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Keine einheitliche Rechtschreibung im deutschen Sprachraum

 
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Günter Schmickler



Registriert seit: 11.05.2003
Beiträge: 310
Wohnort: 53842 Troisdorf

Beitrag: Freitag, 14. Dez. 2007 13:00    Titel: Keine einheitliche Rechtschreibung im deutschen Sprachraum Antworten mit Zitat

Keine einheitliche Rechtschreibung für den deutschen Sprachraum in Sicht

Die „Sprachnachrichten“ des VDS berichten in ihrer Ausgabe vom Dezember 2007, daß in der Schweiz eine wachsende Zahl von Verlagshäusern die Empfehlungen der SOK (Schweizer Orthographische Konferenz) umsetzen wolle. Diese Empfehlungen weichen in beträchtlichem Maße von der 24. Auflage des Duden ab.
Vor allem wollen die Schweizer sich grundsätzlich an die „herkömmliche“ Schreibweise halten, wenn die „Reform der Reform“ die Wahl zwischen einer „alten“ und einer „modernen“ Schreibung zuläßt. Der Duden gibt in solchen Fällen in gelber Farbe hervorgehobene Empfehlungen, die oft den Eindruck erwecken, sie seien durch Werfen einer Münze (Kopf oder Zahl?) zustande gekommen. Beispiel: „furchterregend“, aber „Furcht einflößend“. Außerdem verwirft die SOK einige Volksetymologien wie „Quäntchen“ oder Umlautschreibungen aufgrund verblaßter Herkunft wie „behände“. Auch bei den Tageszeiten verweigern die Schweizer der Reform den Gehorsam: Sie wollen weiterhin „heute morgen“ oder „gestern abend“, nicht „heute Morgen“ oder „gestern Abend“ schreiben.
Nicht nur in der Schweiz, auch in Deutschland tut die Presse sich schwer mit der „am 1. August 2006 in ihrer überarbeiteten Form in Kraft getretenen Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“. Besonders hartnäckig hält sich die Unsitte, Komposita zu zerlegen, für die in den reformierten Regeln nie eine Getrenntschreibung vorgesehen war (sicher stellen, davon laufen, zurück kommen etc.). Außerdem habe ich den Eindruck, daß Zeitungen ohne Schlußredaktion (z. B. Bonner General-Anzeiger) es jedem einzelnen Redakteur überlassen, welche zugelassene Schreibvariante er anwendet. So kann man in derselben Ausgabe mal auf „sogenannt“ oder „hierzulande", mal auf „so genannt“ oder „hier zu Lande“ stoßen.
Als am 1. August 2007 die überarbeiteten Reformschreibungen an Deutschlands Schulen verbindlich wurden, verkündeten die Kulturpolitiker und die Zeitungen in seltener Einmütigkeit, nun sei endgültig ein „Schlussstrich“ unter das jahrelange Rechtschreibgezänk gezogen und der „Rechtschreibfriede“ werden allenthalben einkehren.
Angesichts der Realität ergibt sich die Frage, wovon die Herrschaften eigentlich nachts träumen.
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