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Zur Rücknahme der Rechtschreibreform
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
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Beitrag: Freitag, 30. Jan. 2004 15:27    Titel: Zur Rücknahme der Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Kultusminister Hans Zehetmairs späte Einsicht und „tätige Reue“

Kultusminister Hans Zehetmair sagte vor einigen Monaten in einem Interview: „Aber aus heutiger Sicht und noch deutlicherer Kenntnis der deutschen Wesensart würde ich die Sache heute ganz zum Scheitern bringen. Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen sollen. Ich sage: Politik, Hände weg von einer Rechtschreibreform! Sprache ist ein dynamischer Prozess, sie muss wachsen und entstehen.“(1)

Welches Chaos die Rechtschreibreform anrichten würde, habe man erst in den neuen Wörterbüchern im Spätsommer 1996 gesehen. Damals habe Zehetmair erwogen, das Ganze zu kippen, aber er habe nicht recht geglaubt, daß er es „im Kreuz“ hätte, das durchzustehen. Zehetmair: „Niemals dürfe die Politik sich anmaßen, hier mit Dekreten einzugreifen. Freimütig räumte er ein, daß Reue über eine Fehlentscheidung erst überzeugend wirke, wenn sie zur ‚tätigen Reue’ wird. Und gibt zu verstehen, daß er ‚mit Rat und Tat’ zu helfen bereit sei, einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden. Denn: ‚Es gibt keine Notwendigkeit, daß das so bleibt.’“ (2)

Zur tätigen Reue gehörte auch das Rückgrat, sich öffentlich zu entschuldigen. Hat ihn nun die CSU zurückgepfiffen? Oder wird er als jemand in die Geschichte eingehen, der sein Kreuz auf sich genommen hat?

1) Hans Zehetmair: „Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen sollen“. Interview von Stefan Rammer. In: Passauer Neue Presse Nr. 99 vom 30. April 2003

2) Hans Krieger: „Akzente, die meine Zeit überdauern“, Minister Hans Zehetmair blickt auf eine 17jährige Amtszeit zurück. In: Bayerische Staatszeitung Nr. 28 vom 11. Juli 2003, S. 13]

www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=112
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=170

„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)


Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


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Manfred Riebe



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Beitrag: Donnerstag, 19. Feb. 2004 00:28    Titel: Neue Wörterbücher schon Altpapier Antworten mit Zitat

<b>Pressemitteilung vom 18.2.2004</b>

<b>Neue Wörterbücher schon Altpapier
Änderung des Regelwerkes zieht Hunderte von Änderungen nach sich
Appell an die Zeitungsverleger: Rückumstellung zum 1. August 2004</b>


St. Goar. „Nach dem jüngsten Beschluß der Kultusministerkonferenz (KMK), das amtliche Regelwerk der Rechtschreibreform zu revidieren, sind die neuen Wörterbücher nur noch Altpapier.“ Das ist nach Ansicht von Matthias Dräger, dem Sprecher von „Wir gegen die Rechtschreibreform“, die logische Konsequenz aus den beschlossenen Regelabänderungen. Dräger, der bereits 1996 den in Schleswig-Holstein erfolgreichen Volksentscheid zum Stop der Rechtschreibreform gestartet hatte, erklärt: Nach Hochrechnungen zweier Experten, dem Erlanger Linguisten Prof. Theodor Ickler 1) und dem Münchner Lektor und Korrektor Wolfgang Wrase 2), kommen wir schon beim Buchstaben „D“, der vom Umfang 1/24 der Wörterbucheinträge ausmacht, durch die Manipulationen am Regelwerk auf einige Dutzend wichtige Änderungen. 3) Allein die Flickschusterei am Paragraphen 34, der einmal die Getrennt- und Zusammenschreibung amtlich festlegen sollte, führt die Erweiterung der Partikelliste um dahinter-, d(a)rauf-, d(a)rauflos-, d(a)rin-, d(a)rüber-, d(a)rum-, d(a)runter-, davor-, draus-, hinter-, hinterdrein-, nebenher- und vornüber- zu vielen neuen Einträgen in den Wörterbüchern, mit „produktiven Mustern, nach denen Hunderte von Partikelverben gebildet werden“, so Prof. Ickler.

Zwar behauptet die KMK zum Umfang der Regeländerungen 4), daß „alle bisher ausgegebenen Schulbücher weiter verwendbar seien“. „Die Minister“, so Dräger, „schweigen sich aber wohlweislich aus zu der mit den Regelveränderungen einhergehenden Entwertung der neuen Wörterbücher. Denn Hunderte von alltäglichen herkömmlichen Schreibweisen dürften die Schüler nach den Regeländerungen zwar wieder verwenden, sie würden ihnen aber als Fehler angestrichen, da die Lehrer - selbstverständlich - jetzt mit überholten Wörterbüchern korrigieren.
Die Aussage der Mannheimer Zwischenstaatlichen Kommission, „alle Wörterbücher seien mindestens 10 Jahre weiter benutzbar“, ist angesichts der gravierenden Eingriffe, allein schon in dem Bereich der Getrennt- und Zusammenschreibung, unhaltbar.“

<b>Appell an die Zeitungsverleger: Rückumstellung zum 1. August 2004</b>

Dräger appelliert insbesondere an die Zeitungsverleger: „Die Rechtschreibreform wird der Prüfstein, ob die Gesellschaft in Zukunft der Spielball dilettantisch und gutsherrschaftlich auftretender Minister wird oder ob unsere Gesellschaft in der Lage ist, die gewachsenen Werte zu bewahren und an die nächste Generation weiterzugeben. Die bürgerliche Gesellschaft, meine Damen und Herren Verleger, das sind wir, das sind Sie und ich, das ist die intakte Familie, der gesunde Mittelstand. Eine ideologisch gefärbte Schulpolitik, die angebotenen Lernstoff mit Halbwertzeiten versieht und einen Keil treiben möchte zwischen Eltern und ihren Kindern, ist zum Scheitern verurteilt.
Dräger bat die Herausgeber der Tageszeitungen, spätestens zum 1. August 2004 zur herkömmlichen Rechtschreibung zurückzukehren, „dann ist der Reformspuk endlich vorbei“.

Matthias Dräger
Sprecher von „Wir gegen die Rechtschreibreform“

Zusammenstellung weiterführender Texte:
www.rechtschreibreform.de/K4/Presse
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Manfred Riebe



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Beitrag: Freitag, 26. März. 2004 21:20    Titel: „Befreien wir uns von der idiotischen „Reform“!“ Antworten mit Zitat

Werbetexter Johannes Faupel: <i>„Befreien wir uns von der idiotischen „Reform“!“</i>
______________________________________________________________________

WEG MIT DEM DUMMDEUTSCH!
Wir können sofort zurück zur bewährten Rechtschreibung. Worauf warten wir?

Freie Menschen waren wir, als wir einen freien Willen hatten und unsere Gedanken exakt so aufschreiben und verstanden wissen konnten, wie sie gedacht waren. Das war einmal.

Im Jahre 1996 hat uns eine kleine Clique aus Kultus und Kommerz die Pseudo-Rechtschreibreform aufs Auge gedrückt. Seitdem heißt es: Augen zu und durch. Tausende von Fehlern sind im Regelwerk enthalten und grassieren dadurch in der Presse, in den Schulen und in der Werbung. Dieser Nonsens hat keinerlei Erleichterung gebracht, nur neue Fehler. Aber es wehren sich noch zu wenige. Der freie Wille ist dem Zugzwang gewichen. Kaum ein Lektor kann von den schwachsinnigen Schreibweisen überzeugt sein, doch braucht jeder Aufträge, um seine Familie zu ernähren.

So geht es auch Textern. Für <i>aufwändige Messsysteme</i> u.a. kann man zwar Alternativen finden – für mich bis heute der einzige Ausweg. Doch Wörter sind zum Verwenden da, nicht zum Vermeiden.

Warum nehmen wir diesen Schwachsinn überhaupt hin? Da braucht nur jemand den Arm zu heben und „neue, <i>amtliche</i> Rechtschreibung“ zu rufen. Und schon gehen Beflissene ans Werk, stellen betriebliche und behördliche Rechtschreibungen um und gleichzeitig die Kritiker des Irrsinns als ewiggestrige Spinner hin.

Wer so handelt, hat nicht begriffen, was wirklich mit unserer Sprache angestellt wurde – und künftig angestellt werden soll. Auf www.rechtschreibreform.com gibt es detaillierte Informationen. Tausende von Wörtern und damit unverzichtbare Differenzierungsmöglichkeiten sind 1996 aus dem deutschen Wortschatz verschwunden.

Und es wird immer schlimmer. Nach dem jüngsten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung will man viele der damals eliminierten Wörter zwar wieder „erlauben“ (natürlich wieder ohne jede Legitimation), aber trotzdem bei den fehlerhaften Wörterbüchern bleiben. Und es wird unverdrossen weitergepfuscht: Shopp, Hitt, Stripp u.v.a. werden kommen, wenn wir nicht endlich den Mund aufmachen.

Die Rechtschreibreform ist rechtswidrig als üble Geschäftemacherei auf unsere Kosten eingeführt worden und bis heute kein Gesetz, nur irreparabler Murks. Jeder kann über Nacht problemlos zur bewährten Rechtschreibung von 1995 zurückkehren. Sie funktioniert erstklassig – nicht nur bei den namhaften Schriftstellern und in der <i>Frankfurter Allgemeinen Zeitung</i>. Die Erleichterung bei allen wird groß sein. Bei den Schreibenden und bei den Lesenden. Uns fehlen zwar die Wörter, aber nicht die Worte. Freie Menschen sind wir auch heute.
__________________________________________________________________

DER AUTOR Johannes Faupel, 39, ist freier Autor und Texter in Frankfurt/ Main.

w&v - werben & verkaufen Nr. 12 vom 19. März 2004, S. 24
__________________________________________________________________

Europas größtes Fachmagazin für Werbung, Marketing, Medien, E-Business und PR
www.wuv.de - info@wuv.de

Anmerkungen:

1. Die Europa-Fachpresse-Verlag GmbH & Co. KG gehört zur Mediengruppe Süddeutscher Verlag: http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=153&postdays=0&postorder=asc&start=15
http://www.sueddeutscher-verlag.de/index.php?idcat=69

2. Johannes Faupel
Konzeption, PR- und Werbetext
Unterster Zwerchweg 61
60599 Frankfurt am Main
E-Mail: faupel@schnelletexte.de
www.schnelletexte.de

Anmerkung:
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Manfred Riebe



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Beitrag: Freitag, 30. Apr. 2004 21:13    Titel: „Resolution zur Wiederherstellung der bisherigen einheitlich Antworten mit Zitat

„Resolution zur Wiederherstellung der bisherigen einheitlichen Rechtschreibung“

Zuletzt ergab im Januar 2004 eine Umfrage im Forum der „Rheinpfalz“, Ludwigshafen, daß 53 Prozent der 2173 Abstimmenden die Rechtschreibreform rückgängig machen wollen: www.rheinneckarweb.de/regio/brennpunkt/duden/
Inzwischen wurden die Daten jedoch gelöscht, daher: http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=234

Ludwigshafen und Mannheim sind nur durch den Rhein getrennt. Im „Sprach-Babylon“ Mannheim ist nicht nur die Duden-Redaktion, sondern sind auch die staatlich finanzierten Reformbetreiber, das „Institut für deutsche Sprache“ (IDS) und die „Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung“, beheimatet. So ist vielleicht zu erklären, daß immerhin 39 Prozent gegen die Rücknahme der Reform stimmten.

Die sogenannte Rechtschreibreform ist so schlecht, daß sie von der Mehrheit der Bevölkerung nicht akzeptiert wird: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=198 -. Das ergab der Volksentscheid in Schleswig-Holstein - www.vrs-ev.de/pm270903.php - und das ergeben laufende repräsentative Umfragen: www.vrs-ev.de/demoskop.php

Es ist daher kein Wunder, daß Sprachpflegevereine, Literarische Gesellschaften, Bürgerinitiativen / Initiativen von Lehrern, Eltern, Schülern, der Deutsche Elternverein, der Landeselternverband Bayern e. V. und der Mittelfränkische Elternverband e. V. neben vielen anderen Institutionen und Unternehmen, die „Resolution zur Wiederherstellung der bisherigen einheitlichen Rechtschreibung“ unterzeichneten. Es unterzeichneten bisher u.a. die Goethe-Gesellschaft in Weimar, die Brüder-Grimm-Gesellschaft, Bundespräsident a. D. Walter Scheel, Klaus von Dohnanyi, Ulla Hahn, Dieter Thomas Heck, Gertrud Höhler, Professor Naoji Kimura (vor zehn Jahren Präsident der Japanischen Gesellschaft für Germanistik und korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung), Manfred Krug, Günter Kunert, Reiner Kunze, Siegfried Lenz und viele andere Autoren, Medien, Unternehmen, Gesellschaften und Vereine.

Vgl. die VRS-Pressemitteilung vom 7. Oktober 2003 mit dem Aufruf an Verleger, Journalisten und Schreibberufler zum Jahrestag der „Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform“: „Unterzeichnen Sie die 'Resolution zur Wiederherstellung der bisherigen einheitlichen Rechtschreibung'!“ - www.vrs-ev.de/pm071003.php
sowie: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=147
________________________________________

Anmerkung:
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Beitrag: Sonntag, 02. Mai. 2004 20:42    Titel: Das sinkende Schiff der „Reformer“ Antworten mit Zitat

Lehrer prophezeiten das Scheitern der „Rechtschreibreform“
Das sinkende Schiff der „Reformer“


Hans-J. Richter schreibt im Forum des Oberbayerischen Volksblatts: „Nach der Rückkehr der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zur bewährten bisherigen Rechtschreibung, verlassen immer mehr Verlage das sinkende Schiff der Reformer“.
http://www.ovb-online.de/interaktiv/forum/viewtopic.php?t=95&start=45

Die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ - http://www.raytec.de/rechtschreibreform/ - hatte in ihrer Petition vom 25. Februar 1997 die Kultusministerkonferenz gebeten, die sog. Rechtschreibreform zurückzunehmen. Schon darin hatte sie die Rechtschreibreform mit einem sinkenden Schiff verglichen und die Kultusminister mit Kapitänen, die mit ihrem Schiff politisch untergehen wollen. Wörtlich:

„Die sog. Reformer übersahen in blindem Reformeifer, daß die Sprache bereits über natürlich gewachsene Regeln verfügt, und meinten überheblich, der Sprache künstliche Regeln überstülpen zu können. Sprachregeln müssen aber der natürlich gewachsenen Sprachgewohnheit folgen, und sie dürfen nicht auf bürokratisch-politischem Wege eine Unsprache schaffen. Diese demzufolge nicht hochseetüchtige Fehlkonstruktion „Rechtschreibreform“ scheiterte folglich an den Felsen der Sprache und an dem Felsen der Sprachverbundenheit der Menschen. Rechtsexperten haben festgestellt, daß dieser Schrottkahn auch am Rechts- und Demokratie-TÜV vorbeigemogelt wurde, Sprachwissenschaftler haben bescheinigt, daß dieses Wrack niemals seetüchtig zu machen ist, und Meinungsumfragen haben ergeben, daß 90 Prozent der Bevölkerung gegen die Reform sind, daß also die politisch notwendige mehrheitliche Akzeptanz fehlt. Die Folge ist, daß die ersten klugen Bundestagsabgeordneten die Trümmer fluchtartig verlassen haben. Wer nicht ideologisch verblendet ist, wie einige Sprachreformer, wird ihnen nachfolgen, um nicht noch mehr Unheil anzurichten. Ihnen, den Kultusministern, bleibt nicht viel Zeit zu wählen, ob Sie als Kapitäne mit ihrem Wrack „Rechtschreibreform“ politisch untergehen oder ob Sie sich nicht doch noch vorläufig auf das hochseetüchtige Schiff „traditionelle Rechtschreibung“ retten wollen. In einer Demokratie ist das Volk der Souverän. Wollen Sie es verantworten, wenn aufgrund Ihrer Hartnäckigkeit die Politikverdrossenheit des Volkes weiter zunimmt? Die Wähler werden nicht durch ihren Stimmzettel, sondern womöglich noch stärker durch ihre Nichtbeteiligung an den nächsten Wahlen zeigen, wie sie Ihren Überrumpelungsversuch einstufen.“

Die meisten der damals verantwortlichen Kultusminister gingen mit ihrem Schiff politisch unter, d.h. wurden ihres Amtes enthoben.


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Manfred Riebe



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Beitrag: Mittwoch, 05. Mai. 2004 17:12    Titel: Chronologie zur Rücknahme der Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Chronologie der Bemühungen um die Rücknahme der Rechtschreibreform

(Noch in Arbeit, d.h. ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Kritik und Ergänzungsvorschläge sind erwünscht.)

Angetrieben durch die sprachwissenschaftlichen Reformkritiker, allen voran Professor Theodor Ickler, vgl. Deutscher Sprachpreis 2001 für Theodor Ickler - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=240 -, betrieben die Reformer seit 1997 eine Reform der Reform. Da diese von den Kultusministern im Februar 1998 verboten wurde, reformieren die Reformer laufend inoffiziell die Wörterbücher.

Von den Reformkritikern wird aber von Anfang an nicht eine Reform der Reform, sondern eine Rücknahme der Reform gefordert, weil die sogenannte Rechtschreibreform eine nicht zu verbessernde Fehlkonstruktion ist.

6. Oktober 1996 - Veröffentlichung der „Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform“ - http://www.vrs-ev.de/resolutionen.php#denk

19. November 1996 - Gründung der Bürgerinitiative: WIR gegen die Rechtschreibreform in Bayern. Friedrich Denk will über eine Volksinitiative ein Volksbegehren starten.

30. November 1996 - Münchner Erklärung zur Rechtschreibreform (ganzseitige Anzeige). In: Süddeutsche Zeitung 30.11.1996, S. 7, und Münchner Merkur vom 30.11.1996

16. Dezember 1996 - Die erste sprachwissenschaftliche Untersuchung der Rechtschreibreform erscheint: Ickler, Theodor: Rechtschreibreform auf dem Prüfstand, Presserechtlich verantwortlich: Alexander Siegner, Pullach, November/Dezember 1996

19. Dezember 1996 - Podiumsdiskussion „Das Ende der Rechtschreibreform“ in der Nürnberger Meistersingerhalle, organisiert von Johannes Faupel und Manfred Riebe, mit MdB Elisabeth Altmann, bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen, Lehrerin aus Hohenstadt in Bayern, StD Johannes Geiger (CSU), dem Sprachpfleger des Pegnesischen Blumenordens - www.blumenorden.de -, der bildungspolitischen Sprecherin der FDP in Mittelfranken, Gudrun Heidecker, Prof. Theodor Ickler und Stadtrat Ferdinand Schüller (SPD). Alle, mit Ausnahme des CSU-Vertreters, sprechen gegen die Rechtschreibreform.

20. Dezember 1996 - Bei der Unterschriftensammlung der Volksinitiative in Bayern sind die Voraussetzungen für ein Volksbegehren erreicht worden

5. Februar 1997 - Podiumsdiskussion der Süddeutschen Zeitung „Die Rechtschreibreform: Nötig, überflüssig, aufgezwungen? - Deutschland zum Diktat!“ im Forum der Süddeutschen Zeitung in München. Auf dem Podium sitzen der Verleger des Deutschen Taschenbuchverlages Wolfgang Balk, der Schriftsteller Eckhard Henscheid, Prof. Theodor Ickler, Prof. Lutz Götze, Prof. Hermann Zabel und der bayerische Kultusminister Hans Zehetmair. Nur Friedrich Denk wird das Wort erteilt. Im übrigen wird eine Diskussion mit dem Publikum abgewürgt.

11. Februar 1997 - Petition von Dr. jur. Thomas H. Vogtherr, Ansbach, zum Stopp der Rechtschreibreform an den Bayerischen Landtag

20. Februar 1997 - Gründung der Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ - www.raytec.de/rechtschreibreform/

23. Februar 1997 - Der Grundschullehrer Stephanus Peil versendet einen zwölfseitigen Vorläufer seiner bekannten Wörterliste u.a. an den Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Gerhard Schröder. Vgl. Die Wörterliste. 10. Auflage, Westerburg: Selbstverlag, 1998. Der Autor stellt bisherige und reformierte Schreibweisen einander gegenüber, z.B. Kosten sparend, aber kostendeckend. In der Peilschen Liste wird die Zerstörung der Systematik der Rechtschreibung auf den ersten Blick sichtbar - http://www.rechtschreibreform.com/Woerterliste/ -.

18. März 1997 - Dr. jur. Thomas H. Vogtherr veranstaltet in Ansbach eine Podiumsdiskussion „Rechtschreibreform auf dem Prüfstand“ mit StD Friedrich Denk, dem Landtagsabgeordneten Wolfgang Gartzke (SPD), Dr. Hermann Hanschel (CSU), Gudrun Heidecker, Bildungspolitische Sprecherin der FDP in Mittelfranken, und Professor Theodor Ickler.
(„Computerprogramme werden Germanistenstreit um die Rechtschreibung beenden“. In: Fränkische Landeszeitung 20.03.97)

2. April 1997 – Dr. jur. Thomas Vogtherr gründet eine Initiative „Juristen ./. Rechtschreibreform“.

18. April 1997 - 1. Lesung im Deutschen Bundestag in Bonn zum Antrag einer Gruppe von 37 Bundestagsabgeordneten aus CDU/CSU, SPD und FDP, der Bundestag wolle beschließen, die neue Rechtschreibung nicht anzuwenden.

14. Mai 1997 - Im Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages spricht sich eine Mehrheit dafür aus, die umstrittene Rechtschreibreform zu stoppen. Die Abgeordneten unterstützen einen Antrag von CDU/CSU-, SPD- und FDP-Parlamentariern, der darauf zielt, der Kultusministerkonferenz die Kompetenz für die Reform der deutschen Schriftsprache abzusprechen (FAZ 15.05.97, S. 1).

31. Mai 1997 - Gründung des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) - Initiative gegen die Rechtschreibreform - http://www.vrs-ev.de/satzung.php

Juni 1997 - Die erste populärwissenschaftliche Abhandlung eines Mitglieds der Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ erscheint: Ickler, Theodor: Die sogenannte Rechtschreibreform. Ein Schildbürgerstreich. St. Goar: Leibniz-Verlag, 1997

2. Juni 1997 - Professor Theodor Ickler, Erlangen, referiert vor dem Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages als Kontrahent von Professor Gerhard Augst.

14. Juli 1997 - Podiumsdiskussion über die Rechtschreibreform an der Universität Erlangen mit den beiden Mitgliedern der Zwischenstaatlichen Kommission für die deutsche Rechtschreibung Prof. Peter Eisenberg, Universität Potsdam, und Prof. Horst Haider Munske, Universität Erlangen-Nürnberg, Professor für Germanische und Deutsche Sprachwissenschaft, sowie Prof. Theodor Ickler, Universität Erlangen-Nürnberg, und StD Klaus Koch, Germanist, Lehrer für Deutsch, Sozialkunde und Geschichte an der Wirtschaftsschule der Stadt Nürnberg, Lehrerfortbildung Deutsch / Rechtschreibreform.

11. Oktober 1997 - Dichterlesung „Für die Einheit der Orthographie“ in Weilheim mit Ota Filip, Wulf Kirsten, Reiner Kunze, Loriot, Gerhard Ruiss, Albert v. Schirnding

Oktober 1997 - Eine Dokumentation des VRS über 21 Initiativen gegen die Rechtschreibreform erscheint: Riebe, Manfred; Schäbler, Norbert; Loew, Tobias (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit, St. Goar: Leibniz-Verlag, 1997

November 1997 - Die bisher einzige umfassende linguistische Analyse der Rechtschreibreform erscheint: Ickler, Theodor: Kritischer Kommentar zur „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“. Erlangen und Jena: Verlag Palm & Enke, 1997 (Erlanger Studien, Band 116)

23. Januar 1998 - Anhörung der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung in Mannheim. Der VRS ist durch den Leiter der Kulturredaktion der Bayerischen Staatszeitung, Hans Krieger, vertreten, Theodor Ickler vertritt die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“.

12. Februar 1998 - Die Gesamtschulrektorin der Carl-Zeiss-Oberschule Berlin-Lichtenrade, Gisa Berger, die Leiterin der Berliner Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform, erhält im Rahmen einer großen Gala im Fürstbischöflichen Opernhaus in Passau von der „Passauer Neuen Presse“ den BÜRGER-OSCAR 1998 für Zivilcourage für ihren unerschrockenen Kampf gegen die Rechtschreibreform - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=240 -.

26. März 1998 - <b>Der Deutsche Bundestag beschließt: „Die Sprache gehört dem Volk!“</b> Eine Rechtschreibreform setzt demnach voraus, daß eine Mehrheit der Schreibenden eine Reform wünscht und die Beschlüsse eines demokratisch eingesetzten Wissenschaftlichen Sprachrates dem Sprach- bzw. Schreibgebrauch entsprechen. Sie sollten demzufolge so überzeugend sein, daß sie von der Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert werden.

12. Mai 1998 - Anhörung des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform. Der VRS und die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ sind durch Professor Theodor Ickler, Universität Erlangen, vertreten.
- Dietz, Helma u. a.: Die Rechtschreibreform in der Schulpraxis. Stellungnahme der bundesweiten Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ zum Fragenkatalog des Bundesverfassungsgerichts zur Rechtschreibreform für die Verhandlung am 12. Mai 1998


27. September 1998 - <b>Volksentscheid in Schleswig-Holstein gegen die Rechtschreibreform</b>: http://www.vrs-ev.de/pm270903.php

Dezember 1998 - Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS): Unser Kampf gegen die Rechtschreibreform, Volksentscheid in Schleswig-Holstein, Bearbeitung und Kommentar: Manfred Riebe, Nürnberg 1998

10. Mai bis 9. Juli 1999 - Der VRS unterstützt den Berliner Verein für deutsche Rechtschreibung (BVR) und die Berliner Initiative „Wir sind das Rechtschreibvolk!“ beim Berliner Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform - www.rechtschreibvolk.de
Anzeigenserie des VRS/BVR zum Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform in der Berliner Zeitung - www.rechtschreibvolk.de/riebeanz.htm

1. August 1999 - Zugleich mit der Umstellung der Presse auf den Neuschrieb erscheint als Antwort die Entwurf-Fassung eines neuen Rechtschreibwörterbuchs: Ickler, Theodor: Deutsche Einheitsorthographie. Wörterbuch der allgemein üblichen Rechtschreibung. St. Goar: Leibniz-Verlag, August 1999.

6. Oktober 1999 - Bei der Anhörung des Landtags Mecklenburg-Vorpommern zur Volksinitiative gegen die Rechtschreibreform in Schwerin steht der Lehrer Karl-Heinz Requard als Vertreter des VRS dem Reformer Professor Dieter Nerius (Rostock) gegenüber. Dabei läßt Karl-Heinz Requard eine Gedenkminute für den vom Kieler Landtag aufgehobenen Volksentscheid einlegen - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=240 -.

13. März 2000 - Die Nullnummer der neu gegründeten DEUTSCHEN SPRACHWELT erscheint - www.deutsche-sprachwelt.de

20. Mai 2000 - In Nummer 1 steht gleich unter dem Titel DEUTSCHE SPRACHWELT programmatisch: „Die Sprache gehört dem Volk“ und als Quellenangabe: „Beschluß des Deutschen Bundestags vom 26. März 1998“.

31. Juli 2000 - Gründung einer „Initiative für vernünftige Rechtschreibung“ auf der Expo in Hannover, Auslobung eines Preises von 10.000,- DM. Der 1. August wird zum „Tag der deutschen Rechtschreibung“ erklärt.

1. August 2000 - <b>Die FAZ kehrt zur herkömmlichen Rechtschreibung zurück.</b>

August 2000 - Ickler, Theodor: Das Rechtschreibwörterbuch. Die bewährte deutsche Rechtschreibung in neuer Darstellung. St. Goar: Leibniz Verlag 2000

19. August 2000 - Ganzseitige Anzeige der Gegner der Rechtschreibreform in 6 deutschen Tageszeitungen mit sieben Argumenten für die Rücknahme der Rechtschreibreform und einem Stimmzettel
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=995#995

3. Oktober 2000 - «Münchner Appell» der Initiative für vernünftige Rechtschreibung. Reformgegner fordern am „Tag der deutschen Einheit“ die Rückkehr zur „Einheit der deutschen Schriftsprache“.

Oktober 2000 - Die Dokumentation der FAZ über die Rechtschreibrefom erscheint zur Buchmesse: Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland: Die Reform als Diktat. Zur Auseinandersetzung über die deutsche Rechtschreibung. Frankfurt am Main, Oktober 2000,

Oktober 2000 - Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung veröffentlicht Birken-Bertsch, Hanno und Markner, Reinhard: Rechtschreibreform und Nationalsozialismus. Göttingen: Wallstein-Verlag, 2000

12. April 2001 - Ickler, Theodor: REGELUNGSGEWALT. Hintergründe der Rechtschreibreform. St. Goar: Leibniz Verlag, 2001

Juni 2001 - Der VRS wird erstmals von einem reformbetreibenden Sprachverein offiziell zur Kenntnis genommen in Wiechers, Silke: „Wir sind das Sprachvolk“ – aktuelle Bestrebungen von Sprachvereinen und –initiativen. In: Muttersprache, Vierteljahresschrift für deutsche Sprache, Hrsg.: Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), Wiesbaden, Jahrgang 111, Heft 2, Juni 2001, S. 147 – 162

21. September 2001 - Deutscher Sprachpreis 2001 für Theodor Ickler verliehen von der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache im Wittumspalais in Weimar - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=240 -.

Oktober 2002 - Kunze, Reiner: Die Aura der Wörter. Denkschrift [zur Rechtschreibreform]. Stuttgart: RADIUS-Verlag, 2002

30. April 2003 - Der damalige bayrische Kultusminister Hans Zehetmair stellt sich in einem Interview der Passauer Neue Presse am 30. April 2003 hinter die Kritiker der Reform:
„Aber aus heutiger Sicht und noch deutlicherer Kenntnis der deutschen Wesensart würde ich die Sache heute ganz zum Scheitern bringen. Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen sollen. Ich sage: Politik, Hände weg von einer Rechtschreibreform! Sprache ist ein dynamischer Prozess, sie muss wachsen und entstehen.“(Hans Zehetmair: „Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen sollen“. Interview von Stefan Rammer. In: Passauer Neue Presse Nr. 99 vom 30. April 2003)

Welches Chaos die Rechtschreibreform anrichten würde, habe man erst in den neuen Wörterbüchern im Spätsommer 1996 gesehen. Damals habe Zehetmair erwogen, das Ganze zu kippen, aber er habe nicht recht geglaubt, daß er es „im Kreuz“ hätte, das durchzustehen. Zehetmair: „Niemals dürfe die Politik sich anmaßen, hier mit Dekreten einzugreifen. Freimütig räumte er ein, daß Reue über eine Fehlentscheidung erst überzeugend wirke, wenn sie zur ‚tätigen Reue’ wird. Und gibt zu verstehen, daß er ‚mit Rat und Tat’ zu helfen bereit sei, einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden. Denn: ‚Es gibt keine Notwendigkeit, daß das so bleibt.’“ (Hans Krieger: „Akzente, die meine Zeit überdauern“, Minister Hans Zehetmair blickt auf eine 17jährige Amtszeit zurück. In: Bayerische Staatszeitung Nr. 28 vom 11. Juli 2003, S. 13)
vgl. Manfred Riebe: Fauler Kompromiß und tätige Reue, VRS-Forum, 10.11.2003 - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=112

Hans Zehetmair bestätigt damit, daß die Rückkehr der FAZ zur traditionellen Rechtschreibung am 1. August 2000 richtig war. Zehetmair führte damit die Rücknahmeforderungen fort und leitete neue ein.

7. Oktober 2003 - Internationale Schriftsteller fordern Boykott der Rechtschreibreform - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=224

7. Oktober 2003 - Aufruf des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) an Verleger, Journalisten und Schreibberufler zum Jahrestag der „Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform“: „Unterzeichnen Sie die 'Resolution zur Wiederherstellung der bisherigen einheitlichen Rechtschreibung'!“
Die sogenannte Rechtschreibreform ist so schlecht, daß sie von der Mehrheit der Bevölkerung nicht akzeptiert wird: http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=198 -. Das ergab der Volksentscheid in Schleswig-Holstein - http://www.vrs-ev.de/pm270903.php - und das ergeben laufende repräsentative Umfragen: http://www.vrs-ev.de/demoskop.php

Es ist daher kein Wunder, daß Sprachpflegevereine, Literarische Gesellschaften, Bürgerinitiativen / Initiativen von Lehrern, Eltern, Schülern, der Deutsche Elternverein, der Landeselternverband Bayern e. V. und der Mittelfränkische Elternverband e. V. neben vielen anderen Institutionen und Unternehmen, die „Resolution zur Wiederherstellung der bisherigen einheitlichen Rechtschreibung“ unterzeichneten. Es unterzeichneten bisher u.a. die Goethe-Gesellschaft in Weimar, die Brüder-Grimm-Gesellschaft, Bundespräsident a. D. Walter Scheel, Klaus von Dohnanyi, Ulla Hahn, Dieter Thomas Heck, Gertrud Höhler, Professor Naoji Kimura (vor zehn Jahren Präsident der Japanischen Gesellschaft für Germanistik und korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung), Manfred Krug, Günter Kunert, Reiner Kunze, Siegfried Lenz und viele andere Autoren, Medien, Unternehmen, Gesellschaften und Vereine.

Vgl. die VRS-Pressemitteilung vom 7. Oktober 2003 mit dem Aufruf an Verleger, Journalisten und Schreibberufler zum Jahrestag der „Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform“: „Unterzeichnen Sie die 'Resolution zur Wiederherstellung der bisherigen einheitlichen Rechtschreibung'!“ - www.vrs-ev.de/pm071003.php
sowie: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=147

12. November 2003 - Akademien fordern Rückgängigmachen der Rechtschreibreform

Es ist kein Geheimnis, daß die Verantwortlichen für die mißlungene Rechtschreibform nicht glücklich sind über das Ergebnis ihrer Bemühungen. Genau an diesem Punkt setzt nun eine gewichtige neue Initiative an. „Acht (inzwischen zehn) namhafte deutsche Akademien fordern die Kultusminister der Länder und andere zuständige staatliche Vertreter im gesamten deutschsprachigen Raum in einem Brief auf, endlich die Konsequenzen zu ziehen und „Freimut im Umgang mit der eigenen Entscheidung“ zu zeigen. Hinter der eleganten Formulierung verbirgt sich eine unnachgiebige Haltung. Denn mit ihrer ganzen Autorität fordern die Akademie der Künste in Berlin, die Akademie der Wissenschaften in Göttingen, die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur sowie die Akademien für Wissenschaften und ihre künstlerischen Pendants in Sachsen und Bayern: Die Rechtschreibreform muß rückgängig gemacht werden. Denn der Zustand, zu dem sie führte, hat sich längst als unhaltbar erwiesen.“ - „Wer Sprachgefühl besitzt, leidet unter der Reform. Und schlimmer noch: Wer keines besitzt, dem wird der Erwerb erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht. Aber weil man eine Sache nicht nur von ihrem Ergebnis her betrachten sollte, tun die Akademien gut daran, den Reformern Brücken zu bauen. Sich zum „Experimentcharakter“ des Unterfangens zu bekennen, so heißt es in ihrem Brief, bedeute nicht, das Experiment für überflüssig zu erklären. Die Rechtschreibreform werde doch noch sinnvoll gewesen sein, wenn es gelingt, ihre „Ergebnisse im Licht einer fünfjährigen Praxis vorurteilsfrei ins Auge“ zu fassen. Wer dies tut, kann nur eine Revision anstreben, für die es zwei Wege gibt: Rückkehr zu der im Duden von 1991 kodifizierten Orthographie oder aber Übernahme des von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung im vorigen Jahr vorgelegten Kompromißvorschlags (F.A.Z. vom 28. März). Diese vor allem vom Potsdamer Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg entwickelte Reform der Reform wäre zwar nur die zweitbeste Lösung, aber auch mit ihr könnten die Verantwortlichen die von der Akademie gebaute Brücke erhobenen Hauptes überschreiten: Nicht Fehler zu machen, sondern nicht aus ihnen zu lernen, wäre eine Schande.“
(Vgl. Hubert Spiegel: Helden des Rückzugs. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 271 vom 21. November 2003, Seite 37)
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=111

3. Januar 2004 - 175. Geburtstag von Konrad Duden
Anläßlich des 175. Geburtstages von Konrad Duden am Samstag fordert die Sprachzeitung „Deutsche Sprachwelt“ die Rücknahme der 1998 eingeführten Rechtschreibreform. Kultusminister und Medien sollten wieder zu einer einheitlichen Rechtschreibung finden. „Die einheitliche Rechtschreibung ist eine wichtige Voraussetzung für die Ausbildung der Lesekompetenz.“ Durch die Einführung der Rechtschreibreform seien jedoch unterschiedliche Ausprägungen der Reform entstanden. ddp, 03. 01. 2004 – „Kein schöneres Geburtstagsgeschenk könnten wir Konrad Duden machen, als das Rechtschreibchaos zu beenden“, erklärte der Schriftleiter der Zeitung „Deutsche Sprachwelt“, Thomas Paulwitz.
Deutsche Welle, 03. 01. 2004

3. Januar 2004 - Zum 175. Geburtstag von Konrad Duden: Umfrage im Forum der „Rheinpfalz“
Am 26. Januar 2004 ergab diese Umfrage im Forum der „Rheinpfalz“, Ludwigshafen, daß 53 Prozent der 2173 Abstimmenden die Rechtschreibreform rückgängig machen wollen: www.rheinneckarweb.de/regio/brennpunkt/duden/
Ludwigshafen und Mannheim sind nur durch den Rhein getrennt. Im „Sprach-Babylon“ Mannheim ist nicht nur die Duden-Redaktion, sondern sind auch die staatlich finanzierten Reformbetreiber, das „Institut für deutsche Sprache“ (IDS) und die „Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung“, beheimatet. So ist vielleicht zu erklären, daß immerhin 39 Prozent gegen die Rücknahme der Reform stimmten. –
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=234
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=189

7. Januar 2004 - Der Verein „Lebendige deutsche Sprache e.V.“ - www.lebendigesprache.de - fordert: „Alle Deutschlehrer müssen die Umsetzung der Rechtschreibreform sofort stoppen! - Neue deutsche Rechtschreibung ist nicht lernbar!“ - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=233

16. Januar 2004 - Reiner Kunze erhält Preis für Kritik an Rechtschreibreform
Der Schriftsteller Reiner Kunze ist in diesem Jahr einer der beiden Preisträger der Schweizer „Stiftung für Abendländische Besinnung“. Sie zeichnet jährlich zwei Persönlichkeiten aus, welche sich für abendländische Werte eingesetzt haben. Der Preis ist mit je 25 000 Schweizer Franken dotiert. Kunze wird nach Angaben der Stiftung „für seinen Einsatz gegen die Unvernunft der Eingriffe in Sprache und Rechtschreibung“ ausgezeichnet und für seine „ebenso wertvollen wie notwendigen Bemühungen im Umgang mit unserer Sprache und ihrer Schreibweise“. Seine Kritik an der Rechtschreibreform hat Kunze im vergangenen Jahr in seinem Buch „Die Aura der Wörter“ zusammengefaßt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. 01. 2004

28. Januar 2004 - Vierter Bericht der Rechtschreibkommission: Reform der Reform geht weiter
Die Regeln der neuen Rechtschreibung sollen zum Ende der Übergangfrist im Sommer 2005 teilweise erneut geändert werden. Betroffen seien vor allem das Getrennt- und Zusammenschreiben sowie die Groß- und Kleinschreibung, wobei dem Schreibenden künftig größere Freiheit gelassen werde, berichtete Matthias Dräger vom Koordinationsbüro «Wir gegen die Rechtschreibreform» am Mittwoch in St. Goar. Er berief sich auf ein Papier der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung. Zu dem bisher nicht veröffentlichten vierten Bericht der Kommission, der den Reformgegnern vorliegt und dpa zur Verfügung gestellt wurde, wollte die Kultusministerkonferenz am Mittwoch keine Stellungnahme abgeben. [...] Ihr Bericht soll am Donnerstag nächster Woche (5.2.) von der Amtschefskommission «Rechtschreibung» der Kultusministerkonferenz (KMK) beraten werden. dpa, 28. 01.2004

31. Januar 2004 - CDU-NRW fordert Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung

Die CDU in Nordrhein-Westfalen möchte die Rechtschreibreform rückgängig machen. „Die Sprachverwirrung wird immer größer. Jeder schreibt, wie er will. Das Projekt ist nicht zu retten“, sagte der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Bernhard Recker, gestern in Düsseldorf. Er forderte Landesschulministerin Ute Schäfer (SPD) auf, sich auf Bundesebene für eine Rückkehr zu den „bewährten Regeln“ einzusetzen. (General-Anzeiger, Bonn, 31. Januar 2004)

3. Februar 2004 - Aufruf des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) an die Kultusminister zur Sitzung der KMK-Amtschefskommission „Rechtschreibung“ am 5. Februar 2004: „Trennen Sie sich nicht von der Verantwortung, sondern von einem Fehler!“ - http://www.vrs-ev.de/pm030204.php

5. Februar 2004 - Amtschefs der Kultusministerien beschließen Gespräche über Neuregelung

17. Februar 2004 - 50 Rechtsprofessoren fordern Rücknahme der Rechtschreibreform
Mehr als 50 Professoren fordern in einem Appell an die Parlamente in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Rückkehr zur traditionellen Rechtschreibung. Die Rechtschreibreform weise schwerwiegende Mängel auf, die große Zahl offensichtlicher Mißgriffe machten das Reformwerk schlicht unbrauchbar, heißt es in der Petition, die der dpa vorliegt. Die jüngst vorgeschlagenen Änderungen vergrößerten das bereits angerichtete Chaos, heißt es weiter. Die Professoren aus Deutschland und der Schweiz, überwiegend renommierte Rechtswissenschaftler, beklagen gravierende Mängel, die die Einheitlichkeit der deutschen Schriftsprache zerstörten und die Aussagekraft und Ausdrucksvielfalt der Sprache gefährdeten. Zudem würden die neuen Regeln vom überwiegenden Teil der Sprachgemeinschaft nicht akzeptiert. In öffentlichen Publikationen häuften sich Fehler sowie die unterschiedlichsten Schreibweisen. Konsequenz müsse die Rückkehr zur alten Rechtschreibung sein. dpa, 14. 02. 2004
Petition als PDF im Netz: www.deutsche-sprachwelt.de/archiv/Petition_der_50_Wortlaut.pdf
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=279

20. Februar 2004 - Zehn Akademien fordern Eingriff in die Rechtschreibreform
In einem Offenen Brief an die Kultusministerkonferenz haben zehn deutsche Akademien einen sofortigen Eingriff in die Rechtschreibreform gefordert. Insbesondere wenden sie sich in dem am Donnerstag von der Berliner Akademie der Künste der dpa übermittelten Brief dagegen, daß künftig die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung in bestimmten Fällen
die alleinige Zuständigkeit für die in Wörterbüchern niedergelegte deutsche Orthographie übernehmen soll. Dies sei «eine Gefahr für Bestand und Entwicklung der deutschen Schriftsprache». dpa, 20. 02. 2004

21. Februar 2004 - Thüringens Kultusminister: Kritiker integrieren
„Ich bedaure sehr, daß sich entgegen den Erwartungen der Zwischenstaatlichen Kommission zur Umsetzung der Rechtschreibreform kein Rechtschreibfrieden einstellt“, sagte Thüringens Kultusminister Dr. Michael Krapp anläßlich des UNESCO-Tages der Muttersprache (21. Februar) und als erste Reaktion auf den Offenen Brief der Deutschen Akademien an die
Kultusminister der Länder. Es komme nun darauf an, ein geeignetes Verfahren unter der Federführung der Kultusministerkonferenz zu entwickeln. Dabei seien die Kritiker zu integrieren und auch in die Pflicht zu nehmen. Pressemitteilung des Thüringischen Kultusministeriums, 21. 02. 2004

4. März 2004 - Kultusminister entmachten Rechtschreibkommission
Außerdem befaßte sich das Präsidium der Kultusministerkonferenz mit der Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Im Vorfeld der Beratungen hatten die Präsidiumsmitglieder Ministerin Dr. Annette Schavan und Minister Steffen Reiche mit Vertretern der Zwischenstaatlichen Kommission und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ein Gespräch geführt, das in einer konstruktiven Atmosphäre stattfand. Dabei wurde deutlich, daß der 4. Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission auch einen Teil der bisherigen Vorstellungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung aufnimmt. Es wurde vereinbart, daß Vertreter der Zwischenstaatlichen Kommission und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sich in zwei weiteren Gesprächen mit fachlichen Fragen der Neuregelung befassen werden. Es werden weitere Gespräche geführt, wie und in welcher Form die Entwicklung der Rechtschreibung zukünftig begleitet wird. Die Kultusministerkonferenz wird dann im Juni 2004 über die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung beschließen. Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz, 04. 03. 2004

19. März 2004 - Goethe-Institut für Reform der Rechtschreibreform -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=310

20. März 2004 - Ulrike Flach (FDP): Rechtschreibkommission auflösen!
Ulrike Flach (FDP), Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, im Gespräch mit der DSW. Frage: Was soll aus der Rechtschreibkommission werden? Flach: Sie sollte aufgelöst werden. Wir brauchen keinen staatlichen „Wächterrat“ über die deutsche Rechtschreibung. Die Aufgaben der Kommission sollten an die unabhängige Akademie für Sprache und Dichtung übergeben werden. Deutsche Sprachwelt, 20. 03 2004

15. April 2004 - Die Schweizer Monatshefte kehren zurück zu den bewährten Rechtschreibregeln

23. April 2004 - Zum Welttag des Buches fordern Prominente und Hunderte von Institutionen in einer Resolution die Kultusminister dazu auf, die Rechtschreibreform sofort zurückzunehmen.
Erlangen – Zum «Welttag des Buches» am Freitag (23.4.) haben Prominente die Rücknahme der Rechtschreibreform gefordert. Zu den Unterzeichnern der von der Sprachzeitung «Deutsche Sprachwelt» verbreiteten Resolution gehören die Schriftsteller Reiner Kunze und Siegfried Lenz, der Schauspieler Manfred Krug, Altbundespräsident Walter Scheel, der ehemalige Regierungssprecher Peter Boenisch und der ehemalige Erste Bürgermeister von Hamburg, Klaus von Dohnanyi. Sie alle hätten sich der Forderung angeschlossen, die bisherige einheitliche Rechtschreibung wiederherzustellen, teilte die Zeitschrift am Donnerstag in Erlangen mit. dpa, 22. 04. 2004 – Damit wächst der Druck auf die Kultusminister und die von ihnen eingesetzte Rechtschreibkommission weiter.
Er gipfelt in der Forderung von Ulrike Flach (FDP), der Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Bildung, nach Auflösung der Kommission. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. 04. 2004
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=336

27. April 2004 - Rückkehr der „Schweizer Monatshefte“ zur traditionellen Orthographie – http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=182 und
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=112&start=15

3. Mai 2004 - Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Doris Ahnen kündigt die Wiederzulassung bewährter Schreibungen an.

14. Mai 2004 - Rücknahmeappell des PEN-Zentrums –
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=354

19. Mai 2004 - Stolz-Schulbuchverlag fordert Rücknahme der „Rechtschreibreform“ -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=363

25. Mai 2004 - Der Deutsche Elternverein bittet die Kultusminister, die Entscheidung über die „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ noch einmal zu vertagen. Vgl. Deutscher Elternverein contra Bundeselternrat - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=369

1. Juni 2004 - Schweizer Gymnasiallehrer fordern ein Moratorium -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1109#1109

2. Juni 2004 - Deutschlehrer fordern Moratorium bei der Rechtschreibreform –
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=373

2. Juni 2004 - Tagesgespräch zur Rechtschreibreform - Bayerischer Rundfunk

Wird fortgesetzt.
_____________________________________

Vgl. auch Chronik der Rechtschreibreform - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=921#921

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 18. Aug. 2005 17:52, insgesamt 27mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Donnerstag, 13. Mai. 2004 09:32    Titel: Soll die Rechtschreibreform zurückgenommen werden? Antworten mit Zitat

Anzeige
[ganzseitig, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 192 vom 19. August 2000, S. 11, und in Berliner Zeitung, Münchner Merkur, Nordwest-Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt]

Soll die Rechtschreibreform zurückgenommen werden?

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

seit die Frankfurter Allgemeine Zeitung zur bewährten Schreibung zurückgekehrt ist, wird auch anderswo überlegt, ob die Rechtschreibreform zurückgenommen werden soll. Viele Zeitungen haben deshalb Umfragen veröffentlicht oder selbst ihre Leser befragt. Nach einer in der „Woche“ vom 3. August publizierten repräsentativen Umfrage wollen mehr als zwei Drittel der Bürger die Rücknahme der Rechtschreibreform.

Bei einer Internet-Abstimmung von T-Online waren 78,4 % für die Rücknahme, bei einer TED-Umfrage von ProSieben sogar 86 %. Die Rechtschreibreform ist also meilenweit entfernt von jener allgemeinen „Akzeptanz“, die nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig vom Juli 1997 (das bekanntlich vom Bundesverfassungsgericht bestätigt wurde) eine notwendige Voraussetzung für die Einführung der Rechtschreibreform an den Schulen war und ist.

Da jedoch all diese Umfragen und Abstimmungen noch keine sichtbare Wirkung haben (vielleicht weil sie anonym sind), legen wir dieselbe Frage in sechs Zeitungen (Berliner Zeitung, F.A.Z, Münchner Merkur, Nordwest-Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt) möglichst vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern noch einmal zur Abstimmung vor.

Dies ist auch deshalb wichtig, weil die Deutsche Presse-Agentur (dpa) (laut Spiegel 32/2000) erwägt, „je nach Verlauf der Diskussion“ die Zeitungen zu fragen, ob sie zur bisherigen Schreibung zurückwollen. Von den Zeitungen und ihren Lesern hängt es jetzt also ab, ob die Rechtschreibreform gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt werden kann oder nicht.

Bitte nehmen Sie diese vielleicht letzte Gelegenheit wahr, Ihre Meinung über die von oben verordneten Schreibveränderungen noch einmal und gemeinsam mit anderen kundzutun! Unsere Sprache gehört nicht den Kultusministern. Wir alle sind für sie verantwortlich.

Informieren Sie bitte auch Ihre Freunde und Bekannten! Wenn Sie schon einmal gegen die Rechtschreibreform unterschrieben haben, bitte tun Sie es noch einmal. Es muß doch in einer Demokratie möglich sein, daß der Wille der Mehrheit Gehör findet und sich am Ende auch durchsetzt!

Bitte schicken Sie den Abschnitt unten mit einer oder mehreren Unterschriften (wenn möglich auch aus dem Urlaub) an eine der genannten Adressen. Das Ergebnis wird in der Presse bekanntgegeben. Herzlichen Dank im voraus für Ihre Beteiligung!

Gabriele Ahrens geb. Ruta
Prof. Dr. Carsten Ahrens, Elsfleth
Sprecher des Volksbegehrens zur Rechtschreibreform in Niedersachsen

Friedrich Denk, Weilheim i. OB
Initiator der Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform

Matthias Dräger, Lübeck - St. Goar
Sprecher des Volksbegehrens in Schleswig-Holstein

Näheres zum Thema finden Sie auch im Internet: www.rechtschreibreform.com

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Sieben Argumente für die
Rücknahme der Rechtschreibreform


1. Die Rechtschreibreform war von Anfang an „überflüssig wie ein Kropf“ (Prof. Roman Herzog).

2. Die Rechtschreibreform ist inhaltlich völlig mißlungen. Die oft wiederholte Behauptung, die Zahl der Schreibregeln sei von 212 auf 112, die der Kommaregeln von 52 auf 9 verringert worden, hat sich als Propagandatrick herausgestellt. Man hat nur die Zählung verändert. Insgesamt ist die sog. Neuregelung sogar deutlich umfangreicher als die bisherige. Und sie ist komplizierter. Schüler machen nachweislich mehr Fehler. In „reformierten“ Büchern und Tageszeitungen, die bisher nahezu fehlerlos waren, wimmelt es geradezu von Fehlern.

3. Diese sog. Reform ist ein Rückschritt. Sie greift in unsere Sprache ein, eliminiert zahlreiche Wörter und reduziert so die gewachsenen Ausdrucksmöglichkeiten. Neben vermehrter „Getrenntschreibung“ bringt sie mehr Großschreibung und führt zu einer Vielzahl von Orthographien. Das alles gab es schon einmal: im 19. und 18. Jahrhundert. Die Schreibung, die wir alle gelernt haben, ist im Gegensatz dazu modern.

4. Die Rechtschreibreform gefährdet die Einheit unserer Schriftsprache, die sich ein Jahrhundert lang bewährt hat.

5. Die Rechtschreibreform ist eine undemokratische Zwangsmaßnahme. „Hier sind die Parlamente von den Kultusministern vergewaltigt worden.“ (Landtagspräsident Horst Milde (SPD), Nordwest-Zeitung, 01.11.96) Doch auch die Parlamente haben versagt. So hat der Landtag von Schleswig-Holstein den Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform nach nur einem Jahr annulliert.

Gerhard Augst, heute Vorsitzender der Rechtschreibkommission, schrieb schon 1982: „Eine Änderung [der Rechtschreibung] über den Schüler zu erreichen, ist zwar verlockend und wäre, wenn es gelänge, auch am erfolgversprechendsten, aber sie setzt an am schwächsten Glied in der Kette.“

Genau dies ist geschehen: Die Schule wurde zum Nasenring gemacht, an dem die störrische Gesellschaft zu den Schreibveränderungen gezerrt werden soll.

6. Die Rechtschreibreform schadet unseren Kindern. 1995 wurde behauptet, daß dank Rechtschreibreform die Fehlerzahl bei Diktaten bis zu 40 Prozent abnehmen würde. Inzwischen wissen wir durch die Untersuchung von Prof. Harald Marx (Universität Bielefeld), daß sogar Anfänger bei der S-Schreibung signifikant mehr Fehler machen. Noch schlimmer ist, daß die Schüler „Falsches lernen“ müssen, wie Günter Grass in seinem Aufruf betont.

Daß die Rechtschreibreform auch das Lesen erschwert, weil man immer wieder über Schreibungen („die Präsidentin der Skandal umwitterten Anstalt“) stolpert und sich fragt, ob das Neuschreibungen sind oder „nur“ durch sie verursachte Fehler, kommt noch hinzu. Überhaupt wird die Jugend durch die Schreibreform von der Literatur entfremdet; denn fast alle Bücher sind in einer Schreibung gedruckt, die in der Schule als „überholt“ oder gar falsch angestrichen wird.

Wenn aber die Jugendlichen merken, daß sie von der Obrigkeit zu etwas gezwungen werden, was von den besten Schriftstellern und Fachleuten sowie der großen Mehrheit der Bürger bis hin zum Bundespräsidenten mit guten Gründen abgelehnt wird, dann könnten sie an unserer Demokratie zu zweifeln beginnen. Die Rechtschreibreform kann also die Politikverdrossenheit fördern.

7. Die Rücknahme der Schreibreform ist weitaus billiger als ihre Fortführung. Denn die Hauptkosten kommen erst dann auf uns zu, wenn sich die Mehrheit der Firmen und die literarischen Verlage dem Druck beugen. Auch macht jede Änderung der Reform (der in diesen Tagen auf den Markt geworfene 22. Duden enthält schon wieder Änderungen, und auch die Kultusminister haben Änderungen angekündigt, spätestens für 2005) teure Korrekturen in den Schul- und Kinderbüchern nötig. Deshalb ist es in jedem Fall günstiger, zur bewährten Rechtschreibung zurückzukehren.

Was geschieht in den Schulen bei einer Rücknahme der Schreibreform?

Bei einer Rücknahme wird sich das gegenwärtige Durcheinander in der Schreibung bald beruhigen. Die älteren Schüler, die jetzt beide Schreibungen vermischen und dabei ganz neue Fehler machen („dass war daß einzige“), werden schnell wieder das ursprünglich Gelernte anwenden. Die Kleinen aber haben von der Neuschreibung in zwei bis vier Jahren Grundschule nicht einmal 40 Wörter gelernt. Die Rücknahme ist deshalb kein besonderes Problem.

Doch werden die Schüler eines dabei lernen: daß es sich in einer funktionierenden Demokratie lohnt, sich gegen unsinnige Anordnungen zu wehren. Und sie werden sehen, daß es möglich ist, aus einer Sackgasse herauszukommen, und daß die Erwachsenen manchmal doch dazu in der Lage sind, Fehler zuzugeben und zu revidieren.

________________________________________________________

[Kasten links Mitte:]

Günter Grass: Aufruf an die deutschsprachige Presse

Der Literaturnobelpreisträger hat am 6. August folgenden Aufruf an die Presse gerichtet:

„Ich rufe die deutschsprachige Presse auf, dem Beispiel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu folgen und zur bewährten und besseren Rechtschreibung zurückzukehren. Dies entspricht dem längst bekannten und wohlbegründeten Willen der Mehrheit der Bürger, mithin sehr vieler Zeitungsleser. Das Festhalten an einem mißlungenen Reformversuch gegen den entschiedenen Willen der Bevölkerung nimmt - auch wenn dies nicht die Absicht der Verantwortlichen war - doktrinäre Gestalt an und widerspricht unserer mühsam erlernten demokratischen Verhaltensweise. Im übrigen lernen die Kinder infolge dieser Pseudoreform nicht das Leichte, sondern das Falsche.“

Bisher wird dieser Aufruf u.a. unterstützt von folgenden Autoren, Verlegern, Professoren und Künstlern: Ilse Aichinger, Autorin, Wien; Egon Ammann, Verleger, Zürich; H.C. Artmann, Autor, Wien; Wolfgang Balk, Verleger, Deutscher Taschenbuch Verlag; Prof. Dieter Borchmeyer, Germanist, Heidelberg; Prof. Alois Brandstetter, Autor und Germanist, Klagenfurt; Vicco von Bülow (Loriot), Autor; Dr. Klaus von Dohnanyi, Politiker; Milo Dor, Autor, Wien; Prof. Eberhard Dünninger, Germanist, ehem. Präsident der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken; Ota Filip, Autor; Wolfgang Georg Fischer, Autor, Wien; Prof. Dietrich Fischer-Dieskau, Kammersänger; Prof. Horst Fuhrmann, Historiker (1992 bis 1997 Präsident der Bayer. Akademie der Wissenschaften); Gertrud Fussenegger, Autorin, Linz; Ulla Hahn, Autorin; Michael Hamburger, Lyriker und Übersetzer, Middleton, Suffolk; Thomas Hürlimann, Autor, Einsiedeln; Prof. Theodor Ickler, Linguist, Erlangen; Elfriede Jelinek, Autorin, Wien; Walter Kempowski, Autor; Prof. Hans-Matthias Kepplinger, Publizistikwissenschaftler, Mainz; Marie-Thér*se Kerschbaumer, Autorin, Wien; Prof. Helmut Kiesel, Germanist, Heidelberg; Wulf Kirsten, Autor; Gerhard Kofler, Autor, Bozen; Hans Krieger, Journalist (bis 1998: Bayer. Staatszeitung); René Kollo, Kammersänger; Erich Kuby, Journalist; Günter Kunert, Autor; Reiner Kunze, Autor; Siegfried Lenz, Autor; Prof. Peter Lerche, Jurist; Dr. Beatrice von Matt, Kritikerin, Zürich; Prof. Peter von Matt, Germanist, Zürich; Friederike Mayröcker, Autorin, Wien; Helen Meier, Autorin, Mels/Schweiz; Prof. Hans Mommsen, Historiker; Günther Nenning, Publizist, Wien; Prof. Horst H. Munske, Sprachwissenschaftler, Erlangen; Adolf Muschg, Autor, Zürich; Heidi Pataki, Autorin, Wien; Rosa Pock, Autorin, Salzburg; Christoph Ransmayr, Autor, Wien; Marcel Reich-Ranicki, Kritiker; Herbert Rosendorfes Autor; Prof. Werner Ross, Kritiker und Autor; Gerhard Ruiss, Vorsitzender der IG Autoren Österreichs; Albert v. Schirnding, Autor und Kritiker; Prof. Wieland Schmied, Kunsthistoriker (Präsident der Bayer. Akademie der Schönen Künste); Prof. Wulf Segebrecht, Germanist, Bamberg; Jürgen Serke, Publizist; Prof. Kurt Sontheimer, Politologe; Dr. Erica Swales, Germanistin, King‘s College, Cambridge; Prof. Martin Swales, Germanist, University College, London; Prof. Siegfried Unseld, Verleger; Julia Varady, Kammersängerin; Prof. Werner Veith, Sprachwissenschaftler, Mainz; Guntram Vesper, Autor; Ingo F. Walther, Kunstbuchautor; Martin Walser, Autor; Prof. Harald Weinrich, Sprachwissenschaftler, München/Paris; Prof. Jürgen Wilke, Publizistikwissenschaftler, Mainz; Prof. Bernhard Zeller, Germanist, Marbach; Josef Othmar Zöller, ehem. stellv. Direktor des Bayerischen Rundfunks.
________________________________________________________

[Kasten links unten:]

Wer verteidigt noch die Rechtschreibreform?

Die Mitglieder der Rechtschreibkommission, z.B. Gerhard Augst oder Klaus Heller, und das Institut für deutsche Sprache in Mannheim (Leitung: Gerhard Stickel), das diese Kommission beherbergt, verteidigen mit allen Mitteln ihr mißratenes Produkt. Das tun auch die Kultusminister, die es an den Schulen eingeführt haben, und ihre Helfer unter den Lehrern und Eltern, vor allem die Vertreter bestimmter Verbände, deren Sprecher in dieser Frage die Position der Minister und nicht die Interessen ihrer Mitglieder vertreten, die sie wohlweislich nie befragt haben. Sie alle behaupten gegen jede Erfahrung, daß es in den Schulen überhaupt keine Probleme gebe. Proteste von seiten der Lehrer wurden mehrfach unterdrückt; die einzige unabhängige Umfrage unter bayerischen Gymnasiallehrern ergab ein Jahr nach Einführung der neuen Schreibregeln, daß 84 Prozent mit der Neuschreibung unzufrieden waren (Focus 23/1997). Auch die Schulbuch-, Kinderbuch- und Lexikon-Verlage (die schon umgestellt haben) verteidigen die Rechtschreibreform. Schließlich gibt es die Übereifrigen, die vorschnell auf den „Reformzug“ aufgesprungen sind und jetzt nicht zugeben wollen, daß sie sich geirrt haben.
Unabhängige Fachleute, die die Rechtschreibreform verteidigen, sind uns nicht bekannt.
________________________________________________________

[Kasten rechts oben]

Wissenschaftler zur Rechtschreibreform

550 Professoren für Sprach- und Literaturwissenschaft an deutschen und ausländischen Universitäten forderten schon im Mai 1998 die Rücknahme der Rechtschreibreform (inzwischen fordert dies der gesamte Deutsche Hochschulverband mit seinen 17 500 Universitätsprofessoren und -dozenten): „Eine derart fehlerhafte Regelung, die von den bedeutendsten Autoren und der großen Mehrheit der Bevölkerung mit guten Gründen abgelehnt wird und die Einheit der Schriftsprache auf Jahrzehnte zerstören würde, darf keinesfalls für Schulen und Behörden verbindlich gemacht werden.“

Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehörten u.a. die Professoren Heinz Ludwig Arnold (Göttingen), Wilfried Barner (Göttingen), Helmut Berschin (Gießen), Manfred Bierwisch (Berlin), Bernhard Böschenstein (Genf), Peter Eisenberg (Potsdam), Jean Fourquet (Paris), Heinz Friedrich (München), Wolfgang Frühwald (München), Horst Albert Glaser (Essen), Eckhard Heftrich (Münster), Peter Uwe Hohendahl (Ithaca, N.Y.), Walter Höllerer (Berlin), Walter Jens (Tübingen), Joachim Kaiser (München), Wolfgang Kasack (Köln), Friedhelm Kemp (München), Marianne Kesting (Bochum), Helmut Koopmann (Augsburg), Gerhard Köpf (Duisburg), Gustav Korlén (Stockholm), Hans-Henrik Krummacher (Mainz), Hartmut Kugler (Vors. des Deutschen Germanistenverbands, Erlangen), Gert Mattenklott (Berlin), Christoph Perels (Frankfurt/Main), Peter von Polenz (Trier), Lutz Röhrich (Freiburg), Heinz Rölleke (Wuppertal), Ruth Römer (Bielefeld), Jost Schillemeit (Braunschweig), Wendelin Schmidt-Dengler (Wien), Albrecht Schöne (Göttingen), Christian Stetter (Aachen), Ingrid Strohschneider-Kohrs (München), Peter Suchsland (Jena), Gert Ueding (Tübingen) und Jean-Marie Zemb (Paris).
________________________________________________________

[Stimmzettel zum Ausschneiden, rechts unten:]

Soll die Rechtschreibreform zurückgenommen werden?

( ) Ja, ich bin / wir sind für die Rücknahme der Rechtschreibreform
( ) Nein, ich bin / wir sind gegen die Rücknahme
( ) Unentschieden


Vorname, Name Adresse Unterschrift
.............................................................................................................................

Zutreffendes bitte ankreuzen und den Abschnitt mit einer oder mehreren Unterschriften an eine der folgenden Adressen schicken:

Prof. Dr. Carsten Ahrens, Postfach, 26931 Elsfleth
Friedrich Denk, Postfach, 82362 Weilheim
Matthias Dräger, Postfach, 56329 St. Goar
________________________________________________________

Wir suchen Mäzene für unsere Anzeigen. Bitte helfen Sie uns! (Spendenkonto: Initiative zur Rechtschreibreform, Kto. 100 176 002, Raiffeisenbank Berne, BLZ 280 614 10) – V.i.S.d.P.: Prof. Dr. Carsten Ahrens, Bardenfleth 14, 26931 Elsfleth
__________________________________________________________________________

In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 192 vom 19. August 2000, S. 11

Gesamtergebnis: 71 161 Einsendungen, davon stimmten 98,56 Prozent für eine Rücknahme der Reform. Die Ergebnisse der einzelnen Zeitungen finden Sie hier: http://www.vrs-ev.de/demoskop.php#2000
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Die Rückkehr zur alten Rechtschreibung

Zeitungsleser stehen der Rechtschreibreform besonders kritisch gegenüber. Bei einer schriftlichen Abstimmung haben sich jetzt 98,56 Prozent der beteiligten Zeitungsnutzer für die Rückkehr zur bewährten Schreibung ausgesprochen, wie die <b>„Initiative für eine vernünftige Rechtschreibung“</b> am 1. September in Berlin berichtete. Am 19. August veröffentlichte die Initiative in sechs Tageszeitungen einen Coupon mit der Frage: „Soll die Rechtschreibreform zurückgenommen werden?“ Innerhalb von Tagen erhielten die Organisatoren mehr als 70.000 Einsendungen, davon nahezu ausschließlich Ja-Antworten.

Besonders hoch war die Zustimmung unter den beteiligten Lesern der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und der Zeitung „Die Welt“ (jeweils mehr als 99 Prozent). Kaum geringer war die Zustimmung bei den Teilnehmern an der Abstimmung, die die „Süddeutschen Zeitung“ lasen; sie sprachen sich zu 97,06 Prozent für die Wiedereinführung der bewährten Schreibweisen aus. Repräsentativ im Sinne einer Umfrage ist diese Abstimmung nicht, sie soll nach Ansicht der Initiatoren aber als Ansporn für andere Publikationen dienen, dem Beispiel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zu folgen. Daß die Abstimmung eine noch klarere Ablehnung der Rechtschreibreform zutage brachte als alle bisherigen Umfragen, erklärten die Organisatoren mit der Vermutung, Zeitungsleser kennten die neuen Regeln viel besser als Nicht-Zeitungsleser. Sie hätten sich ein Jahr lang ein genaues Bild darüber machen können, welche „Verwirrung eine Hand voll sogenannter Experten“ angerichtet hätten.

FAZ etwa 2. September 2000
www.faz-verlag.de/IN/INtemplates/Verlag/rsf.asp?rub={B9371331-640A-11D4-
B990-009027BA226C}&width=800&height=572&agt=netscape&ver=5&svr=5


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Beitrag: Montag, 17. Mai. 2004 15:37    Titel: PEN-Resolution zur Rücknahme der Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

PEN-Resolution zur Rücknahme der Rechtschreibreform
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Kritik an der Rechtschreibung
PEN-Tagung


dpa - Die Rechtschreibreform ist weiter heftig umstritten. Jetzt fordert die deutsche Sektion des Schriftstellerverbandes PEN die Rücknahme der seit 1998 geltenden Orthografiereform. Auch die vorgenommenen Anpassungen hätten zu keiner wirklichen Reform der Neuregelung geführt, heißt es in einem Beschluss, den die rund 150 Teilnehmer zum Ende ihrer Jahrestagung in Potsdam verabschiedeten.

Der PEN kritisiert weiter, dass sich der Beirat zur deutschen Rechtschreibung als „weitestgehend untaugliches Organ zur Vertretung der professionell Schreibenden erwiesen“ habe. Das Regelwerk soll vom 1. August 2005 an allgemein verbindlich sein.

Kritik übte PEN an der Praxis zahlreicher Verlage, Werke herauszubringen mit dem Hinweis, sie seien „dem modernen Deutsch angepasst und angemessen gekürzt“. „Wir sehen darin einen nicht hinnehmbaren Umgang mit dem literarischen Erbe, der stilistische Mittel und künstlerische Eigenarten der Autoren missachtet und so eine angemessene Rezeption verhindert.“ Das auch von der PISA-Studie offen gelegte unzureichende Lesevermögen dürfe nicht als Vorwand dienen, Texte „mit dem Ziel einer angeblich besseren Verständlichkeit zu manipulieren“. Als Beispiel nannte Präsident Johano Strasser den Dichter Gottfried Keller (1819-1890). Es wäre fatal, dessen besonderen Stil „wegzuglätten“. „Das ist eine Vergewaltigung der Sprache“, sagte Strasser.

Berliner Morgenpost vom 16. Mai 2004
_______________________________

Kritik:

Falsch: Das Regelwerk soll vom 1. August 2005 an allgemein verbindlich sein.
Richtig: Der Neuschrieb ist eben nicht vom 1. August 2005 an allgemeinverbindlich. Vgl. Keine Allgemeinverbindlichkeit der Rechtschreibreform - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=251

Mehr über die PEN-Resolution:
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=354

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


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Beitrag: Freitag, 28. Mai. 2004 10:32    Titel: Die Front gegen die Schlechtschreibreform wächst Antworten mit Zitat

Die Front gegen die Schlechtschreibreform wächst

Der Deutsche Elternverein bittet die Kultusminister, die Entscheidung über die „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“ noch einmal zu vertagen. Vgl.

- Deutscher Elternverein contra Bundeselternrat
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=369

Die Front gegen die Schlechtschreibreform wächst damit weiter:

6. Oktober 1996 - Rund 100 namhafte Schriftsteller fordern auf der Frankfurter Buchmesse den Stopp der Reform. In neu erschienenen Wörterbüchern sorgen Widersprüche für Verwirrung.

- Deutscher Lehrerverband - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=294

- Lehrerinitiativen gegen die Rechtschreibreform, die sich im Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) zusammengeschlossen haben - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=185 -

29. Juli 1997 - Das Verwaltungsgericht Wiesbaden gibt dem Eilantrag eines Vaters gegen den Unterricht nach den neuen Regeln statt. In der Folge entscheiden zahlreiche weitere Verwaltungsgerichte teils für, teils gegen klagende Eltern.

20. Oktober 1997 - Niedersachsen setzt den Unterricht nach den neuen Regeln aus, weil das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die Einführung der Reform ohne Gesetz für rechtswidrig hält.

Januar 1998 - Die Mannheimer Kommission schlägt einige Änderungen vor, um Ungereimtheiten zu beseitigen. Die Kultusminister lehnen ab.

- Mai 1998 - 600 Sprachwissenschaftler protestieren - www.vrs-ev.de/resolutionen.php#professoren

3. Juni 1998 - In Schleswig-Holstein haben Reformgegner über 220.000 Unterschriften gesammelt und so einen Volksentscheid erzwungen.

1. August 1998 - Nordrhein-Westfalen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg führen die neue Rechtschreibung im öffentlichen Dienst ein.

27. September 1998 - Die Wähler von Schleswig-Holstein entscheiden sich bei einer Volksabstimmung mit 56,4 Prozent gegen die neuen Rechtschreibregeln.

10. Mai 1999 - Gegner der Rechtschreibreform starten ein Volksbegehren in Berlin.

16. und 19. Juli 1999: In Mecklenburg-Vorpommern und Bremen werden Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform eingeleitet.

1. August 1999 - Die Rechtschreibreform wird bei den deutschen Nachrichtenagenturen und damit auch im Zeitungswesen verbindlich eingeführt. Über 300 Zeitungen und Zeitschriften, die nicht auf die Reformschreibung umgestellt haben - vgl. www.gutes-deutsch.de - darunter die FAZ und die "Schweizer Monatshefte", die nach einer Erprobungszeit wieder zur traditionellen Orthographie zurückkehrten.

26. Juli 2000 - Ein Jahr nach In-Kraft-Treten der Rechtschreibreform kehrt mit der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« (FAZ) eine der renommiertesten deutschen Tageszeitungen zur alten Rechtschreibung zurück. Schriftsteller begrüßen den Schritt.

1. Oktober 2000 - Der Deutsche Hochschulverband kehrt in seinem gesamten Schriftverkehr sowie mit der Zeitschrift »Forschung & Lehre« ebenfalls zur bisherigen Rechtschreibung zurück.

7. Oktober 2003 - Aufruf des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS:) "Unterzeichnen Sie die 'Resolution zur Wiederherstellung der bisherigen einheitlichen Rechtschreibung'!" - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=198 -.

7. Oktober 2003 - Internationale Schriftsteller fordern Boykott der Rechtschreibreform - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=224

12. November 2003 - Akademien der Wissenschaften fordern Rücknahme der Rechtschreibreform - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=111&highlight=akademie

3. Januar 2004 - 175. Geburtstag von Konrad Duden- Die Sprachzeitung "Deutsche Sprachwelt" fordert die Rücknahme der Rechtschreibreform.
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=189

31. Januar 2004 - NRW-CDU fordert Rückkehr zur alten Rechtschreibung
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=258&highlight=cdu

3. Februar 2004 - Aufruf des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) an die Kultusminister: "Trennen Sie sich nicht von der Verantwortung, sondern von einem Fehler!" - www.vrs-ev.de/pm030204.php

17. Februar 2004 - Petition der Rechtsprofessoren an den Deutschen Bundestag auf Rücknahme der Rechtschreibreform - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=279

19. März 2004 - Goethe-Institut für Reform der Rechtschreibreform -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=310

20. Februar 2004 - Zehn Akademien fordern Eingriff in die Rechtschreibreform
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=111

23. April 2004 - Zum Welttag des Buches fordern Prominente und Hunderte von Institutionen in einer Resolution die Kultusminister dazu auf, die Rechtschreibreform sofort zurückzunehmen. - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=336

27. April 2004 - Rückkehr der "Schweizer Monatshefte" zur traditionellen Orthographie - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=182 und
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=112&start=15

14. Mai 2004 - Rücknahmeappell des PEN-Zentrums -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=354

19. Mai 2004 - Stolz-Schulbuchverlag fordert Rücknahme der "Rechtschreibreform" -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=363

25. Mai 2004 - Der Deutsche Elternverein bittet die Kultusminister, die Entscheidung über die "Neuregelung der deutschen Rechtschreibung" noch einmal zu vertagen. Vgl. Deutscher Elternverein contra Bundeselternrat - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=369


30. Mai 2004 - Petition der Rechtswissenschaftler an den Deutschen Bundestag und die Landtage - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=279

1. Juni 2004 - Schweizer Gymnasiallehrer fordern ein Moratorium -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1109#1109

2. Juni 2004 - Deutschlehrer fordern Moratorium bei der Rechtschreibreform -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=373

2. Juni 2004 - Tagesgespräch zur Rechtschreibreform - Bayerischer Rundfunk
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=277

9. Juni 2004 - Der Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste kehrt zur traditionellen Orthographie zurück - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1171#1171

12. Juni 2004 - Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff fordert Rückkehr zur herkömmlichen Rechtschreibung - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=390
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=394

14. Juni 2004 – Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller will die Mißgeburt „Rechtschreibreform“ abschaffen - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=392

1. Juli 2004 - Rückkehr der Schweizer Monatshefte zur traditionellen Schreibweise - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1338&highlight=#1338

2. Juli 2004 - CDU-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt will traditionelle Orthographie zurück - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1352#1352

8. Juli 2004 - Deutscher Elternverein fordert Rücknahme der Rechtschreibreform - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=369

12. Juli 2004 - Die Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer spricht sich für eine Rücknahme der Rechtschreibreform aus.

6. August 2004 - Die Axel Springer AG und der Spiegel-Verlag erklären, wieder die klassische Rechtschreibung gebrauchen zu wollen. „Die ganz überwiegend positive Resonanz unserer Leserinnen und Leser und die breite öffentliche Debatte zeigen, daß wir mit unserer gemeinsamen Initiative auf dem richtigen Weg sind. (...) Die Erfahrung, daß den Menschen in Deutschland Sprache und Rechtschreibung ganz augenscheinlich nicht gleichgültig sind, bestärkt und motiviert uns“, sagte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG.

7. August 2004 - Die Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern e.V. fordert die Rücknahme der Rechtschreibreform
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=369

12. August 2004 - Der Rheinische Merkur will aus der Rechtschreibreform aussteigen (Nr. 33)

12. August 2004 - Der CDU-Bundestagsabgeordnete Friedbert Pflüger verlangt eine Bundestagsdebatte über die Rückkehr zur traditionellen Orthographie (Nürnberger Zeitung, dpa, 12.08.2004, S. 2)

19. August 2004 - Österreichische Autoren fordern ihre Regierung auf, sich aus der Debatte um die Rechtschreibreform auszuklinken und stattdessen Österreichisch als eigenständige Sprache anzuerkennen (Nürnberger Zeitung vom 19.08.2004, S. 4).

22. August 2004 - Reformkritiker gründen den „Rat für deutsche Rechtschreibung“ (RDR). Die Reformgegner wollen dem Grundsatz Geltung verschaffen, daß die Sprache dem Volk gehört - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1918&highlight=#1918

31. August 2004 - Namhafte deutschsprachige Schriftsteller wie Günter Grass, Martin Walser, Tankred Dorst, Siegfried Lenz und Elfriede Jelinek verlangen eine „völlige Rücknahme der überflüssigen, inhaltlich verfehlten und sehr viel Geld und Arbeitskraft kostenden Rechtschreibreform“. Dies wäre ein wichtiger Beitrag zur demokratischen Kultur, betonen sie („Angriff abwehren“. Ringen um Rechtschreibreform. In: Nürnberger Nachrichten vom 31.08.2004, S. 4).

26. September 2004 - Niedersachsen kündigt den Ausstieg aus der Kultusministerkonferenz an (Sonntagsblitz, Nürnberg).

29. September 2004 - Der Kulturausschuß der CDU/CSU-Bundestagsfraktion verlangt in einem Dringlichkeitsantrag vom Deutschen Bundestag, die Rechtschreibreform zu stoppen (BILD vom 29.09.2004, S. 1).

1. Oktober 2004 - Der Lokalteil von »BILD Nürnberg« erscheint seit 1. Oktober 2004 wieder in bewährter Orthographie.

3. Oktober 2004 - BILD am SONNTAG kehrt am Tag der deutschen Einheit zur traditionellen einheitlichen Orthographie zurück - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2261&highlight=#2261 -.

4. Oktober 2004 - Alle anderen Tageszeitungen der Axel-Springer AG erscheinen wieder in traditioneller einheitlicher Orthographie: Berliner Morgenpost, B.Z., BILD, Elmshorner Nachrichten, EURO am Sonntag, Hamburger Abendblatt, Pinneberger Zeitung, DIE WELT, WELT KOMPAKT usw.
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2300&highlight=#2300

4. Oktober 2004 - Die Harburger Nachrichten stellen um - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2268&highlight=#2268

5. Oktober 2004 - Verlag Klinisches Labor zur Orthographie zurückgekehrt - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2301&highlight=#2301

6. Oktober 2004 - Bundestagsabgeordnete fordern Ende der Rechtschreibreform - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2282&highlight=#2282

7. Oktober 2004 - Grammatisches Telefon steigt bei Reform aus - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2299&highlight=#2299

Zur Erinnerung, es gibt:

- Keine Allgemeinverbindlichkeit der Rechtschreibreform -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=633#633

- Kein Rechtschreibgesetz - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=252
__________________________________________________________

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


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Beitrag: Dienstag, 05. Okt. 2004 21:34    Titel: „Der Widerstand gegen die Rechtschreibreform wächst!“ Antworten mit Zitat

Pressemitteilung zur Mitgliederversammlung
am 31. Oktober 1999 in Warburg (NRW)


Die im folgenden wiedergegebene Presseerklärung wurde unter das Motto gestellt:

„Der Widerstand gegen die Rechtschreibreform wächst!“

„VRS - Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. Vorsitzender: OStR Manfred Riebe. Max-Reger-Straße 99 D-90571 Schwaig bei Nürnberg Tel.: (0911) 50 08 25. Fax: (0911) 50 80 07. manfred.riebe@raytec.de.

Warburg 31. Oktober 1999. Am vergangenen Wochenende fand in Warburg (Nordrhein-Westfalen) eine Mitgliederversammlung des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) statt. Der VRS hat das Ziel, den hohen Entwicklungsstand der deutschen Sprache zu bewahren und sie vor willkürlichen Eingriffen zu schützen.

Der VRS kritisiert das derzeitige Schreibchaos. Trotz der Umstellung der Nachrichtenagenturen auf Neuschrieb erscheinen viele Zeitschriften und nahezu alle Bücher, ausgenommen die Schul- und Jugendbücher, nach wie vor in herkömmlicher Schreibung. Die Tatsache, daß selbst die Nachrichtenagenturen die Neuschreibung nur halbherzig umsetzen und ihr eigenes „abgeschwächtes“ Regelwerk anwenden, ist ein deutliches Zeichen dafür, daß die neuen Regeln nicht brauchbar sind. Inzwischen gibt es viele unterschiedliche Schreibungen: die herkömmliche, die reformierte, die der Nachrichtenagenturen und diverse Hausorthographien von Verlagen; d.h. die Einheitlichkeit der Rechtschreibung wurde zerstört. Das neue Regelwerk vereinfacht das Schreiben nicht, sondern macht es primitiv und komplizierter. Die im Verein tätigen Lehrer stellen fest, daß die Fehlerquote an den Schulen, in den Zeitungen und sogar in den Wörterbüchern zu- statt abnimmt. Die Schüler, Journalisten und Lexikographen sind mit dem künstlichen Regelwerk und den vielen Ausnahmen offenbar überfordert.

Obwohl die Medien suggerieren. daß die Reform „gelaufen“ sei, ist der VRS davon überzeugt. daß sich die Rechtschreibreform auf Grund ihrer Mängel langfristig nicht durchsetzen wird. Viele Deutschlehrer sehen sich genötigt und übernehmen die neuen Regeln nur widerwillig. Fachlehrer lassen es freigestellt, wie ihre Schüler schreiben. Viele Schriftsteller, intelligente Schüler und weit über 80 % der Bevölkerung bleiben bei der klassischen Schreibweise. Sie können sich dabei auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 14. Juli 1998 berufen: „Soweit dieser Regelung rechtliche Verbindlichkeit zukommt, ist diese auf den Bereich der Schulen beschränkt. Personen außerhalb dieses Bereiches sind rechtlich nicht gehalten. die neuen Schreibregeln zu beachten [...] Sie sind vielmehr frei, wie bisher zu schreiben.“ Weiterhin teilte das Bundesministerium des Innern dem VRS am 13. Oktober 1999 mit, daß „weder an Schulen noch in Verwaltungen, [...] Sanktionen an die Anwendung der neuen und alten Rechtschreibung geknüpft sind.“ Damit solle die Bereitschaft gefördert werden, sich mit den neuen Regeln vertraut zu machen. Folglich kann niemand rechtlich gezwungen werden, die neue Schreibung anzuwenden.

Der VRS stellt fest, daß Zeitungen und Verlage zunehmend keine Leserbriefe mehr veröffent1ichen, die sich gegen die Reform richten. Damit verwehren die [Druckmedien] den Bürgern das Grundrecht der freien Meinungsäußerung, die Möglichkeit der sachlichen Aufklärung und die Chance zur Richtigstellung von Verwerfungen. Der Verein sieht das als ein Zeichen von Verunsicherung und Angst.

Der VRS unterzog die Vorgänge in Schleswig-Holstein und Berlin einer kritischen Analyse und beriet das weitere Vorgehen. In Berlin wurden die Bedingungen des Volksbegehens angefochten. In Schleswig-Holstein wurden zwei Verfassungsbeschwerden eingeleitet, und beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte sind zwei Beschwerden gegen die Reform anhängig. In der Hansestadt Bremen und auch in Mecklenburg-Vorpommern sind die nötigen Unterschriften für zwei weitere Volksbegehren gegen die Reform zusammengetragen worden. Der VRS unterstützt diese Initiativen. In Hamburg wurde der Verein 'Rechtschreibreform Stop' gegründet. Derzeit existieren deutschlandweit ca. 50 Vereine und Initiativen gegen die Rechtschreibreform.

Dr. Jürgen Langhans, Pressesprecher und Vorstandsmitglied des VRS.
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Beitrag: Samstag, 09. Okt. 2004 10:17    Titel: Der Bund darf nicht länger schweigen Antworten mit Zitat

Der Bund darf nicht länger schweigen
Fremde Federn

Von Rupert Scholz

Die Rechtschreibreform ist gescheitert. Am grünen Tisch produziert oder diktiert, hat sie der Sprache buchstäblich Gewalt angetan und - folgerichtig - nicht die allseitige Akzeptanz gefunden, deren die Sprache als wichtigstes Mittel gesellschaftlicher Kommunikation bedarf. Und dies schon im sogenannten Erprobungsstadium. Deshalb bedarf es dringend der Revision, zumindest einer grundlegenden Reparatur. Aber wer sorgt dafür? Die Ministerpräsidenten der Länder sind gespalten, die eigentlich verantwortlichen Kultusminister zaudern oder suchen Zeit zu gewinnen, die Bundesregierung äußert sich zwiespältig oder gar nicht -- und für die Apologeten der Rechtschreibreform halten die inzwischen auf der Grundlage der neuen Rechtsprechung ausgebildeten Schulkinder als Ausrede für den begangenen Fehler her. Manche Verteidiger der Rechtschreibreform sprechen sogar davon, daß es doch „nur“ um die Orthographie, also nicht um die Sprache als Ganzes gehe. Dies ist grundfalsch. Denn die Rechtschreibung ist ein wesentlicher, ein grundlegender Teil jeder Sprache und Sprachkultur. Dies leugnet jetzt aber sogar der Vorsitzende der Zwischenstaatlichen Kommission für die Rechtschreibung, Blüml. Die Voraussage fällt nicht schwer, daß auch diese Kommission nichts anderes sein wird als ein Alibiunternehmen. Deshalb ist und bleibt die Politik gefordert.

Wenn man sich nicht rasch auf eine Rücknahme oder Reparatur der neuen Rechtschreibung einigt, dann droht ein Verfassungsproblem. In seiner Entscheidung vom 14. Juli 1998 hatte das Bundesverfassungsgericht die Rechtschreibreform allerdings - noch - nicht beanstandet. Damals ging es nur um die Frage, ob die schulische Umsetzung einer neuen Rechtschreibung der Gesetzesform bedarf. Dies hat das Bundesverfassungsgericht verneint. Aber es hat klare Maßstäbe für eine rechtmäßige Änderung der Rechtschreibung benannt. So hat das Bundesverfassungsgericht in aller Deutlichkeit festgestellt, daß „der Staat die Sprache nicht beliebig regeln kann“, daß „regulierende Eingriffe“ ihm, dem Staat, in der Regel oder grundsätzlich nur dann erlaubt sind, wenn es darum geht, „Vereinfachungen“ vorzunehmen oder „Widersprüche im Schreibusus und Zweifel an der richtigen Schreibung zu beseitigen“. Ebendiesen Maßstäben wird die Rechtschreibreform jedoch nicht gerecht. Sie verändert die Sprache, sie läßt diese sogar in ihrer bisherigen Mannigfaltigkeit verkümmern. Dies hat mit „Vereinfachung“ oder „Beseitigung von Widersprüchen oder Zweifeln“ nichts mehr zu tun. Dies ist vielmehr pure Willkür, geht an der Pflege gegebener Sprachkultur vorbei und ist damit - in den Worten des Bundesverfassungsgerichts - „beliebig“ und also verfassungswidrig. Deshalb fordert auch die Verfassung - und hier vor allem die Grundrechte von Schülern wie Eltern - die rasche Revision.

Zuständig hierfür sind zunächst die Länder: Sie sind für die schulische Ausbildung verantwortlich. Aber auch der Bund ist gefordert, stellt die Sprache doch als Grundelement nationaler Identität einen Grundtatbestand von gesamtstaatlicher Bedeutung dar. Einen verfahrensrechtlich tragfähigen Weg zur Lösung weist die Regelung des Artikels 91 b Grundgesetz, auf die auch das Bundesverfassungsgericht in seiner genannten Entscheidung hingewiesen hat.

Danach fällt der Komplex der „Bildungsplanung“, zu der naturgemäß die Pflege von Sprache und Rechtschreibung gehört, in die gemeinschaftliche Verantwortung von Bund und Ländern. Die Pflege der Rechtschreibung stellt sich also als Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern dar, weshalb die Bundesregierung nicht länger schweigen darf. Abgesehen davon, daß die Rechtschreibreform auch einen außenpolitischen Regelungsgegenstand im Verhältnis zu den anderen deutschsprachigen Ländern darstellt, muß die Bundesregierung sich ihrer gesamtstaatlichen Verantwortung für das aufgetretene Problem besinnen. Bundesregierung und Länder sind deshalb aufgefordert, die Rechtschreibreform umgehend im Wege einer Vereinbarung gemäß Artikel 91 b Grundgesetz zurückzunehmen oder von Grund auf neu zu konzipieren. Zunächst sind jedoch die Länder selbst gefordert. Die Kultusminister stehen nicht nur vor einem sprachkulturellen Scherbenhaufen, sondern auch vor dem drohenden Verdikt eines evidenten Verfassungsverstoßes.

Der Verfasser lehrt Verfassungsrecht und war Bundesminister der Verteidigung.

Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 235 vom 8. Oktober 2004, S. 10
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Beitrag: Samstag, 09. Okt. 2004 16:29    Titel: Der Widerstand gegen die Rechtschreibreform wächst Antworten mit Zitat

Der Widerstand gegen die Rechtschreibreform wächst

Die Nichtakzeptanz der Reform

Die neuen Regeln werden bereits seit Herbst 1996 in den Schulen gelehrt. Auf die Schreibungen anderer hat sich die Umstellung bislang aber kaum ausgewirkt. Nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach halten sich nur 13 % der Bevölkerung an die neuen Regeln; 64 % sehen keinen Grund, auf die neuen Schreibungen umzusteigen (o. V. 2000). Die Frankfurter Allgemeine Zeitung kehrte zur bisherigen Schreibweise zurück. Ihr folgten jetzt die Zeitungen des Springer-Konzerns.

Auf Grund dessen und auch vieler anderer repräsentativer Umfragen, der zahlreichen Volksinitiativen, Volksbegehren und Gerichtsverfahren gegen die Rechtschreibreform und vor allem des Volksentscheides in Schleswig-Holstein vom 27. September 1998 kann man schließen, daß die der Schule aufgezwungene Rechtschreibreform die von den Reformern und Kultusministern unterstellte Akzeptanz nicht besitzt und daher nicht selbstdurchsetzend, sondern selbstboykottierend und wegen ihrer Mängel selbstzerstörend ist, so daß keine Konvention zustandekommen kann. Besonders auch die Umkehr der Zeitungen und die Tatsache, daß etliche Medien dem Beispiel der FAZ folgten und daß viele Zeitungen und Zeitschriften erst gar nicht auf den Neuschrieb umstellten (vgl. die Liste der reformfreien Zeitungen und Zeitschriften: www.Gutes-Deutsch.de/), beweisen ebenfalls die Nichtakzeptanz der Reform.

Desinformationskampagnen der Reformer und Kultusminister

Wegen der Nichtakzeptanz der Reform üben Reformer und Kultusminister auf Lehrer, Eltern und Schüler einen undemokratischen, bürokratischen und psychischen Anpassungsdruck aus:

1. Die Reform wurde am Gesetzgeber vorbei überfallartig bereits 1996 per Kultusministererlaß eingeführt, obwohl als Einführungstermin der 1. August 1998 festgelegt war.
2. Die Kultusminister üben Mobbing auf die Lehrer und Rechtschreibreformkritiker aus, sie seien aus einem Tiefschlaf erwacht. Sie werden z.B. als Ewiggestrige diffamiert.
3. Als die Bürger sich per Volksentscheid am 27. September 1998 gegen die Rechtschreibreform aussprechen, hebt das Kieler Parlament diese Entscheidung auf.
4. Die Nachrichtenagenturen und viele Zeitungen stellen entgegen dem Volkswillen und trotz der bekannten Mängel auf den Neuschrieb um.
5. Die Reformer und Kultusminister behaupten wahrheitswidrig, die Einführung der neuen Rechtschreibung bereite keine Probleme, führe zu einer Vereinfachung und es gebe nun weniger Fehler.
6. Die Kultusministerien üben psychischen Druck auf Schüler und Eltern aus, indem sie die Lehrer anweisen, die zulässige bisherige Schreibweise als „überholt“ anzustreichen.
7. Die Kultusministerien bezeichnen die Schulorthographie als „amtliche Regelung“, um den falschen Eindruck der Allgemeinverbindlichkeit der Reform hervorzurufen.
8. Der Duden (und Teile der reformbefürwortenden Presse) greift zu einem Täuschungsmanöver und behauptet nötigend: „ab August 2005 werden die neuen Regeln und Schreibungen allein verbindlich sein“. Auch durch diese Lüge soll ein psychischer Anpassungsdruck ausgeübt werden, um eine schnelle Gleichschaltung auf den Neuschrieb zu erreichen.

Widerstand und Proteste gegen die Lügen der Reformer und Kultusminister wachsen

Die Zeit arbeitet für die Reformkritiker. Die Kultusminister vertrauten auf die Macht des Faktischen. Das tun auch die Reformgegner.

1. Die Beliebigkeitsschreibung zeigt die Zerstörung der Einheitlichkeit der Rechtschreibung.
2. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr können die Reformkritiker die Bevölkerung über die Mängel der Rechtschreibreform, die Zerstörung der Einheitlichkeit der Rechtschreibung, die undemokratische Einführung, die hohen Kosten und die Lügen der Reformer und Kultusminister aufklären.
3. Je mehr Menschen gezwungen werden, die neue Beliebigkeitsschreibung anzuwenden, desto mehr erfahren sie selber, welch ein Unsinn ihnen aufgezwungen werden soll und desto mehr werden der aktive und passive Widerstand und die Proteste wachsen.
4. Je mehr Zeit vergeht, desto stärker wird das Internet genutzt, um öffentlich gegen die Rechtschreibreform zu protestieren, unabhängig von der Zensur durch die Medien.

„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)
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Manfred Riebe



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Beitrag: Samstag, 16. Okt. 2004 14:19    Titel: „Ist dies schon Tollheit, so hat es doch Methode“ Antworten mit Zitat

„Ist dies schon Tollheit, so hat es doch Methode“
______________________________________

Datum: Samstag, 16 Okt 2004 10:38:48
Von: Ruth Salber-Buchmüller <Muellerbuch@web.de>
An: manfred@riebe.de
Betreff: Fragen über Fragen

Lieber Herr Riebe,

da wird seit Tagen seitenlang im Forum von RSR-com über Adverbien und Grammatik diskutiert. Schön und gut, aber, wenn mein Haus brennt, gebe ich mich ja auch nicht daran, noch eben mein Schnitzel fertigzubraten, oder meinen Strumpf zu Ende zu stricken, oder staubzuputzen, ehe ich die Feuerwehr rufe. Ich finde, diese Forumsteilnehmer sollten ihre Zeit konstruktiver einsetzen.

Unter der Überschrift: „Ist dies schon Tollheit, so hat es doch Methode“, frage ich mich: Was ist bloß de facto geschehen mit dem SPIEGEL, der SZ, dem RM? Wer hat die „Bauchschusssalven“ abgeschossen? Das muß doch herauszufinden sein. Im übrigen ist es doch klar, daß die vermeintlichen Änderungen sowieso erst in allerletzter Minute vor dem 1.8.2005 auf den Tisch des Hauses kommen, damit keiner mehr die Möglichkeit hat, dagegenzusetzen.

Denkt keiner daran, was dieser Moloch von „Rat“ dem Volk kostet? Ich habe soeben die Seiten der Academie francaise gelesen. Das ist Stil, das ist Kultur. Ich kann nur sagen: bejammernswertes Deutschland.

Einen freundlichen Wochenendgruß
Ruth Salber
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Manfred Riebe



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Beitrag: Mittwoch, 29. Dez. 2004 20:50    Titel: Verband Junger Journalisten begrüßt Rücknahme der „Rechtschr Antworten mit Zitat

Danke! - VJJ begrüßt Rücknahme der „Rechtschreibreform“ bei Spiegel und Springer

Berlin, 7. August 2004 – „Durch die Gesetzwerdung der ‚Rechtschreibreform’ ist in Deutschland das Sprachchaos ausgebrochen“, erklärte Jörg Wachsmuth, Stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Junger Journalisten Berlin-Brandenburg. Der VJJ begrüßt deswegen die Entscheidung des Axel-Springer- sowie des Spiegel-Verlages, künftig wieder auf die Regeln und Schreibweisen der klassischen Rechtschreibung zurückzugreifen.

Neben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die bereits nach kurzer Zeit wieder zu den klassischen Regeln zurückgekehrt war, haben viele namhafte Autoren von Anbeginn an auf die neuen Rechtschreibregeln verzichtet.

„Eltern, die schon mit einer Rechtschreibung Kummer haben, sind durch die zweite Schreibform oft schlicht überfordert“, so Wachsmuth weiter. „Und zahlreiche Schüler in Deutschland, die das Lesen noch zu ihren Hobbys zählen, werden zwangsweise mit Literatur versorgt, deren Inhalte älter sind als das vor sechs Jahren eingeführte Regelwerk. Die Benutzung des so Erlernten führt dann durch die „Rechtschreibreform“ zwangsläufig zu Fehlern in der Schule.“

Der Verband Junger Journalisten vertritt die Auffassung, daß es prinzipiell erst einmal nicht verkehrt sein kann, Wörter und Satzgebilde in einer Schreibweise zu formulieren, die den Leser in die Lage versetzen, das geschriebene Wort und den Satzkontext auch zu verstehen.

Wenn es allgemeinverbindliche Regeln gibt, so sollten diese durch die Anwendung der Sprache in Wort und Schrift gebildet werden - und nicht durch am grünen Tisch gebildete, zentralistisch auferlegte „Reformen“. Stellt sich heraus, daß Änderungen über einen bestimmten Zeitraum nicht die nötige Akzeptanz erreichen, sollte man sich von ihnen schnell wieder lösen.

„Auch die jüngste Forsa-Umfrage zeigt deutlich: Diese Reform wird im Volke weder verstanden noch gewollt“, so Wachsmuth. „Der verwirrten Beliebigkeit der letzten Jahre muß wieder ein klares Regelwerk entgegengesetzt werden - auch wenn es mühselig ist“.

Der Verband Junger Journalisten fordert die Kultusminister der Länder auf, die „Rechtsschreibreform“ unverzüglich zurückzunehmen.

Der Verband Junger Journalisten Berlin-Brandenburg (VJJ) e.V. wurde 1984 in Berlin gegründet. Dem VJJ gehören rund 1.500 Mitglieder aus ganz Deutschland an, die meisten in der Region Berlin-Brandenburg. Einen Schwerpunkt der Verbandsarbeit bildet die Förderung des journalistischen Nachwuchses.

Pressemitteilung vom 7.8.2004 als PDF-Dokument: http://www.vjj.de/pdf/pr-040807.pdf

Kontakt: Verband Junger Journalisten Berlin-Brandenburg (VJJ) e.V.
Knesebeckstraße 76 - 10623 Berlin - www.vjj.de
Telefon 030 / 8859 79-0 - Telefax 030 / 8859 79-99 - presse@vjj.de
Ansprechpartner: Björn Hensel (Mitglied des Vorstandes)
www.vjj.de/news/news.php?news_ID=81
_________________________________________________________

Anmerkungen:

Falsch ist: „Durch die Gesetzwerdung der ‚Rechtschreibreform’ ist in Deutschland das Sprachchaos ausgebrochen“, erklärte Jörg Wachsmuth, Stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Junger Journalisten Berlin-Brandenburg.

Richtig ist: Es gibt kein Rechtschreibgesetz -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=252 - und damit auch keine Allgemeinverbindlichkeit - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=251 -.

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 08. Feb. 2005 13:46    Titel: „Deutschland kehrt zurück“ Antworten mit Zitat

„Deutschland kehrt zurück“
[eine neue Netzseite]

Herzlich willkommen

Deutschland kehrt zurück - nämlich zur klassischen Rechtschreibung, die sich über mehr als 100 Jahre bewährt hat. Die im Jahre 1998 eingeführte Rechtschreibreform ist aufgrund erheblicher konzeptioneller Mängel gescheitert, und bereits im Jahr 2000 beendete die Frankfurter Allgemeine Zeitung als erstes großes Printmedium das Experiment Rechtschreibreform. Die Diskussion im Sommer 2004 tat ihr übriges, woraufhin bei weiteren bedeutenden Medien die Rückkehr zur klassischen Schreibweise beschlossen wurde.

Laut einer Allensbach-Umfrage im September 2004 hat die Welle der Rückkehrer auch viele Privatpersonen zur Entscheidung veranlaßt, wieder die klassischen Schreibregeln anzuwenden. Lediglich ein Viertel der Befragten wollte bei der reformierten Schreibung bleiben und nur 11 Prozent waren Befürworter der Reform.

Menschen, die zur klassischen Rechtschreibung zurückkehren, sind keineswegs konservativ. Sie tun es aus Verantwortung für unsere Sprachgemeinschaft und weil ihnen ihr Sprachgefühl zeigt, welche Schreibung der anderen überlegen ist. Michael Klett, Leiter einer der größten Schulbuchverlage Deutschlands, spricht von „kultureller und pädagogischer Verantwortung“ .

Auf dieser Seite finden Sie Informationen über den Stand der Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung in Deutschland. Wir versuchen, diejenigen Medien, Institutionen u.ä. aufzulisten, die wieder die klassische deutsche Rechtschreibung verwenden oder niemals eine andere Schreibweise praktizierten. Außerdem erhalten Sie Informationen über das Scheitern der Rechtschreibreform und viele Argumente, auch selbst wieder zur klassischen Rechtschreibung zurückzukehren.

Uwe Schlenther, Böheimstr. 97, 70199 Stuttgart, hat diese neue Netzseite eingerichtet.
mail@deutschland-kehrt-zurueck.de
www.deutschland-kehrt-zurueck.de/
www.schlenther.de/
www.lernen-heute.de/
http://privat.uwe-schlenther.de/
_____________________________________________

Anmerkungen:

In der Rubrik „Wer kehrt zurück? - Prominente“ ist auch meine Wenigkeit aufgeführt. Gegen meine Aufnahme als neues Mitglied in den Klub der Prominenten will ich nichts einwenden. :-))
29.03.2005: Meine Wenigkeit ist nicht mehr aufgeführt. Das hängt mit dem Streit in Wikipedia um meine Person zusammen. „Von der Parteien Gunst und Haß verwirrt.“

Der Titel „Deutschland kehrt zurück“ und „Wer kehrt zurück?“ trifft nicht zu; denn die aufgeführten Prominenten und die meisten Medien und Institutionen sind bei der traditionellen Orthographie geblieben. Es gibt ja kein Rechtschreibgesetz. Siehe:

- Kein Rechtschreibgesetz - www.vrs-ev.de/forum/viewforum.php?f=19

- Volksentscheid in Schleswig-Holstein - www.vrs-ev.de/pm270903.php -.

Auch aus den demoskopischen Untersuchungen geht eindeutig hervor, daß die Deutschen mit großer Mehrheit die Reform ablehnen und bei der traditionellen Orthographie geblieben sind. Siehe

- Demoskopische Untersuchungen - www.vrs-ev.de/demoskop.php
- Umfragen zur Rechtschreibreform - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=371

Zurückgekehrt sind nur wenige Medien, darunter am 1. August 2000 die FAZ und im Oktober 2004 der Springer-Konzern. Der SPIEGEL und die Süddeutsche Zeitung hatten ihre Rückkehr zwar am 6. August 2004 angekündigt und hatten dann aber vermutlich Angst vor der eigenen Courage. Auf Grund der Gleichschaltung traut man sich nicht, aus der Reihe zu tanzen. Siehe

- „Die FAZ allein auf weiter Flur?“ - www.vrs-ev.de/pm130903.php -.
- SPIEGEL-Hausmitteilung vom 9. August 2004 - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1856#1856
- Rückkehr zur ursprünglichen Schreibung bei Springer AG - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=474

Was noch auffällt:

- Michael Klett, Leiter einer der größten Schulbuchverlage Deutschlands, spricht von „kultureller und pädagogischer Verantwortung“.

· „Verlag Klett-Cotta, Stuttgart (hat mit einigen Ausnahmen von Autoren, die ausdrücklich darauf bestanden haben, nie in der neuen Rechtschreibung gedruckt)
________________________________________

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 18. Aug. 2005 17:57, insgesamt 2mal bearbeitet
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