Manfred Riebe
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 : Mittwoch, 24. Okt. 2007 10:20 Titel: Rechtschreibreform ist Absurdistan |
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Rechtschreibreform als Spiegel der Gesellschaft
Klaus Wernicke, Datum: 26.10.2004 12:58 Uhr
Bei den verschiedenen Diskussionen um die Rechtschreibreform fiel mir auf, dass diese ein Spiegel unserer Gesellschaft und deren Zustandes zu Beginn 21 Jahrhunderts ist.
Ich möchte diese These am Beispiel Getrennt- und Zusammenschreibung erläutern :
Nach meinem Sprachgefühl sind "wir wollen uns zusammensetzen" und "wir wollen uns zusammen setzen" unterschiedliche Aussagen, die in der gesprochenne Sprache durch die Sprachmelodie deutlich zu unterscheiden sind.
Man möchte jedoch in unserer Gesellschaft offenbar den "Faktor Mensch" durch "objektive" Regeln ersetzen. Das Ergebnis ist verheerend: Der gesunde Menschverstand, die Vernunft, das Sprachgefühl bleiben auf der Strecke und wir bewegen uns in Richtung Absurdistan.
Das Argument, dass man Bandwurmwörter vermeiden möchte, geht in dieselbe Richtung : Da die Freiheit missbraucht werden könnte, muss die Freiheit abgeschafft werden.
Wäre es nicht sinnvoller zu sagen : Da eine komplexe Sprache die Möglichkeit des Missbrauchs bietet, steht der Autor in der Verantwortung, seine Sätze sinnvoll und lesbar zu bilden; anderenfalls möge ihn der Leser mit Nichtachtung strafen.
Dieses kleine Beispiel zeigt, welches die höchsten Werte unserer Gesellschaft sind : Untertanengeist, Regelwut, Bürokratie, Misstrauen, Rechthaberei, nicht aber Verantwortung, Streben nach sinnvollem Tun, Liebe zur Sprache.
Was meint ihr ?
mfg
Klaus
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