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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Donnerstag, 01. Jan. 2004 23:20 Titel: Gütesiegel für Qualitätsrechtschreibung |
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Gütesiegel für Qualitätsrechtschreibung
Der Bertelsmann-Chef Reinhard Mohn sah schon 1974 das Durcheinander von Büchern alten und neuen Typs voraus:
„Der Bücherleser würde also beim Übergang der Lektüre von Buch zu Buch ständig zwischen zwei Rechtschreibweisen hin- und herspringen müssen und dadurch irritiert werden und sich ärgern.
Die Buchhändler würden sich etwas Besondere ausdenken müssen, um die angebotenen Werke dem Kunden auf Anhieb nach der Art der Rechtschreibung benennen zu können. In allen bibliographischen Nachschlagewerken müßte die verwendete Rechtschreibung zusätzlich angegeben werden.“
Reinhard Mohn, Verlagsgruppe Bertelsmann: „Grundsätzlich: Rechtschreibreform“. In: DAS PARLAMENT vom 21.09.1974, S. 5
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Tatsächlich wurde inzwischen schon einige Male der Vorschlag eines Gütesiegels für die bewährte traditionelle Qualitätsrechtschreibung gemacht. Gerade Reinhard Mohn hätte die Möglichkeit, seinen eigenen Vorschlag in den Verlagen der Bertelsmann AG zu verwirklichen. Noch besser wäre es natürlich, wenn er in seinen Verlagen die mangelhafte Neuschreibung abschaffen würde.
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 14. Okt. 2004 15:12, insgesamt 2mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 30. Jun. 2004 13:51 Titel: Deklarationspflicht für Orthographie |
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Deklarationspflicht für Orthographie
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»Neue Rechtschreibung auf Titel kennzeichnen:
Wie die neu aufgelebte Diskussion um die Neue Rechtschreibung und insbesondere die Umfragen zu diesem Thema zeigen, scheint eine beträchtliche Mehrheit der deutschen Leser die neue Rechtschreibung abzulehnen und würde am liebsten sehen, daß man zu den alten Regeln zurückkehrt, wie das die FAZ getan hat (TED-Umfrage des Bayerischen Rundfunks am 19. August 2000 um 10.30 Uhr = 76,54 % sind für die Rückkehr zur alten Rechtschreibung).
Wenn dies stimmt, trifft es natürlich auch auf unsere Kunden, die Buchkäufer zu. Es gibt Leser, die sich regelrecht ärgern, wenn sie über die ungewohnten Schreibweisen stolpern, weil diese den natürlichen Lesefluß unterbrechen oder gar den Sinn der Aussage zumindest kurzfristig verunklaren können. Kurzum - es gibt Buchkäufer, die diese Rechtschreibung nicht wollen. Es gibt auch Verbraucher, die gentechnisch manipulierte Lebensmittel nicht haben wollen. Da wird völlig zu Recht eine Deklarationspflicht des Herstellers gefordert, damit der Verbraucher solche Lebensmittel vermeiden kann.
Es wäre doch ein lobenswertes Unterfangen und ein sinnvoller Dienst am Kunden, wenn der deutsche Buchhandel im Sinne einer Selbstverpflichtung die Verlage dazu auffordern würde, die neu publizierten Bücher außen deutlich zu kennzeichnen, ob sie in alter oder neuer Rechtschreibung gedruckt sind. Dann kann der Kunde wirklich entscheiden, ob es sich in seinem Sinne um ein gutes Buch handelt oder nicht und muß sich nachträglich nicht ärgern.«
Walter Lachenmann, OREOS VERLAG: Neue Rechtschreibung auf Titel kennzeichnen. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 69 vom 29. August 2000, Rubrik »Magazin«.
Anmerkung: Im OREOS Verlag erscheinen zum Teil die Publikationen der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Die Bayerische Akademie der Schönen Künste lehnt die neuen Rechtschreibregeln für ihre Veröffentlichungen ab, der OREOS Verlag für seine Verlagspublikationen ebenfalls. |
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Alfred Bomanns
Registriert seit: 25.01.2004 Beiträge: 6 Wohnort: Oberhausen
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: Samstag, 05. Feb. 2005 18:47 Titel: Wir brauchen ein Gütesiegel für Rechtschreibung |
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Wir brauchen ein Gütesiegel für Rechtschreibung
Auch ich verliere sehr viel Zeit damit, bei jedem Buch, das mich interessiert, zunächst eine Textpassage lesen zu müssen, um die Schreibweise zu bestimmen.
Das ist so, als wenn man bei jedem Joghurt, den man kauft, erst einmal eine chemische Analyse machen müßte.
Ich habe auch schon mehrmals empfohlen, die Art der Rechtschreibung deutlich auf dem Buchumschlag zu kennzeichnen.
Es ist unglaublich, daß die Schreibweise nicht im "Verzeichnis lieferbarer Bücher" enthalten ist! Dies wäre nur ein Bit an Information. Offenbar soll die Tatsache, daß es zwei Schreibweisen gibt, fürderhin totgeschwiegen werden. Der Leser wird bevormundet: er darf die Rechtschreibung nicht als Kaufkriterium verwenden.
Man kann kein Buch mehr aus dem Katalog oder im Internet bestellen.
Empfehlenswert sind unter anderem die Verlage Piper, Hanser, Suhrkamp und Diogenes. Bei ihnen erscheinen neue Bücher in der bewährten Rechtschreibung, außer wenn die Lizenzen von Verlagen übernommen wurden, die die Behördenschreibung verwenden.
Ich hatte letztes Jahr ein inhaltlich sehr ansprechendes Taschenbuch gefunden, von dem ich mir gern fünf bis sechs Exemplare als Geschenkreserve eingelagert hätte. Es hätte sich auch als Weihnachtsgeschenk geeignet. Leider war es in der Amtsschreibung verfaßt. Daher konnte ich mich nicht dazu durchringen, auch nur ein Exemplar zu kaufen.
Ich bin mindestens einmal jährlich in Frankreich. Es ist beglückend, das gibt es gar nicht mehr in Deutschland: Man kann in einen x-beliebigen Laden gehen, sich jedes Buch und jedes Magazin aus dem Regal nehmen, das einem gefällt, und alles ist einfach nur RICHTIG und in einer normierten Rechtschreibung abgefaßt!
Wirklich paradox ist aber folgendes: Der Bestseller "Die Reformlüge" kritisiert so ziemlich alle Reformen, die es in den letzten Jahren gegeben hat, ist aber selbst in der Reformschreibung verfaßt und erwähnt die sog. Rechtschreibreform mit keinem Wort (soweit ich beim Durchblättern erkennen konnte, ich lasse mich gerne korrigieren)! Dabei ist gerade die Rechtschreibreform an Überflüssigkeit und Geldverschwendung nicht zu überbieten, das geben zumeist sogar diejenigen zu, die sie anwenden, weil sie sich durch die Umstände dazu gezwungen sehen. |
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Peter Schwenzer
Registriert seit: 01.09.2003 Beiträge: 56 Wohnort: Madrid
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: Freitag, 11. Feb. 2005 11:44 Titel: Gütesiegel |
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Herr Bomanns, da stimme ich mit Ihnen überein. Ich hatte das auch der Büchergilde Gutenberg vorgeschlagen, da man ja dort nicht mehr weiß, in welcher Schreibweise die neuen Bücher verlegt werden, es sei denn, man öffnet im Netz die Leseprobe oder geht in die BG-Treffpunkte und sieht sich die Bücher an. Das war mein konstruktiver Vorschlag zur Güte - ich bekam aber nur schnöselhafte Antworten, auf den Vorschlag ging man gar nicht ein, und so bin ich halt ausgetreten - nach über 30 Jahren Mitgliedschaft. Denen war das wohl egal, sie erschienen fast erfreut.
Aber die Idee mit dem Gütesiegel wäre eine gute Sache, die man bei den Verlegern durchsetzen müßte. |
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