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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Donnerstag, 15. Jan. 2004 12:25 Titel: Der Rechtschreibreformer Günther Drosdowski |
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Das Urteil des Duden-Chefs Drosdowski über die Rechtschreibreformer: „ein Rüpelstück schon allein die Besetzung“
Einer der Rechtschreibreformer war der Leiter der Dudenredaktion, Professor Günther Drosdowski, Mannheim. In einem Nachruf in der FAZ vom 16. Dezember 2000 trauerten Vorstand und Belegschaft des Verlags Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG um diesen Mann und stellen ihn nach vielen Ehrungen als herausragenden Lexikographen, anerkannten Sprachwissenschaftler und engagierten Redaktionsleiter dar, dem Hochachtung und großer Dank über den Tod hinaus gebühre. Herausragend sollte man einen Mann nur nennen dürfen, wenn man gewillt ist, seinem eigentlichen Anliegen auch über den Tod hinaus die nötige Anerkennung zuteil werden zu lassen. Den Worten sollten daher Taten folgen.
Günther Drosdowski hatte einen handschriftlichen Brief an Professor Theodor Ickler geschrieben. Er sollte als sein Vermächtnis und als zeithistorisches Dokument faksimiliert allen Zeitungen zur Verfügung gestellt werden. Professor Ickler schrieb dazu:
Ein Jahr nach dem Tode des früheren Dudenchefs Günther Drosdowski scheint mir die Zeit gekommen, seinen handschriftlichen Brief an mich der Öffentlichkeit in voller Länge zugänglich zu machen. Es handelt sich meiner Ansicht nach um ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument, das für ein volles Verständnis der Rechtschreibreform unentbehrlich ist. Die Abschrift ist buchstabengetreu und vollständig.
Theodor Ickler, 12. März 2002
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Mannheim, 10. November 1996
Lieber Herr Ickler,
entschuldigen Sie bitte, daß ich erst heute dazu komme, Ihnen zu schreiben und mich für Ihre Post zu bedanken, aber mein 70. Geburtstag zwang mich, aus Mannheim zu flüchten.
Auf Zypern, der Insel der Aphrodite, hatte ich mich verkrochen, um Altersplissierungen zu mildern und meinen Gram über die Rechtschreibreform und das Gerangel um den neuen Duden zu vergessen. Ich bin zwar nicht schön wie Aphrodite dem Meer entstiegen, aber immerhin gut erholt und mit mehr Abstand zu den Dingen nach Mannheim zurückgekehrt.
Über die unselige Rechtschreibreform noch Worte zu verlieren lohnt sich aus meiner Sicht fast nicht, peinlich auch, daß die Schriftsteller jetzt erst aus ihrem Dornröschenschlaf aufgewacht sind. Mir erlegten Anweisungen der Kultusministerien und die Verlagsräson auf, daß ich die Reform mit trage, aber es ist nicht meine Reform. Ich habe mich mit meinen Vorstellungen von einer vernünftigen Neuregelung nicht durchsetzen können, bin immer überstimmt worden – in der Rechtschreibkommission und in den Arbeitsgruppen herrschten mafiaähnliche Zustände. Einige Reformer hatten von der Verschriftung der Sprache und der Funktion der Rechtschreibung für die Sprachgemeinschaft keine Ahnung, von der Grammatik, ohne die es bei Regelungen der Orthographie nun einmal nicht geht, sowieso nicht. Sie mißbrauchten die Reform schamlos, um sich Ansehen im Fach und in der Öffentlichkeit zu verschaffen, Eitelkeiten zu befriedigen und mit orthographischen Publikationen Geld zu verdienen. Selten habe ich erlebt, daß Menschen sich so ungeniert ausziehen und ihre fachlichen und charakterlichen Defizite zur Schau stellen. Es ist schon ein Trauerspiel, daß die Sprachgemeinschaft jetzt ausbaden muß, was sich Zabel, Schaeder, Heller und andere ausgedacht haben.
Ich selbst habe natürlich auch den Duden mit der Bertelsmann-Rechtschreibung verglichen und stimme mit Ihnen weitestgehend überein. Auch wenn ich die „Duden-Brille“ abnehme, bin ich fest davon überzeugt, daß die Dudenredaktion die Neuregelung besser umgesetzt hat. Daß sie nicht alles optimal gelöst hat, daran gibt es keinen Zweifel, liegt aber auch daran, daß einige Regelungen unglücklich oder sogar idiotisch sind. In der letzten Sitzung des Wissenschaftlichen Rates der Dudenredaktion habe ich veranlaßt, daß alle Vergleiche und Besprechungen kritisch ausgewertet und Verbesserungsmöglichkeiten bedacht werden. Wie Änderungen dann eingebracht werden, steht allerdings offen, schon jetzt bestürmen einige Reformer die Dudenredaktion, bloß keine Korrekturen vorzunehmen, sondern abzuwarten, was die internationale Kommission vom nächsten Jahr an tut.
Von dieser Kommission stehen uns ja sicherlich auch noch Burlesken ins Haus, ein Rüpelstück schon allein die Besetzung: Diejenigen, die ihre Spielwiese erhalten wollen, schließen diejenigen, die etwas von der Sache verstehen und Kritik üben, aus, und Kultusministerien drängen auf Quotenregelung! Wundert es Sie da, daß ich des Treibens müde bin?
Herzlich grüßt Sie
Ihr Günther Drosdowski
www.deutsche-sprachwelt.de/archiv/drosdowski.shtml
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 15. Sep. 2004 09:53 Titel: Drosdowski über Methoden der Gleichschaltung |
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Drosdowski über Methoden der Gleichschaltung
Mafiaähnliche Verhältnisse II
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(Prof. Korlén, der Nestor der schwedischen Germanistik, hat mich ermächtigt, den folgenden Briefauszug vorab bekannt zu machen. Theodor Ickler, 11.1.2003)
Prof. Dr. Günther Drosdowski an Prof. Dr. Gustav Korlén am 3. Juni 1997 (Auszug):
„Ich bin, wie Sie vermutlich wissen, Mitglied in mehreren Gremien, aber weder in der Göttinger Akademie der Wissenschaften noch in der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung, weder im Beirat des DIN [Deutschen Instituts für Normung, MR] noch im Gesamtvorstand der GfdS [Gesellschaft für deutsche Sprache, Wiesbaden, MR] oder in einer anderen Kommission habe ich jemals eine so miserable und ineffiziente Zusammenarbeit und solche Unerquicklichkeiten erlebt wie in der Kommission für Rechtschreibfragen des IDS [Institut für deutsche Sprache, Mannheim, MR]. Mit allen nur denkbaren Mitteln und Tricks hat man mich (übrigens auch Bernhard Weisgerber und andere Kommissionsmitglieder) zu isolieren und von der Mitarbeit auszuschließen versucht: Herr Nerius [d.i. der Rechtschreibreformer Professor Dieter Nerius, Universität Rostock, 1974-1990 Leiter der Forschungsgruppe Orthographie an der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin, MR] (mußte seine Einladung an mich zu einem Arbeitsgespräch in Rostock auf Intervention der IdS-Kommission (Mentrup) [d.i. der Rechtschreibreformer Wolfgang Mentrup, MR] rückgängig machen, auch gegen meine Teilnahme an der Orthographietagung in Rorschach ist von der IdS-Kommission (Mentrup) bei den zuständigen Schweizer Stellen interveniert worden, und auch von dem in Wien 1994 eingesetzten Redaktionskomitee für die Erarbeitung der endgültigen Fassung des Regelwerks und des Wörterverzeichnisses hat man mich fernzuhalten versucht, obwohl niemand außer mir über Erfahrungen in der Festlegung von Schreibweisen nach amtlichen Regeln und redaktionelle Routinen verfügte. Erst über die Schweizer Delegation bin ich dann doch noch in das Redaktionskomitee aufgenommen worden, wurde dann allerdings in geradezu skandalöser Weise von Herrn Heller [d.i. der Rechtschreibreformer Dr. Klaus Heller vom IDS, 1974-1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Orthographie im Zentralinstitut für Sprachwissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR zu Berlin, MR] in meiner Arbeit behindert: Herr Heller hat mich nicht ordnungsgemäß mit allen Unterlagen für die Sitzungen versorgt, er hat meine Stellungnahmen und Listen mit Korrekturen (das Regelwerk enthielt Versehen und Widersprüche, und das Wörterverzeichnis wimmelte nur so von Fehlern) gegen meinen ausdrücklichen Wunsch nicht abgelichtet und an die Mitglieder des Redaktionskomitees verteilt, er hat es noch nicht einmal für nötig gehalten, mich über den späteren Beginn von Sitzungen zu informieren, so daß ich in den Gängen des IdS [in Mannheim] meine Zeit vertrödeln mußte. Herrn Stickel [d.i. Prof. Gerhard Stickel, der Direktor des IDS, MR] waren diese Dinge aus Schreiben von mir oder aus Sitzungen, an denen er vorübergehend teilnahm, vertraut (Frau Ministerialrätin Lipowsky [d.i. Helene Lipowsky, Kultusministerium Rheinland-Pfalz, Mitglied der ersten Rechtschreibkommission, MR]) hat sich bei ihm über die miserable Vorbereitung und ineffiziente Arbeit beschwert) - geändert hat sich bis zuletzt nichts.“
http://www.rechtschreibreform.com/Perlen/KraftBank/KraftBank.pl?SatJan1114:33:25CET2003
http://forschungsgruppe.free.fr/korlen1.htm
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Ich füge einige erläuternde Kommentare von Professor Theodor Ickler aus www.rechtschreibreform.com/ hinzu:
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Leute
Wolfgang Mentrup ist ein Mitarbeiter des Instituts für Deutsche Sprache, und das ist das Propagandazentrum der Reform. Dort sitzen auch gute Grammatiker, die sehr brauchbare Arbeit leisten, aber leider hat es [das IDS] eben auch zu dieser Reform beigetragen. Mentrup hat viele Jahre lang die Hauptarbeit geleistet, die dann zur Reform führte. Er ist immer sehr für die Kleinschreibung gewesen, hat auch Bücher bei Duden geschrieben. Seine Vorarbeiten sind viel besser als die Reform selbst. Er ist übrigens mit dem Journalisten Dieter E. Zimmer befreundet, der die „ZEITSchreibung“ erfunden hat, eine Reform der Reform, sehr seltsam. [...]
Theodor Ickler, 08.08.2001 16.21
http://www.rechtschreibreform.de/Forum/newreply.php?action=newreply&postid=9402
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Als im Herbst 1995 einige Politiker, darunter der bayerische Kultusminister [Hans] Zehetmair und der Ministerpräsident [Dr. Edmund] Stoiber, ihr Mißfallen an dem beschlossenen Regelwerk bekundeten, mußten sie sich von dem Journalisten Hermann Unterstöger fragen lassen „Auch schon wach?“ (SZ 28.10.1995) Unterstöger schrieb u.a.:
„Was haben die Herrschaften eigentlich getrieben all die Jahre, während derer die Rechtschreibreform mit einem öffentlichen Echo sondergleichen ins Werk gesetzt wurde? (...)Vor sieben Jahren, im September 1988, wurde der Reformvorschlag präsentiert, 236 Seiten dick und 700 Gramm schwer - doch weit und breit kein Stoiber, der sich damals unserer Befindlichkeit angenommen hätte.“
In Wirklichkeit war der Entwurf von 1988 ein ganz anderer als der von 1995, und daß „die“ Rechtschreibreform all die Jahre über „ins Werk gesetzt“ worden sei, ist auch reichlich unbestimmt ausgedrückt. Eine Handvoll Reformwilliger bastelte eben seit Jahrzehnten an Reformplänen, aber es gab keinen dringenden Grund für Außenstehende, sich darum zu kümmern.
Ein Jahr später verhöhnte der bayerische Kultusminister seinerseits die Unterzeichner der „Frankfurter Erklärung“, sie hätten geschlafen oder kämen wohl von einem längeren Auslandsaufenthalt zurück. Diesmal stimmte Unterstöger ihm zu.
Dudenredakteur Werner Scholze-Stubenrecht (in Eroms/Munske, S. 205) stellt fest, daß es trotz der Übergangsfristen in Wirklichkeit für die Verlage keinen zeitlichen Spielraum gab.
Der Reformer Horst Sitta in Eroms/Munske, S. 219:
„Ich beteilige mich nicht ohne Zögern an einem Buch, das den Titel trägt: Die Rechtschreibreform - Pro und Kontra. Die Rechtschreibreform ist von den politisch zuständigen Stellen beschlossen; man möge nicht so tun, als könne es noch um pro und kontra gehen. Gehen kann es allenfalls um die Frage, wie die beschlossene Neuregelung realisiert werden kann und wie diese Realisierung wissenschaftlich zu begleiten ist.“
Nachdem der Dudenautor und Reformgewinnler Sitta die Sache unter Dach und Fach hat, möchte er jede Diskussion darüber als illegitim hinstellen. Er bestreitet auch, daß die Kommission Reparaturen durchführen dürfe. Das sei durch ihren Auftrag nicht gedeckt (ebd. 222). Vgl. dagegen die gegenwärtig angekündigte „Reform der Reform“ in meiner Schrift „Regelungsgewalt“.
Klaus Heller wendet sich in einem Brief an die Herausgeber der ZGL (23, 1995) gegen einen kurzen Beitrag von Fuhrhop/Steinitz/Wurzel in derselben Zeitschrift, in dem sehr bedeutsame Einwände gegen den 1994 in Auszügen bekannt gewordenen Entwurf vorgetragen worden waren. Heller weigert sich, auf den Inhalt einzugehen, denn die Diskussion ist seiner Ansicht nach abgeschlossen. Wer das „Angebot“, sich zu den 1992 vorgelegten Vorschlägen zu äußern, nicht wahrgenommen habe, könne jetzt nicht mehr gehört werden. Seit 21 Jahren seien „Forschungsergebnisse, Überlegungen und Vorschläge zu diesem Gegenstand ständig publiziert und zum Teil ausgiebig diskutiert worden“. Heller übergeht, daß der 1994 vorgelegte Entwurf in dieser Form noch nie zuvor veröffentlicht worden ist und daher auch nicht diskutiert werden konnte. Übrigens wurde er kurz darauf doch noch einmal abgeändert, allerdings nicht aufgrund wissenschaftlicher Bedenken, sondern durch Machtspruch der Politiker, deren Autorität auch Heller ermöglicht, gleichsam ex cathedra zu sprechen. Nebenbei erfährt der Leser, daß der kritische Kommentar zuvor dem „Sprachreport“ des IDS angeboten und von der Redaktion abgewiesen worden war. Das IDS hat überhaupt nie reformkritische Stimmen zu Wort kommen lassen, auch nicht in der Zeitschrift „Deutsche Sprache“. (Heller spricht übrigens von „unserer Zeitschrift ´Sprachreport´“, womit er noch einmal die Identifikation des IDS mit den Reformern hervorhebt.)
Aus Hellers Brief geht hervor, daß der Protest der Schriftsteller usw. nicht erst 1996 zu spät kam, sondern auch zwei Jahre vorher, unmittelbar nach der Dritten Wiener Konferenz, zu spät gekommen wäre, weil eine Diskussion des endgültigen Reformplanes überhaupt nie ins Auge gefaßt worden war.
Interessant sind auch die weiteren Angaben. 1974 also hätte man sich in die Reformdiskussion einschalten müssen, lange vor der staatlichen Beauftragung des Internationalen Arbeitskreises. Aus dieser Äußerung spricht auch der Expertendünkel eines Wissenschaftlers, der ein Vierteljahrhundert nichts anderes als Orthographieforschung getrieben hat.
Peter Eisenberg, inzwischen als heftiger Reformkritiker bekannt, schreibt 1996 gleichwohl:
„Die Orthographiereform ist beschlossene Sache, der Streit um das Für und Wider hat vorerst ein Ende. Es kommt jetzt darauf an, den Übergang auf die neue Orthographie im Alltag des Schreibens zu sichern, ihn so unaufwendig wie irgend möglich zu machen.“
Bei der Mannheimer Anhörung, kurz vor seinem Austritt aus der Kommission, sagte er, eine Rücknahme der Reform wäre eine kulturpolitische Katastrophe. In Wirklichkeit wäre es nur eine Katastrophe für die Kultusminister gewesen, aber was haben die mit Kultur zu tun?
Theodor Ickler
14.09.2001 17:20 Überrumpelungsaktion RSR
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Zwischenfrage
Irgendwann wurde von Reformerseite mal behauptet, es sei ein Vorzug der Reform, daß Rechtschreibung nun nicht mehr in Hinterzimmern eines privaten Unternehmens, sondern von einer Kommission geregelt werde, die der Öffentlichkeit Rechenschaft schuldig sei. [...]
Mir fällt diese Behauptung immer wieder ein, weil ja das Allererstaunlichste ist, daß die Kommission seit Jahren auf Tauchstation ist, keinerlei Rechenschaft gibt und kein Jota am amtlichen Regelwerk geändert hat/ändern durfte. Die versprochene Offenheit und Öffentlichkeit findet nicht statt.
[...] Als [Dieter E.] Zimmer seinen freundschaftlichen Artikel über das IDS in der ZEIT (Nr. 46, 1996) veröffentlichte, zitierte er unseren alten Freund [Dr. Klaus] Heller:
Heller: „Mir selber paßt an der Reform auch das eine oder andere nicht. Aber es hilft ja nichts. Wenn sich so viele Wissenschaftler und Behörden zusammenraufen müssen, geht es nicht ohne Kompromisse. Besser, als einen Privatverlag stillschweigend Einzelfallentscheidungen treffen zu lassen, ist es allemal, wenn von jetzt an eine der Öffentlichkeit Rechenschaft schuldende Expertengruppe systematische Lösungen sucht.“
Ist das nicht köstlich - wenn man die ganze Geschichte seither überblickt? „eine der Öffentlichkeit Rechenschaft schuldende Expertengruppe“!
Warum werden denn nicht einmal die Berichte der Kommission ins Internet gestellt? Warum erfahren nur Bertelsmann und Duden, die Hausverlage einzelner Kommissionsmitglieder, von den beschlossenen Korrekturen und von der Trennliste?
Theodor Ickler
01.10.2001 17:36 Vorzüge der neuen Rechtschreibung
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Gute Frage
Auch inhaltlich dominieren über weite Strecken die Schweizer Reformer, vor allem [Prof. Peter] Gallmann. Es ist ja bekannt, daß die deutschen ihr Pulver verschossen haben. Außerdem ist ja praktisch nur noch [Prof. Gerhard] Augst da, denn [Prof. Dieter] Herberg hat nichts zu sagen, [Prof. Rudolf] Hoberg versteht nichts von Rechtschreibung, [Dr. Klaus] Heller bearbeitet nur winzige Ausschnitte, [Prof. Mechthild] Dehn ist keine Sprachwissenschaftlerin. Augst hat aber außer seinen Volksetymologien noch nie eine Idee gehabt, sondern sich immer anderen angeschlossen. Er dürfte das meiste von Teil A geschrieben bzw. kompiliert haben.
Theodor Ickler
02.03.2002 21:28 Stellungnahmen/ Kommentare zum 3. Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission
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Duden und Heller
Konrad Duden und Klaus Heller in einem Atem zu nennen ist geradezu unerlaubt – den gewissenhaften und fleißigen Arbeiter von damals und den trägen, im Grunde ängstlichen, aber ungemein frechen Burschen, der sich nur traut, solange er die Staatsmacht hinter sich weiß. Solange das so ist, traut er sich sogar, gegen die einhellige Ablehnung der Reform zu behaupten, sie sei gut und die Bevölkerung nur zu dumm, das sofort zu begreifen.(SED-Mitglied war er übrigens nicht, das war von den Reformern nur [Prof. Dieter] Nerius, der noch heute Gutachten für die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern verfaßt ...) Soll man diese dummen Geschichten überhaupt noch kommentieren? Heller scheint der einzige zu sein, der überhaupt noch den Mund aufmacht, die andern sind auf Tauchstation.
Theodor Ickler
30.12.2002 11:12 Dudenverlag
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Anmerkungen:
Wie sind die „mafiähnlichen“ Arbeitsbedingungen der Reformkommission zu erklären? Manche Reformer standen und stehen als Autoren im Sold konkurrierender Medienkonzerne, was auf Grund der dadurch bestehenden Abhängigkeiten zu Interessenkollisionen führen mußte.
Welche Rolle die staatlich finanzierten Sprachvereine, die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), Wiesbaden, und das Institut für deutsche Sprache (IDS), Mannheim, bei der Förderung der Rechtschreibreform spielten, geht nicht aus dem Handbuch „Förderung der Sprachkultur in Deutschland. Eine Bestandsaufnahme“, hervor (Herausgegeben von der Gesellschaft für deutsche Sprache und dem Institut für Deutsche Sprache. Bearb. von Karin M. Frank-Cyrus, Anja Steinhauer und Annette Trabold unter Mitarbeit von Silke Wiechers und Silke Beckmann. XIII/ 295 S. - Wiesbaden: GfdS, 1999), sondern aus meinem Aufsatz „Was bedeuten 'Wahrung' und 'Förderung' der Sprache und der Sprachkultur?“, den Professor Christian Gizewski, Berlin, in seine Internetseite hineinstellte:
www.tu-berlin.de/fb1/AGiW/Cricetus/SOzuC1/SOVsRSR/ArchivSO/MRiebe1.htm |
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