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Der bayerische Kultusminister Hans Zehetmair
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Mittwoch, 04. Okt. 2006 19:43    Titel: Zehetmairs SPIEGEL-Interview vom September 1995 Antworten mit Zitat

Zehetmairs SPIEGEL-Interview vom September 1995

SPIEGEL: „Wissen denn die Deutschen, was auf sie zukommt?“

Zehetmair: „Nein, überhaupt nicht. Die breite Öffentlichkeit ist so gut wie gar nicht informiert. Deshalb werden viele erschrecken, wenn es nun zu einer Reform kommt, und zwar auch dann, wenn noch einiges geändert wird. ... Man wird uns Kultusminister fragen, was habt ihr denn da angestellt? Es wird große Aufregung und viel Streit, sogar erbitterten Streit geben, und es würde mich nicht wundern, wenn er mit der Schärfe von Glaubenskämpfen ausgetragen würde.“

SPIEGEL: „Wollen Sie sich noch in den Regelvorschlag vertiefen, ein Buch mit 270 Seiten, 112 Regeln und einem Verzeichnis von 12.000 Wörtern?“

Zehetmair: „Man kann von den Kultusministern nicht verlangen, daß sie dieses Verzeichnis Wort für Wort durchgehen. Ich habe mir einen Überblick über den Reformvorschlag verschafft, aber ich kenne die Regeln noch nicht gut genug. Meinen Kollegen in den anderen Ländern wird es kaum anders gehen.“

SPIEGEL: „Uns hat voriges Jahr überrascht, daß Sie als erster Minister den Reformvorschlag ohne jeden kritischen Unterton begrüßt haben, als er im November 1994 auf einer internationalen Konferenz in Wien verabschiedet wurde.“

Zehetmair: „Nun, da ist uns ein Malheur passiert. Mein Pressesprecher Toni Schmid hat mein volles Vertrauen und braucht mir nicht jede Presseerklärung vorzulegen. Das geht seit sieben Jahren gut, dieses eine Mal ging es schief. Ich wußte gar nicht, wie mir geschah, als ich in der Zeitung las, ich sei mit der Reform rundum zufrieden.“

SPIEGEL-Gespräch: „Viele werden erschrecken“. Bayerns Kultusminister Hans Zehetmair über die Rechtschreibreform. In: DER SPIEGEL Nr. 37 vom 11. September 1995, S. 226-229

Anmerkungen:

Nur dieses eine Mal? Wie wir sehen, ging es nicht nur dieses eine Mal schief. Wußte Herr Zehetmair überhaupt, welchem Schwachsinn er zustimmte? Einem Sack voller Banalitäten, z.B. Silbentrennungen, ß-ss-Schreibung usw., bei denen jeder vernünftige Bürger sich fragt, ob der Aufwand und die Kosten in einem angemessenen und zumutbaren Verhältnis zum Nutzen stehen. Warum bemerkte Zehetmair nicht, daß sich in dem genannten Sack zwischen den vielen Banalitäten gewichtige Änderungen, Eingriffe in die Semantik, Grammatik und in die Kommasetzung verbergen, die das Leseverständnis verhindern oder erschweren?
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