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Die Schreibzensur in der Süddeutschen Zeitung

 
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Ulrich Werner



Registriert seit: 08.02.2004
Beiträge: 2
Wohnort: 81925 München

Beitrag: Dienstag, 10. Feb. 2004 19:29    Titel: Die Schreibzensur in der Süddeutschen Zeitung Antworten mit Zitat

Erlebnis eines Leserbriefschreibers

Das von der SZ eröffnete (Kultur-)Forum, inzwischen mit zahlreichen
kritischen Beiträgen zur Rechtschreibreform belebt, erweckt den Anschein,
die SZ, die konsequent an der Neuschreibung festhält, schlage sich langsam
auf die Seite der Reformgegner. Doch der am 29. Jan. 2004 veröffentlichte
Leserbrief von Andreas Beckmann aus Kiel beweist das Gegenteil. Mindestens
in der Leserbriefabteilung werden nach wie vor sinnentstellende und damit
die vom Schreiber geäußerte Meinung verfälschende Änderungen in den
Leserbriefen vorgenommen. Dies widerspricht in auffälliger Weise dem Vermerk
auf jeder Leserbriefseite der SZ, wonach

"Beiträge auf der Seite der "Leserbriefe" in keinem Fall Meinungsäußerungen
der Redaktion"


seien. Jede Änderung ist aber eine Meinungsäußerung. Die SZ hält sich somit
nicht einmal an ihre eigene Regel. Herr Beckmann hat verärgert reagiert. Er
schrieb u. a. an die SZ:

"Sehr ärgerlich ist aber die Tatsache, daß Sie durch scheinbare
"Korrekturen" den Text in einer Weise verunstaltet haben, daß er an vielen
Stellen meiner zentralen Intention Hohn spricht und ich damit aufmerksamen
Lesern wie ein Vollidiot erscheinen muß, der nicht weiß, was bzw. worüber er
schreibt." Der ausführliche Text siehe
www.sprache-werner.info/reform-szleserbrief.html.

Man kann daher behaupten, daß jeder von der SZ veröffentlichte Leserbrief,
der bspw. ein "daß" enthält, womit der Schreiber sein Beharren auf der alten
Rechtschreibung ausdrückt, im Falle einer vom Autor des Briefes nicht
genehmigten Änderung in ein "dass" eine Fälschung ist.

Im Januar 2003 schrieb ich Herrn Sowein, dem Leiter der Leserbriefabteilung
u. a.: "Falls Ihnen keine direkte Weisung zum strikten Einhalten der neuen
Rechtschreibung vorliegen sollte, warum machen Sie sich die Arbeit nicht
etwas leichter und tolerieren großzügig die keinesfalls auffälligen, weil
gewohnten Schreibungen zur Zufriedenheit der Schreiber? Die Mehrzahl Ihrer
Leser schreibt doch sicher in der bisher üblichen Schreibung. Sie würden
sich damit Sympathie erwerben, weil niemand es gern sieht, wenn sein Brief
von der Leserbriefabteilung der SZ, wie ehemals in der Schule, korrigiert
wird, obwohl, und das ist doch das Absurde, kein Fehler vorliegt."

Es war in den Wind geschrieben.

Ist das Forum ein Zeichen langsam wachsender Sympathie für die Reformgegner,
eine Alibiveranstaltung oder eher Heuchelei?

Ulrich Werner
_________________
Meine Seiten im Internet: http://www.sprache-werner.info
Themen: Deutsche Sprache (Sprachpflege, Schwammdeutsch); Gehirnforschung (Denken, Freier Wille); Akademische Grade; Patentwesen.
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