenner, an dem auch die Presse mitverdiente.

Trotz aller Durchhalteparolen der NZ-Chefredaktion: Der Abschied würde auch den meisten Journalisten nicht „schwer fallen“. Auch die Journalisten sind letztendlich Opfer der andauernden Desinformationskampagnen der Reformer und der Kultusbürokratie. Zur Rolle der deutschen Medien:
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=400 - sowie:
www.vrs-ev.de/pm280803.php

„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“

„Wer die Wahrheit nicht kennt, ist zumindest ein Dummkopf. Wer die Wahrheit kennt, sie aber leugnet, ist ein Verbrecher!“ (Galileo Galilei, 1564-1642)


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Montag, 06. März. 2006 15:36, insgesamt 4mal bearbeitet
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Beitrag: Mittwoch, 01. Sep. 2004 22:18    Titel: Schwarzes Loch politischer Verantwortung Antworten mit Zitat

Schwarzes Loch politischer Verantwortung
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Beendet die Geiselhaft an den Schulen!


Als die Zwischenstaatliche Kommission ihre Vorschläge für neue, experimentelle Schreibweisen unter dem Titel „Regelwerk der Rechtschreibreform“ aufgehäuft hatte, fehlte noch der Hebel, den deutschsprechenden Menschen die neue Sprache aufzuzwingen. Dieses „Regelwerk“ war u.a. aus den Köpfen zweiundzwanzig ehemaliger Mitglieder der SED-Politbüro-gesteuerten „Forschungsgruppe Ortografie“ der Akademie der Wissenschaften der DDR, die 1991 im „Institut für Deutsche Sprache“ in Mannheim Unterschlupf gefunden hatten, hervorgegangen.

Da sprang die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) hilfreich ein und erklärte sich dafür zuständig, die neuen Regeln durchzusetzen.

Michael Naumann, gewiß ein Kenner der deutschen Kulturpolitik, schrieb 2002 in der „ZEIT“ über die KMK: „... das gesamtstaatliche Phantom deutscher Kulturpolitik, die mythische Kultusministerkonferenz KMK (ein unkontrolliertes Regierungsorgan, das im Grundgesetz nicht vorgesehen ist)...“

Die KMK unterliegt tatsächlich weder irgendeiner parlamentarischen Kontrolle, noch ist sie durch irgendein Gesetz legitimiert oder sanktioniert - sie handelt im eigenen Auftrag und fällt selbstgefällig Entscheidungen. Wie dabei Einstimmigkeiten ausgekungelt werden, bleibt das Geheimnis der Teilnehmer.

Und diese KMK hat sich nun angemaßt, allen Deutschen, Österreichern und Schweizern eine neue Schriftsprache aufzupressen. Da aber absehbar war, daß die Akzeptanz bei den Schreibenden hierfür sehr klein bleiben würde, ersann man eine Taktik: Die absolut unerprobte, nicht validierte neue Schreibweise sollte die übliche, bislang gelehrte Rechtschreibung im Schulunterricht ersetzen. Die Kinder wurden in eine unentrinnbare Geiselhaft genommen, um die Gesellschaft zur Annahme eines anders nicht durchzusetzenden Willküraktes zu zwingen. Dieses im Erlaßverfahren durchzusetzen, war für die Kultusbürokraten ein leichtes Unterfangen. Lehrer, meistens Beamte, unterliegen der Treuepflicht gegenüber ihren Dienstherren, ein breites Aufmucken war nicht zu befürchten. Der Bezug der Reformvertreter auf den letzten obrigkeitlichen Entscheid für eine staatlich verordnete Rechtschreibung von 1902 zeigt, daß die Kultusbürokratie weit entfernt von heutigen demokratischen Denkweisen handelt.

Der Volksentscheid, mit dem sich die Schleswig-Holsteiner 1998 mit 56,4% der Stimmen für eine Festschreibung der allgemein üblichen Rechtschreibung im Schulgesetz ihres Landes entschieden, wurde vom Landesparlament ein Jahr später in einem beispiellosen Akt demokratischen Fehlverhaltens einstimmig kassiert - ein Ereignis, das nach wie vor als Schwarzes Loch politischer Verantwortung gilt.

Zeitungen und Zeitschriften, die guten Glaubens auf Varianten der experimentellen Schreibweise umgestellt hatten, wurstelten sich jahrelang durch, entwickelten ihre eigenen Hausorthographien - keine einzige entsprach jedoch dem Regelwerk, das die Kinder in den Schulen vermittelt bekamen, weil die Texte dadurch vollends unlesbar geworden wären.

Die jetzige Rück-Umstellung führender Verlage auf die übliche Schreibweise ist der einzig sinnvolle logische Schritt, die noch vorhandenen Werte einer in jahrzehntelangem Gebrauch gewachsenen Schriftsprache zu erhalten und es so zu ermöglichen, sie durch ihre Anwendung weiterzuentwickeln. Die Geschlossenheit der Schriftsprache ist unerläßlich.

Schreibweisen ändern sich durch den Gebrauch, und wenn sich in Zukunft hier und da ein Doppel-’’s’’ statt des ‘‘ß’’ durchsetzen sollte, dann zeugt das vom Willen der Schreibenden und wird als übliche Schreibweise in die Wörterbücher aufgenommen werden, so, wie ‘‘Photo’’ und ‘‘Foto’’ richtig sind.

Opfer der bildungspolitischen Geiselhaft waren bislang die Schüler. Sie haben jahrelang nicht für das Leben, sondern für die KMK lernen müssen. Jetzt wird einige Unterrichtszeit statt für die eigentlichen Inhalte des Deutschunterrichts dafür verwendet werden müssen, die Fehlentwicklung der letzten Jahre zu berichtigen, aber das ist machbar; die Lehrkräfte beherrschen die herkömmliche Rechtschreibung ja noch. Immerhin gelangen die Kinder dadurch aus ihrer - von der restlichen Gesellschaft abgeschnittenen - Insellage wieder auf orthographisches Festland. Und mit den notwendig werdenden neuen Schulbüchern kommen auch aktualisierte Inhalte in den Unterricht.

Zur Finanzierung der Kosten für den Ausgleich der Fehlentwicklung schlage ich die ersatzlose Auflösung der Kultusministerkonferenz vor. Diese verfügt allein im Jahr 2004 über ein Budget von über 49 Millionen Euro. Man fragt sich, wofür.

Heikendorf, d. 20. August 2004

Dr. U. Kliegis
Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins e.V. - www.elternverein.de/

Kliegis, Brigitte und Kliegis, Ulrich G.: Der Volksentscheid über die Rechtschreibreform in Schleswig-Holstein 1998. In: Heußner, Hermann K. / Jung, Otmar (Hrsg.): Mehr Demokratie wagen. Volksbegehren und Volksentscheid: Geschichte - Praxis - Vorschläge, München: Olzog Verlag, 1999, 380 S.
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Manfred Riebe



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Beitrag: Mittwoch, 15. Sep. 2004 21:00    Titel: Verstoß gegen Privatrecht/Elternrecht? Antworten mit Zitat

Verstoß gegen Privatrecht/Elternrecht?

Mich bewegt neuerdings folgendes:
In manchen Elternhäusern stehen viele Bücher, welche Eltern aus ihrer eigenen Kindheit aufbewahrt haben. Solche Bücher wirft man nicht weg, und viele davon sind Leseklassiker, die noch heute aktuell sind (z.B. Bücher von Astrid Lindgren, Otfried Preußler usw.).

Manche Kinder sollen tatsächlich noch gerne und viel lesen. Sie schmökern sich durch den elterlichen Bücherschrank (das höre ich öfter von verschiedenen Personen, die auch privat alle gegen die Reformschreibung sind, aber dennoch der öffentlichen Meinung zutendieren, man müsse die Schreibung jetzt wegen der Kinder beibehalten).

Da man Schreiben durch Lesen lernt, sich also die Wortbilder einprägt, werden die Vielleser unter den Kindern künftig ebenso viele Fehler machen wie Wenigleser – sie werden gegen die neuen Regeln verstoßen, weil sie „klassisch“ schreiben.

Die Politiker haben eine Übergangszeit von acht Jahren einkalkuliert. Danach soll in den Schulen jeder Verstoß gegen die neuen Regeln als „Fehler“ gewertet werden. Mit diesem Plan ging wohl die Erwartung einher, daß innerhalb dieser acht Jahre der elterliche Bücherschrank „bereinigt“ sein werde und das Schriftgut der gesamten Gesellschaft von der Reformschreibung durchdrungen sei. Diese Erwartung ist unrealistisch, weshalb der Zeitplan zu wenig durchdacht worden ist. Es dürfte mindestens 20 bis 30 Jahre dauern, ehe die klassische Rechtschreibung weitgehend von der neuen verdrängt sein könnte.

Nicht um das Schreiben –vor allem um das Lesen des Geschriebenen geht es. Man kann es nicht oft genug wiederholen: Beim Lesen prägen sich die Schriftbilder ein, bildet sich die Orthographie des Schreibenden in Anlehnung an das Gelesene heraus.
Man kann wohl kaum von Eltern verlangen, daß sie ihren Buchbesitz entweder vor den Kindern wegsperren oder gar vernichten. Man kann nicht erwarten, daß sie im Austausch zu den „alten“ nun sämtlich neue Bücher anschaffen (wobei die meisten Bücher überhaupt nicht mehr oder nicht in reformierter Schreibung erhältlich sein dürften). Sollte es dennoch beim Zeitplan 2005 bleiben, muß man nicht darüber nachdenken, inwieweit der Vorgang die Rechte der Eltern mißachtet? Verantwortungsbewußte Eltern dürfen ihren Kindern wohl kaum noch „Altliteratur“ zumuten! Noch einmal: Schreiben lernt man durch Lesen, dieser Zusammenhang ist wohl offensichtlich weder in der Öffentlichkeit noch in der Politik hinreichend bewußtgemacht worden.

Karin Pfeiffer-Stolz

15.09.2004 13:03 Rechtschreibforum > Zweiteilung der Schriftsprache

www.rechtschreibreform.de/php/einzelner_Datensatz.php?BeitragNr=26009
________________________________

Anmerkung:

Prof. Dr. Erwin Quambusch macht darauf aufmerksam, daß sich der Staat über die Elternrechte hinwegsetzt.
Vgl. Prof. Dr. Erwin Quambusch: Amtssprache ist nicht das Deutsch der Rechtschreibreform, Bielefeld, 2003, S. 4 - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2187#2187 -.

Anmerkung II:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


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Rominte van Thiel



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Beitrag: Donnerstag, 16. Sep. 2004 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Dem Beitrag von Frau Pfeiffer-Stolz kann ich nur zustimmen, habe ich mir die gleichen Gedanken doch ebenfalls schon gemacht, auch im Hinblick auf meine Erinnerung daran, wie ich selbst das richtige Schreiben gelernt habe: tatsächlich vor allem durch Lesen, und das eher nebenbei.
Die "Reformer" stellen sich wohl vor, daß ein Kind, stur wie ein Esel, nur in seinen Schulbüchern blättert und den "Giftschrank" elterliche Bibliothek tunlichst meidet.
Aber auch im täglichen Leben dürfte ein Kind verwirrt werden, es sei denn, auch alle Straßen- und Hinweisschilder wie "Kongreßzentrum" würden in teuren Aktionen ausgewechselt. Und ob jeder Besitzer einer "Schloßgaststätte" sein schmiedeeisernes Schild abmontiert und durch ein neues ersetzt??
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Elke Philburn



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Beitrag: Montag, 20. Sep. 2004 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, in solchen Bereichen wird sich Beliebigkeit einschleichen. Draußen liest man "Schloßgaststätte", und auf der Speisekarte kommt 'dank' Microsoft der Neuschrieb durch.
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Manfred Riebe



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Beitrag: Freitag, 19. Nov. 2004 12:01    Titel: Elternbrief Nr. 117 des Elternvereins Nordrhein-Westfalen Antworten mit Zitat

Elternbrief Nr. 117 des Elternvereins Nordrhein-Westfalen e.V.
______________________________________________________

AKTUELLES ZUR RECHTSCHREIBREFORM


„Da die Rechtschreibreform meinen Lesefluß ständig behindern und mir eine entscheidende Möglichkeit der Nuancierung einfach stehlen will, konnte ich nicht anders, als sie vom ersten Tage an zu hassen“ schrieb kürzlich Iris Hanika, freie Autorin aus Berlin, in der Zeitung „Die Welt' zum Thema „Die Rechtschreibgeißel“ (22.11. 2003) [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=341#341 -].

Ähnlich denkend hatten sich anläßlich der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse Anfang Oktober namhafte Autoren - Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, György Konrad, Siegfried Lenz, Adolf Muschg, Patrick Süskind, Martin Walser, Harry Mulisch - gegen die Rechtschreibreform ausgesprochen und ihre Kollegen aufgefordert, bei auf deutsch erscheinenden Büchern den Verlagen gegenüber auf der bewährten Orthographie zu bestehen.

Hart kritisiert auch die Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V. (FDS) aus Berlin diese Reform. Dem Beirat dieser Forschungsgruppe gehören so bekannte Persönlichkeiten wie Gertrud Höhler, Rainer Kunze und Walter Kempowski an. In ihrer kurzen Schrift: „Rechtschreibreform - eine Bilanz“, nimmt die Forschungsgruppe zu wichtigen Bedenken Stellung. Sie beklagt

1. den Verlust der orthographischen Einheit

– In den Schulen werde eine Rechtschreibung gelehrt, die außerhalb der Schule niemand zur Gänze anwende. So hätten die deutschen Presseagenturen schon 1999 beschlössen, die neue Zeichensetzung (vor allem das Weglassen der Hälfte aller Kommata - die Red.) nicht anzuwenden, um die Lesbarkeit ihrer Nachrichten zu gewährleisten. –

2. fehlende Akzeptanz

– Das Vordringen der Reform beruhe zum überwiegenden Teil nicht auf Überzeugung der Schreibenden, sondern auf Zwängen und dienstlichen Vorgaben. Nach Umfragen des Allensbach-Institutes 2002 befürworten nur 10 % der Deutschen die Reform. –

3. Mangelhaftigkeit der neuen Rechtschreibung

– Schwerwiegend seien die grammatisch falschen Schreibweisen, vor allem durch die vermehrte Groß- und Getrenntschreibung wie „Hilfe tut Not“, das „nichts Sagendste“, der „Nobel-Preis war wohl verdient“ ... Schon im April 1998 hatten 600 deutsche Sprachwissenschaftler festgestellt: Die sogenannte Rechtschreibreform „entspricht nicht dem Stand sprachwissenschaftlicher Forschung“. –

4. Erschwerung des Schreibens

– Das oberste Ziel der Reformbestrebungen, die Erleichterung des richtigen Schreibens, sei verfehlt worden. Das Regelwerk sei umfangreicher als bisher und schwer zu durchschauen, so daß sich in den Wörterbüchern zahlreiche Auslegungsdifferenzen finden. Auch in der Schule würden jetzt mehr Rechtschreibfehler gemacht. Allerdings strichen die Lehrer kaum noch an, weil sie selbst verunsichert seien und zudem angewiesen, alte und neue Schreibweisen gleichermaßen gelten zu lassen. -

5. Die schleichende Reform der Reform

– Bereits im Dezember 1991 hatte die Zwischenstaatliche Kommission ein Bündel ihrer Meinung nach unumgänglich notwendiger Korrekturvorschläge vorgelegt. Die Kultusminister aber hatten jede Änderung abgelehnt. -

In weiteren Abschnitten geht die Forschungsgruppe noch anderen Einwendungen auf den Grund. Im Schlußabschnitt faßt sie zusammen: „Die Neuregelung ist als 'Vereinfachung' verkauft worden, tatsächlich aber bringt sie nur ein neues System sprachferner Festlegungen. Die unterschiedliche Behandlung zum Beispiel von Tipp und Trip, bankrott sein und Bankrott gehen, zusammenfügen und aneinander fügen ist durch nichts zu rechtfertigen und kaum zu beherrschen. Die gegenwärtige Fehlerhäufigkeit ist keine Kinderkrankheit der Reform“!

(„Rechtschreibreform - eine Bilanz“, herausgegeben von der Forschungsgruppe Deutsche Sprache e.V. (FDS), Herderstr. 21, 12163 Berlin) [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=360 -]

Erst 2005 werden die Kultusminister der Länder die endgültige Entscheidung über die Reform treffen. Solange bleiben Verstöße gegen die neuen Regeln ohne Einfluß auf die Noten in der Schule. Bis dahin ist noch Zeit, Politiker und Verantwortliche in den Kultusverwaltungen, Autoren, Verbände und Redaktionen auf die Mängel der Reform hinzuweisen und für eine Rückkehr zur herkömmlichen Rechtschreibung zu gewinnen!

Dr. Gisela Friesecke

Elternbrief des Elternvereins Nordrhein-Westfalen e.V., Nr. 117, Essen, Januar 2004, S. 5

Elternverein Nordrhein-Westfalen e.V., Schinkelstraße 70, 45136 Essen,
Tel. (0201) 26 83 26, www.elternverein-nrw.de/
________________________________________

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


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Manfred Riebe



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Beitrag: Freitag, 19. Nov. 2004 13:54    Titel: Elternbrief Nr. 119 des Elternvereins Nordrhein-Westfalen Antworten mit Zitat

Elternbrief Nr. 119 des Elternvereins Nordrhein-Westfalen e.V.
______________________________________________________

ZURÜCK ZUR ALTEN RECHTSCHREIBUNG !


Dank und Anerkennung gilt den Medien, die sich kürzlich entschlossen, zur klassischen Rechtschreibung zurückzukehren! Axel-Springer AG, Spiegel-Verlag und Rheinischer Merkur folgten - die Süddeutsche Zeitung wird wahrscheinlich auch folgen - der FAZ, die diesen Schritt schon im Jahre 2000 tat [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1766#1766 -].

Die Diskussion um die Rechtschreibreform flammte Anfang des Jahres 2004 erneut auf und wurde von der Kultusministerkonferenz angeheizt, die Anfang Juni bekräftigte, daß ab 31. Juli 2005 die Reformschreibung für die Schulen verbindlich werde. Der Deutsche Elternverein, unser Dachverband, hatte im Mai alle Kultusminister angeschrieben und um Vertagung des Beschlusses gebeten [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1087#1087 -]. Leider vergeblich! Die Elternvertretungen sollten Gelegenheit erhalten, sich erneut mit der Reform zu beschäftigen. Denn zustimmende Beschlüsse früher waren unter der falschen Voraussetzung gefaßt worden, daß die Reform die Rechtschreibung erleichtere. Es gibt bei der Neuschreibung jedoch nicht weniger, sondern mehr zu beachtende Regelungen samt Ausnahmen, wie der Sprachwissenschaftler Prof. [Werner H.] Veith nachwies [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2392#2392 - sowie: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2391#2391 -].

Erfreulicherweise hat sich der Ministerpräsident von Niedersachsen Christian Wulff (CDU) für ein Zurück zur klassischen Rechtschreibung ausgesprochen [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1187#1187 -], ebenso die Ministerpräsidenten von Bayern (CSU) [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1463#1463 -] und dem Saarland (CDU) [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1194#1194 -], die CDU in NRW [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1351#1351 -], Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2223#2223 -] und die Kulturstaatsministerin des Bundes Weiss (parteilos) [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1587#1587 -]. FDP-Politiker hatten sich schon früher gegen die Reform gewandt [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=660#660 -]. (Zu den wichtigsten Einwendungen gegen die Rechtschreibreform siehe Elternbrief 117) [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2791#2791 -].

Die wesentlichen Gründe, die von den Verteidigern der Reform ins Feld geführt werden, sind nicht stichhaltig:

1. Sechs bis acht Jahre lang - viele reformfreudige Schulen begannen damit noch vor dem amtlichen Einführungstermin 1998 - ist die Reformschreibung in den Schulen vermittelt worden. Diesen jungen Menschen sei ein Umlernen nicht zumutbar.

Die Notwendigkeit des Umlernens ist zwar zutiefst zu bedauern, aber beim Abwägen des Für und Wider als das kleinere Übel doch zumutbar. Denn:
- Korrekte Orthographie wird weniger durch das Lernen von Regeln als durch das visuelle Aufnehmen von Wortbildern geprägt. Fest steht, daß alte Literatur völlig und neue Literatur überwiegend in der klassischen Rechtschreibung erscheint, dazu weit verbreitete Zeitungen. Alle Reformschreiber bleiben also einem Wechselbad der Wortbilder ausgesetzt, was Unsicherheiten im Rechtschreiben vorprogrammiert.
- Den Jahrgängen, die bisher die Reformschreibung lernten, werden viel mehr künftig heranwachsende Jahrgänge folgen.

2. Schulbuchverleger sehen bei einer Rücknahme Millionenkosten entstehen. Dem Argument ist entgegenzuhalten, daß Schulbücher ohnehin laufend überarbeitet und neu produziert werden müssen. Selbst der Geschäftsführer des größten Schulbuchverlages in Deutschland, Fritz von Bernuth, der vehement das Kostenrisiko betont, äußerte sich am 12. Juli 2004 in der Süddeutschen Zeitung dahin, daß sich der Schulbuchmarkt wegen der PISA-Studie in den nächsten Jahren erneuern werde. Mit einer ausreichend langen Übergangsfrist für die Zulässigkeit sowohl der Reformschreibung wie der klassischen Rechtschreibung entfällt der Kosteneinwand.

Die Gründe für ein Festhalten an der Reform überzeugen also nicht.

Hinzu kommt: auch nach Auffassung der Reformer selbst bedarf die Rechtschreibreform der Nachbesserungen! Die „Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung“, verantwortlich für die inhaltliche Seite der Reform, hatte in einem Zwischenbericht schon kurz nach der Einführung der Reform Änderungen vorgeschlagen, die damals am Widerstand der Kultusministerkonferenz scheiterten. Nun sollen die Kultusminister bereit sein, Änderungsvorschläge etwa bei der Getrennt- und Zusammenschreibung sowie der Groß- und Kleinschreibung anzunehmen. Diese Änderungen sollen jedoch nicht an die Stelle der neuen Regeln treten, sondern als Alternativen daneben zulässig sein. Solche Korrekturen, die eine Beliebigkeit der Schreibweise bei bestimmten Wörtern zugestehen, bedeuten zusätzlichen Lernstoff! Es muß nämlich gelernt werden, bei welchen Wörtern welche verschiedenen Schreibweisen zulässig sind.

Frau Schavan, die Kultusministerin von Baden-Württemberg, äußerte im März 2004, es dürfe nicht dazu kommen, daß eine Kluft zwischen Schulorthographie und Gesellschaft entstehe („Die Welt“, 8.3.2004) [- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1629#1629 -]. Die Kluft besteht bereits! Zu hoffen ist, daß die verantwortlichen Politiker a l l e den Mut finden einzugestehen, daß die Rechtschreibreform ein Irrweg war, und daß der Ausweg heißt: Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung!

Dr. Gisela Friesecke

Elternbrief des Elternvereins Nordrhein-Westfalen e.V., Nr. 119, September 2004, S. 8

_________________________________________________________________________________


Was Schüler aus der Rechtschreibreform lernen

Sie lernen,
- daß Rechtschreibung unwichtig ist (da beliebig)
- daß nachlässiges Schreiben gesellschaftlich akzeptabel ist
- daß Ungenauigkeit im Ausdruck nicht von Bedeutung ist
- daß es Zeitverschwendung ist, sich mit der Orthographie auseinanderzusetzen
- daß Orthographie rasch veränderlichen Modeströmungen gehorcht
- daß man sich infolgedessen nicht anstrengen muß, um die, wie auch immer gearteten Regeln, zu erlernen.

Karin Pfeiffer-Stolz
[- www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=363 -]
_________________________________________________________________________


Gegen die Reformschreibung:

- Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt, wie viele Umfragen verschiedener Institute ergaben, die Reform ab.
- Mehrere Hundert Sprachwissenschaftler nahmen gegen die Reform Stellung.
- Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, rief im August 2000 alle Zeitungen, Verlage, Betriebe und staatlichen Stellen auf, „der Rechtschreibreform endlich und ohne lange zu fackeln, das wohlverdiente Ende zu bereiten“, und hielt kürzlich trotz eines Kompromißvorschlages daran fest, daß die alte Rechtschreibung besser sei als die neue.
- Die meisten Tageszeitungen gaben sich eigene Rechtschreibregeln und führten die neue Kommasetzung nicht ein, weil diese das Lesen und Verstehen von Texten erschwert.
- Die „Forschungsgruppe Deutsche Sprache“ e.V. zeigte im August 2003 in einer achtseitigen Schrift Mängel der Reform in 11 Abschnitten überzeugend auf (siehe Elterbrief 117).
- 54 Rechtswissenschaftler richteten mit eingehender Begründung im Februar 2004 eine Petition zur Beendigung des Rechtschreibreformprojektes an den Deutschen Bundestag und die Parlamente in Österreich und der Schweiz .
- 9 Akademien der Wissenschaften und der Künste forderten Ende vergangenen Jahres bei den Kultusministern dringlich eine Reform der Rechtschreibreform und appellierten im Februar 2004 nochmals an deren Verantwortung.
- Namhafte Schriftsteller - darunter Ilse Aichinger, Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass, Walter Jens, Sarah Kirsch, Walter Kempowski und Siegfried Lenz - verlangen von den Verlegern, daß ihre Werke nach wie vor in alter Rechtschreibung gedruckt werden.
- Im Frühjahr 2004 forderte das deutsche P.E.N.-Zentrum die Rücknahme der Rechtschreibreform.
- Schließlich hat sich im Juli 2004 auch eine Vielzahl von Bibliothekaren den Protesten angeschlossen, an der Spitze die Universitätsbibliothek Braunschweig, und darauf hingewiesen, daß bei uneinheitlichen Schreibweisen die Suchmöglichkeiten in Datenbanken und Katalogen sehr erschwert und verteuert würden.
[Die Front gegen die Schlechtschreibreform wächst - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1090#1090- ]
_________________________________________________________________________

Auch die neue s-Schreibung taugt nicht

Zuweilen wird die Forderung laut, wenigstens die neue s-Schreibung aus der Reform beizubehalten, aber auch sie taugt nicht. Dazu Karin Pfeiffer-Stolz, Verlegerin der Stolz-Verlags GmbH in Düren:

„Das ß wurde nicht dazu erfunden, die Länge eines Vokals anzuzeigen. Es sollte vielmehr optisch den Schluß einer Silbe kennzeichnen, um so das Lesen zu erleichtern. Während früher die Schüler am Wortende nur zwischen zwei Schreibweisen zu unterscheiden hatten (s oder ß), können sie heute unter drei Möglichkeiten wählen: s, ss oder ß. Dadurch vermehrt sich die Möglichkeit, Fehler zu machen, um ein Drittel. Wer „das“ und „daß“ damals nicht auseinanderhalten konnte, kann es auch heute nicht mit „das“ und „dass“.

Durch das Lesen gleicher Wortbilder erwirbt der Schreiber eine intuitive Sicherheit. Gewohnheiten entlasten. Wer beim Schreiben ständig darüber nachdenken muß, wie er schreiben soll, verbraucht unnötige Energie und verliert in der Folge die Freude am Lesen und Schreiben.

Je stärker die optisch wahrnehmbaren Unterscheidungsmerkmale von Buchstaben sind, desto besser können wir sie beim Lesen auseinanderhalten. Das scharfe ß ragt durch seine Oberlänge deutlich aus dem Text heraus. Es wurde deshalb auch dort verwendet, wo es das Ende eines Wortes kennzeichnete, in der Wort- oder Silbenfuge:

Flußschiffahrt - Flussschifffahrt
Gußstahl - Gussstahl
Mißstand - Missstand
Nußschokolade - Nussschokolade
Schlußstrich - Schlussstrich
Flußauen - Flussauen
Meßergebnis - Messergebnis
Schloßinnenhof - Schlossinnenhof

Das scharfe ß ist also in höchstem Maß lesefreundlich, denn es gliedert Wörter optisch in Sinneinheiten, die sich dem Leser sofort erschließen.“
________________________________________________________________________

Elternbrief des Elternvereins Nordrhein-Westfalen e.V., Nr. 119, September 2004, S. 9

Elternverein Nordrhein-Westfalen e.V., Schinkelstraße 70, 45136 Essen,
Tel. (0201) 26 83 26, www.elternverein-nrw.de/
___________________________________________________________

Anmerkung:
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Manfred Riebe



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Beitrag: Freitag, 17. Dez. 2004 14:06    Titel: Mutter von 3 schulpflichtigen Kindern Antworten mit Zitat

Mutter von 3 schulpflichtigen Kindern

@ Helga,
Am Rechtschreibforum beteilige ich mich überwiegend als Betroffene. Zum Zeitpunkt der Einführung der neuen Schreibregelung 1996 hatte ich 3 schulpflichtige Kinder. Ich hatte die Konsequenzen dieser Reform tagtäglich vor Augen. Meine Kinder hatten bis zur Einführung der neuen Schreibung in der Rechtschrift keine nennenswerten Probleme. Dies änderte sich schlagartig. Zwar wurden die Fehler nicht bewertet, aber die zahlreichen roten Randbemerkungen waren nicht zu übersehen und ärgerten mich maßlos. Zudem konnte ich ab diesem Zeitpunkt keine Hilfestellung mehr leisten, was sicher auch zu diesem Leistungsabfall beitrug. Ich war, bzw. bin immer noch ein Gegner der Rechtschreibreform der ersten Stunde - nicht nur passiv, sondern auch aktiv.

Daß meine Kinder keine Ausnahmen sind, bestätigte mir kürzlich ein Artikel: In einer Verwaltung wurde den Bewerbern um einen Ausbildungsplatz 2005 ein Diktat vorgetragen. Die Fehlerzahl bewegte sich zwischen 15 und 35. Erschütternd. Der kurze Kommentar war „unbrauchbar“. Ich halte mich nicht für schlauer oder dümmer als andere. Intelligenz ist für mich auch nicht zwangsläufig nur eine Sache von Schulbildung, sondern gleichwohl „eines gesunden Menschenverstandes“ (den kann man in keiner Schule lernen) mit einer gehörigen Portion Lebenserfahrung.

MfG
Edith Iaquinta

Delta1952: Re: Einige langatmige, ältere Gedanken zur 'Rechtschreibreform' #31969 - 15.12.2004 23:19
SZ-Forum: Rechtschreibung – die deutscheste aller Dampfschif(f)fahrten
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Beitrag: Montag, 31. Jan. 2005 21:04    Titel: Schleswig-Holsteinischer Elternverein gegen die Rechtschreib Antworten mit Zitat

Schleswig-Holsteinischer Elternverein gegen die Rechtschreibreform
_______________________________________________________________________________________

Pressemitteilung
Kiel, 14.September 1998

Elternverein mahnt Frau Böhrk: Sagen Sie den Eltern die Wahrheit!

Kiel - Über 80% aller deutschsprachigen Europäer lehnen die von Kulturbürokraten entworfene Rechtschreibreform ab. Die Konsequenzen ihrer Einführung sind auch den Eltern von Schülerinnen und Schülern nicht allgemein bekannt. Der Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Elternvereins, Dr. U. Kliegis, machte heute in Kiel auf die Tragweite der von der Kieler Kultusministerin Böhrk verordneten Reform aufmerksam.

Kliegis sagte: „Den meisten Eltern ist nicht klar, daß die derzeit an unseren Schulen auf einen Erlaß der Bildungsministerin hin gelehrte neue Rechtschreibung nur vorläufig gültig ist. Im Jahr 2005 soll neuerlich überprüft werden, welche der neuen Schreibweisen bis dahin von der Bevölkerung überhaupt angenommen worden sind. Und nur die sollen dann in die nächste Version eines Rechtschreibregelwerks aufgenommen werden. Das heißt: Die nächste Rechtschreibreform ist folglich schon jetzt fest geplant. Darauf machte Frau Brunn, Kultusministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, während ihrer Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK) aufmerksam. Dieses wird den Eltern von der Kieler Bildungsministerin Böhrk jedoch konsequent verheimlicht.

Die Schulbuchverlage reiben sich schon jetzt die Hände und warten auf den nächsten staatlich garantierten Umsatzbrocken. Auch die Wörterbuchverlage zählen bereits zu den Gewinnern: Millionen wertloser Wörterbücher wurden verkauft. Wertlos, weil allein zwischen Duden und Bertelsmann mindestens 8000 Schreibweisen voneinander abweichen. Die übel schmeckende Suppe, die die Kultusministerkonferenz da auf Bestellung der Verleger aufgetischt hat, müssen die Steuerzahler und die Eltern - auch die der nächsten Schülergeneration - nun wieder auslöffeln. Damit nicht genug: Kinderbücher, ganze Familienbibliotheken, Fremdsprachenlexika, auch die im Ausland gedruckten, teure Lehrbücher für Beruf und Studium sollen plötzlich alle per Erlaß einer Ministerin, die die neuen Regeln nach eigener Aussage selbst noch nicht einmal gelernt hat, überholt sein. Hier wird mit subtilen Mitteln eine vom Steuerzahler mit Hunderten von Millionen subventionierte, aber unerwünschte Kultur(bürokratie)revolution angezettelt. Was dem Bundestag und dem Bundespräsidenten recht ist, das muß nun auch dem Volk erlaubt sein, nämlich zu sagen: Wir lehnen dieses unausgegorene und überflüssige Machwerk ab.

Daher empfiehlt der Elternverein allen schleswig-holsteinischen Wählern, dem Spuk jetzt beherzt ein Ende zu bereiten und die Rechtschreibreform abzulehnen. Alte Kaufmannsregel:

Weg mit Schaden, und der voraufgegangenen Fehlentscheidung kein weiteres gutes Lehrgeld hinterherwerfen!

Für die Schülerinnen und Schüler, die jetzt von der Grundschule bis in die Oberstufen der Gymnasien mit dem Büffeln der neuen Rechtschreibregeln, - die übrigens von der Zwischenstaatlichen Kommission selbst Anfang 1998 als mangelhaft und überarbeitungsbedürftig bezeichnet wurden - knappe Unterrichtszeit vergeudet haben, muß schnellstens eine angemessene Übergangsregelung gefunden werden, um weiteren Schaden abzuwenden. Wir fordern die Eltern der jetzigen Schülerinnen und Schüler auf, ihr Kreuz am 27.September in Feld „1“ zu machen, damit unsere Kinder und wir auch in Zukunft weiter die gleiche Sprache schreiben können. „

Kliegis schloß mit dem Aufruf:
„Merke: Gegen die Rechtschreibreform hilft nur eins: Die Eins!“

Kliegis machte dann noch einmal auf die Internetseite des Elternvereins aufmerksam, in der weitere Informationen und Dokumentationen abrufbar sind: http://www.elternverein.de

Schleswig-Holsteinischer Elternverein
Geschäftsstelle Tel. 0431 331144
Holtenauer Str. 273 Fax 0431 331146
24106 Kiel http://www.elternverein.de
________________________________

Zur sofortigen redaktionellen Verwendung.

www.elternverein.de/Pressemitteilung9804.html
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Beitrag: Mittwoch, 09. Feb. 2005 16:13    Titel: Reumütig zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt Antworten mit Zitat

Reumütig zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt
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Unlogisch


Bei Inkrafttreten der Rechtschreibreform nahm ich mir vor, sie mit meinen - damals einzuschulenden - Kindern zusammen zu lernen und konsequent anzuwenden. Inzwischen übe ich Diktate mit Sechstkläßlern. Aufgrund der Erkenntnisse, die ich dabei gewonnen habe, bin ich reumütig zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt. Der Protest gegen die Reform wäre wohl noch viel heftiger, wenn mehr Erwachsene die neuen Regeln genauer kennengelernt hätten. Nur ein Beispiel für das Verschleiern grammatischer Zusammenhänge, das allen weh tut, die die deutsche Sprache lieben und beherrschen: Adverbien schreibt man klein. Das Adverb der Zeit „abend“ wird heute jedoch in Zusammensetzungen wie „heute abend“ groß geschrieben, weil es ein gleichlautendes Substantiv gibt. Eigentlich müßte nun auch das Adjektiv „fett“ groß geschrieben werden, zu dem es ebenfalls ein gleichlautendes Substantiv gibt. Wird es aber nicht. Als Vorteil der Rechtschreibreform wurde stets die größere Logik und Stringenz der neuen Regeln gerühmt. Wo ist hier - sowie bei der Getrennt- und Zusammenschreibung - die Logik? Und warum darf jemand die Rechtschreibung reformieren, der von Grammatik keine Ahnung hat und zwar ein Adjektiv, nicht aber ein Adverb von einem Substantiv unterscheiden kann? Schon deshalb müßte die Reform zurückgenommen werden. Das erneute Lernen mit meinen Kindern nähme ich gern in Kauf.

Eva von Lüpke, Düsseldorf
Gästebuch des Stolz-Schulbuchverlages
http://www.stolzverlag.de/
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