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Neuer Streit um das Elsässerdeutsch

 
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Günter Schmickler



Registriert seit: 11.05.2003
Beiträge: 310
Wohnort: 53842 Troisdorf

Beitrag: Sonntag, 22. Jun. 2008 18:24    Titel: Neuer Streit um das Elsässerdeutsch Antworten mit Zitat

Neuer Streit um das Elsässerdeutsch

Frankreich hat sich von jeher mit seinen nationalen Minderheiten und deren Sprachen schwergetan. Mindestens sieben Sprachen haben sich, besonders in den Randgebieten Frankreichs, bisher neben dem Französischen behaupten können. Das will nicht so recht zur Vorstellung von einer "unteilbaren Nation" passen.
Besonders das Elsässerdeutsch, das Bretonische, das Baskische und das Korsische sind manchen französischen Politikern ein Dorn im Auge. Heutzutage brauchen zwar Schulkinder, die sich auf dem Pausenhof beim Sprechen von Elsässisch oder Bretonisch ertappen lassen, nicht mehr zu befürchten, daß ihnen ein Holzschuh um den Hals gehängt oder gar eine Tracht Prügel verabreicht wird, aber auch "freundliche Zurechtweisungen" verfehlen auf Dauer nicht ihre Wirkung. "Restriktive Toleranz" bedroht nicht nur in Frankreich den Fortbestand von Minderheitensprachen.
Wie aber verträgt sich die Unterdrückung regionaler Kulturen mit den "ideellen Werten" eines vereinigten Europa? Das mögen sich zumindest die Abgeordneten des französischen Parlaments gefragt haben, die vor einigen Wochen für eine Änderung der Verfassung stimmten. Zwar wurde die Festschreibung des Französischen als Staatssprache nicht angetastet. Dem Gebot "Die Sprache der Republik ist Fanzösisch" aber sollte dieser Satz hinzugefügt werden: "Die Regionalsprachen gehören zum Erbe der Nation".
Der Freude über die Aufwertung der Heimatsprachen wurde gar bald ein Dämpfer aufgesetzt.
Wie der Bonner General-Anzeiger in seiner Ausgabe vom 21./22 Juni 2008 berichtet, hat der Senat die Entscheidung des Parlaments zunächst abgeblockt. Auch die "Académie Francaise" sehe in dem Vorstoß des Parlaments einen "Angriff auf die nationale Identität".
Die Verfechter der kulturellen Vielfalt aber geben sich noch nicht geschlagen. Der Vorsitzende der "Vereinigung für elsässische Sprache und Kultur", Gérard Cronenberger, macht geltend, daß die französische Sprache nicht durch Regionalsprachen, sondern durch SMS-Texte und das beklagenswerte Niveau des Französisch-Unterrichts an den Schulen bedroht werde. Der Elsässer Dialekt sei eine Bereicherung und mache es leicht, Deutsch zu lernen. Der Präsident des elsässischen Regionalrates, Adrien Zeller sagte: "Elsässisch ist ein Faktor der Öffnung Frankreichs nach Osten."
Cronenberger ist zuversichtlich, daß die Verfechter der kulturellen Vielfalt die Mehrheit bekommen, wenn die Angelegenheit zur zweiten Lesung ins Parlament zurückkehrt.
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