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Siegfried Lenz forderte Volksentscheid über Schreibreform

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
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Beitrag: Samstag, 06. Dez. 2003 20:16    Titel: Siegfried Lenz forderte Volksentscheid über Schreibreform Antworten mit Zitat

Siegfried Lenz forderte Volksentscheid über die Rechtschreibreform

Der Hamburger Schriftsteller Siegfried Lenz ist wie Günter Kunert und Reiner Kunze Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung - www.deutscheakademie.de/ - und Mitglied des VRS. Mit „So zärtlich war Suleyken“ (1955) hat Siegfried Lenz der masurischen Landschaft und den Menschen seiner Heimat ein bleibendes Denkmal gesetzt. Seine Bücher sind bis heute in 22 Sprachen übersetzt und haben eine Gesamtauflage von mehr als 20 Millionen Exemplaren erreicht. Als Gegner der Rechtschreibreform sorgte er für Aufsehen, als er bekanntgab, er werde seine literarischen Werke auch künftig nach den traditionellen Regeln verfassen.

Siegfried Lenz gehört zu den Erstunterzeichnern der „Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform“ vom 4. bis 9. Oktober 1996: http://www.vrs-ev.de/resolutionen.php#denk

„Nach dieser Erklärung forderte Siegfried Lenz in einem Interview einen Volksentscheid über die Rechtschreibreform, da in keinem Parlament darüber entschieden worden sei.“
(In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.10.1996).

Siegfried Lenz fragte: „Wie rechtfertigt man eine Rechtschreibreform? Wer hat Interesse daran? Wer besitzt die Legitimation? Auf diese Fragen habe ich keine befriedigende Antwort gefunden. [...] Die Reform scheint mir eine erklärte Anpassung nach unten. Sie läuft auf eine Simplifikation unserer reichen Sprache hinaus. [...] es wird nichts Spektakuläres zu erreichen sein. Es sei denn, die Kultusminister verstehen sich doch dazu, einen Volksentscheid zuzulassen oder gar zu befördern.“ (Stellungnahmen von Martin Walser, Ernst Jünger und Siegfried Lenz: Für einen Volksentscheid zur Rechtschreibreform. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung 12.10.96, S. 36)

Dem SPIEGEL stellte Siegfried Lenz folgende Kernfragen:

<b><I>„Erstens: Welch eine Notwendigkeit besteht zu solchen Veränderungen?

Zweitens: Wer hat ein Interesse daran?

Drittens: Wer besitzt die Legitimation, diese Veränderungen als Regel einzuführen? [...]

Ich halte sie für einen kostspieligen Unsinn. [...] Ich vermute [...], es handelt sich um das Bedürfnis von Kulturpolitikern und Lektoren, uns die Mühen differenzierten Sprachgebrauchs zu ersparen. [...].“</I></b>
(„Kostspieliger Unsinn“. Siegfried Lenz zur neuen Rechtschreibreform. Aus: Murks mit Majonäse. In: DER SPIEGEL Nr. 42, vom 14. Oktober 1996, S. 268, Titelgeschichte: <b>„Schwachsinn Rechtschreibreform. RETTET DIE DEUTSCHE SPRACHE! Der Aufstand der Dichter“</b>) http://home.snafu.de/schult/document/snlekm1d.htm

„Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ (George Orwell)

„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Sonntag, 13. Feb. 2005 20:59, insgesamt 7mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Samstag, 06. Dez. 2003 20:30    Titel: Siegfried Lenz unterzeichnet Resolution Antworten mit Zitat

„Neuschreiber werden ganz alt aussehen“

Siegfried Lenz unterzeichnet die Resolution für die Wiederherstellung der Rechtschreibeinheit


Von Claudia Ludwig

Siegfried Lenz, dessen Buch „Ein Mann im Strom“ gerade öffentlich in Hamburg gelesen wird, hält nichts von der Rechtschreibreform. Jetzt unterzeichnete er die <b>„Resolution zur Wiederherstellung der Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung“</b>. Im SPIEGEL hatte Lenz zur Reform folgende Fragen gestellt: „Erstens: Welch eine Notwendigkeit besteht zu solchen Veränderungen? Zweitens: Wer hat ein Interesse daran? Drittens: Wer besitzt die Legitimation, diese Veränderungen als Regel einzuführen? [...] Ich halte sie für einen kostspieligen Unsinn. [...] Ich vermute [...], es handelt sich um das Bedürfnis von Kulturpolitikern und Lektoren, uns die Mühen differenzierten Sprachgebrauchs zu ersparen.“

Getragen wird diese Resolution (Unterzeichner: www.deutsche-sprachwelt.de/archiv/unterzeichner.shtml) von Astrid Mannes, Pressesprecherin eines Bildungsverbandes, Claudia Ludwig, 1.Vorsitzende des Vereins „Lebendige deutsche Sprache e. V.“, dem VRS (Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e. V.) und der Zeitung DEUTSCHE SPRACHWELT.

Unterschrieben haben inzwischen über 300 Unternehmen, Institutionen, Verlage, Vereine und Verbände und mehr als zwanzig Prominente, wie zum Beispiel Peter Boenisch, Klaus von Dohnanyi, Ulla Hahn, Dieter Thomas Heck, Gertrud Höhler, Manfred Krug, Günter Kunert, Reiner Kunze, Christa Meves und Walter Scheel. Die Resolution soll noch in diesem Jahr den Kultusministern übergeben werden. Deutschlandweite Anzeigen erschienen unter anderem in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und in „Medien Aktuell“.

Wie viele andere namhafte Schriftsteller der Gegenwart wird Siegfried Lenz auch in Zukunft die sogenannte „neue“ deutsche Rechtschreibung nicht übernehmen. „Das kann er auch gar nicht!“ meint Astrid Mannes. „Siegfried Lenz ist ein Mensch, der auf Qualität setzt. Seine Bücher und Stücke zeugen davon. Unglaublich, daß er jetzt Schülern als ‘veraltet‘ und ‘unmodern‘ verkauft wird.“

Noch schlimmer finden alle Initiatoren der Resolution, daß Schriftsteller wie Günter Kunert und Reiner Kunze eine <b>„zweite Ausbürgerung aus deutschen Schullesebüchern“</b> erfahren, wenn beispielsweise ihre Texte nicht mehr in Schulbüchern vorkommen, weil sie in vermeintlich „alter“ Rechtschreibung geschrieben sind. Damit wird die heranwachsende Generation um ein hohes Kulturgut betrogen.

„Auch wenn allgemein der Eindruck entstanden ist, das Thema Rechtschreibreform sei keines mehr – der Schein trügt! <b>Das Thema ist eine Zeitbombe!“</b>, so Claudia Ludwig. „Uns liegen Aussagen vor, die einigen Zündstoff bieten. In den Schulen ist es am schlimmsten. Aber <b>Lehrer trauen sich nicht, an die Öffentlichkeit zu gehen.</b>“

Die „Rechtschreibreform“ hat zu einem riesigen Schreibchaos geführt und damit ihr Ziel klar verfehlt. Zeitungsverlage haben eigene Hausorthographien, die Rechtschreibung, die die Kinder in den Schulen lernen, ist in neuesten Wörterbüchern schon wieder anders, da laufend nachgebessert wird. Selbst einige Organisationen, die an der sogenannten Reform mitgewirkt haben, fordern „Verbesserungen“. Jeder schreibt, wie er will. Damit gibt es keine deutsche Rechtschreibung mehr – das ist einmalig auf der ganzen Welt!

Eine Diskussion über Bildung mit einer weiterhin umgesetzten, immer mehr chaotisierenden Rechtschreibreform halten die Reformgegner für heuchlerisch. Es gibt für sie nur eins: zurück zur einheitlichen klassischen Rechtschreibung! „Im Jahr 2003 wird sich sehr viel zu diesem Thema tun. Und es wird der Tag kommen, da alle behaupten, sie seien schon immer gegen diese 'Reform' gewesen. Dann aber“ – davon sind die Reformgegner überzeugt – „werden einige Neuschreiber ganz alt aussehen!“
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/rsr/ludwig-lenz.shtml
_______________________

Siehe auch unsere Pressemitteilung zur Frankfurter Buchmesse: www.vrs-ev.de/pm071003.php
Übrigens: Der Verein „Lebendige deutsche Sprache e.V.“ - www.lebendigesprache.de - hieß anfangs: „Rechtschreibreform stopp!“
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Manfred Riebe



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Beitrag: Sonntag, 04. Jan. 2004 12:43    Titel: Menschen 2003: Siegfried Lenz Antworten mit Zitat

<b>Menschen 2003: Siegfried Lenz

Wirkungsmächtige Romane wie die „Deutschstunde“ oder „Fundbüro“</b>

<b>Mensch des Jahres</b>: Die Kandidaten der Endrunde

Bei der Wahl zum „Menschen des Jahres 2003“ wurden 16 von 56 nominierten Persönlichkeiten bei einem Meinungsführer-Panel ausgewählt - in jeder der acht Kategorien zwei Schleswig-Holsteiner, die im Jahr 2003 besonders auf sich aufmerksam gemacht hatten.

Die Kandidaten der Endrunde der jeweiligen Kategorie:
Kategorie Kultur

Siegfried Lenz
Der Autor ist einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. In seiner Wahlheimat Schleswig-Holstein schrieb der 1926 Geborene wirkungsmächtige Romane wie die „Deutschstunde“ oder sein neuestes Werk „Fundbüro“. Mit dem aktuellen Buch erreichte Lenz nicht nur die Bestsellerlisten, auch die überregionalen Feuilletons feierten das erneute Meisterwerk als literarisches Ereignis.

www.shz.de/?RUBRIKID=1004&MID=30&REDID=325617
____________________________

Anmerkungen:

- In dem Roman „Die Deutschstunde“ von Siegfried Lenz spiegelt sich das Leben Emil Noldes in der Gestalt des Malers Max Ludwig Nansen. Viele Lebensdaten Noldes stimmen mit denen von Max Ludwig Nansen überein.

Die Biographie von Siegfried Lenz und eine Inhaltsangabe des Romans „Die Deutschstunde“ findet man hier: www.derweg.org/mwlitkult/lenz.htm
Vgl. auch Staat und Sprache > Rechtschreibreform und Nationalsozialismus > Manfred Riebe: Malverbot mit der ss-Schreibung - Zur Ausmerzung der Werke „entarteter Kunst“, 23. März. 2004 - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=296&highlight=deutschstunde

- Siegfried Lenz nannte seinen jüngsten Roman „Arnes Nachlaß“ und nicht „Arnes Nachlass“.
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