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Luxemburger Wörterbuch

 
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Günter Schmickler



Registriert seit: 11.05.2003
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Beitrag: Montag, 05. Feb. 2007 14:16    Titel: Luxemburger Wörterbuch Antworten mit Zitat

Luxemburger Wort, 05.02. 2007

Tausende Luxemburger Wörter im Internet

Das „Letzebuerger Online Dictionnaire“ geht am Montag ans Netz

(vb) – Sowohl für Einheimische als auch für Bewohner mit anderen Muttersprachen ist die Luxemburger Rechtschreibung allzu oft ein Buch mit sieben Siegeln. Das Kulturministerium arbeitet deshalb an einem Luxemburger Wörterbuch, das Rechtschreibung, Verwendung und Aussprache nahezu aller Wörter erklärt. Eine Online-Version ist ab Montag im Internet verfügbar.

In den 60er und 70er Jahren machten sich Politiker und Intellektuelle Sorgen um die Luxemburger Sprache. Nach dem damals häufig beschworenen Szenario würde Luxemburgisch bald vom Französischen verdrängt und innerhalb weniger Jahrzehnte aussterben. Auch innerhalb der Sprache machten sich damals immer mehr französische Wörter breit. Doch die Befürchtungen haben sich bisher nicht bestätigt. – im Gegenteil: Die Nachfrage nach Luxemburgisch-Kursen ist größer denn je.

Ratgeber in vielen Zweifelsfällen

Um den Neuankömmlingen im Großherzogtum, aber auch den Einheimischen, den Umgang mit der Luxemburger Sprache so einfach wie möglich zu machen, hat das Kulturministerium ein Wörterbuch-Projekt in Auftrag gegeben, dessen erste Früchte seit Montag zu besichtigen sind. Fürs erste ist das Wörterbuch online abrufbar, nach Abschluss des Projekts wird es auch eine Buchversion geben.

Auf der Website des „Letzebuerger Online Dictionnaire“ (LOD) wird der Benutzer in vier Sprachen willkommen geheißen: in Luxemburgisch, Deutsch, Französisch und Portugiesisch. Auch die Menüführung und natürlich die Übersetzungen der Begriffe sind durchgängig viersprachig gehalten. Nach Aussagen von Kulturstaatssekretärin Octavie Modert ist die Datenfülle und die Vollständigkeit des Online-Wörterbuchs bisher unerreicht. Wenn die acht Redakteure des Wörterbuchs mit ihrer Arbeit fertig sind – voraussichtlich 2011 – wird das Wörterbuch über 100 000 Luxemburger Wörter aufführen.
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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 27. Feb. 2007 08:11    Titel: L*tzebuerger Online Dictionnaire Antworten mit Zitat

L*tzebuerger Online Dictionnaire

* D'Websäit vum L*tzebuerger Online Dictionnaire
http://www.lod.lu/

* L*tzebuerger Online Dictionnaire (LOD)
http://lb.wikipedia.org/wiki/L%C3%ABtzebuerger_Online_Dictionnaire

* Luxemburgische Sprache
http://de.wikipedia.org/wiki/Luxemburgische_Sprache

* WIKIPEDIA, Déi fräi Enzyklopedie
http://lb.wikipedia.org/wiki/Haapts%C3%A4it

D'Wikipedia ass e Projet vun enger fräier Enzyklopedie, gratis a méisproocheg, wou jiddferee matschaffe kann. Et ginn 13.325 Artikelen op L*tzebuergesch.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 01. März. 2007 22:18, insgesamt 3mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 27. Feb. 2007 08:23    Titel: Luxemburg und die Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Luxemburg und die Rechtschreibreform

Luxemburg ist ein dreisprachiges Land mit Deutsch als einer der offiziellen Sprachen. Luxemburg hat der Wiener Absichtserklärung vom 1. Juli 1996 nicht zugestimmt und hat damit die Rechtschreibreform nicht anerkannt.

* Wiener Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=374

* Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996
http://de.wikipedia.org/wiki/Reform_der_deutschen_Rechtschreibung_von_1996

The German spelling reform of 1996 (Rechtschreibreform) is based on an international agreement signed in Vienna in July 1996 by the governments of the German-speaking countries Germany, Austria, Liechtenstein and Switzerland, a quadrilingual country. Luxembourg, a trilingual country with German as one of its official languages, has not endorsed the reform.
http://en.wikipedia.org/wiki/German_spelling_reform_of_1996


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Dienstag, 27. Feb. 2007 22:32, insgesamt 1mal bearbeitet
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Günter Schmickler



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Beitrag: Dienstag, 27. Feb. 2007 21:49    Titel: Re: Luxemburg und die Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Manfred Riebe hat folgendes geschrieben:
Luxemburg und die Rechtschreibreform

Luxemburg ist ein dreisprachiges Land mit Deutsch als einer der offiziellen Sprachen. Luxemburg hat der Wiener Absichtserklärung vom 1. Juli 1996 nicht zugestimmt und hat damit die Rechtschreibreform nicht anerkannt.

The German spelling reform of 1996 (Rechtschreibreform) is based on an international agreement signed in Vienna in July 1996 by the governments of the German-speaking countries Germany, Austria, Liechtenstein and Switzerland, a quadrilingual country. Luxembourg, a trilingual country with German as one of its official languages, has not endorsed the reform.
http://en.wikipedia.org/wiki/German_spelling_reform_of_1996


Luxemburg gehört zwar nicht zu den Unterzeichnern der „Wiener Absichtserklärung“, aber dies kann nicht als Widerstand gegen die Rechtschreibreform gewertet werden. Die Luxemburger Medien stellten zeitgleich mit den deutschen Medien auf den „Neuschrieb“ um. Auch an den Luxemburger Schulen wird die reformierte Rechtschreibung gelehrt, allerdings ist mir nicht bekannt, ob die Schulen sich – wie in Deutschland – schon 1996 oder erst später anpaßten.

Othon Neuen, beigeordneter Inspektor im Bildungsministerium (Minist*re de l´Education Nationale) erklärte im August 2004, die neue Rechtschreibung werde von Lehrern und Schülern wegen ihrer Vereinfachungen gut akzeptiert. Leider hätte Luxemburg als nicht deutschsprachiges Land kein Recht darauf, mit zu entscheiden, in welche Richtung es nun weitergehe ... (Luxemburger Wort, 9. August 2004)

Aufgrund dieser Erklärung gehe ich davon aus, daß Luxemburg an der Abstimmung über die Wiener Absichtserklärung überhaupt nicht beteiligt war. In mehreren bei Google aufgefundenen Artikeln werden übereinstimmend als teilnehmende Staaten außer Deutschland, Österreich und der Schweiz noch Belgien, Liechtenstein, Italien (Provinz Bozen), Ungarn und Rumänien genannt. Wäre wirklich ein Vertreter Luxemburgs anwesend gewesen und hätte als einziger eine Gegenstimme abgegeben, so müßte das doch in den Google-Artikeln erwähnt werden!

Die deutsche Sprache spielt im Großherzogtum Luxemburg nach wie vor eine wichtige Rolle. Fast alle Luxemburger können Hochdeutsch sprechen oder zumindest verstehen. Die wichtigsten Printmedien, allen voran die Tageszeitung „Luxemburger Wort“, erscheinen in deutscher Sprache, allerdings mit gelegentlich „eingestreuten“ französischen Artikeln. In mehreren Dörfern habe ich Aushangkästen gesehen, in denen die Kommunalbehörden ihre Verordnungen und Nachrichten in deutscher Sprache bekanntgeben. Ministerpräsident Jean Claud Juncker hält seine Reden vor dem Europäischen Parlament in deutscher Sprache.

Bei dieser Sachlage ergibt sich die berechtigte Frage, warum der Ministerialbeamte Neuen betont, daß Luxemburg kein deutschsprachiges Land sei. Nach meiner Einschätzung gibt es dafür mannigfaltige Gründe. Ich werde in den nächsten Tagen versuchen, diese in einem gesonderten Artikel zu erläutern.

G.Sch.


Zuletzt bearbeitet von Günter Schmickler am Montag, 12. März. 2007 14:04, insgesamt 1mal bearbeitet
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Günter Schmickler



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Beitrag: Sonntag, 04. März. 2007 22:06    Titel: Ist Luxemburg ein deutschsprachiges Land? Antworten mit Zitat

Ist Luxemburg ein deutschsprachiges Land?

In einem Artikel der englischsprachigen Wikipedia wird festgestellt, daß u. a. die „viersprachige Schweiz“ der deutschen Rechtschreibreform zugestimmt habe, nicht aber „das dreisprachige Luxemburg mit Deutsch als einer der offiziellen Sprachen“. Man könnte diese Feststellung so deuten, als habe sich das Großherzogtum als einziges deutschsprachiges Land der Reform von 1996 widersetzt. Gegen eine solche Annahme spricht indes eine Erklärung des luxemburgischen Unterrichtsministeriums im August 2004, als der Streit um die Reform aus Anlaß der „Rückumstellung“ der Springer-Presse in Deutschland an Heftigkeit zunahm:
Die Reform werde aufgrund der Vereinfachungen an den Schulen gut akzeptiert. Leider habe Luxemburg als nicht deutschsprachiges Land kein Recht, mitzuentscheiden, in welche Richtung es nun weitergehe.

Wie erklärt sich nun der Widerspruch zwischen der unbestreitbaren Bedeutung, die der deutschen Sprache in Luxemburg zukommt, und der amtlichen Feststellung, Luxemburg sei kein deutschsprachiges Land? Um diese Frage beantworten zu können, muß man einen Blick in die luxemburgische Geschichte werfen und sich vor allem die in Europa – wahrscheinlich sogar weltweit – einzigartige Sprachverteilung im Großherzogtum gegenwärtig halten.

Der Verfasser des englischen Wikipedia-Artikels hat offenkundig übersehen, daß eine Mehrsprachigkeit, wie sie beispielsweise in der Schweiz herrscht, sich grundlegend von der „Mehrsprachigkeit“ Luxemburgs unterscheidet: In der Schweiz gibt es vier verschiedene Volksgruppen, die in vier – hier und da sich überlappenden – Sprachräumen ansässig sind.
In Luxemburg muß – zumindest sollte – die gesamte eingesessene Bevölkerung mit drei Sprachen zurechtkommen. Wer außer seiner luxemburgischen Muttersprache nicht auch Deutsch und Französisch beherrscht, kann nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben.

Seit 1984 gibt es ein Gesetz, das den Sprachgebrauch wie folgt regelt:
1. Luxemburgisch ist die offizielle Nationalsprache.
2. Gesetze und ihre Ausführungsbestimmungen werden in französischer Sprache verfaßt.
3. Verwaltungsstellen können die deutsche, die französische oder die luxemburgische Sprache verwenden. Anfragen sollen in der Sprache, in der sie geschrieben sind, beantwortet werden.

Darüber hinaus kann die Verteilung der Sprachen im Alltagsgebrauch selbstverständlich nicht gesetzlich geregelt werden. In der mündlichen Kommunikation überwiegt das Luxemburgische mit mindestens 80%. Das Deutsche hat einen ähnlich hohen Anteil an der schriftlichen Kommunikation, insbesondere in den Printmedien. In der Oberschicht wird – mündlich wie schriftlich – eher das Französische bevorzugt. Auffallend sind die durchweg französischsprachigen Straßennamen sowie die französisierten Ortsnamen auf Ortsschildern, Wegweisern und im Bahnbereich (z. B. Troisvierges für Ulflingen, Rumelange für Rümelingen, Esch sur Alzette für Esch an der Alzig, Wallendorf Pont für Wallendorferbrück). Auch Läden sind durchweg in französischer Sprache gekennzeichnet: Über dem Schaufenster einer Bäckerei steht „Boulangerie“, über dem Schaufenster einer Metzgerei „Boucherie“. Ich erinnere mich an eine „boucherie“, in der eine vor mir stehende Kundin „e Pond Rendflejsch fer Roulad ze maachen“ wünschte. Luxemburger untereinander bedienen sich so gut wie nie des Hochdeutschen, die meisten können es aber fließend und fehlerfrei sprechen, wenn auch mit einem unverkennbaren moselfränkischen Akzent, der sich nur unwesentlich von dem der angrenzenden Eifel oder des Trierer Landes unterscheidet Als Fernsehzuschauer bevorzugen die Luxemburger meist die deutschen Programme.

Die unbestreitbare Dominanz der deutschen Schriftsprache resultiert aus den grundlegenden Mängeln der luxemburgischen Nationalsprache. Diese war bis ins 19. Jahrhundert ein schriftloser Regionaldialekt und ist vor allem als Sprache der Wissenschaft und der Technik wenig geeignet. Eine luxemburgische Literatursprache entwickelte sich allmählich im 19. und im 20. Jahrhundert. Allerdings spielt das Luxemburgische bis heute als Schriftsprache nur eine untergeordnete Rolle. Zur Zeit wird eine umfangreiche Enzyklopädie des Luxemburgischen erarbeitet und im Internet veröffentlicht. In der Ankündigung dieses Projektes, die vor kurzem in der Zeitung „Luxemburger Wort“ veröffentlicht wurde, wird auf die orthographischen Unsicherheiten hingewiesen, die es bisher erschweren, daß Luxemburgisch auch als Schriftsprache an Boden gewinnt.

Zusammenfassend:
Es gibt keine „deutsche Volksgruppe“ in Luxemburg.
Nicht Deutsch, sondern Luxemburgisch ist die offizielle Nationalsprache, Deutsch hat laut Gesetz nur den Status einer fakultativen Behördensprache.
Das Schriftdeutsche verdankt seine Bedeutung für die Schulen und die Presse vor allem den Defiziten der Nationalsprache.

Wenn das Unterrichtsministerium es für angebracht hält, mit solcher Bestimmtheit wie in der Verlautbarung vom August 2004 klarzustellen, daß Luxemburg kein deutschsprachiges Land sei, so hat das m. E. auch historische Gründe. Das Land wechselte mehrmals „die Herren“. Es stand zeitweilig unter österreichischer, dann unter französischer Herrschaft, wurde 1815 deutscher Bundesstaat in Personalunion mit dem niederländischen Königshaus, verlor 1830 einen großen Teil seines Gebietes an Belgien, wurde 1866 unabhängig. In dieser Zeit wurzelt das Bedürfnis, sich von den Nachbarländern abzugrenzen. Ein alter Wahlspruch lautet: „Mir wölle bleiwe wat mir sinn, mir wölle doch kä Präße ginn! (mir = wir, ginn = werden) Aber auch von den Franzosen möchten die Luxemburger sich nicht „vereinnahmen“ lassen. Bis heute ist nicht vergessen, daß Napoleon III versuchte, das kleine Land zu erwerben. Noch weniger vergessen ist verständlicherweise die Besetzung durch deutsche Truppen im 1. und vor allem im 2. Weltkrieg. Nach dem 1. Weltkrieg wurde nicht nur die Zollunion mit Deutschland beendet, sondern auch die Vorherrschaft der deutschen Sprache zurückgedrängt: Das Französische konnte wieder an Einfluß gewinnen.

Selbstverständlich gibt es heutzutage kaum noch Animositäten gegen Deutschland und die Deutschen, aber gewisse nationale Empfindlichkeiten sind geblieben. Ein Luxemburger kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn sein Großherzogtum „et Ländsche“ (das Ländchen) genannt oder seine Nationalsprache als „Dialekt“ eingestuft wird. Bei aller Freundschaft will ein Luxemburger auch heutzutage deutlich machen, daß er weder ein Deutscher noch ein Franzose ist. So wird es verständlich, daß Ministerpräsident Jean Claude Juncker unwirsch reagierte, als ein französischer Staatspräsident ihn ermahnte, vor dem Europaparlament nicht deutsch, sondern französisch zu sprechen. Ebenso erscheint mir die Erklärung Othon Neuens, des beigeordneten Inspektors im Unterrichtsministerium, daß Luxemburg kein deutschsprachiges Land sei, als ein Signal der Selbstbehauptung.
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