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Wie nennt man einen weiblichen Fähnrich?

 
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Günter Schmickler



Registriert seit: 11.05.2003
Beiträge: 310
Wohnort: 53842 Troisdorf

Beitrag: Sonntag, 03. Dez. 2006 20:09    Titel: Wie nennt man einen weiblichen Fähnrich? Antworten mit Zitat

Seit militärische Laufbahnen auch in Deutschland ohne Einschränkung für Frauen offenstehen, muß der Dienstherr sich mit der Frage beschäftigen, wie man den für Männer vorgesehenen Dienstgradbezeichnungen angemessene weibliche Entsprechungen an die Seite stellen kann.
In manchen Fällen bereitet das kaum Kopfzerbrechen: die „Schützin“, die „Pionierin“, auch die „Generalin“ und die „Kapitänin“ tun unseren Ohren nicht weh. Die „Bootsfrau“ kommt uns zwar ein bißchen komisch vor, aber wir können und werden uns an sie gewöhnen, wie wir uns ja auch an die „Kauffrau“ und die „Fachfrau“ gewöhnt haben. Kritisch wird´s schon bei der „Leutnantin“: die klingt doch recht holprig und hat auch – wenigstens bisher – den „Sprung in den Duden“ nicht geschafft.
Erhebliche Bedenken kommen mir bei der „Hauptfrau“: dieser Begriff ist von altersher belegt von der „bei Völkern mit Polygamie mit den meisten Rechten ausgestatteten Ehefrau“.
Auf entsprechende Witzeleien und Frotzeleien müssen die „Hauptfrauen“ der Bundeswehr wohl oder übel gefaßt sein.
In der allerneuesten Ausgabe des Duden habe ich nun ein bisher unbekanntes Stichwort gefunden, das nach dem ersten Hinsehen bei mir einen hartnäckigen Schluckauf auslöste: “die Fähnrichin“. Die Erfinder dieses Neuwortes haben wohl nicht bedacht , daß die Nachsilbe „rich“ ein Bestandteil einiger ausgesprochen männlicher Namen ist: Alarich, Dietrich, Friedrich, Heinrich, Ulrich, Roderich. Bei einigen Tieren macht dieses Anhängsel klar, daß wir es mit einem männlichen Exemplar der Gattung zu tun haben: Enterich, Gänserich, Mäuserich, Täuberich. Wenn man nun ein solches „Männlichkeitsattribut“ gewaltsam durch Anhängen von „in“ feminisieren will, wie im Falle der „Fähnrichin“, so grenzt das, jedenfalls für mein Sprachgefühl, an Transvestismus.
Aber vielleicht gibt es einen Ausweg aus diesem sprachlichen Dilemma: Da fällt mir gerade ein, daß es zu „Friedrich“ die allgemein anerkannte und gebräuchliche weibliche Entsprechung „Friederike“ gibt. Könnte man nicht analog einen weiblichen Fähnrich als „Fähnrike“ bezeichnen? Bei dieser Gelegenheit erinnere ich mich auch daran, daß der „Wüterich“ zu den wenigen Personenbezeichnungen mit männlichem Genus gehört, denen der Duden bisher noch keine „gleichberechtigte“ weibliche Form an die Seite gestellt hat. Deshalb würde ich es begrüßen, wenn sich im allgemeinen Sprachgebrauch als Bezeichnung für einen weiblichen Wüterich die „Wüterike“ durchsetzen könnte, bevor Duden uns in der nächsten Ausgabe seines Wörterbuchs eine „Wüterichin“ präsentiert.
Für den Fall, daß jemand wider Erwarten diesen Vorschlag nicht so ganz ernst nimmt, darf ich daran erinnern, daß es für sattelfeste Feministinnen und Feministen keine Lächerlichkeit und keine Absurdität gibt, die sie der Sprachgemeinschaft nicht zumuten zu können glauben.
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