Jahrhundertpfusch

[Rathbauer]

Diesen Beitrag habe ich ursprünglich ins Forum "Brennpunkt" des www.rheinneckarweb.de gestellt und wurde gebeten, den Text auch hier zur Verfügung zu stellen - was ich hiermit gerne tue:

Als Österreicher gehöre ich zu den mittelbar Geschädigten dieser Jahrhundertreform, welche von unserer damaligen und leider auch heutigen "Kultusministerin" in nacheilendem Gehorsam und unter Vorschützung legalistischer Zwänge (und eingestandener Unwissenheit in der Sache) in unser Rechtsgut übernommen wurde.
Nun habe ich voriges Jahr ein Buch geschrieben und den unverzeihlichen Fehler gemacht, das Script in MS-Word mit der Option "neue deutsche Rechtschreibung" zu erstellen. Da ich schon zu den "älteren Semestern" gehöre und ich mich ungern mit politischen Blödheiten auch noch intensiv befasse, habe ich mich nie wirklich mit der neuen Rechtschreibung auseinandergesetzt. Aber der Weg zu meinem Buch würde ein eigenes Buch rechtfertigen, welches man den Schöpfern dieses Irrsinns und den beschließenden Politikern so lange um die Ohren hauen sollte, bis sie sich freiwillig entweder in Rhein, Elbe oder Donau stürzen.
Eine Rücknahme der Reform ist daher auch nur meine zweite Priorität, da der bereits angerichtete Schaden dadurch nicht geheilt sondern nur noch vergrößert würde. Ich votiere für jene grundgescheite Meinung, welche schon damals argumentierte, Sprache und Schrift sind Volksgut, das weder den Juristen noch Politikern (und schon gar nicht den Germanisten in irgendwelchen Kommissionen) überlassen werden darf! Konsequenterweise fordere ich einen Verfassungszusatz für alle deutschsprachigen Länder, der es allen staatlichen Instanzen und allen Personen, die dort ihr Brot verdienen untersagt, an unserer Sprache nochmals herumzupfuschen.