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Ulrich Brosinsky



Registriert seit: 09.08.2004
Beiträge: 155
Wohnort: Weinstadt

Beitrag: Samstag, 18. März. 2006 23:47    Titel: Junge Welt Antworten mit Zitat

Auf den ironisch bissigen und deshalb lesenswerten Artikel "Im Restorant" von Reinhard Markner http://www.jungewelt.de/2006/03-02/047.php antwortet Dr. Jürgen Langhans mit folgenden Anregungen und Klarstellungen:

Schade, nun doch nicht Dammhirsch und Wiesent
Leserbrief zu dem Artikel Im Restorant vom 02.03.2006:


Wie großzügig: "kennenlernen" darf als sog. Variante wieder zusammen geschrieben werden. In Zukunft wird in Schulen korrektes Schreiben mit einem Fehlerpunkt bestraft, und ausgerechnet die Kultus(!)minister wollen das so. Wer richtigerweise "greulich" schreibt, weil er das Grauen (und nicht das Grau) meint, wird nunmehr als schlechter Schüler hingestellt. Schreibt er jedoch reformiert "gräulich", riskiert er, daß er vom Leser falsch verstanden wird, ist aber ein guter Schüler. Ist das nicht ein Irrsinn?

Naturgemäß haben Schulkinder faktisch keine Probleme mit dem Neuschrieb, denn sie kennen ja nichts anderes und halten das für richtig und gut, was sie in der Schule gelehrt bekommen: misst, frisst, Messer-gebnis, Schloss-Spuk. Aber warum wurden der Damhirsch und der Wisent nicht reformiert? Vielleicht schreiben die Kinder nun ganz von sich aus "Kackadu" als Variante zu "Kakadu"? Vielleicht auch "Topp" und "Mobb", so wie "Tipp"? Und so gibt es eine Vielzahl an Ungereimtheiten, die die reformierte "Hand voll" Änderungsvorschläge des Rates für Rechtschreibung nahezu bedeutungslos machen.

Ein "Alptraum" ist nun mal was anderes als ein reformierter "Albtraum" (der Traum vom Flüßchen "Alb", welches bei Karlsruhe in den Rhein mündet). Und wer recht hat, hat nicht unbedingt Recht (nach Neuschrieb könnten man diese Aussage gar nicht mehr formulieren!). Die Schreibung "im Allgemeinen" ist deswegen falsch, weil "allgemeinen" hier als Substantiv verblaßt. Leicht zu erlernen: Man kann keinen Artikel davorsetzen, "in dem Allgemeinen". Kurios: "so genannt" wird reformiert auseinander geschrieben, aber die Abkürzung "sog." bleibt.

Es war der miese Trick der mit Schreibschwäche gepuderten Reformdurchsetzer, die Reform durch die Hintertür der Schule einführen zu wollen. Nur wird hier die Aufgabe der Schule verkannt: Die Schule hat zu lehren, was im allgemeinen Sprachgebrauch üblich ist; nicht jedoch hat sich die Allgemeinheit nach den Vorgaben der Schule zu richten. Und die Allgemeinheit respektiert den Neuschrieb bestenfalls mit Ignoranz und größtenteils mit Ablehnung.

Der beste und preiswerteste Weg zur (Wieder-)Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung wäre eine konsequente Rücknahme der Reform und die Rehabilitation der Regeln gem. Duden 1991, verbunden mit einer deutlich effizienteren Erläuterung der Regeln in den Nachschlagewerken und im Schulunterricht. Dabei könnte in Schulen fairerweise ein neuschrieb-toleranter mehrjähriger Übergang geschaffen werden. Schulkinder haben das Recht auf das Erlernen einer vernünftigen Schreibung.

Dr. Jürgen Langhans, Karlsruhe
Ingenieur und Buchautor
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