Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Donnerstag, 01. Jan. 2004 23:36 Titel: Saar-Echo |
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Lieber alte statt neue Fehler
Saar-Echo behält die alte Rechtschreibung bei – meistens
Warum verwendet das Saar-Echo noch immer die alte Rechtschreibung? – Eine gute Frage, die man allerdings nicht übergewichten sollte. Es mag manchen Philologen sinnvoll erschienen sein, die zugegebenermaßen nicht ganz auf logischer Gesetzmäßigkeit aufgebaute und tatsächlich schwer zu erlernende deutsche Sprache in seiner Orthographie und Zeichensetzung zu verändern – natürlich nur aus altruistischen und pädagogischen Gründen. Zum Wohle unserer Kinder...
Großen Sinn hat die Umstellung nicht gemacht, und Erleichterungen für Schüler hat sie auch nicht gebracht, allenfalls Erheiterungen, wenn man als Sprachtölpel der alten Schule plötzlich über getrennt geschriebene Wörter stolperte, wenn man auf einmal groß schreibt, was gestern kleingeschrieben wurde, wenn man unbekümmert statt Teernte Teeernte lesen muß und so weiter und so fort. Nein, die neue Rechtschreibung ist keineswegs logischer und keineswegs einfacher als die alte. Das hat übrigens auch die sogenannte PISA-Untersuchung ergeben. Die Schüler sind nämlich nicht gescheiter als wir alle viel früher. Die vorgebliche „Sprachreform“ war so unnötig wie ein Kropf. Und als der forsche Westerwälder Textchef eines an sich wenig bedeutungsvollen Fachzeitschriften-Verlages in einem öffentlichen Forum über die Rückständigkeit all derer polemisierte, die nach den alten Regeln schreiben, war für das Saar-Echo klar: So einfältig, wie der junge Karrierist ohne ernsthaften journalistischen Ausbildungshintergrund argumentierte, so einfach werden sich die Mitarbeiter des Saar-Echo nicht für etwas entscheiden, was allein dem Zeitgeist entsprungen ist und nicht ausgelasteten Sprachwissenschaftlern als Beschäftigungsprogramm, als eine etwas andere Form von ABM-Maßnahmen diente.
Das Saar-Echo wird also bis auf weiteres nach den alten Regeln schreiben. Und wenn es der eine oder andere Mitarbeiter oder Leserbriefschreiber partout anders sieht, so mag er verwenden, was er will – orthographisch korrekt sind in aller Regel weder die einen, noch die anderen Manuskripte bzw. Dateien. Einen ideologischen Wettstreit wollen wir deswegen nicht austragen. Zumal die neue Rechtschreibung keinen Deut logischer ist als die alte. Und ansonsten neigen wir eher dazu, uns für die alten Fehler zu entscheiden, weil die neuen uns zu ungewohnt sind.
Saar-Echo, Die Zeitung für das Saarland, vom 14.01.2003, WIR ÜBER UNS
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Walter Kronenberger
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