Wieviel einsame Männer gibt es in Troisdorf?

[Günter Schmickler]

Wieviel einsame Männer gibt es in Troisdorf?

In einem Artikel mit der Überschrift „Troisdorf wächst weiter“ berichtet der General-Anzeiger Bonn in seiner Ausgabe vom 22. Januar 2008 (Seite 8):
„Ein Großteil der Bürgerinnen und Bürger, 36543 Personen, sind verheiratet. 30157 Einwohner sind ledig. Geschieden sind 5391 Troisdorferinnen und Troisdorfer, 4701 Einwohner sind verwitwet.“
Der Verfasser des Artikels ist offenbar bemüht, einerseits dem feministischen Gebot der „sprachlichen Gleichberechtigung“ gerecht zu werden, anderseits aber die für den Leser kaum zumutbare Häufung von „-innen“ zu vermeiden. Das Ergebnis in diesem und in gleichgelagerten Fällen ist ein inkonsistenter Text, der zu Mißverständnissen oder zu unfreiwilliger Komik führen kann.
Wer den Artikel über die Bevölkerungsstruktur der Stadt Troisdorf wörtlich nimmt, muß zu dem Schluß gelangen, in der größten Stadt des Rhein-Sieg-Kreises gäbe es weder ledige noch verwitwete Frauen, aber weit über 35.000 alleinstehende Männer. Oder welch anderer Grund ist denkbar dafür, daß von verheirateten Bürgerinnen und Bürgern, von geschiedenen Troisdorferinnen und Troisdorfern, dann aber nur von ledigen und verwitweten „Einwohnern“ die Rede ist. Wurden die „Einwohnerinnen“ übersehen, oder gibt es in Troisdorf tatsächlich so viele Mannsbilder, die „noch zu haben“ sind?
Sollte letzteres zutreffen und sich herumsprechen, so muß die Stadt sich wohl bald auf einen Ansturm heiratswilliger Damen gefaßt machen!