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Der Rat für deutsche Rechtschreibung (KMK)
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Günter Schmickler



Registriert seit: 11.05.2003
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Beitrag: Dienstag, 19. Apr. 2005 20:13    Titel: "krank schreiben" oder "krankschreiben" Antworten mit Zitat

Unter den Beispielen für Zusammensetzungen, die durch die Rechtschreibreform gewaltsam auseinandergerissen wurden, aufgrund der Empfehlung des „Rates für deutsche Rechtschreibung“ künftig aber wieder zusammengeschrieben werden sollen, ist mir mehrmals, u. a. in einem Artikel des Bonner General-Anzeigers, das Wort „krankschreiben“ aufgefallen. Hierüber bin ich, um es vorwegzunehmen, einigermaßen verwundert.

Diese Wortfügung bereitete mir zum ersten Mal Kopfzerbrechen, nachdem ich in eine Personalabteilung versetzt wurde, wo mir täglich die sogenannten „gelben Scheine“ auf den Schreibtisch flatterten. Da kamen mir manchmal Zweifel, nicht nur, ob die attestierte Krankheit „echt“ oder vorgetäuscht war, sondern auch, ob der Mitarbeiter sich hatte „krank schreiben“ oder „krankschreiben“ lassen. Der „Duden“, Band 1 (17. Auflage) schwieg sich über dieses orthographische Problem aus. Ich ließ mich aber zu der Annahme verleiten, daß analog zu „krankfeiern“, „krankmachen“ und „krankschießen“ auch „krankschreiben“ zusammengeschrieben werden müsse. Zudem wurde ich durch den „Wahrig“ in dieser Annahme bestärkt: Im „Deutschen Wörterbuch“, Ausgabe 1986, findet sich tatsächlich das im „Duden“ vermißte Stichwort „krankschreiben“.

Dann aber entdeckte ich eines Tages, daß der „Duden“ in seinem Band 9 (Die Zweifelsfälle der deutschen Sprache) die Getrenntschreibung „krank schreiben“ empfahl. Seitdem hielt ich mich an diese Duden-Empfehlung, obgleich die Zusammenschreibung nach Wahrig mir sinnvoller erschien.

Als nun im August 1996 der erste „Reformduden“ herauskam, war die Frage „krank schreiben oder krankschreiben?“ eigentlich für mich nicht mehr von Bedeutung, da ich inzwischen pensioniert war. Aus Neugierde schaute ich aber mal nach, ob diese wichtige ärztliche Tätigkeit inzwischen eines Lemmas im Wörterverzeichnis für würdig befunden wurde und welche Schreibung die Reformer zutreffendenfalls vorgesehen hatten. Und siehe da, jetzt fand ich das Stichwort „krankschreiben“, zusammengeschrieben wie im „vorreformatorischen“ Wahrig! Die Getrenntschreibung verbietet sich ja auch aufgrund der „Reformregel“ in § 34 der „Amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung“, da „krank“ in diesem Zusammenhang weder steiger- noch erweiterbar ist. Ein Arzt kann mich weder „kränker“ noch „sehr krank“ oder „ein bißchen krank“ schreiben.

Obgleich der genannte § 34 für mich – wie wohl für die meisten Reformkritiker – der Inbegriff allen Unfugs ist, hielt und halte ich die von ihm hervorgebrachte Zusammenschreibung „krankschreiben“ für goldrichtig! Ein blindes Huhn findet halt auch mal ein Korn, dieses Sprichwort muß man selbst für die Rechtschreibreformer gelten lassen.

Und nun steht die seit 1996 unangefochtene Zusammensetzung auf der „Wiedergutmachungsliste“ des „Rates für deutsche Rechtschreibung“, ganz so, also müsse erst jetzt wieder zusammengefügt werden, was zusammengehört.

Wenn das mal keine Realsatire ist .....
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
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Beitrag: Freitag, 27. Mai. 2005 17:53    Titel: Stoiber ist desinformiert Antworten mit Zitat

Stoiber ist parteiisch und desinformiert
__________________________________________________________________

Rechtschreibreform: Vermittlung Bayerns auf der ganzen Linie erfolgreich / Stoiber: „Chance für allgemein akzeptierte Rechtschreibung nutzen / Bedeutende Schriftsteller und große Verlage sollen im Rat für deutsche Rechtschreibung vertreten sein“


Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber zeigte sich in der heutigen Kabinettssitzung sehr zufrieden mit den Beschlüssen der Ministerpräsidenten und Kultusminister der Länder zur Rechtschreibung in Deutschland. Stoiber: „Die Vermittlung Bayerns zwischen Gegnern und Befürwortern der Rechtschreibreform war auf der ganzen Linie erfolgreich: Es ist ein guter Kompromiss, wenn das, was sich bei der Rechtschreibreform bewährt hat, beibehalten wird und was sich nicht bewährt hat, korrigiert wird. Der neue Rat für deutsche Rechtschreibung muss diese Chance jetzt nutzen, damit wir in Deutschland wieder eine allgemein akzeptierte Rechtschreibung erreichen. Für die möglichst breite Akzeptanz eines Kompromisses erwarte ich, dass im Rat für deutsche Rechtschreibung vor allem auch bedeutende Schriftsteller und große Verlage mit ihrer Kompetenz vertreten sind. Auch die Verlage, die zu der alten Rechtschreibung zurückgekehrt sind, sollten wieder mit ins Boot. Wir wollen, dass die Kinder in den Zeitungen dieselbe Rechtschreibung lesen, die sie in der Schule lernen.“ Der Rat für deutsche Rechtschreibung soll noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen. Der Arbeitsauftrag ist klar darauf begrenzt, Änderungen in umstrittenen Bereichen der Rechtschreibreform so rechtzeitig vorzuschlagen, dass sie bereits zum 1. August 2005 in Kraft treten können. Im Fokus stehen dabei die Getrennt- und Zusammenschreibung, die Schreibung von Fremdwörtern, die Interpunktion sowie die Silbentrennung. Stoiber: „Das Zeitfenster bis August 2005 muss genutzt werden, so lange die alte Rechtschreibung und die Rechtschreibreform noch nebeneinander gelten. Besonders wichtig ist es, dass der Rat plural zusammengesetzt ist. Befürworter und Gegner der Rechtschreibreform sind jetzt zur Zusammenarbeit im Rat für Deutsche Rechtschreibung aufgerufen.“

Kultusministerin Monika Hohlmeier erklärte, die Entscheidungen der Ministerpräsidenten und Kultusminister kämen auch denjenigen in der Bevölkerung entgegen, die die neue Rechtschreibung ablehnen. Hohlmeier: „Ich glaube, dass die jetzt klar definierten Bereiche für mögliche Änderungen auch der Hauptkritik in der Bevölkerung entsprechen. Durch die plurale Zusammensetzung des Rats für deutsche Rechtschreibung bietet sich nicht nur die Möglichkeit, Fehlentwicklungen zu korrigieren, sondern auch die Weiterentwicklung der deutschen Rechtschreibung sorgfältig zu begleiten. Unser Ziel muss sein, dass das, was unsere Kinder in der Schule an Rechtschreibregeln lernen, mit dem übereinstimmt, was sie in Publikationen und Zeitungen lesen.“ Korrekturbedarf sehen viele Fachleute bei sinnentstellenden Neuregelungen der Getrennt- und Zusammenschreibung sowie bei den vielfach kritisierten Trennungen und Satzzeichen. Dagegen gibt es viele Teile der neuen Rechtschreibung wie etwa die Schreibweise von daß und dass, die allgemein akzeptiert werden und deshalb auch beibehalten werden sollen. Hohlmeier: „Und der Eindeutschung international akzeptierter Fremdworte haftet in Zeiten der Globalisierung doch eine gewisse Provinzialität an.“

18 Rechtschreibexperten aus Deutschland sowie je 9 aus Österreich und der Schweiz werden im Rat für deutsche Rechtschreibung vertreten sein. Als Mitglieder von deutscher Seite sind unter anderem Vertreter des Instituts für deutsche Sprache, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Wörterbuch-Verlage, der Gesellschaft für deutsche Sprache, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sowie des PEN-Zentrums Deutschland vorgesehen. Dazu kommen Vertreter von Journalisten-, Verleger-, Germanisten- und Lehrerverbänden. Der Rat soll auch nach den Entscheidungen zur Rechtschreibreform die Entwicklung der Schreibpraxis beobachten und die Rechtschreibung im notwendigen Umfang weiterentwickeln.

Bayerische Staatskanzlei: Pressemitteilung Nr. 379: Bericht aus der Kabinettssitzung vom 19. Oktober 2004

http://text.bayern.de/Presse-Info/PM/2004MRat/Mrat_041019.htm#2
http://text.bayern.de/imperia/md/content/stk/mrat/2004/mrat_041019.pdf
___________________________________________________________

Anmerkungen:

Stimmen diese Behauptungen?

1. Stoiber: „Die Vermittlung Bayerns zwischen Gegnern und Befürwortern der Rechtschreibreform war auf der ganzen Linie erfolgreich.“

Ein Vermittler muß neutral sein. Die Regierungen und die Kultusminister haben aber die Rechtschreibreform in den Schulen und Behörden eingeführt und sind daher Partei. Und wen meint Stoiber denn mit den Gegnern der Rechtschreibreform? Er kennt sie wohl nicht einmal. Als Vertreter der Reformkritiker war in Karlsruhe der VRS vertreten. Aber weder die KMK noch die Bayerische Staatsregierung hatten Kontakt mit dem VRS aufgenommen. Richtig ist: Es hat keine Vermittlung stattgefunden.

2. Stoiber: „Es ist ein guter Kompromiss, wenn das, was sich bei der Rechtschreibreform bewährt hat, beibehalten wird und was sich nicht bewährt hat, korrigiert wird.“

Stoiber behauptet als Partei, es habe sich an der Rechtschreibreform etwas bewährt. Damit folgt er der Schönrednerei der Kultusminister, ohne irgendeinen Maßstab oder ein Testergebnis zu nennen. Das ist ja der bisherige große Fehler: Man hat die Reform ohne jede empirische Grundlage eingeführt und wurstelt nun so weiter. Aber in der Sprachwissenschaft geht es im Gegensatz zur Politik bei Problemlösungen nicht um Kompromisse, sondern es geht kompromißlos um die Erkenntnis, ob etwas richtig oder falsch ist. Richtig ist die Aussage Hans Zehetmairs, daß sich die Politik aus der Sprache herauszuhalten habe. Also darf Stoiber keinen Kompromiß als Ziel vorgeben. Aber auf diesem Ohr ist Stoiber anscheinend taub.

3. Stoiber: „damit wir in Deutschland wieder eine allgemein akzeptierte Rechtschreibung erreichen. Für die möglichst breite Akzeptanz eines Kompromisses ... Wir wollen, dass die Kinder in den Zeitungen dieselbe Rechtschreibung lesen, die sie in der Schule lernen.“

Mit „wir“ meint Stoiber nicht das Volk, sondern die Bundesregierung und die Landesregierungen. Das Volk wurde auch in der Frage der Rechtschreibreform entmündigt und bevormundet genauso wie bei der Einführung des Euro und der Zustimmung zur Europäischen Verfassung. Jeder Kompromiß ist nur ein weiteres Herumwursteln, bei dem keine einheitliche Orthographie herauskommen kann, da es an keine gesetzliche Grundlage gibt und die allgemeine Akzeptanz fehlt. Da jedermann so weiterschreiben kann wie bisher und die Hälfte der Zeitungen bei der traditionellen Orthographie geblieben oder zu ihr zurückgekehrt sind, wird die Spaltung und damit eine Beliebigkeitsschreibung weiterbestehen. Dieses Massenexperiment wurde bisher in absolutistischer Manier geradezu diktatorisch durchgeführt ohne demokratische Legitimation, ohne empirische Grundlage und ohne an die Milliardenkosten zu denken.

4. Stoiber: Im Rat für deutsche Rechtschreibung sollen „vor allem auch bedeutende Schriftsteller und große Verlage mit ihrer Kompetenz vertreten sein, auch Verlage, die zu der alten Rechtschreibung zurückgekehrt sind.

Die Kultusminister scherten sich einen Dreck darum: Wo sind die bedeutenden Schriftsteller wie Reiner Kunze und wo sind die Verlage, die zu der alten Rechtschreibung zurückgekehrt sind? Die Ablösung von Monika Hohlmeier ist auch aus diesem Grund gerechtfertigt. Dieser Rat für deutsche Rechtschreibung ist nicht unabhängig und nur dem eigenen Gewissen unterworfen, sondern er wurde von der KMK besetzt und ist daher an die Aufträge und Weisungen der Kultusminister gebunden, ist also abhängig. Das dürfte auch bei der Vertretern Österreichs und der Schweiz der Fall sein: Alter Wein in neuen Schläuchen.

5. Stoiber: „Das Zeitfenster bis August 2005 muss genutzt werden, so lange die alte Rechtschreibung und die Rechtschreibreform noch nebeneinander gelten.“

Stoiber hat offensichtlich nicht begriffen, daß die traditionelle Orthographie außerhalb der Schulen weiterhin gilt.

6. „Dagegen gibt es viele Teile der neuen Rechtschreibung wie etwa die Schreibweise von daß und dass, die allgemein akzeptiert werden und deshalb auch beibehalten werden sollen.“

Diese Behauptung ist falsch. Durch die Schreibweise „dass“, wird keinerlei Vorteil erzielt. Es ist ein Märchen, daß Teile der neuen Rechtschreibung allgemein akzeptiert sein sollen.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Sonntag, 29. Mai. 2005 17:04, insgesamt 1mal bearbeitet
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Rolf Genzmann



Registriert seit: 04.09.2003
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Beitrag: Samstag, 28. Mai. 2005 12:59    Titel: [b]Jetzt auch in neuer Rechtschreibung „von vielfältigen Mis Antworten mit Zitat

Jetzt auch in neuer Rechtschreibung „von vielfältigen Missständen“
(http://www.rws-verlag.de/zbbdat/adams2.pdf )
DAS STAATLICHE GLÜCKSSPIELUNWESEN
Eine wirtschaftswissenschaftliche und rechtliche Analyse des Deutschen Toto-Lotto-Blocks und seiner Regulierung von Universitätsprofessor Dr. Michael Adams und Till Tolkemitt, Hamburg
Beispiel Anmerkung 68:
„Die folgende kleine Auswahl von Beispielen ist der Arbeit von Köpf (Fußn. 6) zu verdanken:
1993 wurde im Keller der Staatlichen Lotto GmbH, Stuttgart, ein Versammlungssaal für 500 000 DM ausgebaut. Dieser wurde jedoch fast nur von Gerhard Mayer-Vorfelder, damaliger Finanzminister des Landes Baden-Württemberg und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Lotto-Gesellschaft, der den Bau angeregt hatte, für private Feierlichkeiten genutzt. Im Zuge der Aufdeckung dieses Zusammenhanges wurde dem Geschäftsführer der Gesellschaft, Peter Wetter (ehemaliges Mitglied des Landtags) Veruntreuung von Lotteriegeldern in fünf Fällen nachgewiesen. Daraufhin trat Mayer-Vorfelder als Aufsichtsratsvorsitzender zurück, Wetter und seine Stellvertreter mussten ihre Posten abgeben und wurden zu Geldstrafen verurteilt. Ähnliche Skandale der Selbstbedienung gab es auch in Rheinland-Pfalz und Hessen. Hier mussten Staatssekretär Otto Geske und Finanzministerin Fugmann-Heesing ihre politischen Ämter niederlegen.
In der Lotto-Gesellschaft Baden-Württemberg wurde eine Kunstsammlung aufgebaut, in die jährlich 150 000 DM investiert wurden. Der Rechnungshof des Landes stellt in seinem Bericht Nr. 11/4121 fest, dass „insbesondere im 3. Obergeschoss (das Gebäude der Gesellschaft) eher einem Museum für moderne Kunst als einem Betriebsgelände“ gleicht. Die Assistentin der Geschäftsführung, die für den Aufbau der Kunstsammlung verantwortlich war, war die Ex-Frau des Geschäftsführers Wetter, die für ihre Arbeit mit 1200 DM pro Beratungssitzung entlohnt wurde. Zwischen 1989 und 1993 wurden von der gleichen Gesellschaft jährlich zwischen 300 000 und 400 000 DM gespendet, meist an „befreundete“ Einrichtungen, z. B. an die Denkmalstiftung, in dessen Kuratorium Geschäftsführer Wetter saß, an den Förderverein Alt-Stuttgart, dessen
Vorsitzender, oder an die Kunststiftung Baden-Württemberg, dessen Beiratsvorsitzender und Gründer er war.
Zwei weitere Beispiele dokumentieren die Höhe des Reisebudgets der Lotteriegesellschaften.
So traf sich die Intertoto-Direktorenkonferenz (die Europäische Vereinigung der Lotto-Anbieter) 1995 zu ihrer Jahresversammlung nicht in Europa, sondern im australischen Perth, und im Juli 1993 lud der Geschäftsführer der Hessischen Lotto-Gesellschaft 25 Annahmestellenbesitzer zu einer Reise nach New York ein mit Gesamtkosten: 415 000 DM, d. h. ca. 16000 DM pro Teilnehmer.“
Kommentar 1
- Muß es denn immer New York sein, Florida ginge doch auch.
Kommentar 2
- Der deutsche Lottoblock wurde damals auf Jahrzehnte hin angelegt, samt den im Rahmen der „sozialen Zwecke“ gegebenen Betrugsmöglichkeiten, von denen reichlich Gebrauch gemacht wurde von einer Reihe von Ministern. Der einfache Lottospieler, den scheint das alles nicht zu stören, denn mundus vult decipi, die Welt will getäuscht und betrogen werden. Oder, Täuschen und Betrügen gehören zur menschlichen Natur. Wir lassen uns gerne betrügen, viele sind gar unglücklich, wenn sie nicht betrogen werden. Der Betrüger genießt daher insgeheim und oft auch ganz offen hohes und höchstes Ansehen.
Die sogenannte Rechtschreibreform ist wissenschaftlich so schlecht, daß sie nur durch Täuschung und Betrug zustande gekommen sein kann, das weiß jeder.
Wie das Lotto ist sie auf Jahrzehnte hin angelegt, samt den „sozialen Zwecken“, den üblichen Korruptionen, Täuschungen und Betrügereien. Viele Sprachbenutzer sind ebenfalls unglücklich, wenn sie nicht betrogen werden oder sich nicht auch am Betrug beteiligt fühlen dürfen. Vom einfachen Wissenschaftsbetrug des Privatmannes, der mit Genuß einen Brief schreibt in neuester Betrugsschreibung oder unbedingt eine am Sprachbetrug beteiligte Zeitung lesen will, bis hin zu gehobenen Staatsekretären oder Ministern mit verbilligten oder gar umsonstenen Stromlieferungen und langjährigen Zusatzgehältern für „nichts“, - überall herrscht die wohltuende Korruption, mundus vult decipi.
Wer etwas auf sich hält, der beteiligt sich nach Kräften, der hat sein Schweizer Konto, das dient sogar der eigenen psychischen Gesundheit. Wer dies alte Herkommen, die Korruption, bekämpft, der gilt den meisten als verdächtig der Geisteskrankheit.
So betrachtet müssen die Reformgegner eigentlich Geisteskranke sein, lehnen sie sich doch immer noch, in ihrer Widernatürlichkeit, gegen den allgemein üblichen Wissenschaftsbetrug auf, gegen die Millionen und Milliarden Korruptionsbeträge, die nicht zuletzt in die Gesundheit von Politikern, Ministern oder sogar einfacheren Leuten investiert wurden und noch werden müssen, dank der Anlage der Reform als permanentes Unternehmen bis in alle Zukunft hinein.
Die jährlichen Änderungen und Neuauflagen setzen den permanenten Betrug fort, erfordern zugleich neue Täuschungskommissionen und Betrugsräte, weil ein Großteil der Bevölkerung den offenen Betrug immer noch nicht mitmachen will. Die Mehrzahl der Bevölkerung ist halt nicht klar im Kopf, ungesund, und die Reformwidersacher, die müssen erheblich geisteskrank sein. Allerdings haben die auch etwas Gutes, denn, je stärker eine Krankheit, um so mehr „ärztliche“ Hilfe, um so erfreulicher der Bimbes, um so billiger der Strom, um so verstärkter die wohltuende Therapieform Korruption.
Mundus vult decipi, aber DIE WELT wollte die Täuschung nicht mehr mitmachen. Folglich muß die Therapierungskommission verdoppelt und vervielfacht werden, damit alles in schönem Gleichgewicht seinen wohltuenden betrügerischen Fortgang nehmen kann auf unserem Narrenschiff.
Wer weiß, vielleicht haben wir alle mal unsere Wohnsitze blackoutmäßig in Belgien, wie weiland der gesamte
1. FC Köln, unsere Konten in der Schweiz, und daheim wenigstens umsonstenen Strom und Zusatzgehälter.
Kommentar 3
- Die Brüder Grimm halten hartnäckig an Nusz fest in ihrem im Netz stehenden Wörterbuch.
Der 96er Deformkandidat Nuss ist im Rückzug begriffen, zumal die gebildete Schweiz seit 1996 wieder zu Nuß übergegangen ist, vorerst in der neuen Kellerausgabe.
Ich bin mit Theodor Storm auch für Nuß, weil sich sowohl sz als auch ss darin befinden können und folglich zählen lassen können. Ich bin also unheilbar geisteskrank, spiele aber ausgleichshalber schon regelmäßig Lotto.
Kommentar 4
- In Bayern gibt es Gott sei Dank! keine Unregelmäßigkeiten.
Vielleicht auch ein Verdienst des späteren Ministerpräsidenten, in 14 Jahren harter Arbeit.
Von seiner Hompage: Seit Juli 1978 als Rechtsanwalt zugelassen. Von Juli 1978 bis Oktober 1982 Syndikus der Lotto-Toto-Vertriebsgemeinschaft in Bayern.
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Elke Philburn



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Beitrag: Samstag, 04. Jun. 2005 13:33    Titel: Strittig – unstrittig – umstritten Antworten mit Zitat

Strittig – unstrittig – umstritten

Die Kultusminister und der Rat für Rechtschreibung stehen vor einem neuen Konflikt.

Von Gustav Seibt

Zwei wichtige Beschlüsse zur Zukunft der deutschen Rechtschreibung werden am heutigen Freitag gefasst. Die Kultusministerkonferenz (KMK) bleibt bei einem seit langem festliegenden Zeitplan: Am 1. August soll die 1998 eingeführte Neuregelung der deutschen Rechtschreibung an den Schulen im Prinzip verbindlich werden.

Damit wird die bisherige Übergangszeit enden, und Lehrer und Schüler sollen wissen, woran sie sind. Ausgenommen von dieser Regelung sollen lediglich jene (angeblich „geringfügigen“) Teile des Reformwerks bleiben, die noch „strittig“ sind. Für sie bleibt eine längere Übergangsfrist offen, während derer alte und neue Regelungen nebeneinander bestehen.

Außerdem arbeitet seit dem Frühjahr ein neu konstituierter „Rat für Rechtschreibung“ unter dem Vorsitz des ehemaligen bayerischen Kultusministers Hans Zehetmair, dessen Aufgabe es ist, die Reform zu reformieren, der also genau jene strittigen Fragen klären soll, die auch nach dem Ende der Übergangsfrist noch zur Disposition stehen. Die Kultusminister haben sich ausdrücklich festgelegt, keine Beschlüsse ohne den Rat für Rechtschreibung mehr zu fällen.

Nun tagt fast gleichzeitig mit den Kultusministern auch dieser Rat; und er soll auf seiner Sitzung überhaupt seinen ersten verbindlichen Entschluss fassen.

Der berüchtigte § 34

Zur Abstimmung im Plenum des Rates steht eine Vorlage der Arbeitsgruppe, die sich mit dem allerumstrittensten Gebiet der Rechtschreibreform, der Getrennt- und Zusammenschreibung von Wörtern, befasst.

Es geht um den berüchtigten § 34 der Reform, der den Unterschied zwischen „auseinander setzen“ (im Sinne von räumlich trennen) und „auseinandersetzen“ (im Sinne von streiten oder debattieren) einebnen wollte. Hier steht ein produktives Grundvermögen der deutschen Sprache, die Neubildung von Wörtern durch Zusammensetzung, zur Debatte.

Die Kultusminister tagen in Quedlinburg seit Donnerstagabend. Sie werden ihre Sitzung am Freitag von neun Uhr an fortsetzen und wollen um zwölf Uhr an die Presse gehen. Dann sollen die Ergebnisse ihrer Beratungen vorgestellt werden.

Nach dpa-Angaben werden die Kultusminister bekannt geben, dass die „unstrittigen“ Teile des Reformwerks am 1. August definitiv in Kraft treten. Der Rat für Rechtschreibung beginnt seine Sitzung in Mannheim erst um elf Uhr. Seine Pressekonferenz ist für 15.30 Uhr vorgesehen.

Diese zeitliche Überschneidung ist paradox, denn logischerweise müssten ja die Festlegungen der KMK auf jeden Fall den etwas späteren Beschluss des Rates voraussetzen.

So wollte man sich bei der KMK auf Nachfragen auch noch nicht darauf festlegen, was als „strittig“ und was als „unstrittig“ gelten soll.

Betttuch und Majonäse

Jedoch hat sich die KMK schon im April auf eine Generallinie geeinigt, die wohl auch der heutigen Beschlussfassung zugrunde liegt: Als „unstrittig“ gilt demnach die Laut-Buchstabenzuordnung, worunter nicht nur etymologische Ableitungen („überschwänglich“ von „Überschwang“), sondern auch das Doppel-ss bei „dass“ oder „muss“, die dreifachen Buchstaben bei zusammengesetzten Wörtern („Betttuch“) sowie die Möglichkeit, Fremdwörter auch phonetisch zu schreiben (Majonäse) fallen sollen.

Ebenso soll die Groß- und Kleinschreibung als unstrittig gelten, obwohl sich gerade hier diffizile Unterscheidungen im Sprachgefühl verbergen, beispielsweise bei der bisherigen Differenzierung von „ich bin mir im klaren“ und „es bleibt im Unklaren“ oder von „Auto fahren“ (hier liegt ein Objekt vor) und „eislaufen“ (das nach Reformbeschluss zu „Eis laufen“ werden sollte).

„Strittig“ dagegen sind neben der fatalen Getrennt- und Zusammenschreibung vor allem die Zeichensetzung und die Worttrennung am Zeilenende („A-bend“, „Nude-lauflauf“) beziehungsweise die Trennung von Fremdwörtern („Inst-rument“, aber „Demo-kratie“).

Reform der Reform

Hier will die KMK ausdrücklich die Beschlüsse des Rats für Rechtschreibung abwarten; diese strittigen Fragen sollen also auch nach dem 1.August noch offen bleiben. Ob für die jetzige Regelung zum ersten August das heutige Ergebnis des Rats noch berücksichtigt wird, ist unklar, scheint aber unwahrscheinlich zu sein.

Jedenfalls haben die KMK und der Rat für Rechtschreibung ihre sich überschneidenden Sitzungen vorab nicht koordiniert. Aus dem Rat ist zu hören, dass man das Zusammentreffen bei frühzeitiger Kenntnis des KMK-Termins sehr gern vermieden hätte.

Denn die Beschlussfassung des Rats, die heute ansteht, ist so zentral, dass ihr Ergebnis wohl über dessen Schicksal mitentscheidet. Sollte die Mehrheit im Plenum die Vorlage der Arbeitsgruppe zur Getrennt- und Zusammenschreibung nicht annehmen, dann wäre die Reform der Reform gescheitert.

Der Rat hat sich für seine Beschlüsse eine Zweidrittelmehrheit vorgeschrieben; also können schon 13 Mitglieder des 38-köpfigen Rats dessen Entscheidungen lahm legen (lahmlegen?). Vor allem die Vertreter Österreichs und der Schweiz gelten als Anhänger der ursprünglichen Reform.

<a href="http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/207/54153/">Quelle: Süddeutsche Zeitung</a>

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Elke Philburn



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Beitrag: Dienstag, 07. Jun. 2005 21:47    Titel: Meinung Antworten mit Zitat

Echte Einsicht zweifelhaft

ERSTELLT 04.06.05, 06:45h

Freudiges Erschrecken nach Jahren des Zähneknirschens: Einige der schlimmsten Mängel der Rechtschreibreform sollen ausgebügelt werden. Ob dies Einsicht in die Fehler der Reform verrät, ist zu bezweifeln. Im Rat für Rechtschreibung haben trotz einiger jüngst aufgenommener Kritiker noch immer diejenigen die Mehrheit, die die 1996 beschlossene Reform vorangetrieben haben. Vielleicht wird jetzt nur der öffentlich am heftigsten angefeindete Teil der Reform geopfert, damit anderes weitertransportiert werden kann. Hier ist vor allem an die Groß- und Kleinschreibung zu denken, denn abgeschafft werden müssten auch Merkwürdigkeiten wie „Eis laufen“, womit die Reformer eine absurde Parallele zu „Eis essen“ gezogen haben.

Solange derartige Streitfälle nicht eindeutig geklärt sind, bleibt die Einheitlichkeit der Rechtschreibung gefährdet. In den Schulen sollen die Lehrer auch nach dem 1. August Toleranz in allen Fragen üben, die noch nicht endgültig entschieden sind. Die Rechtschreibreform, diese höchst unvollkommen verlaufene Operation an der Sprache, ist also noch immer eine Hängepartie.

RAINER HARTMANN

<a href="http://www.ksta.de/html/artikel/1117810169200.shtml">Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger</a>
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Manfred Riebe



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Beitrag: Donnerstag, 21. Jul. 2005 16:27    Titel: Internetseite des „Rates für deutsche Rechtschreibung“ Antworten mit Zitat

Internetseite des „Rates für deutsche Rechtschreibung“
http://www.rechtschreibrat.com/

Grußwort


Der Rat für deutsche Rechtschreibung heißt Sie auf seinen Seiten herzlich willkommen. Wir möchten Ihnen mit diesem Angebot die Möglichkeit geben, sich über die Arbeit des Rats für deutsche Rechtschreibung zu informieren.

Die Einrichtung eines „Rats für deutsche Rechtschreibung“ ist die Antwort auf die anhaltende Kritik an der so genannten Rechtschreibreform.

Daher beschäftigt sich der Rat entsprechend den Beschlüssen der Ministerpräsidenten- und Kultusministerkonferenz zunächst vorrangig mit den strittigsten Fragen der bestehenden Neuregelung der Rechtschreibung, nämlich der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Zeichensetzung und der Worttrennung am Zeilenende.

Darüber hinaus kommt dem Rat für deutsche Rechtschreibung die langfristige Aufgabe zu, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren, die Entwicklung der Sprachpraxis zu beobachten und das orthografische Regelwerk im notwendigen Umfang weiterzuentwickeln.

Neben dem Vorsitzenden besteht der Rat aus 18 Mitgliedern aus Deutschland, jeweils 9 Mitgliedern aus Österreich und der Schweiz sowie je einem Mitglied aus Südtirol und Liechtenstein. Neben fachlich ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gehören dem Rat gleichermaßen Sprachpraktiker aus dem Verlagswesen, der Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, aus dem pädagogischen sowie aus dem journalistischen und schriftstellerischen Bereich an, die über besondere Erfahrungen und Kenntnisse mit Schreibregeln und Schreibpraxis verfügen. Weiterhin wurde bei der Zusammensetzung des Rats besonderes Gewicht darauf gelegt, dass auch Kritiker der Rechtschreibreform vertreten sind, so dass ein hohes Maß an Pluralität gegeben ist.

Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair
Staatsminister a.D.
Vorsitzender des Rats für deutsche Rechtschreibung

Rat für deutsche Rechtschreibung
Letzte Änderung: 22. Juni 2005
http://www.rechtschreibkommission.de/
______________________________________________

Anmerkungen:

Dort findet man auch die Mitgliederliste. Man sieht, daß Österreich und die Schweiz wieder ihre Rechtschreibreformer aus der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung entsandt haben: Alter Wein in neuen Schläuchen ... „dass auch Kritiker der Rechtschreibreform vertreten sind“? Diese kann man an einer Hand abzählen ...


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Montag, 13. Feb. 2006 19:34, insgesamt 1mal bearbeitet
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Günter Schmickler



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Beitrag: Samstag, 29. Okt. 2005 08:45    Titel: Kehren verschwundene Kommata zurück? Antworten mit Zitat

General-Anzeiger Bonn, Ausgabe vom 29./30. Oktober 2005, Seite 15

Die Kommas kommen

Reform Rechtschreibrat will das Lesen mit Änderung der Zeichensetzung erleichtern

Der Rat für deutsche Rechtschreibung will mit neuen Vorschlägen das Lesen erleichtern. Mit den geplanten Änderungen zur Zeichensetzung und Silbentrennung sollen Sinnzusammenhänge wieder schneller erfasst werden können, „Immer weniger Menschen schreiben“, erklärte der Ratsvorsitzende Hans Zehetmair nach der sechsten Sitzung des Expertengremiums in Mannheim den Vorstoß.
Der mit Gegnern und Befürwortern der Rechtschreibreform besetzte Rat sprach sich dafür aus, keine einzelnen Buchstaben mehr abzutrennen und künftig auch keine sinnentstellende Trennungen mehr zuzulassen. Als Beispiele nannte der frühere bayerische Kultusminister A-cker oder E-sel. Das Wort Analphabet soll nicht mehr in Anal-phabet oder Urinstinkt in Urin-stinkt getrennt werden können. Zudem soll ck nicht mehr in kk getrennt werden, sondern wie beim Wort Dackel in Da-ckel. Beim Komplex Zeichensetzung wird wieder ein Komma bei einem erweiterten Infinitiv stehen. Als Satzbeispiel für eine korrekte Kommasetzung führte der Ratsvorsitzende zudem an: „Sie suchte, den etwas ungenauen Stadtplan in der Hand, ein Straßenschild.“ Zehetmair betonte jedoch, dass bei der Zeichensetzung eine Kannbestimmung für die Schulen vorgeschlagen werde. „Wir wollen das als pädagogische Brücke verstehen.“ Die Änderungsvorschläge sollen nicht gleich zu einer Fehlerkorrektur führen.
„Ich habe nicht den Stolz und Ehrgeiz, alles neu zu erfinden“, betonte der ehemalige Kultusminister. Die deutsche Sprache sollte aber nicht für Kinder und Ausländer erschwert werden. „Mit unseren Vorschlägen wollen wir Sinnbeeinträchtigungen und ästhetische Beeinträchtigungen vermeiden.“ Das mit Vertretern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie aus Liechtenstein und der autonomen Provinz Bozen-Südtirol besetzte Gremium will sich am 25. November, 3. Februar und 24. März erneut treffen. Ziel bleibe, die Änderungsvorschläge zum Schuljahr 2006/07 in Kraft zu setzen, erklärte der Ratsvorsitzende. Die unstrittigen Teile wie die Groß- und Kleinschreibung sowie die Laut- Buchstaben-Zuordnung waren am 1. August in 14. der 16 Bundesländer verbindlich in Kraft getreten. Nur in Bayern und Nordrhein-Westfalen gilt noch die Übergangsregelung. dpa
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Ulrich Brosinsky



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Beitrag: Montag, 28. Nov. 2005 00:04    Titel: "Du" wieder groß! (?) Antworten mit Zitat

Neue Vorschläge des Rechtschreibrats

Geschlossene Begriffe wie "große Koalition" groß

Der Rat für deutsche Rechtschreibung will die Groß- und Kleinschreibung ändern. Feststehende Begriffe wie "Große Koalition", "Erste Bundesliga" oder "Große Kreisstadt" sollen künftig ebenfalls groß geschrieben werden wie das "Du" im Brief, sagte der Ratsvorsitzende Hans Zehetmair nach der siebten Sitzung des Expertengremiums in Mannheim. Damit verfolge der Rat weiter das Ziel, wieder mehr nach dem Sinn [Hervorhebung: UB] und nicht so stark nach einem Regelwerk zu schreiben.

Die Kultusminister hatten die neuen Sprachregeln zur Groß- und Kleinschreibung bislang als unstrittig bezeichnet. Sie waren wie die neuen Regeln zur Laut-Buchstaben-Zuordnung am 1. August in fast allen Bundesländern verbindlich in Kraft getreten. Nur in Bayern und Nordrhein-Westfalen gilt noch eine Übergangsregelung. Alte Schreibweisen werden allein in den Schulen dieser beiden Länder auch jetzt noch nicht als Fehler gewertet.


Weitere Änderungen angekündigt

Außerdem zeichne sich ab, dass künftig "Pleite gehen" oder "Bankrott machen" wieder klein und zusammen geschrieben werden könnten. Man wolle sich hier wieder "mehr am Sprachgebrauch" orientieren. Weiterhin solle die Arbeitsgruppe auch die Schreibung von Zahlen "durchforsten". So wird laut Reform etwa "auf allen vieren daherkommen" klein geschrieben, was offenbar auf Missfallen im Rat stößt.

Das mit Experten aus dem deutschsprachigen Raum besetzte Gremium setzte für die Groß- und Kleinschreibung eine Arbeitsgruppe ein, die bis Mitte Januar detaillierte Vorschläge erarbeiten soll. Diese sollen in der nächsten Sitzung des Rates am 3. Februar 2006 in großer Runde beraten werden. Zehetmair betonte, trotz des neuen Themenbereiches werde an dem Plan festgehalten, bis zum Schuljahr 2006/2007 die Veränderungsvorschläge für die umstrittene neue Rechtschreibung vorzulegen. Die Kultusministerkonferenz sei über den neuen Vorstoß informiert.

www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4989946,00.html vom 26.Nov.2005
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Ulrich Brosinsky



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Beitrag: Montag, 28. Nov. 2005 01:28    Titel: SPIEGEL ONLINE über den Rechtschreibrat Antworten mit Zitat

Über das Voranschreiten der Arbeit des Rates für deutsche Rechtschreibung und seine Empfehlungen berichtet SPIEGEL ONLINE in drei lesenswerten Artikeln. Dabei wird deutlich, wie fragwürdig die seit August geltende Rechtschreibreform tatsächlich ist.


Unter der Überschrift "Auch Groß- und Kleinschreibung auf dem Prüfstand" wird am 27. Oktober 2005 eine Nachricht verbreitet, die durchaus als Sensation angesehen werden kann, nämlich daß der Rat über das von der Kultusministerkonferenz verordnete Programm hinaus tätig werden will. Prof. Ickler stellt sogar die Laut-Buchstaben-Zuordnung sowie die neue ss/ß-Regelung in Frage.
www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,382036,00.html

Am 28. Oktober 2005 werden unter dem Titel "Die E-sel müssen weg!" die Beschlüsse zu Zeichensetzung, Silbentrennung und Getrenntschreibung erwähnt.
Auch die Groß- und Kleinschreibung macht der Rat für deutsche Rechtschreibung zum Thema.
www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,382178,00.html

Zurück zur "Großen Koalition", so lautet die Überschrift eines Artikels vom 25. November 2005. Damit ist die Großschreibung feststehender Begriffe gemeint. Eine Arbeitsgruppe soll bis Mitte Januar 2006 Vorschläge dazu erarbeiten.
Die besondere Überraschung: In Briefen darf nach Ansicht des Rates die Anrede "Du" wieder großgeschrieben werden!
www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,386893,00.html
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Günter Schmickler



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Beitrag: Freitag, 03. Feb. 2006 17:41    Titel: Rechtschreibrat im Endspurt? (Presseartikel, 02.02.06) Antworten mit Zitat

General-Anzeiger Bonn, Ausgabe vom 2. Februar 2006, Seite 17

Mit dem Urinstinkt fürs Machbare

Rechtschreibreform Der Mannheimer Rat setzt am Freitag zum Endspurt an

Von Bernd Glebe

Im jahrelangen Streit um die umstrittene Rechtschreibreform rückt ein Happyend in greifbare Nähe. Wenn alles nach Plan läuft, trifft sich der Rat für deutsche Rechtschreibung an diesem Freitag (3. Februar) in Mannheim zu seiner entscheidenden Sitzung. Die letzten Handgriffe für die Reform der Reform will das Expertengremium vornehmen. Dann liegt der Ball im Feld der Kultusministerkonferenz (KMK). Diese muss auf ihrer Sitzung Anfang März in Berlin entscheiden, ob die Vorschläge des Rates auch tatsächlich zum neuen Schuljahr umgesetzt werden.
Der letzte umstrittene Komplex zur Glättung der neuen Schreibweisen, die Groß- und Kleinschreibung, steht in Mannheim auf der Tagesordnung. Abschließend festgelegt werden soll, wie feststehende Begriffe wie „Große Koalition“ künftig geschrieben werden. Kommt es – wie erwartet – zu einer Einigung unter den Experten aus dem deutschsprachigen Raum, gehen die Vorschläge nochmals in die Anhörung zu Lehrer- Eltern und Schülerverbänden. Das letzte Wort hat jedoch die KMK.
Die Sprachwächter hatten bereits Änderungsvorschläge für die Bereiche Getrennt- und Zusammenschreibung sowie Silbentrennung und Zeichensetzung vorgelegt. Das Abtrennen von Einzelbuchstaben oder sinnentstellende Trennungen wie Urin-/-stinkt für das Wort Urinstinkt sollen nicht mehr zulässig sein. Durchgängig sprach sich der mit Gegnern und Befürwortern der Rechtschreibreform besetzte Rat dafür aus, künftig das Lesen wieder zu erleichtern, Sinnzusammenhänge für die Menschen schneller erfassbar zu machen und die Regeln mehr nach dem Sprachgebrauch auszurichten. „Die Menschen sollen sich mit der neuen Rechtschreibung identifizieren“, lautete das Credo des Ratsvorsitzenden und ehemaligen bayerischen Kultusministers, Hans Zehetmair.
Ein großer Teil der neuen Sprachregeln war schon am 1. August vergangenen Jahres in 14 der 16 Bundesländer verbindlich in Kraft getreten. Nur in Bayern und Nordrhein-Westfalen gilt noch die Übergangsregelung. Alte Schreibweisen werden allein in den Schulen dieser beiden Länder auch jetzt noch nicht als Fehler gewertet.
„Natürlich sind unsere Vorschläge ein Kompromiss – aber sie sind vernünftig und gut“, betont die Geschäftsführerin des Rates, Kerstin Güthert. Die Vorschläge des Gremiums seien sowohl der alten als auch der neuen Rechtschreibung überlegen und könnten auf Jahre hinaus Bestand haben. Ob die Kultusministerkonferenz ähnlich euphorisch auf das Änderungspaket reagieren wird, ist offen. Sollte die Arbeit des von der KMK eingesetzten Gremiums jedoch torpediert werden, wird die Expertenrunde nach etwas mehr als einem Jahr Bestehen wahrscheinlich entnervt aufgeben.
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Sigmar Salzburg



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Beitrag: Donnerstag, 09. Feb. 2006 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Theodor Ickler hat auf der Seite der FDS Ergebnisse der „Anhörung“ der Verbände zu den Vorlagen des Rates für deutsche Rechtschreibung vom Januar 2006 veröffentlicht.

Eine Stellungnahme hebt sich in ungewöhnlichem Maße von der allgemeinen Mitläufer- und Anpassermentalität der meisten Verbände ab und verdient weiteste Verbreitung und Beachtung :

Deutscher Elternverein (Ulrich Kliegis)

17 Seiten umfassende sehr kritische Analyse der Vorlage und der gesamten Situation. Begrüßt die Korrekturen und fordert weitere. „Der Deutsche Elternverein bittet den Vorsitzenden des Rates für deutsche Rechtschreibung, seiner besonderen Verantwortung für den Erhalt und die Wiederherstellung der Schriftsprachsicherheit und -fähigkeit der Schülerinnen und Schüler weiterhin gerecht zu werden und die Kultusminister mit größtem Nachdruck aufzufordern, alle Schreibweisen der herkömmlichen Rechtschreibung ab sofort wieder als richtig anzuerkennen, also nicht nur nicht als Fehler zu werten, sondern auch auf Anmerkungen wie ‚überholt' und ähnliches zu verzichten. Die Sprachwirklichkeit in Deutschland folgt nicht den Regeln der „Rechtschreibreform“, sondern dem gewachsenen und sich stetig weiterentwickelnden Sprachgebrauch. Unsere Kinder haben einen Anspruch darauf, die gleiche Rechtschreibung zu lernen, wie sie von der weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung benutzt wird. Die Lehrinhalte müssen dem angepaßt werden.“
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Günter Schmickler



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Beitrag: Dienstag, 28. Feb. 2006 08:56    Titel: Eine Kleinigkeit zum Schmunzeln Antworten mit Zitat

„Auch das Anredepronomen im Brief („Du“, “Sie“) darf wieder groß geschrieben werden.“

Letzter Satz einer ap-Meldung, die im General-Anzeiger Bonn, Ausgabe vom 28. Februar 2006, veröffentlicht ist.
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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 28. Feb. 2006 09:42    Titel: http://www.fds-sprachforschung.de Antworten mit Zitat

Lieber Herr Salzburg,

danke für Ihre Hinweise. Genaue Netzverweise wären recht nützlich.

* Forschungsgruppe Deutsche Sprache (FDS) - http://www.fds-sprachforschung.de
* Deutscher Elternverein (DEV) - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=369

Dann muß nicht jeder extra für sich nach dem genauen Fundort suchen, sondern es genügt ein Mausklick. Jede inhaltsreiche Internetseite ist wie ein Labyrinth.

Besten Dank!
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Ulrich Brosinsky



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Beitrag: Freitag, 03. März. 2006 17:37    Titel: Künstliche Manipulationen Antworten mit Zitat

Ungeeignet zum Rechtschreibfrieden

Einige der schlimmsten Auswüchse der Rechtschreibreform sind behoben! Praktisch heißt das: Die schlimmen bleiben uns erhalten. Hans Zehetmair, der Leiter des Rates für deutsche Rechtschreibung, verteidigt den Kompromiß als politisch einzig mögliche Lösung. Dies mag für die Verhältnisse im Rat zutreffen. Grammatikverstöße, Sinnentstellungen, willkürliche Unsystematik und erhöhte Fehlerzahlen an den Schulen erfordern eine andere Lösung: Rückkehr zu den bewährten Schreibweisen.

Wenn die Politik darauf besteht, etwas für richtig zu erklären, was nach der Grammatik falsch ist, beweist dies, daß es falsch war, die Politik mit dieser Aufgabe zu betrauen.

Der VRS wendet sich entschieden gegen Manipulationen an der Sprache aus ideologischen Gründen oder wirtschaftlichen Interessen. Es ist einer Sprachkultur unwürdig, ständig künstlich Neuerungen einzuführen, nur um diese vermarkten zu können.

Glücklicherweise entsprechen die Mehrheitsverhältnisse im Rat für deutsche Rechtschreibung nicht denen in der Sprachgemeinschaft. Besonnene Worte hört man derzeit aus der Schweiz.

Wer sich mit dem Gedanken an die Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung nicht anfreunden mag und weiterhin meint, wir benötigten eine Aufsicht über die Entwicklung unserer Sprache, wird hoffentlich mit uns darin übereinstimmen, daß diese Aufgabe in unabhängige Hände gelegt werden sollte, damit alle theoretischen und praktischen Aspekte Gehör und Berücksichtigung finden sowie Entscheidungen ohne vorherrschenden Einfluß von Ideologie und Kommerz möglich werden.
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Günter Schmickler



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Beitrag: Samstag, 04. März. 2006 13:43    Titel: Was ist schon spitze (Pressekommentar) Antworten mit Zitat

General-Anzeiger Bonn, Ausgabe vom 4./5. März 2006

Was ist schon spitze

Von Ulrich Bumann

Manche Regeln der reformierten Rechtschreibreform muss man sich wahrscheinlich nicht so schnell merken. Wer kommt schon in die Verlegenheit, schreiben zu müssen: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist klasse (nicht mehr Klasse) oder: Jürgen Klinsmann ist als Trainer spitze (nicht mehr Spitze). Und wenn uns spätestens im Juli mangels eines deutschen Shootingstars (der sich als mehrgliedriger Anglizismus so schreibt) das Interesse am Gekicke abhandengekommen (Achtung: einheitlicher Wortakzent) ist, wird es sowieso ernst: Mit dem 1. August hält das reformierte Schreiben Einzug – zumindest in Schulen und Ämtern.
Was einen dabei zuvörderst beschleicht, ist ein Gefühl der Erleichterung. Nicht nur, weil es jetzt heißt: Deutschland einig Rechtschreibland, nachdem auch die Bastionen Bayern und Nordrhein-Westfalen gefallen sind. Sondern vor allem, weil jedermann in diesem Lande, vorzugsweise aber Lehrer und Schüler, wahrscheinlich das Jahre währende Gezerre und Getue, die Bedenkenträgerei und Rechthaberei um die schriftliche Form der Sprache gründlichst leid ist. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz hat vom Rechtschreibfrieden gesprochen: ein großes Wort für eine Sache, bei der man sich auf jeder Seite ein wenig mehr Gelassenheit gewünscht hätte.
Herausgekommen bei der ganzen Geschichte ist ein Kompromiss, mit dem man leben kann, je nach Grundposition mehr oder weniger gut. Es war halt die Stunde der Pragmatiker. Natürlich werden die Puristen nicht sofort verstummen, die am liebsten alles beim Alten gelassen hätten (obwohl Goethe heute auch nicht mehr so gedruckt wird, wie er geschrieben hat); und auch die Radikalreformer, die sich die komplette Kleinschreibung auf ihre Fahnen geschrieben hatten, dürften noch ein paar Nachzugsgefechte liefern. Am Ende bleibt nur die Hoffnung, dass sich Bücher, Zeitungen, Schulen auf jenem jetzt vorgeschriebenen Mittelweg treffen, der natürlich nicht ohne Stolpersteine ist. Ein bisschen Nebeneinander von verschiedenen Formen wird es mit Sicherheit in der nächsten Zeit noch geben; so viel Irritation muss ausgehalten werden.
Der Reformprozess um die deutsche Rechtschreibung war in den letzten Jahren eine Geschichte voller Irrungen und Wirrungen, unter denkbar unglücklichster Mitwirkung der Politik, die mit Blick auf Wählerstimmen das Chaos perfekt gemacht hat. Das Ganze freilich ist ein erneutes Musterbeispiel dafür, warum in diesem Lande Reformen nur schleppend, wenn überhaupt gelingen. Eine Idee gerät so lange in die Mühlen der Ideologien und in die Fänge von Interessengruppen, bis aus ihren Resten mühsam irgendetwas Neues gezimmert wird.
Sobald man schreiben kann, sagt der Japaner, fangen die Sorgen an – und hatte dabei gewiss nicht die deutsche Rechtschreibung im Sinn. E gibt gewiss größere Sorgen in diesem Land als die um Tunfisch, Rote Karte und Schifffahrt mit drei F. Also mag sich jeder einen Ruck geben und das neue Regelwerk einigermaßen verinnerlichen. Man muss es ja nicht gleich lieben.
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