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hildev Gast
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: Samstag, 20. März. 2004 18:55 Titel: Formulierungen aus dem Polizeibericht eines Lokalradiosender |
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Sehr geehrter Herr Riebe,
was denken Sie über folgende Formulierungen?
(aus dem täglichen Polizeibericht eines Lokalradiosenders):
1. .... erst schlug der Dieb das Kellerfenster ein
und dann den Weg nach Heinersreuth ...
2. .... sie überholte einen vor ihr fahrenden Lkw ...
3. .... der Unfallverursacher hatte den Unfall nicht bemerkt
und fuhr weiter. Er wird gebeten, sich unter der Rufnummer
(0921) .. mit der Polizeiinspektion in Verbindung zu setzten ... |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Samstag, 20. März. 2004 23:15 Titel: Logische Fehler |
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<b>Logische Fehler sind Ausdrucks- und Flüchtigkeitsfehler</b>
Sie können solche Fragen auch in die Rubrik „Sprachberatung“ setzen.
Als Lehrer würde ich in den Fällen 1 und 3 an den Rand „Logik?“ schreiben.
Im Sprechen und Schreiben drücken wir aus, was und wie wir denken. Beobachter gewinnen so einen kleinen Einblick in den Denkprozeß. Menschen denken meist logisch richtig, sind aber aus verschiedenen Gründen hin und wieder nicht in der Lage, dies mündlich oder schriftlich logisch richtig auszudrücken. Besonders wenn jemand unter Zeitdruck steht oder mit den Gedanken woanders ist, können Flüchtigkeitsfehler entstehen.
Wenn man während einer Schulaufgabe hinter einem Schüler stehenbleibt und ihm minutenlang über die Schulter schaut, kann man damit eine Konzentrationsstörung oder sogar eine Denkblockade auslösen. Auch Journalisten, die Texte für Tageszeitungen schreiben, machen solche Fehler. Diese werden heute immer weniger entdeckt und korrigiert, weil viele Zeitungen ihre Korrektoren einsparen und entlassen.
Lesen aber die gleichen Schreiber ihre Texte am nächsten Tag, werden sie wohl selber bemerken, welchen Unsinn sie geschrieben haben. Mit der PISA-Studie haben diese Fehler aber wahrscheinlich wenig zu tun. |
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Elke Philburn
Registriert seit: 03.12.2002 Beiträge: 246 Wohnort: Manchester UK
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: Sonntag, 21. März. 2004 00:39 Titel: |
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Habe das Thema hier in die Sprachberatung verschoben.
Den unpassenden Bezug eines Verbs auf zwei Satzteile, wie im ersten Satz zu lesen, bezeichnet man als Zeugma. Mehr als einen humoristischen Wert hat das allerdings nicht. |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Sonntag, 21. März. 2004 21:31 Titel: Das Zeugma |
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<b>Das Zeugma</b>
griech.: Zusammengefügtes
Unter dem Zeugma versteht man die rhetorische Figur der Worteinsparung. Meist sind mehrere Objekte – d.h. gleichgeordnete Wörter (Hauptwörter) – mit nur einem Prädikat – also einem syntaktisch übergeordneten Satzteil (Adjektiv, Verb) – verbunden. Die Besonderheit ist nun, daß das Prädikat nur zu einem dieser zugeordneten Objekte im eigentlichen Sinne paßt. Ein Beispiel von Cornelius Nepos (um 100-25 v. Chr.) aus dem Hannibal: <i>„Von Mago überliefern einige, er sei durch einen Schiffbruch, andere, er sei von seinen eigenen Sklaven ermordet worden.“</i> Bei Laurence Sterne lesen wir: <i>„Er hob den Blick und ein Bein gen Himmel.“</i> Dieses zweite Beispiel macht deutlich, daß das Zeugma nicht nur aus Bequemlichkeit verwendet wird, sondern vor allem, um bewußt Komik zu erzeugen.
http://www.uni-essen.de/literaturwissenschaft-aktiv/Vorlesungen/poetik/zeugma.htm |
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Gast
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: Samstag, 22. Mai. 2004 09:46 Titel: Re: Logische Fehler |
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klar doch. | Manfred Riebe hat folgendes geschrieben: | <b>Logische Fehler sind Ausdrucks- und Flüchtigkeitsfehler</b>
Sie können solche Fragen auch in die Rubrik „Sprachberatung“ setzen.
Als Lehrer würde ich in den Fällen 1 und 3 an den Rand „Logik?“ schreiben.
Im Sprechen und Schreiben drücken wir aus, was und wie wir denken. Beobachter gewinnen so einen kleinen Einblick in den Denkprozeß. Menschen denken meist logisch richtig, sind aber aus verschiedenen Gründen hin und wieder nicht in der Lage, dies mündlich oder schriftlich logisch richtig auszudrücken. Besonders wenn jemand unter Zeitdruck steht oder mit den Gedanken woanders ist, können Flüchtigkeitsfehler entstehen.
Wenn man während einer Schulaufgabe hinter einem Schüler stehenbleibt und ihm minutenlang über die Schulter schaut, kann man damit eine Konzentrationsstörung oder sogar eine Denkblockade auslösen. Auch Journalisten, die Texte für Tageszeitungen schreiben, machen solche Fehler. Diese werden heute immer weniger entdeckt und korrigiert, weil viele Zeitungen ihre Korrektoren einsparen und entlassen.
Lesen aber die gleichen Schreiber ihre Texte am nächsten Tag, werden sie wohl selber bemerken, welchen Unsinn sie geschrieben haben. Mit der PISA-Studie haben diese Fehler aber wahrscheinlich wenig zu tun. |
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