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Stephan Geue
Registriert seit: 24.08.2004 Beiträge: 10 Wohnort: Erlangen
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: Dienstag, 24. Aug. 2004 22:25 Titel: |
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Ich bin neu hier. Darum mögen einige meiner Fragen dumm erscheinen (obwohl es ja angeblich keine dummen Fragen gibt). Zu 1. Welche Märchen über die Rechtschreibreform wurden denn verbreitet? Zu 2. Woher wissen Sie, dass die Kultusminister die Qualität der Rechtschreibreform nicht prüften? Vielleicht kamen sie nur zu einem anderen Ergebnis als Sie? Wie sehen Ihre Kriterien aus? Zu 3. Ich habe gelesen (in einem Artikel in der Zeit von 1997), dass es in den letzten Jahrzehnten mehrfach Forderungen nach einer Rechtschreibreform gab. Wie viele das waren, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber dass es sie gab, glaube ich gewiss. (Zumindest ich selbst hätte sie auch vorgeschlagen, wenngleich nicht genau in dieser Form, aber wer bekommt schon alle Meinungen unter einen Hut?)
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Stephan Geue |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 25. Aug. 2004 00:15 Titel: Der Kaiser ist ja nackt! |
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Der Kaiser ist ja nackt!
Vorab etwas zum Nachdenken
Und die Kultusminister ließen sich vorgaukeln, wo Reform draufsteht, ist etwas gutes drin, und: Experten können sich nicht irren ! Aber es ist leider so, daß sich auch die Mächtigen und die (vermeintlich) Klugen überrumpeln, übertölpeln lassen; man muß es nur darauf anlegen und es ist oft sehr leicht ! Und im Fall der Rechtschreibreform ist es den „Experten” auch geglückt, die Kultusminister zu Ja-Nickerchen zu machen. Experte ist, wer sich Experte nennt, sagte mir mal ein Richter. Wußten das die Kultusminister nicht? Haben sie auf die Qualität nicht geachtet?
Abendleser: Die Machthaber, die Experten und die Fürchtigen #24751 - 20.08.2004 23:59
Aus dem Rechtschreib-Forum der Süddeutschen Zeitung: Kultur >> Fass? Oder doch wieder: Faß? Und warum das alles?
www.sueddeutsche.de/app/service/forum/showflat.php?Cat=&Board=Diskussionsforum&
Number=24751&page=0&view=collapsed&sb=5&o=&PHPSESSID= |
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Stephan Geue
Registriert seit: 24.08.2004 Beiträge: 10 Wohnort: Erlangen
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: Mittwoch, 25. Aug. 2004 06:19 Titel: |
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Hallo Manfred Riebe,
vielleicht habe ich die Zuordnung zwischen den Forumsbeiträgen noch nicht entdeckt, diese baumartigen Verzweigungen, mit denen man in Foren gezielt auf einige Beiträge antworten kann.
Deshalb kann ich jetzt nicht beurteilen, ob Ihr nächtlicher Beitrag eine Antwort auf meine Fragen sein sollte. Sollte er? Falls ja, so bin ich damit nicht zurecht gekommen. Meine Fragen bestehen nach wie vor. |
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Krino Hoogestraat
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 25 Wohnort: 26723 Emden (Ostfriesland)
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: Mittwoch, 25. Aug. 2004 09:36 Titel: Re: Der Kaiser ist ja nackt! |
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Der Kaiser ist ja nackt!
Vorab etwas zum Nachdenken
Abendleser: Die Machthaber, die Experten und die Fürchtigen
Aus dem Rechtschreib-Forum der Süddeutschen Zeitung: Kultur >> Fass? Oder doch wieder: Faß? Und warum das alles?
www.sueddeutsche.de/
Hier der Link zu dem von Herrn Riebe empfohlenen Artikel in der SZ. _________________ Krino Hoogestraat • Graf-Enno-Straße 3 • 26723 Emden (Ostfriesland)
Zuletzt bearbeitet von Krino Hoogestraat am Freitag, 27. Aug. 2004 19:41, insgesamt 3mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 25. Aug. 2004 13:07 Titel: Der Desinformations-Skandal |
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Der Desinformations-Skandal: Sachlich falsch, aber politisch richtig!?
Fehlinformationen haben politische Fehlentscheidungen zur Folge
Aufklärung über die Desinformationskampagnen der Kultusminister
Ein kleiner virtueller Rundgang durch das VRS-Forum/Archiv
Sehr geehrter Herr Geue!
Die Antworten auf Ihre Fragen liegen hier im VRS-Forum/Archiv, obwohl ich erst einen kleinen Bruchteil meines Archivs darin untergebracht habe. Aber es stehen bereits viele Schlüsseldokumente drin.
Ich lade Sie zu einem kleinen virtuellen Rundgang ein. Ich mache das auch, wenn neuerdings Journalisten von sich aus anrufen. Dann führe ich diese telefonisch in deren Computer durch das VRS-Forum/Archiv. Leider sind die meisten Journalisten mangelhaft bis ungenügend informiert und konzentrieren sich mit Tunnelblick nur auf sprachliche Teilaspekte der Rechtschreibreform. Einige lobenswerte Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber welcher Journalist oder Politiker hat sich schon jemals mit der Kernfrage befaßt: „Präskription oder Deskription?“ - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=235 -.
Infolge der Desinformation - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=120 - durch die Reformer und Kultusminister mangels investigativem Journalismus und fachübergreifenden Recherchen fehlt den meisten der Durchblick.
Politiker und Journalisten sind in erster Linie Opfer der Desinformationskampagnen der Rechtschreibreformer, der staatlich finanzierten Sprachvereine, die die Reform betreiben: das Institut für deutsche Sprache (IDS), Mannheim, und die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), Wiesbaden, www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=290 -, der Kultusminister, Nachrichtenagenturen und der Presse. Hinzu kommt, daß diese Institutionen Reformkritik nach Möglichkeit unterdrücken. Seit ihrer Gleichschaltung am 1. August 1999 tat dies auch weitgehend die Presse. Die Medien tragen eine erhebliche Mitverantwortung für die Desinformation der Politiker. Vgl. Zur Rolle der deutschen Medien - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=400 - und: Gleichgeschaltete Presse verharmlost Rechtschreibreform - Totschlagargumente der Reformer und Kultusminister werden verbreitet - www.vrs-ev.de/pm280803.php -.
Fehlinformationen haben aber politische Fehlentscheidungen zur Folge. Die Hauptaufgabe des VRS ist es daher, über die einzigartige Desinformation der Politiker und der Presse über die Rechtschreibreform aufzuklären.
Die Kultusminister haben bei Einführung der Rechtschreibreform keines der drei „Siebe“ des Sokrates verwendet.
<b>1. Das Kriterium der Wahrheit:</b> Die Kultusminister glaubten ungeprüft alle Märchen über die Rechtschreibreform.
Nur einige herausragende Beispiele der Märchen der Kultusminister:
Edmund Stoiber und die anderen Ministerpräsidenten wurden ab Herbst 1996 von Kultusminister Hans Zehetmair mit dem 40/50-Prozent-weniger-Fehler-Märchen gefüttert - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=415 - sowie mit dem Märchen der wundersamen Regelverminderungen irregeführt. Duden: „Die inhaltlich falsche, aber politisch wirksame Formel ,aus 212 mach 112‘ muß auch im Duden ihren angemessenen Ausdruck finden.“ - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=279
Die Behauptung eines Journalisten: „ein Jahr bevor die Rechtschreibreform für alle verbindlich wird“, ist mehr als eine Blamage. Was soll man Politikern oder Journalisten noch glauben, wenn sie solche Falschmeldungen verbreiten? Siehe hierzu:
- Kein Rechtschreibgesetz - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=252
- Keine Allgemeinverbindlichkeit der Rechtschreibreform
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=251
<b>2. Das Kriterium der Güte:</b> Die Kultusminister prüften nicht die Qualität der Rechtschreibreform.
Die Kultusminister waren gutgläubig, glaubten alles, was ihnen ihre Ministerialräte sagten und winkten die Reform durch, anstatt eine Qualitätskontrolle durchführen zu lassen. Bei jedem Schulbuch wird genau geprüft. Warum nicht hier? Wissenschaftliche Qualitätskontrollen der Kultusminister gab es keine. Die Kultusminister haben sich nicht ausreichend mit der Rechtschreibreform beschäftigt und blamieren sich bis heute in der Öffentlichkeit durch ihre Unwissenheit. Sie verlassen sich bis heute auf ihre unfähigen Ministerialbeamten.
Sprachwissenschaftler und Lehrer hatten schon lange vor Unterzeichnung der Wiener Absichtserklärung vom 1. Juli 1996 - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=374 - vor der sogenannten Rechtschreibreform gewarnt.
Die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ hat seit April 1997 einige dieser sehr frühen Warnhinweise an die Kultusminister dokumentiert: Vgl. www.raytec.de/rechtschreibreform/
Siehe auch: Riebe, Manfred; Schäbler, Norbert; Loew, Tobias (Hrsg.): Der „stille“ Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform im Schatten der Öffentlichkeit, St. Goar: Leibniz-Verlag, 1997. Dokumentation von 21 Initiativen gegen die Rechtschreibreform.
Eine Dokumentation findet man auch in Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland: Die Reform als Diktat. Zur Auseinandersetzung über die deutsche Rechtschreibung. Frankfurt am Main, 1. Auflage Oktober 2000.
Krieger, Hans: Der Rechtschreib-Schwindel. Zwischenrufe zu einem absurden Reformtheater, 1. Auflage, 1998, 2., erweiterte Auflage mit neuen Texten zur aktuellen Entwicklung, St. Goar: Leibniz-Verlag, Matthias Dräger, 2000. Aufsatzsammlung des Feuilletonchefs der Bayerischen Staatszeitung.
Eine ganz deutlich Warnung war bereits die Dissertation von
Kopke, Wolfgang: Rechtschreibreform und Verfassungsrecht. Schulrechtliche, persönlichkeitsrechtliche und kulturverfassungsrechtliche Aspekte einer Reform der deutschen Orthographie. Tübingen: Mohr, 1995.
Dann folgten bald nach dem Erscheinen der neuen Wörterbücher im Juli/August 1996
die Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform: www.vrs-ev.de/resolutionen.php#denk - und: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=194 -.
Ickler, Theodor: Wie wir schreiben sollten - Die Rechtschreibreform ist bankrott. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 238, Samstag, 12. Oktober 1996, Feuilleton, S. 36 - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=201 -.
Ickler, Theodor: Rechtschreibreform auf dem Prüfstand, Presserechtlich verantwortlich: Alexander Siegner, Pullach, November/Dezember 1996.
Peil, Stephanus: Die Wörterliste. 10. Auflage, Westerburg: Selbstverlag, 1998. Der Autor stellt bisherige und reformierte Schreibweisen einander gegenüber. Kosten sparend, aber kostendeckend: In der Peilschen Liste wird die Zerstörung der Systematik der Rechtschreibung auf den ersten Blick sichtbar. Dr. K. aus M.: „Wer in Peils ‚Wörterliste‘ nachblättert, kann sich zunächst vor Lachen kaum halten. Man glaubt, einer Satire aufzusitzen, so aberwitzig ist das alles, was an verordnetem Unfug einem schreibenden oder lesenden Zeitgenossen zugemutet wird. Daß eine derartige Verhunzung der Muttersprache unter gebildeten Menschen möglich ist und – wie es, trotz aller Proteste und trotz des Volksbegehrens scheint – durchsetzbar ist, macht einen fassungslos.“
Veith, Werner H.: Zu einem Fünftel uneindeutig. Unterregeln, Spezifikationen, Kannbestimmungen: Ist eine Korrektur der Rechtschreibreform möglich? In: DIE WELT vom 16. Januar 1997, S. 10
Die Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ führte diese Qualitätskontrolle fort und verbreitete ab Februar 1997 die Ergebnisse in Pressemitteilungen: Vgl. www.raytec.de/rechtschreibreform/ und im Internet, z.B. www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=185 -.
Ickler, Theodor: Kritischer Kommentar zur „Neuregelung der deutschen Rechtschreibung“: mit einem Anhang zur „Mannheimer Anhörung“, 2. durchgesehene u. erw. Auflage, Erlangen und Jena: Verlag Palm & Enke, 1999 (Erlanger Studien, Band 116). Die bisher einzige umfassende und sorgfältige linguistische Analyse der Rechtschreibreform. Ickler weist nach, daß das neue Regelwerk vor Fehlern und Widersprüchen strotzt und zu einem Chaos in der Rechtschreibung führt.
Peil, Stephanus: Presse-Orthographie nach der Umstellung auf die Neuregelung ab 1.8.1999. 2. Auflage, St. Goar: Leibniz-Verlag, 2000
Ickler, Theodor: REGELUNGSGEWALT. Hintergründe der Rechtschreibreform.
St. Goar: Leibniz Verlag, 2001.
Vor allen Dingen traten die Köpfe unter den Reformern aus der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=155 - aus und dokumentierten laufend für die Kultusminister nachlesbar die mangelhafte Qualität der „Reform“:
- Der Rechtschreibreformer Günther Drosdowski - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=236
- Der Rechtschreibreformer Horst Haider Munske - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=264
- Der Rechtschreibreformer Peter Eisenberg - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=241
Die gesamte Rechtschreibkommission kritisierte selber ihr Machwerk, nachdem sie infolge der Kritik der Sprachwissenschaftler aufgewacht war, so daß es am 23. Januar 1998 zu einer Anhörung in Mannheim kam. Vgl. den Bericht Theodor Icklers: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=155 -. Aber die halsstarrigen Kultusminister lehnten alle Änderungsvorschläge ab, um ihr Gesicht nicht zu verlieren, das sie längst verloren hatten. Sie befinden sich noch heute im Würgegriff unfähiger, ideologisch verblendeter Ministerialräte.
3. Das Kriterium der Notwendigkeit: Die Kultusminister prüften auch nicht die Notwendigkeit der Reform.
Gerade hier zeigt, sich daß die Kultusminister gegen ihren Amtseid verstießen.
- Verstöße gegen haushaltsrechtliche Grundsätze - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=238
- Schreibreform als Straftatbestand und Sittenwidrigkeit - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=359
- Schlanke Verwaltung? / Die Angst regiert! - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=468
- Das Geschäft mit der Rechtschreibreform – www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=422
- Zu den Kosten der Rechtschreibreform - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=433
Letztendlich ließen sich die Kultusminister von den Reformern und Kultusbeamten irreführen und täuschten ihrerseits die Presse und damit die Öffentlichkeit.
Dies ist nur ein grober Überblick, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Dieser Schlüsselartikel wird daher bei Rückfragen oder anderen Anlässen weiterbearbeitet und ergänzt.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe
„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)
__________________________________________
Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Sonntag, 31. Jul. 2005 10:32, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Ulrich Brosinsky
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 155 Wohnort: Weinstadt
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: Donnerstag, 26. Aug. 2004 00:09 Titel: Märchen über die Rechtschreibreform |
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Sehr geehrter Herr Geue,
die Wahrheit ist so einfach wie kaum glaublich: A l l e Behauptungen der Kultusminister über die Rechtschreibreform sind Märchen. Die wichtigsten sind: Vereinfachung der Regeln, logischere Regeln, geringerer Umfang des Regelwerkes, weniger Fehler an den Schulen. Da ich nicht erwarten kann, daß Sie mir diese Ungeheuerlichkeit unbesehen glauben, bitte ich Sie, sich selbst eingehender zu informieren und sich ein eigenständiges Bild zu machen. Quellenhinweise finden Sie bei uns und auf anderen Netzseiten zum Thema Rechtschreibung. Vergleichen Sie ruhig mit den Seiten der Reformbefürworter! Es ist mühsam, aber nach und nach wird sich die Wahrheit herausschälen.
(Inzwischen hat Herr Riebe Sie ja schon auf einige Kernstellen aufmerksam gemacht und Ihnen auch grundlegende Bücher empfohlen. Eine - gerade für Einsteiger - leichte Lektüre sind die Büchlein:
- Reiner Kunze: Die Aura der Wörter, Radius-Verlag
- Bayerische Akademie der schönen Künste: Deutsch. Eine Sprache wird beschädigt, Oreos Verlag.
Beide Büchlein lassen sich in jeweils einer Stunde bequem lesen. Der Empfehlung des Buches von Hans Krieger kann ich mich nur anschließen - eine wirklich entlarvende Zusammenstellung sachkundig geschriebener Zeitungsartikel. Ebenso lesenswert: Theodor Ickler: Die sogenannte Rechtschreibreform - Ein Schildbürgerstreich, Leibniz Verlag.)
Vielleicht interessiert Sie auch erst einmal das Urteil ursprünglich Unparteiischer, nämlich von Juristen. Über fünfzig Rechtswissenschaftler haben ihre Ablehnung der Reform ausführlich begründet - ein Verweis steht auf unserer Startseite.
Über die Kriterien für eine gute Rechtschreibung ließe sich eine lange wissenschaftliche Grundsatzdebatte führen. Wir haben es aber einfacher, wir brauchen die Reform nur an ihren eigenen Ansprüchen zu messen - sie hat ihre Ziele nicht nur nicht erreicht, sondern ist in der Gegenrichtung unterwegs.
Die Einwände, die Reformkritiker von Anfang an gemacht haben, wurden von den Kultusminstern mit unsachlichen Argumenten abgeschmettert oder einfach ignoriert. Inzwischen wurde die Reform jedoch stückweise wieder zurückgenommen, ganz im Sinne dieser Einwände. Einen weiteren Rückbau der Reform in Richtung auf die bewährte Rechtschreibung findet man im jetzt erscheinenden Duden. Dies beweist, daß nicht nur keine gewissenhafte Prüfung seitens der Kultusminister stattgefunden hat, sondern eine solche prinzipiell abgelehnt wurde.
Es gab viele Ideen für Reformen unserer Rechtschreibung. Verworfen wurde z. B. ein Ansatz, bei dem u. a. der Diphthong ai durch ei ersetzt werden sollte. Erstens ist eine andere Färbung hörbar, zweitens dient die Schreibweise der Unterscheidung: kein - Kain, mein - Main. Auch taucht immer wieder die Forderung nach Kleinschreibung der Hauptwörter auf, obwohl vielfach belegt ist, daß deren Großschreibung wegen der besonderen Strukturen des Deutschen eine wichtige Orientierungshilfe darstellt.
Übrigens hatte ich mir - vor der Rechtschreibreform - auch schon Gedanken gemacht, wie man die Schriftsprache noch verbessern könne. Zu meinem Entsetzen wurde dann gerade gegenteilig reformiert. Statt die Schriftsprache zu stärken, wurden Lesehilfen beseitigt. Statt die Ausdrucksmöglichkeiten zu verfeinern, wurde es verboten, manche Bedeutungsunterschiede schriftlich niederzulegen. Die Reformschreibung versperrt mit ihren rein formalen, aber nicht inhaltsorientierten Regeln sogar einen gewohnten Weg für weitere Ausdifferenzierungen, nämlich die Schaffung neuer Wortverbindungen.
Vielleicht wundert es Sie, mit Ihren Fragen auf so rege Resonanz zu stoßen. Sie sprechen nämlich Punkte an, die in der Öffentlichkeit viel zu wenig bekannt sind, und über die wir gerne aufklären möchten. Ich hoffe Ihnen hiermit nützliche Anregungen gegeben zu haben und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Ulrich Brosinsky
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e. V. |
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Stephan Geue
Registriert seit: 24.08.2004 Beiträge: 10 Wohnort: Erlangen
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: Dienstag, 31. Aug. 2004 19:21 Titel: Re: Märchen über die Rechtschreibreform |
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Sehr geehrter Herr Brosinsky,
Zitat: | ... Alle Behauptungen der Kultusminister über die Rechtschreibreform sind Märchen. Die wichtigsten sind: Vereinfachung der Regeln, logischere Regeln, geringerer Umfang des Regelwerkes, weniger Fehler an den Schulen. | Ich musste ja etwas schmunzeln, als ich las, dass Sie selbst diese Aussage als Ungeheuerlichkeit bezeichnen. Zuweilen bin ich etwas heißblütig, und dann kann es passieren, dass ich sie auch so nennen würde (was zweifellos schwererwiegend wäre, denn Sie selbst können sich ja beliebig und ungemahnt in Frage stellen), aber ich halte es wie Thomas Gottschalk in seiner Antwort auf die letzte Frage einer deutschen Zeitung: Wegen der Rechtschreibreform bekomme ich keine schlaflosen Nächte und bezeichne Meinungen dazu, selbst wenn sie als Apodiktum vorgetragen werden, nicht als Ungeheuerlichkeit.
Vielleicht können Sie mir das einfach mal abnehmen: Ich informiere mich schon seit einiger Zeit über das Thema Rechtschreibreform. Man mag es mir als Mangel auslegen, dass ich nur wenige Ansichten dazu mit Quelle und Datum belegen kann, aber das ist auch gar nicht nötig. Für mich (!) bin ich mir selbst Autorität genug, um Meinungen, die mir einleuchten, künftig auch ohne Quellenangabe kraft eigener Argumente vertreten zu können.
Ich finde es interessant, dass Sie schreiben, die "Wahrheit [werde sich] herausschälen". Was ist denn die Wahrheit? Schon um die Frage, ob ein ganz bestimmtes Wort für einen "geschliffenen" Satz geeigneter ist als ein anderes, können sich tolle Debatten entzünden. Und jetzt reden wir über Regelwerke, die in Wörterbüchern ganz ohne Zweifel nicht auf dem Klappdeckel unterzubringen sind. Wie kann denn da eines wahr und eines falsch sein? Ich sagte es schon: Ich habe das eine und das andere an der Rechtschreibreform auszusetzen, und wahrscheinlich werde ich auch weiterhin Portemonnaie schreiben, denn ich schreibe ja auch nicht Woschinktn (statt "Washington"). Aber es gibt Dinge, die mir einleuchten. (Und glauben Sie mir, ich habe die alte Rechtschreibung nicht in der Schule gelernt, sondern mir "erlesen". Die hat gesessen, soweit man das so sagen darf. Die paar Schwächen, die ich damit in der Vergangenheit hatte, langten noch immer zur Eins im Diktat und in Aufsätzen.) Das Bessere ist der Feind des Guten. Das ist nun mal so. Damit will ich nicht behaupten, dass die Rechtschreibreform besser wäre als das, was vorher war (wenngleich ich von meiner Meinung her schon zu dieser Aussage tendiere, aber eben je nach Regel differenziert). Damit will ich nur sagen: Es gibt Regeln, die ich beherrscht habe, und die sind durch neue ersetzt worden, die mir eher einleuchten. Als Ingenieur verdiene ich mein Brot mit logischem Denken. (Sicher, das tun auch andere.) Ich mag es, wenn sich mir Dinge einfach dadurch erschließen, dass sie logisch sind, dass sie zumindest mir logisch erscheinen. Und das ist bei einigen dieser neuen Regeln in meinen Augen eher der Fall als bei den bisherigen. Sind sie deshalb in ihrer Gesamtheit die Wahrheit? Nein. Ist es die Gesamtheit der alten Regeln? Ebenso wenig.
Zitat: | Vielleicht interessiert Sie auch erst einmal das Urteil ursprünglich Unparteiischer, nämlich von Juristen. | Aber Herr Brosinsky - entschuldigen Sie bitte, dass ich das mal so onkelhaft formuliere -, Juristen und unparteiisch? Jüngst hörte ich, dass die am stärksten vertretene Berufsgruppe im Bundestags die der Juristen sei. Wie viele Unparteiische haben wir wohl im Bundestag? Parteilos sind vielleicht gar nur einer oder zwei. Und vor Gericht ist der Richter - im Gegensatz zu den Anwälten - eigentlich der Einzige, der unparteiisch ist. Schließlich finden Sie bei Gerichten mit mehreren Richtern wie dem BVerfG oftmals Entscheidungen, die nur von Teilen der Richterschaft befürwortet wurde.
Aber ich sollte auf dem Satz vielleicht nicht so herum reiten. Ich fühle mich nur ein bisschen dazu herausgelockt - insofern bin ich vielleicht doch nicht ganz kaltblütig -, weil mir die Argumentation, die ich hier bei dem einen oder anderen Teilnehmer antreffe, zuweilen wie ein eingeschlagener Pflock vorkommt: "Nur so! Ich kann mich nicht irren! Und wer mir dennoch widerspricht, der ist ..." ... irgendwas wenig Schmeichelhaftes.
Zitat: | Statt die Ausdrucksmöglichkeiten zu verfeinern, wurde es verboten, manche Bedeutungsunterschiede schriftlich niederzulegen. Die Reformschreibung versperrt mit ihren rein formalen, aber nicht inhaltsorientierten Regeln sogar einen gewohnten Weg für weitere Ausdifferenzierungen, nämlich die Schaffung neuer Wortverbindungen. | All diejenigen Schüler, Beamten und ansonsten zur Nutzung der neuen Rechtschreibung verdammten Menschen, die sich dadurch beengt fühlen, haben mein aufrichtiges Mitgefühl. Alle übrigen dürfen ja weiterhin beliebig kreativ sein. - Wie Sie sicherlich gemerkt haben, schreibe ich ganz gern. Ich lege Wert darauf, mich differenziert ausdrücken zu können. Und es mag gar nicht so selten vorkommen, dass ich missverstanden werde, dass mir auch mal "die Worte fehlen". Aber das liegt - in diesem ganz persönlichen Fall - gewiss nicht an der Rechtschreibreform. Gleichwohl mögen Sie das für sich behaupten, und ich werde Ihnen da nicht widersprechen.
Ach, da fällt mir noch was ein. Ich weiß nicht, wie gut das passt. Kennen Sie Glenn Gould? Haben Sie ihn mal Klavier spielen gesehen? Jeder ordentlichen Klavierlehrerin sträuben sich die Haare, wenn sie seine Handhaltung sieht. Man sollte meinen, Glenn Gould hätte niemals über Stücke in Andante hinauskommen dürfen. Dabei verzauberte er Millionen von Menschen mit seinem mitunter rasend schnellen Spiel, und niemand hätte ihm auf dem Gipfel seines Ruhms wohl ernsthaft empfehlen wollen, eine andere Hand- bzw. Fingerhaltung einzunehmen, um noch besser spielen zu können.
Zitat: | Vielleicht wundert es Sie, mit Ihren Fragen auf so rege Resonanz zu stoßen. | Durchaus nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Stephan Geue |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Sonntag, 12. Sep. 2004 09:37 Titel: Ansprechpartner für das Europäische Sprachensiegel |
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Ansprechpartner in den Kultusministerien für das Europäische Sprachensiegel
Stand: 07.04.2003
Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister
der Länder in der Bundesrepublik Deutschland
- PÄDAGOGISCHER AUSTAUSCHDIENST -
Postfach 2240, 53012 Bonn
Lennéstr. 6, 53113 Bonn
Telefon: 0228/501-0
Telefax: 0228/501-259 + 301
Ansprechpartnerinnen und -partner für Angelegenheiten des Europäischen Sprachensiegels in den Kultusministerien/Senatsverwaltungen der Länder in der Bundesrepublik Deutschland
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BADEN-WÜRTTEMBERG
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Frau Barbara Seimetz
Postfach 10 34 42
70029 Stuttgart
Tel.: 0711/279(0)2706
Fax: 0711/279-2944
e-mail: barbaramaria.seimetz@km.kv.bwl.de
BAYERN
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und
Kultus (II/6)
Herrn MR Dr. Herbert Schmidt
Postfach
80327 München
Tel.: 089/2186(0)2548
Fax: 089/2186-2802
e-mail: herbert.schmidt@stmuk.bayern.de
BERLIN
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport
(V A 2)
Frau Monika Vogler
Beuthstraße 6-8
10117 Berlin
Tel.: 030/9026(7)5673
Fax: 030/9026-5012
internet: www.senbjs.berlin.de
e-mail: monika.vogler@senbjs.verwalt-berlin.de
BRANDENBURG
Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
Frau Dr. Christiane Standke
Postfach 90 01 61
14437 Potsdam
Tel.: 0331/866 3861
Fax: 0331/866 3660
e-mail: christiane.standke@mbjs.brandenburg.de
BREMEN
Freie Hansestadt Bremen
Landesinstitut für Schule
Frau Beate Vogel
Am Weidedamm 20
28215 Bremen
Tel.: 0421/361(0)14462
Fax: 0421/361(0)6451
e-mail: bvogel@lis.bremen.de
HAMBURG
Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Bildung und Sport
- Amt für Schule -
Frau Susanne Lonscher-Räcke
Postfach 76 10 48
22060 Hamburg
Tel.: 040/42863(0)3570
Fax: 040/42863-3072
e-mail: susanne.lonscherraecke@
bbs.hamburg.de
HESSEN
Hessisches Kultusministerium
Ministerialrat Wolf Schwarz
Luisenplatz 10
65185 Wiesbaden
Tel.: 0611/368-2508
Fax: 0611/368-1508
e-mail: w.schwarz@hkm.hessen.de
MECKLENBURGVORPOMMERN
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Referat 202 A
Frau Doris Lipowski
Postfach
19048 Schwerin
Tel.: 0385/588(0)7264
Fax: 0385/588-7082
e-mail: D.Lipowski@kultus-mv.de
NIEDERSACHSEN
Niedersächsisches Kultusministerium
Referat 201
Herr MR Albrecht Pohle
Postfach 161
30001 Hannover
Tel.: 0511/120(0)7319
Fax: 0511/120-7459
e-mail: Albrecht.Pohle@mk.niedersachsen.de
NORDRHEIN-WESTFALEN
Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des
Landes Nordrhein-Westfalen
Frau RD‘ Henny Rönneper
Völklinger Str. 49
40221 Düsseldorf
Tel.: 0211/896-3681
Fax: 0211/896-3673
e-mail: henny.roenneper@msjk.nrw.de
Bezirksregierung Düsseldorf
- Internationaler Austausch –
Frau OStR' Dagmar Tosstorff
Postfach 30 08 65
40408 Düsseldorf
Tel.: 0211/475-5506
Fax: 0211/475-5979
e-mail: dagmar.tosstorff@brd.nrw.de
RHEINLAND-PFALZ
Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion
Herrn Ltd. RSchD Eugen Haag
Kurfürstliches Palais
Postfach 13 20
54203 Trier
Tel.: 0651/9494312
Fax: 0651/9494303
e-mail: Eugen.Haag@add.rlp.de
SAARLAND
Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft
(Ref. B9)
Herrn RSR Joachim Mohr
Postfach 10 24 52
66024 Saarbrücken
Tel.: 0681/501(00)7204
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SACHSEN
Sächsisches Staatsministerium
für Kultus
Frau Gabriele Weber
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01079 Dresden
Tel.: 0351/564(0)2726
Fax: 0351/564-2798
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SACHSEN-ANHALT
Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
Herrn MR Dr. Helge Sandner
Postfach 37 80
39012 Magdeburg
Tel.: 0391/567(01)3769
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SCHLESWIG-HOLSTEIN
Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung
und Kultur
Herrn Marcus Semerau
Postfach 71 24
24171 Kiel
Tel.: 0431/988(0)5810
Fax: 0431/988-5816
e-mail: marcus.semerau@kumi.landsh.de
THÜRINGEN
Thüringer Kultusministerium
Frau Bettina Schultz
Postfach 10 04 52
99004 Erfurt
Tel.: 0361/3794-286
Fax: 0361/3794-203
internet: www.thueringen.de/tkm
e-mail: BSchultz@tkm.thueringen.de
www.kmk.org/pad/adressen_siegel_beauftragte.pdf |
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Ulrich Brosinsky
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 155 Wohnort: Weinstadt
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: Sonntag, 26. Sep. 2004 23:27 Titel: Stichwort KMK |
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KMK
Stichwort: Die Kultusministerkonferenz
Die Ständige Konferenz der Kultusminister kümmert sich seit 1948 um einheitliche Standards im Bildungsföderalismus. Sie sorgt länderübergreifend für das notwendige Maß an Gemeinsamkeit in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur. Das betrifft unter anderem die Anerkennung und Vergleichbarkeit von Zeugnissen und Abschlüssen oder einheitliche Kriterien in Schule, Berufsbildung und Hochschule.
Um die kulturelle Vielfalt und Selbständigkeit der Länder zu wahren, soll dabei auf Detailregelungen verzichtet werden. Modellversuche und Innovationen bleiben unter Beachtung des gemeinsam vereinbarten Niveaus ausdrücklich erwünscht.
Etwa drei- bis viermal pro Jahr tritt die Kultusministerkonferenz zu Plenarsitzungen auf Ministerebene zusammen, zumeist in einer der Landeshauptstädte oder am Sitz des Sekretariats in Bonn. Für Beschlüsse ist die Einstimmigkeit der Länder erforderlich. Das Plenum wählt aus seiner Mitte für jedes Jahr in einem bestimmten Turnus den Präsidenten, drei Vizepräsidenten und zwei weitere Präsidiumsmitglieder. Die Amtszeit des Präsidenten dauert ein Jahr. An die Präsidentschaft schließt sich ein weiteres Jahr als Vizepräsident an.
Bildungskritiker werfen vor allem den Kultusministern vor, für die Verkrustungen und den Reformstau im deutschen Schulsystem verantwortlich zu sein. Die Debatte war in den 70er und 80er Jahren stark ideologisch geprägt (antiautoritäre Erziehung, Reform der gymnasialen Oberstufe und Gesamtschule). In seiner Festrede zum 50. Gründungstag der Kultusministerkonferenz wies der damalige Bundespräsident Roman Herzog bereits 1998 auf einen "großen Handlungs- und Veränderungsbedarf im Bildungswesen" hin. Im deutschen Bildungssystem gehe "Verantwortung im administrativen Dschungel" verloren, werde "Neues eher behindert als belohnt", kritisierte Herzog.
ARD - Tagesschau / Kultur, 26. September 2004 |
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Elke Philburn
Registriert seit: 03.12.2002 Beiträge: 246 Wohnort: Manchester UK
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: Montag, 27. Sep. 2004 12:54 Titel: KMK-Entwurf für "Rat für deutsche Rechtschreibung" |
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KMK-Entwurf für "Rat für deutsche Rechtschreibung"
Wahrung der Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum
<i>Ein international besetzter "Rat für deutsche Rechtschreibung" soll künftig den Schriftgebrauch der deutschen Sprache beobachten und Vorschläge zur Weiterentwicklung der Rechtschreibung erarbeiten.</i>
Das Präsidium der Kultusministerkonferenz schlägt vor, zu diesem Zweck ein Gremium mit Mitgliedern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz einzurichten. Der mit zuständigen Stellen in Österreich und in der Schweiz bereits vorbesprochene Entwurf des Präsidiums soll bei der nächsten Plenarsitzung der Kultusministerkonferenz am 14. und 15. Oktober im saarländischen Mettlach zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Als Mitglieder von deutscher Seite schlägt das KMK-Präsidium vor:
- Institut für deutsche Sprache (2 Sitze)
- Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung (2 Sitze)
- Duden-Verlag (1 Sitz)
- Wissen Media Verlag/Bertelsmann-Wörterbuch (1 Sitz)
- Gesellschaft für deutsche Sprache (1 Sitz)
- Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (1 Sitz)
- Börsenverein des deutschen Buchhandels (1 Sitz)
- VdS Bildungsmedien (1 Sitz)
- Deutscher Journalistenverband/Deutsche Journalistenunion (1 Sitz)
- Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Nachrichtenagenturen (1 Sitz)
- Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV) (1 Sitz)
- Verband deutscher Zeitschriftenverleger e.V. (1 Sitz)
- PEN-Zentrum Deutschland (1 Sitz)
- Fachverband Deutsch im Deutschen Germanistenverband (1 Sitz)
- Symposium Deutschdidaktik (1 Sitz)
- Lehrerinnen- und Lehrerverbände in DGB und DBB (1 Sitz)
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen, unterstrich: "Der neue Rat für deutsche Rechtschreibung soll die Aufgabe haben, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren. Er soll die Entwicklung der Schreibpraxis beobachten und die Rechtschreibung auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks im notwendigen Umfang weiterentwickeln. Seine Vorschläge sollen durch Beschluss der zuständigen staatlichen Stellen für die Schulen und Verwaltungen verbindlich werden."<b>
<a href="http://www.boersenblatt.net/sixcms/detail.php?id=77520">Quelle: Börsenblatt Online</a></b>
Kommentar: Das Ziel "Wahrung der Einheitlichkeit" von genau den Leuten, die dazu beigetragen haben, die Einheitlichkeit der Orthographie ohne Not aufzugeben, ist ja der reinste Hohn. Man könnte meinen, diese Leute hätten in der DDR gelernt, wie man mittels Sprache der Bevölkerung eine fiktive Realität vorspiegelt, wie es etwa in Begriffen wie "Antifaschistischer Schutzwall" deutlich wird.
Zuletzt bearbeitet von Elke Philburn am Montag, 27. Sep. 2004 13:21, insgesamt 2mal bearbeitet |
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Elke Philburn
Registriert seit: 03.12.2002 Beiträge: 246 Wohnort: Manchester UK
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: Montag, 27. Sep. 2004 13:03 Titel: Reaktion auf den KMK-Entwurf |
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Theodor Ickler:<b>
Die üblichen Verdächtigen</b>
Der neue "Rat" hat die Aufgabe, die Durchsetzung der Rechtschreibreform zu begleiten, und zwar so, wie sie von der Kultusministerkonferenz beschlossen ist. Dabei darf er auch kritische Bemerkungen äußern, die jedoch nichts am eigentlichen Auftrag ändern werden. Eine Rücknahme der Reform kommt nicht in Betracht. Der Inhalt der im Fünf-Jahres-Rhythmus zu erstellenden Berichte ist also vollständig vorhersagbar.
Wer könnte bereit sein, in einem solchen Gremium mitzuwirken?
Den Kern bilden selbstverständlich die Schulbuch- und Wörterbuchverlage, also die wirtschaftlich an der weiteren Durchsetzung der Reform Interessierten. Sie gaben schon im bisherigen "Beirat" den Ton an und dominierten die anderen Mitglieder, was diese zum Teil in ängstlich-vertraulichen Mitteilungen beklagten.
Keine Frage ist auch die Teilnahme des Instituts für deutschen Sprache, das sich als bisherige Speerspitze der Reform sogar zwei Sitze verdient hat. Vermutlich wird es durch Annette Trabold vertreten, die zweite Stelle ist noch offen, da Klaus Heller als Geschäftsführer der bisherigen Kommission wohl nicht in Betracht kommt (aber auch mit ihm sollte man rechnen, denn am IDS gibt es nicht viele Personen, die sich für den Job hergeben).
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung wird ebenfalls mit zwei Sitzen geködert. Neben Peter Eisenberg könnte Uwe Pörksen oder Hans Martin Gauger Platz nehmen, beide kritisch, aber ohne Durchsetzungsvermögen. Akademie und IDS vertreten offenbar die Sprachwissenschaft, die Akademie von vornherein auf Kompromißkurs, das IDS streng nach KMK-Vorgabe.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache, von ihrem despotischen Vorstand auf Reformkurs getrimmt, kann nicht durch ihren Vorsitzenden Hoberg vertreten werden, weil dieser bereits in der Zwischenstaatlichen Kommission saß. Wahrscheinlich wird die Geschäftsführerin Eichhoff-Cyrus seine Stelle einnehmen.
Kritische Alibistimmen sind für die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und für das PEN-Zentrum Deutschland vorgesehen. Das PEN-Zentrum hat sich öffentlich gegen die Rechtschreibreform ausgesprochen, aber im „Beirat“ alle Entscheidungen mitgetragen.
Die Lehrerverbände im DGB könnten weiterhin durch Reinhard Mayer vertreten werden, über dessen private Geschäfte mit der Rechtschreibreform ich in meinem Buch „Rechtschreibreform in der Sackgasse“ berichtet habe. Für den Beamtenbund steht Ludwig Eckinger sehr gern bereit. Vom „Symposium Deutschdidaktik“ sind keine Einwände zu erwarten.
Dieser „Rat“ wird also genau das tun, was die KMK anstrebt: alle fünf Jahre über die fortschreitende Durchsetzung der Reformschreibung berichten. Wirkliche Reformgegner sind nicht vertreten. „Kritische“ Stimmen geben der ganzen Veranstaltung das gefällige Äußere, das heutzutage einfach dazugehört.
27.09.2004
Theodor Ickler<b>
<a href="http://rechtschreibreform.de/php/einzelner_Datensatz.php?BeitragNr=26259">Quelle: rechtschreibreform.com</a></b> |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 06. Okt. 2004 20:39 Titel: Rechtschreibreform ist kein Gesetz |
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Die KMK besitzt kein Recht auf eine Gesetzgebung über die Sprache
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Rechtschreibreform ist nur durch einen Erlaß eingeführt worden
Leserbrief zum Kommentar von Daniel Freimuth zur Rechtschreibreform (HA vom Samstag, 7. August, Seite 2) und zu der Zuständigkeit der Kultusministerkonferenz
Es ist schon erstaunlich, daß sich immer wieder Journalisten zu Kommentaren über die Rechtschreibreform berufen fühlen, die nicht einmal wissen, daß diese Reform nicht per Gesetz, sondern nur auf dem Verwaltungswege (per Erlaß der Kultusminister) eingeführt wurde. Es stimmt einfach nicht, daß die von Daniel Freimuth aufgelisteten Reformgegner („immer mehr Verleger, Zeitungen und Politiker“) sich als „(verspätete) Widerstandskämpfer“ in populistischer Gönnermanier gerieren und sich damit „gegen ein beschlossenes Gesetz“ auflehnen. Es hat nie ein Gesetz gegeben. Und der niedersächsische Ministerpräsident Wulff muß sich auch nicht von einem uninformierten Journalisten vorhalten lassen, er sei mit seinem Protest zu spät gekommen. Zusammen mit Christoph Böhr, Roland Koch, Peter Müller und Günther H. Oetinger hat er nämlich schon am 14. September 1995 in einem gemeinsamen Brief (alle Beteiligten waren damals CDU-Fraktionsvorsitzende in ihren Bundesländern) den zu dieser Zeit amtierenden Bundesinnenminister Kanther aufgefordert, „bezüglich der Entscheidung über die deutsche Amtssprache“ einer Inkraftsetzung der Rechtschreibreform vorläufig nicht zuzustimmen.
Es handelt sich bei diesem Schreiben vermutlich um das allererste Dokument des Widerstands gegen die Rechtschreibreform. Von größter Bedeutung für alles, was seitdem geschehen ist, ist die von den fünf Protestanten vorgetragene Begründung für die Nichteinführung der Reform. Sie lautet: „Es ist nach unserer Überzeugung ein inakzeptabler Vorgang, daß in einem Land, das sich die Zeit nimmt, monatelang über die Einführung eines neuen Postleitzahlensystems zu streiten, [es] möglich sein soll, ohne jeden rationalen Diskurs und ohne jede Beteiligung der deutschen Parlamente eine grundlegende Veränderung der Schreibweise der deutschen Sprache vorzunehmen.“ In getrennten Schreiben hatten sie sich außerdem an die Kultusminister der Länder gewandt und sie aufgefordert, „in der Kultusministerkonferenz am 28. September 1995 die Zustimmung zur Inkraftsetzung der neuen Rechtschreibung nicht zu erteilen“.
Es sind die in diesem Schreiben angeprangerten demokratischen Defizite bei der Einführung der Reform, die sich jetzt rächen und höchstwahrscheinlich zu ihrem vollständigen Scheitern führen werden. Durch den Versuch, die Öffentlichkeit mit der Reform zu überrumpeln, entdeckten die Architekten der Reform die schwerwiegenden Fehler ihres Werks selbst erst, als die Reform schon in den Schulen verbindlich eingeführt war und sie in den ersten reformierten Wörterbüchern und den Schulbüchern unübersehbar ihren Niederschlag gefunden hatten. Vielleicht wäre noch alles gutgegangen, wenn sie sich einsichtig gezeigt und zu Verbesserungen durchgerungen hätten. Statt dessen verhielten sie sich äußerst arrogant gegenüber den Kritikern und verteidigten mit Hilfe der politisch zuständigen, aber sachlich inkompetenten Kultusminister ihr Werk mit Zähnen und Klauen. Die Öffentlichkeit reagierte mit Empörung auf diese Sturheit und Dickfelligkeit und fing an, die Legitimität dieser ihr von der Politik oktroyierten Reform grundsätzlich in Frage zu stellen: durch eine ganze Serie von Prozessen und schließlich durch insgesamt zwei(letzten Endes erfolglose) Verfassungsbeschwerden.
Im Urteil zum zweiten Verfahren stellte das Bundesverfassungsgericht am 14. Juli 1998 allerdings grundsätzlich fest, daß die Rechtschreibung im deutschen Sprachraum nicht auf Rechtsnormen, sondern auf sprachlichen und damit außerrechtlichen Regeln beruhe, „die auf Akzeptanz angewiesen seien.“ (S. 21) Der Erste Senat billigte der KMK damit zu, daß sie einen Regelungsvorschlag für die deutsche Orthographie entwickeln durfte, weil der Staat nach dem Grundgesetz auch ohne eine vorherige Ermächtigung durch die zuständigen Parlamente im Interesse des Allgemeinwohls handeln dürfe. Dieser Regelungsvorschlag könne aber nur für den Bereich der Schulen rechtliche Verbindlichkeit beanspruchen und entspreche den verfassungsrechtlichen Kriterien nur dann, wenn die vorgeschlagene Regelung die Zustimmung der Sprachgemeinschaft (die notwendige Akzeptanz) finde.
Nach mehr als 8 Jahren des Dauerprotests der Bevölkerung und der geistigen Eliten der Nation gegen die Reform und nach ihrer Ablehnung durch den Volksentscheid in Schleswig-Holstein hätten die Kultusminister aus verfassungsrechtlichen Gründen deswegen gar nicht mehr für die verbindliche Einführung ihrer von der Bevölkerung nicht akzeptierten Reform votieren dürfen. Daß sie es trotzdem taten und sich damit in einer bisher einmaligen Manier über den eindeutig bekundeten Willen der Bevölkerung in einer als diktatorisch empfundenen Weise hinwegsetzten, löste zuerst in der Presse geharnischte Proteste aus und führte in der Konsequenz zu dem rechtlich in keiner Weise zu beanstandenden, jetzt erst nach dem Vorbild der Frankfurter Allgemeinen erfolgten Boykott der Reform durch den „Spiegel“ und die Zeitungen des Springer-Verlags, denen sich sofort eine Reihe anderer Zeitungen bzw. Zeitungsverlage anschlossen.
Anders hätte man den Willkürakt der KMK, die nicht einmal ein Verfassungsorgan ist und als Gremium der exekutiven Gewalt keinerlei Recht auf eine Gesetzgebung über die Sprache besitzt, wahrscheinlich nicht wirksam unterbinden können, weil auch die Konferenz der Ministerpräsidenten als ein ebenso im Grundgesetz nicht vorgesehenes, ebenfalls nur auf freiwilliger Basis entscheidendes Gremium in dieser Frage zu einem einstimmigen Votum vermutlich nicht fähig ist und die Kultusminister auch nicht stoppen könnte. Allerdings sieht die rechtliche Situation so aus, daß nach dem Grundgesetz jedes einzelne Bundesland ganz allein über die Reform und ihre Rücknahme (gemäß den Artikeln 30 und 70) entscheiden darf. Insofern kommt es noch nicht einmal darauf an, ob sich die Ministerpräsidenten über das Schicksal der Reform einig werden. Jeder einzelne Kultusminister ist an die Weisungen seines Ministerpräsidenten gebunden. Außerdem darf man auch nicht vergessen, daß die Kultusminister (so ist es auch in den Schulgesetzen verankert) der parlamentarischen Kontrolle durch die Länderparlamente unterliegen und notfalls auch von ihnen noch zur Räson gebracht werden können. Deswegen sollte sich die KMK gegenüber der Öffentlichkeit nicht als autonom handelnde politische Institution aufspielen.
Auch das von den Verfechtern der Reform vorgeschobene Argument, daß man an die Abmachungen mit den anderen am Wiener Abkommen beteiligten Länder gebunden sei, ist rechtlich nichts wert, weil es sich nicht um ein völkerrechtlich bindendes Abkommen handelt, sondern um eine unverbindliche Absichtserklärung.
Die Zeitungsverlage haben im Interesse des Souveräns, der mit dieser Reform überhaupt nicht einverstandenen Sprachgemeinschaft gehandelt und verdienen dafür Hochachtung.
Günter Loew
Hanauer Anzeiger vom 14. August 2004
www.rechtschreibreform.com/Perlen/KraftBank/KraftBank.pl?SatAug1419:08:37CEST2004 |
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Manfred Riebe
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: Freitag, 15. Okt. 2004 21:49 Titel: Kein demokratischer Entscheidungsprozeß |
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Anhörung von Verbänden ist kein demokratischer Entscheidungsprozeß
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Noch immer keine Spur von Einsicht
Aktuell gebliebener Leserbrief von 1996
Anmaßung
Leserbrief zu: Der freche Zwerg
Die Kultusminister und die Rechtschreibreform, die keine ist (FAZ vom 24.10.96)
Auch Thomas Steinfelds Appell an die Vernunft der Kultusminister hat nichts gefruchtet. „An diesem Donnerstag“, so hatte er geschrieben, „ treffen sich die Kultusminister, um sich noch einmal zur Reform zu bekennen. Sie sollten es bleiben lassen. Ein für allemal.“
Wer alle Warnungen in den Wind schlägt, in einer „Dresdner Erklärung“ statt dessen kund und zu wissen tut, daß er die Anhörung von ein paar Verbänden mit einem demokratischen Entscheidungsprozeß verwechselt und auch noch behauptet, dieser sei jetzt abgeschlossen, verdient keine Schonung mehr.
Spätestens nach der „Frankfurter Erklärung“ begann sich das deutsche Volk nämlich zu fragen, wem man da in seinem Namen die Wahrung seiner kulturellen Interessen anvertraut hatte. Wer sind sie denn, die Damen und Herrn, die sich auch weiterhin noch anmaßen, der ganzen Sprachnation gegen den Willen von mehr als zwei Dritteln der Bevölkerung (nach einer Umfrage des Forsa-Instituts) und gegen den Protest der geistigen Elite der Nation eine neue Rechtschreibung in der Manier des Obrigkeitsstaates auf dem Erlaßwege aufzwingen zu wollen? Wer oder was legitimiert sie dazu?
Ich kenne keine Kulturnation in der Welt, die so mit sich umspringen ließe. Wenn die Kultusminister wirklich glauben sollten, sie müßten irgend jemand mit dieser „Reform“ beglücken, dann sollen sie sich doch ein anderes Volk wählen.
15.10.2004 Günter Loew
www.rechtschreibreform.com/Perlen/KraftBank/KraftBank.pl?FriOct1521:38:38CEST2004 |
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Manfred Riebe
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: Mittwoch, 27. Okt. 2004 15:14 Titel: KMK ist NICHT demokratisch legitimiert |
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Demokratisch legitimiert?
Regeln, die von einer nicht demokratisch legitimierten Institution gesetzt werden, demonstrativ nicht befolgen...
Die Kultusministerkonferenz ist NICHT demokratisch legitimiert und stellt eine nicht verfassungskonforme Parallelregierung im Kultusbereich dar. Ihre Gründung lag vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurde zu keinem Zeitpunkt demokratisch legitimiert, weder durch eine Volksabstimmung noch durch ein Verfassungsgerichtsverfahren. Die KMK steht absolut außerhalb der verfassungsmäßigen Grundordnung in Deutschland.
Wenn ein paar Sponties so eine Parallelregierung bilden würden, säßen sie sofort wegen verfassungsfeindlicher Aktivitäten, subversiver Betätigung und Amtsanmaßung auf der Anklagebank.
27.10.2004 Serpianus
www.rechtschreibreform.com/Perlen/KraftBank/KraftBank.pl?WedOct2711:12:16CEST2004 |
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Manfred Riebe
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: Donnerstag, 11. Nov. 2004 14:48 Titel: Kulturbanausenkonferenz |
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Kultusministerkonferenz oder Kulturbanausen-Konferenz?
„Für jeden dieser Eingriffe würde gelten, daß er die Entwicklungsrichtung der Sprache umkehrt - vom Hochentwickelten zum Primitiveren, vom Unmißverständlichen zum Mißverständlichen, vom Feinen zum Gröberen.
Diesen und anderen Schaden der Sprache zuzufügen haben jedoch die sechzehn Kultusministerinnen und Kultusminister der Bundesrepublik Deutschland beschlossen, und eher - so scheint es - errötet darüber ein Buch als eine oder einer von ihnen.“
Reiner Kunze in: „Die Aura der Wörter“, Radius-Verlag, 2004, Seite 11 f. |
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