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Ein neues "pronomen indefinitum" im Duden

 
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Günter Schmickler



Registriert seit: 11.05.2003
Beiträge: 310
Wohnort: 53842 Troisdorf

Beitrag: Mittwoch, 01. Nov. 2006 20:16    Titel: Ein neues "pronomen indefinitum" im Duden Antworten mit Zitat

Nichts ist unmöglich .......

Ein aufmerksamer Leser kann in den neueren Ausgaben des Duden immer wieder überraschende Entdeckungen machen. So stieß ich gestern im Wörterverzeichnis auf ein bisher weithin unbekanntes Pronomen. Zwar hörte man es gelegentlich mal aus dem Munde einer kämpferischen Emanze, hatte aber dann den Eindruck, daß sie es selbst nicht ganz ernst nähme. Auch männliche Spaßvögel der schreibenden Zunft streuten es hin und wieder in ihre Texte ein, aber der Leser wußte dann nie so recht, ob der Autor mit den Feministinnen flirten oder sie auf die Schippe nehmen wollte. Nun nimmt es seinen Platz in Dudens Wörterverzeichnis ein, man lese und staune: „frau“, mit kleinem Anfangsbuchstaben! Als Anwendungsbeispiel: „Da weiß frau, was sie hat“ (Warum eigentlich nicht „Da weiß frau, was frau hat“?). Einschränkend erwähnt der Duden, daß der Gebrauch dieses Pronomens „vorwiegend im feministischen Sprachgebrauch“ anzutreffen sei. Damit ist wohl gesagt, daß „frau“ im normalen Sprachgebrauch erst noch „im Kommen“ ist. Aber als Fehler, beispielsweise in einem Schulaufsatz, darf „frau“ dank der Anerkennung durch Duden zweifellos nicht mehr angerechnet werden!
Mit Verlaub, manchmal kann ich mich als Laie nicht des Eindrucks erwehren, daß die Sprachwissenschaft allmählich zu einer Spielwiese für Närrinnen und Narren verkommt. Von einem deutschen Linguisten bzw. einer Linguistin darf man offenkundig heutzutage nicht mehr erwarten, daß er/sie die Herkunft und die Bedeutung der Pronomina „man“, „jemand“ und „niemand“ kennt. So wäre es nicht verwunderlich, wenn demnächst auch noch „jefraud“ und „niefraud“ als indefinite Pronomina kreiert würden und Eingang in Dudens Wörterverzeichnis fänden. Nichts ist unmöglich – bei Toyota und bei Duden!
Dem „Wahrig“ zur Ehre sei erwähnt, daß auch in seiner neuesten Ausgabe eine kleingeschriebene „frau“ nicht zu finden ist.
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Günter Schmickler



Registriert seit: 11.05.2003
Beiträge: 310
Wohnort: 53842 Troisdorf

Beitrag: Donnerstag, 02. Nov. 2006 11:00    Titel: Re: Ein neues "pronomen indefinitum" im Duden Antworten mit Zitat

Günter Schmickler hat folgendes geschrieben:
Nichts ist unmöglich .......

Ein aufmerksamer Leser kann in den neueren Ausgaben des Duden immer wieder überraschende Entdeckungen machen. So stieß ich gestern im Wörterverzeichnis auf ein bisher weithin unbekanntes Pronomen. Zwar hörte man es gelegentlich mal aus dem Munde einer kämpferischen Emanze, hatte aber dann den Eindruck, daß sie es selbst nicht ganz ernst nähme. Auch männliche Spaßvögel der schreibenden Zunft streuten es hin und wieder in ihre Texte ein, aber der Leser wußte dann nie so recht, ob der Autor mit den Feministinnen flirten oder sie auf die Schippe nehmen wollte. Nun nimmt es seinen Platz in Dudens Wörterverzeichnis ein, man lese und staune: „frau“, mit kleinem Anfangsbuchstaben! Als Anwendungsbeispiel: „Da weiß frau, was sie hat“ (Warum eigentlich nicht „Da weiß frau, was frau hat“?). Einschränkend erwähnt der Duden, daß der Gebrauch dieses Pronomens „vorwiegend im feministischen Sprachgebrauch“ anzutreffen sei. Damit ist wohl gesagt, daß „frau“ im normalen Sprachgebrauch erst noch „im Kommen“ ist. Aber als Fehler, beispielsweise in einem Schulaufsatz, darf „frau“ dank der Anerkennung durch Duden zweifellos nicht mehr angerechnet werden!
Mit Verlaub, manchmal kann ich mich als Laie nicht des Eindrucks erwehren, daß die Sprachwissenschaft allmählich zu einer Spielwiese für Närrinnen und Narren verkommt. Von einem deutschen Linguisten bzw. einer Linguistin darf man offenkundig heutzutage nicht mehr erwarten, daß er/sie die Herkunft und die Bedeutung der Pronomina „man“, „jemand“ und „niemand“ kennt. So wäre es nicht verwunderlich, wenn demnächst auch noch „jefraud“ und „niefraud“ als indefinite Pronomina kreiert würden und Eingang in Dudens Wörterverzeichnis fänden. Nichts ist unmöglich – bei Toyota und bei Duden!
Dem „Wahrig“ zur Ehre sei erwähnt, daß auch in seiner neuesten Ausgabe eine kleingeschriebene „frau“ nicht zu finden ist.


Satire und Realität

Man sagt ja nicht umsonst, daß in Deutschland die Satire allemal von der Wirklichkeit eingeholt, wenn nicht überholt werde. Hatte ich mir gestern doch allen Ernstes noch eingebildet, „jefraud“ und „niefraud“ seien Wortgespenster, die spontan meiner Phantasie entsprungen wären. Heute gab ich diese Wörter „nur so zum Spaß“ mal bei Google ein. Das Ergebnis hat mich umgehauen!
Freilich haben die beiden feministischen Kreationen „den Sprung in den Duden“ noch
nicht geschafft, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Weitere Anwärterinnen, für die es bei Google schon zahlreiche Belegstellen gibt, bei denen sich Duden aber anscheinend noch ziert: die Gästin und die Mitgliederin!

G.Sch.
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