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WELT am SONNTAG

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
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Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Montag, 26. Jul. 2004 19:02    Titel: WELT am SONNTAG Antworten mit Zitat

Vor der Reform der Reform
Die Unzufriedenheit mit der neuen Rechtschreibung wächst.
Immer mehr Ministerpräsidenten wollen das Thema neu aufrollen


<b>Berlin</b> krü - Christian Wulff ist überrascht. Die Post, die stapelweise sein Büro erreicht, enthielt bisher meist bittere Beschwerden über das Sparpaket, das der CDU-Ministerpräsident den Niedersachsen zumutet. Doch seit Wulff die Rücknahme der Rechtschreibreform fordert, gebe es mehr und mehr Fanbriefe im Posteingang, frohlockt sein Regierungssprecher Olaf Glaesecker. „Die Rechtschreibreform war von Beginn an abwegig, und jetzt wissen wir: Sie ist gescheitert“, sagte Wulff dieser Zeitung.

Damit steht er nicht mehr allein: Fünf Länderchefs wollen die Reform reformieren. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller feuerte die Diskussion an: „Die Reform ist eine Missgeburt, die von den Menschen nicht akzeptiert wird und auf den Prüfstand gehört.“ Am Donnerstag schloss sich Wolfgang Böhmer an, der das kleine Sachsen-Anhalt regiert: „Da ich die neue Rechtschreibung nie akzeptiert und praktiziert habe, brauche ich zur alten gar nicht zurückzukehren.“ CSU-Chef Edmund Stoiber hat als amtierender Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) das Thema auf die Tagesordnung des nächsten Treffens im September gesetzt. Stoiber gehört zu den erklärten Gegnern der Reform.

Viel hängt nun von der Haltung des Schwergewichts Baden-Württemberg ab. Lange galt es als sicher, dass Ministerpräsident Erwin Teufel aus Rücksicht auf seine Kultusministerin Annette Schavan - eine Befürworterin der neuen Rechtschreiberegeln - gegen eine Reform der Reform plädieren würde. Doch jetzt ändert er vorsichtig den Kurs: Er wolle den Beratungen der Ministerpräsidenten nicht vorgreifen, aber dass bei der Rechtschreibreform in vielen Fällen übers Ziel hinausgeschossen wurde, sei offensichtlich.

Gewicht bekommt die Kritik der fünf Ministerpräsidenten dadurch, dass in ihren Bundesländern 42 Prozent der Deutschen leben. „Wir wollen eine parteiübergreifende Bewegung auslösen, um bis auf wenige Ausnahmen zur alten Rechtschreibung zurückzukehren“, benennt Christian Wulff das Ziel.

Auf einmal erscheint es möglich, dass die Ministerpräsidenten ihren Kultusministern in den Rücken fallen. Die hatte erst Anfang Juni beschlossen, dass die Rechtschreibreform am 1. August 2005 mit einigen Änderungen verbindlich wird. Dann läuft die Übergangsfrist aus, in der alte und neue Schreibweise parallel gelten.

Die Gegner der Rechtschreibreform sind zwar erstarkt. Doch sie haben noch viele Widerstände zu überwinden. Noch sind die Befürworter der neuen Schreibregeln in den Staatskanzleien in der Mehrheit. Hessens Roland Koch beschied kühl, es gebe keinen Bedarf für Veränderung. Dieter Althaus aus Thüringen hält eine Kehrtwende für „sinnlos, weil seit 1998 alle Schüler nach der neuen Rechtschreibung lernen“ und auch der Sachse Georg Milbradt ist dagegen: „In den Schulen, Verwaltungen und auch Firmen mühen sich alle seit sechs Jahren, die neue Rechtschreibung zu lernen und zu schreiben. Wenn wir jetzt zur alten zurückkehren, wäre die Verwirrung komplett.“ Außerdem habe Deutschland derzeit andere Sorgen als die Rechtschreibreform.

Ähnlich argumentieren die sozialdemokratischen Regierungschefs: „Diesen Sack machen wir nicht mehr auf“, meint Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis. Es gebe „keine Reform der Reform“ sekundiert Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit. Und sein Bremer Kollege Henning Scherf meint, „es macht wenig Sinn, nun zu kommandieren: zurück, marsch, marsch! Alles auf Anfang“. Kurt Beck aus Rheinland-Pfalz wirft Wulff, Stoiber und Müller „verantwortungslosen und puren Populismus“ vor. Ein Zurückdrehen der Reform würde 250 Millionen Euro kosten.

Die Anhänger der neuen Rechtschreibung geraten allerdings unter Druck: Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid ergab, dass 77 Prozent der Deutschen die neuen Schreibweisen auch sechs Jahre nach ihrer Einführung immer noch ablehnen. Nur 21 Prozent haben sich mit ihr angefreundet. Mit der parteilosen Kulturstaatsministerin im Kanzleramt Christina Weiss forderte erstmals ein Mitglied der Bundesregierung die Ministerpräsidenten auf, die Reform zu überarbeiten: Es sei gut, „wenn sich alle Regierungschefs der Bundesländer in dieser wichtigen Frage erneut zusammensetzen, um unsinnige Neuerungen wie die verwirrende Getrenntschreibung rückgängig zu machen“. Es sei ein Fehler, neue Schreibregeln gegen den Willen der Bevölkerung durchzusetzen. Zuvor hatte Innenminister Otto Schily (SPD) Sympathie für den Vorstoß Wulffs erkennen lassen. Die Chefin des Bildungsausschusses des Bundestags, Ulrike Flach (FDP), ist froh, „dass Wulff gemerkt hat, welchen Unfug die Kultusminister mit der Reform angerichtet haben“. Unterstützung bekommt die Gegenreform von prominenten Schriftstellern: Martin Walser lästerte: „Die Idee dieser Reform wurde aus bürokratischem Müßiggang geboren.“ Er boykottiere die neuen Regeln. Ähnlich denkt Adolf Muschg.

Fachleute erwarten sich einiges von der Ministerpräsidentenkonferenz im September: „Ich bin froh, dass sich jetzt die Chefs darum kümmern und hoffe, jetzt endlich Klarheit zu bekommen“, sagt Josef Kraus, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbandes. „Die Kultusminister haben das ja nicht so recht in den Griff gekriegt.“ Kraus bemängelt, der Grundfehler der Reform sei, dass sie rein pädagogisch orientiert sei. „Es wurde bei der Reform nicht an den Leser gedacht, sonder nur an den Schreiber.“ Die Schüler würden auch nicht weniger Fehler machen. Die neue s-Schreibung sei zwar in sich stimmig, logisch und besser als die alte, jetzt würden die Schüler aber häufig alle „ß“ durch „ss“ ersetzen und „Strasse“ schreiben. „Es gibt großen Nachbesserungsbedarf.“

Den haben auch viele derjenigen Politiker, die nun an der Reform festhalten wollen. Bremens Bürgermeister Scherf schreibt „persönlich Jogurt immer noch fröhlich mit „h“ und Ketschup ohne „s“. Wenn jemand den Ehrgeiz haben sollte, sich mit dem Rotstift über meine Briefe zu beugen - ich wünsche viel Vergnügen.“

WELT am SONNTAG Nr. 30 vom Sonntag, den 25. Juli 2004, S. 4

www.wams.de/data/2004/07/25/310004.html
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Manfred Riebe



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Beitrag: Sonntag, 30. Jul. 2006 22:21    Titel: Wie wir künftig schreiben Antworten mit Zitat

Pressespiegel

Editorial

Wie wir künftig schreiben

Von Romanus Otte, Stellvertretender Chefredakteur

Die Rechtschreibreform hat in den vergangenen Jahren für viel Ärger gesorgt. Der Versuch, dem Volk die Macht über die Sprache zu nehmen und auf eine Kommission zu übertragen, darf als gescheitert angesehen werden. Das Experiment hat Verwirrung gestiftet, das Land gespalten und die Einheitlichkeit der Schreibweise zerstört. Nun haben wir den Buchstabensalat.

Die Rechtschreibreform taugt als Lehrstück, warum es so schädlich ist, wenn der Staat sich in Angelegenheiten einmischt, die seine Bürger wunderbar allein regeln können. Über Generationen haben Deutsche, Schweizer und Österreicher ihre Sprache und die Schreibweise selbst entwickelt. In Streitfragen entschied ein Blick in den Duden, dessen Redaktion seit 1880 nachvollzog, wie die Menschen ihre Sprache lebten. Und mit dem Wahrig gab es sogar Konkurrenz.

Dann überzeugten einige Pädagogen, Wissenschaftler und Politiker die Kultusminister der Länder, daß man die Sprache nicht den Menschen überlassen dürfe. Folge seien Wildwuchs, Anarchie und überforderte Kinder. Wenn der Staat die Experten nur regeln ließe, werde die deutsche Sprache viel logischer und einfacher zu lernen.

Was folgte, ist bekannt. Kommissionen machten sich ans Werk. Niemand nahm ihre Arbeit wahr oder ernst. Ein Aufschrei folgte erst, als alles längst beschlossen war. Dann waren Schriftsteller, Journalisten, Lehrer, Leser, Eltern und Sprachliebhaber entsetzt. Mehrere Verlage, wie auch Axel Springer, in dem die „Welt am Sonntag“ erscheint, entschieden sich, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren und die Rücknahme zumindest der schwersten Fehler der Reform zu fordern.

Seit einiger Zeit ging es nun vor allem darum, Schaden zu begrenzen und zu einer möglichst einheitlichen Rechtschreibung zu finden. In einer leicht geänderten Fassung tritt die Reform am 1. August, also am Dienstag, endgültig in Kraft. Nach zehn Jahren Streit werden die neuen Regeln verbindlich. Einige wurden entschärft, und in vielen Fällen werden mehrere Schreibweisen akzeptiert. Wer sich die Zuversicht bewahrt hat, mag es so sehen: Die Sprache ist wieder beim Volk.

Mit der nächsten Ausgabe stellt auch die „Welt am Sonntag“ ihre Schreibweise um. Wir verwenden dann nur noch Schreibweisen, die im Rahmen der Reform liegen. Auch deren endgültige Fassung ist eher eine Verschlechterung gegenüber der alten Rechtschreibung. Die Vielzahl der Schreibvarianten gefährdet die Einheitlichkeit der Rechtschreibung. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, die Reform umzusetzen, weil wir nicht in einer Weise schreiben wollen, die Kindern in der Schule künftig als Fehler angestrichen wird.

Wir sind zudem überzeugt, daß es gelingen kann, die Einheitlichkeit der Schreibung wiederherzustellen. Wir werden daher künftig jenen Empfehlungen folgen, die der neue Duden (24. Auflage) für jene Fälle ausweist, in denen die neuen Rechtschreibregeln zu mehreren zulässigen Varianten führen. Am nächsten Sonntag werden wir sie detailliert darüber informieren, wie wir genau in Zukunft schreiben.

WELT am SONNTAG Nr. 31 vom 30. Juli 2006, S. 2
http://www.welt.de/print-wams/article145487/Wie_wir_kuenftig_schreiben.html
______________________________________________

Anmerkungen:

* „Ein Aufschrei folgte erst, als alles längst beschlossen war.“
Das ist falsch; denn schon vor dem 1. Juli 1996 gab es viele Proteste bei den Kultusministern und dem Innenminister. Als Einführungstermin war der 1. August 1998 vorgesehen. Als die Kultusminister die Reform sofort vorfristig, überfallartig einführten, häuften sich bis dahin und auch danach die Proteste in Volksinitiativen und Klageverfahren. Es gibt bis heute keine Akzeptanz der Rechtschreibreform, d.h. der neuen Beliebigkeitsschreibung. Zu dieser siehe:
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=105

* „tritt die Reform am 1. August, also am Dienstag, endgültig in Kraft. Nach zehn Jahren Streit werden die neuen Regeln verbindlich.“
In Kraft treten kann nur ein Gesetz. Die neuen Regeln werden auch nicht allgemein verbindlich; denn es gibt kein Rechtschreibgesetz. Hier handelt es sich nur um Kultusministererlasse, die nur für die Schulen gelten. Siehe:
* Kein Rechtschreibgesetz - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=252

* „Die Sprache ist wieder beim Volk“?
Die WamS hat ihre Leser nicht gefragt. Bei den meisten Zeitungen gilt, was von oben befohlen wird, d.h. von den Verlegern (Tendenzschutz des Verlegers, hier Friede Springer. Man vergleiche den gekippten Springer auf der VRS-Startseite: www.vrs-ev.de/) und der Deutschen Presse-Agentur. Die Meinungs- und Pressefreiheit sind für die kleinen Journalisten und Redakteure abgemeldet. Die Tendenz geben weisungsgemäß Chedredakteure und ersatzweise Ressortleiter „Politik“ und/oder „Feuilleton“ vor. und die läuft darauf hinaus, das Thema tiefzuhängen und aus den Schlagzeilen zu verdrängen. Siehe dazu auch:
* Zur Rolle der Medien - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=400

Und man hat die Drucker, Schriftsetzer und Korrektoren nicht gefragt. Siehe:
* DRUCK+PAPIER - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=585
Warum nicht? Bei den Zeitungen wurde nach dem Handsatz der Maschinensatz und dann der Fotosatz per Computer eingeführt. Damals hätten die Setzer massenhaft entlassen werden müssen. Mittels Tarifverträgen wurden sie vorläufig als Korrektoren behalten. Aber dann wurden auch die Korrektoren bei den meisten Zeitungen eingespart. Also wird heute mit mangelhaften Korrekturprogrammen mehr schlecht als recht gedruckt. Bei den Zeitungen gibt es nur noch wenige Drucker, Setzer und Korrektoren, die aber um ihren Arbeitsplatz bangen müssen. Die wurden nicht gefragt und wenn man sie gefragt hätte, hätten sie nicht gewagt, die Wahrheit zu sagen. Wes Brot ich eß', des Lied ich sing. Zumindest wagt man nicht aufzumucken. Das ist auch bei verlagsabhängigen Schriftstellern, Journalisten und Lehrern so. Dort haben die Großkopfeten, die Funktionäre, Vorsitzenden und andere kultusbürokratische Apparatschiks das Sagen, die uns den Mist, d.h. die Beliebigkeitsschreibung, eingebrockt haben.

Ich war anläßlich der Wallenstein-Festspiele in Altdorf. Auf dem dortigen Handwerkermarkt war auch ein Drucker, der noch den alten Druck mit Handsatz vorführte. Er kritisierte die vielen Fehler in den heutigen Tageszeitungen. Sie gehen gegen die Druckerehre.

Ein Blick in die Geschichte: 1902 forderten die Buchdrucker einen Buchdruckerduden und erhielten ihn. Dieser wurde 1915 in den allgemeinen Duden aufgenommen. Warum wohl? Warum verfaßte die Duden-Redaktion 1998 einen Praxis-Duden und 2005 einen Empfehlungsduden und 2006 einen Duden mit 3.000 Empfehlungen?

* Der Buchdrucker-Duden von 1903 - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=623
* DUDEN-Praxiswörterbuch 1998 - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=578
* DUDEN: Was Duden empfiehlt, 2005 - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=836

Die Rechtschreibreformer und die Kultusminister verstießen gegen den bisherigen Grundsatz der Deskription und fordern von den Schülern völlig willkürlich erfundene neue Schreibweisen.

„Die Hauptfrage, mit der sich weder die Reformer noch die Kultusminister auseinandergesetzt haben, lautet: Welches Prinzip soll für die Orthographie gelten? Präskription oder Deskription? Beides zugleich geht nicht. [. . .] Seit 1996 gibt es in den Wörterbüchern einen Mischmasch der beiden einander widersprechenden Prinzipien [. . .]. Der Deutsche Bundestag beschloß am 26. März 1998: ‚Die Sprache gehört dem Volk!’ Das bedeutet Deskription.“ (Manfred Riebe: Was die Rechtschreibdiktatur zerstört. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 189 vom 16. 8. 2005, Seite 8, Briefe an die Herausgeber) Vgl.
* Was die Rechtschreibdiktatur zerstört
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3977#3977

* Präskription oder Deskription? - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=235

* Auch die WamS handelt gegen diese und ihre eigenen Erkenntnisse. Friede Springer - http://de.wikipedia.org/wiki/Friede_Springer - hat das Sagen. Übrigens gegen die Überzeugung ihres Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner: http://de.wikipedia.org/wiki/Mathias_D%C3%B6pfner
http://www.mein-parteibuch.de/wiki/Mathias_D%C3%B6pfner

Nach der Rückkehr des Springerkonzerns im Oktober 2004 zur traditionellen Orthographie wurde Mathias Döpfner von den Lesern der „Deutschen Sprachwelt“ zu einem der drei Sprachwahrer des Jahres 2004 gewählt und zwar als „Rechtschreibwahrer“.
* Springer-Chef Döpfner „Sprachwahrer des Jahres“ - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3373#3373

Das waren leider nur Vorschußlorbeeren; denn die Nachhaltigkeit fehlte. Nun erhielt Döpfner als Schmerzensgeld und Trostpflaster für den Gesichtsverlust ein „großzügiges Geldgeschenk“ von der Mehrheitsaktionärin Friede Springer in Form von 680.000 Springer-Aktien, die sie ihm zum Vorzugspreis von 77 Euro pro Stück verkaufte: ein Geschenk von 19 Millionen Euro. (Vgl. Friede Springer beschenkt Döpfner. In: FAZ Nr. 167 vom 21. Juli 2006, Seite 17; sowie: miha (= Michael Hanfeld): Döpfners Geschenk. Springerchef kauft eigene Aktien. In: Ebenda, S. 40)

Als neuer Minderheitsaktionär mit 2 Prozent der Springer-Aktien wurde Döpfners Position im Konzern aufgewertet. Es ist zu hoffen, daß er diesen Machtzuwachs dafür benützt, im Springerkonzern nach einer Schamfrist wieder die traditionelle Orthographie einzuführen.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 07. Jan. 2010 23:09, insgesamt 1mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 08. Aug. 2006 10:37    Titel: Fataler Irrtum der WELT Antworten mit Zitat

Fataler Irrtum der WELT

Der WELT-Chefredakteur, Dr. Wolfram Weimer, behauptete am 1. August 2000, die WELT könne sich der FAZ nicht anschließen, weil „das Ignorieren bestehender Rechtsnormen“ nicht der Königsweg sei. Vgl.
* Fataler Irrtum der WELT - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=702#702

„Ignorieren“ von Rechtsnormen? Es gibt für die WELT keine Rechtsnormen, die ihr verbieten, die traditionelle Rechtschreibung anzuwenden.

Es besteht also die Möglichkeit, daß Friede Springer von irgend jemand falsch informiert worden war.
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