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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Donnerstag, 13. Nov. 2003 00:00 Titel: DEUTSCHE SPRACHWELT (DSW) |
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Das Umdenken hat begonnen
Wie die DEUTSCHE SPRACHWELT die F.A.Z. beeinflußte
Von Thomas Paulwitz, Erlangen
„Was weiß Manfred Kanther? Zum Stand der sogenannten Rechtschreibreform“. Unter dieser Überschrift hatte Professor Theodor Ickler in der ersten Ausgabe der DEUTSCHEN SPRACHWELT (DSW) auf der „Dritten Seite“ mit der Schreibreform abgerechnet. Was dieser Aufsatz für Folgen haben würde, konnten wir damals noch nicht ahnen. Icklers Aufsatz in der DSW machte die Tageszeitung „Die Welt“ hellhörig. Sie ging auf Ickler zu und bat ihn, einen ähnlichen Beitrag für sie zu schreiben. Daraus entstand dann die aufsehenerregende Nummer vom 25. Juli mit dem Artikel „Die ‘wohl durchdachte’ Reform stirbt“ von Ickler und mit weiteren Aufsätzen von Dankwart Guratzsch.
Ein Beitrag trug den eindrucksvollen Titel: „Auf Wiedersehen, Rechtschreibreform!“ Ickler schloß seinen Aufsatz in der „Welt“ mit den Worten: „Es kostet nur einen Federstrich, die erzwungene Scheinblüte der ohnehin welken Neuschreibung zu beenden... . Ob noch einmal eine ähnlich günstige Gelegenheit kommen wird, ist durchaus zweifelhaft.“ Die Beiträge Guratzschs und Icklers wirkten auf die F.A.Z.. Der Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z.), Frank Schirrmacher, bekannte in der „Welt am Sonntag“ vom 13. August: „Der letzte Anstoß [für die Rückkehr zur traditionellen Schreibweise] war eine Information der ‚Welt‘, nach der es weitere Nachbesserungen der Rechtschreibreform geben sollte. ... Mein Kollege Nonnenmacher stellte dann die Frage: Warum diesen Wahnsinn noch weiter mitmachen? Warum nicht zum Jahrestag aussteigen? Dann haben wir buchstäblich innerhalb von 48 Stunden diesen Beschluß zum 1. August gefaßt.“
Warum den Wahnsinn weitermachen?
Wir sind nicht so vermessen zu glauben, daß die F.A.Z. ihren Schritt wegen der DSW gegangen ist. Natürlich hatten die Frankfurter sich schon vorher mit dem Gedanken getragen, wieder auf die hergebrachte Rechtschreibung umzustellen.
Wir hatten im übrigen seit Ende Juni damit gerechnet. Am 28. Juni war in der F.A.Z. ein unscheinbarer, achtzeiliger Leserbrief von Otto Freiherr Hiller von Gaertringen erschienen: „Ein Jahr ‘reformierte’ Orthographie in der F.A.Z. ist genug. Ich hoffe sehr, daß die F.A.Z. zum August wieder umstellt auf die qualitativ höherwertige und leserfreundliche ‘alte’ Schreibweise, welche die modernere ist.“ Bis zum 28. Juni waren keine Leserbriefe mehr über die Rechtschreibreform abgedruckt worden. Nachforschungen ergaben, daß dem Leserbrief ein viel ausführlicheres Schreiben zugrundegelegen hatte. Am 1. Juli wurden die Gerüchte durch einen Gastbeitrag Professor Peter Eisenbergs als „Fremde Feder“ in der F.A.Z., zu dem weitere Leserbriefe veröffentlicht wurden, weiter angeheizt. Eisenberg hatte unter der Überschrift „Korrektur der Rechtschreibreform vorbereiten – jetzt“ geschrieben: „Die Rechtschreibdiskussion lebt wieder auf.“
Das ist nämlich das beste Ergebnis: Die Rückkehr der F.A.Z., die am 1. August „Geburtstag“ feierte, hat zugleich das Diskussionsverbot aufgehoben. Plötzlich trauten sich immer mehr Reformgegner aus der Deckung, etwa Christian Meier, der Präsident der Akademie für Sprache und Dichtung. Auch der bekannte Weilheimer Deutschlehrer Friedrich Denk schloß sich den Reformgegnern wieder an. In einer repräsentativen Forsa-Umfrage Anfang August für „Die Woche“ haben 68 Prozent gegen, nur 27 Prozent für die Reform gestimmt. Man sieht also, wie wichtig es ist, nicht aufzugeben, sich immer wieder zu Wort zu melden und mit stetem Tropfen den Stein zu höhlen. Nur dann haben wir Erfolg.
DEUTSCHE SPRACHWELT, 2. Ausgabe, 20. September 2000, Seite 7
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Thomas Paulwitz, 19.03.2002 11.18
http://www.deutsche-sprachwelt.de
Forum > Rechtschreibforum > VRS
http://www.rechtschreibreform.de/php/einzelner_Datensatz.php?BeitragNr=12206
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 02. März. 2006 19:22, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Montag, 05. Jan. 2004 18:35 Titel: Erstes Lesertreffen der DSW |
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<b>Erstes Lesertreffen der DSW
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Die Sprach-Verteidiger sehen „noch Chancen“
Gleich vier Schutzvereine richteten in Erlangen ihre Schilde gegen überflüssige Anglizismen</b>
Aus der guten alten Fahrkarte ist das Ticket geworden, wobei es im Deutschen wesentlich präziser zugeht: es kann sich um einen Flugschein, eine Eintrittskarte, einen Gepäckschein, eine Fahrkarte oder einen Strafzettel handeln. Ein größeres Sprachbewusstsein forderten deshalb Thomas Paulwitz und Prof. Hans-Manfred Niedetzky beim ersten „Sprachwelt“-Lesertreffen.
Gleich vier Vereine waren im Klubraum des Pfarrzentrums von St. Sebald vertreten: es waren die „Deutsche Sprachwelt“ [ www.deutsche-sprachwelt.de ], „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ [ www.vrs-ev.de ], „Verein Deutsche Sprache“ [ www.vds-ev.de ], „Verein für Sprachpflege“, die nun ihre Kräfte bündeln wollen.
Dass oft Worte gebraucht werden, dessen [!] Bedeutung der Benutzer überhaupt nicht kennt, wurde als wichtiger Ansatz genommen. „Einfach nachfragen, was das Wort auf Deutsch heißt - dann kommen viele ins Schleudern“, wurde vorgeschlagen. Oft soll durch das englische Wort der Eindruck der Fortschrittlichkeit entstehen, obgleich es eigentlich nur Ausdruck geistiger Armut sei. Missverständnisse seien deshalb programmiert. So sollen Protestbriefe an öffentliche Institutionen oder Projekttage in den Schulen helfen, das Gefühl für den richtigen Sprachgebrauch zu schärfen. Elementare Fehler müssten wieder auffallen, eingeführte deutsche Begriffe sollten nicht verdrängt werden. An Politik, Wirtschaft und vor allem die Medien geht der Appell: „Noch bestehen die Chancen, dass wir etwas bewirken können.“
Mvd [= Margrit Vollertsen-Diewerge]
Erlanger Nachrichten, Montag, 1. Dezember 2003, Stadt Erlangen, Seite 3
en-redaktion@pressenetz.de
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Anmerkungen:
1. Das DSW-Lesertreffen fand am Donnerstag, den 27. November, in Erlangen statt.
2. Obwohl der Begriff „Rechtschreibung“ schon im Namen des „Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ steht und beim Lesertreffen daher auch Kritik an der Rechtschreibreform geäußert wurde, fiel diese Kritik wohl der Zensur zum Opfer. Sie war wohl unerwünscht. Auch hier zeigt sich wieder einmal, daß man mit Hilfe des Kampfes gegen die Anglizismen vom Kampf gegen die Rechtschreibreform ablenkt. Der Pressekonzern Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. - www.nordbayern.de - info@pressenetz.de -, dem auch die Erlanger Nachrichten angehören, hat auf die neue Beliebigkeitsschreibung umgestellt und wandelt trotz des Urheberrechts auch Leserbriefe in den Neuschrieb um. ...
3. Der VfS ist der Trägerverein der DSW. Insofern werden DSW und VfS gleichsam doppelt genannt. Dafür wurden der „Bund für deutsche Schrift und Sprache“ – www.bfds.de - und die „Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache“, Düsseldorf, übersehen. Vorsitzender des Vorstands der Theo-Münch-Stiftung ist Dipl.-Volkswirt Hanns M. Hock.
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Manfred Riebe
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: Mittwoch, 14. Jan. 2004 13:24 Titel: Die DSW sucht Mitarbeiter |
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<b>Die DSW sucht Mitarbeiter</b>
Auf der Startseite von www.deutsche-sprachwelt.de/ steht ganz unten:
<b>„Wir suchen ständig freiwillige Mitarbeiter.“</b>
Wenn man den Text anklickt, erscheint die Adresse: schriftleitung@deutsche-sprachwelt.de
Dieser Text steht schon lange da. Die DSW ist auch das Sprachrohr der Kritiker der Rechtschreibreform. Besser gesagt: Je mehr Reformkritiker freiwillig mitarbeiten und Artikel oder Leserbriefe schreiben, desto besser wird das Anliegen der Reformgegner in der DSW vertreten.
Es wäre eine Fleißaufgabe, einmal festzustellen, welche VRS-Mitglieder Artikel oder Leserbriefe für die DSW schrieben.
Prominenteste Beiträger der DSW waren bisher u.a. Professor Theodor Ickler, Professor Horst Haider Munske und der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Oberstudiendirektor Josef Kraus. Die Liste läßt sich fortsetzen:
DSW 4:
- Prof. Dr. Heinz-Günter Schmitz, Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der
Reinheit der deutschen Sprache
DSW 5 und 6:
- Reiner Kunze
DSW 8:
- Prof. Dr. Hans-Werner Eroms, Träger des Konrad-Duden-Preises
DSW 10:
- Prof. Dr. Werner Pfannhauser, Obmann der IG Muttersprache Graz
DSW 11:
- Prof. Dr. Heinrich P. Koch
DSW 14
- Martin Schulz, Vorsitzender der SPD-Abgeordneten im Europaparlament und
Spitzenkandidat für die Europawahlen
- Olav Gutting, CDU MdB
- Prof. Dr. Heinz Dieter Pohl, Vorsitzender des Vereins "Muttersprache" Wien |
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Manfred Riebe
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: Dienstag, 27. Jan. 2004 13:10 Titel: Theodor Ickler im Gespräch mit der DSW |
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<b>Theodor Ickler im Gespräch mit der DSW
„Kultusminister und andere Politiker haben nicht das Wohl der Kinder im Auge“
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„Auf die Barrikaden gehen!“
Theodor Ickler, der neue Träger des Deutschen Sprachpreises, im Gespräch mit der <i>DEUTSCHEN SPRACHWELT</i></b>
<i>Herzlichen Glückwunsch zur Verleihung des Deutschen Sprachpreises. Kaufen Sie sich jetzt endlich einen Fernseher? </i>
Natürlich nicht. Ich habe keine Lust, kostbare Lebenszeit vor dem Fernseher zu verplempern, und meine Familie ist zum Glück genauso eingestellt.
<i>Wie bewerten Sie diese Auszeichnung? </i>
Ich nehme den Preis gewissermaßen stellvertretend für alle diejenigen entgegen, die gegen die unsinnige Rechtschreibreform gekämpft haben. Außerdem zwingt er die schlappe deutsche Presse, wieder einmal etwas über diesen peinlichen Gegenstand zu schreiben.
<i>Wie lange kämpfen Sie jetzt schon gegen die Rechtschreibreform?</i>
Seit den dritten Wiener Gesprächen, also seit November 1994.
<i>Lohnt der Kampf überhaupt noch? Ist der Zug nicht schon längst abgefahren?</i>
Im Gegenteil. Leider wissen nur wenige, wie weit der Zerfall der sogenannten Rechtschreibreform schon fortgeschritten ist. Es kommt weiterhin darauf an, die Lügenpropaganda der Kultusminister zu entlarven.
<i>Was treibt Sie an?</i>
Ich interessiere mich für alles Sprachliche, und außerdem bin ich als Staatsbürger empört über die beispiellose Unverschämtheit eines solchen staatlichen Eingriffs. „Die Sprache gehört dem Volk“, hat der Bundestag festgestellt, aber die Kultusminister und die Bundesregierung setzen sich aufs schamloseste darüber hinweg. Da muß man doch auf die Barrikaden gehen!
<i>Was sagen Sie Ihren Töchtern, wie sie sich in der Schule verhalten sollen, wo sie nach den neuen Regeln unterrichtet werden?</i>
Die Lehrer müssen zwar den Neuschrieb unterrichten und anwenden, sind aber demonstrativ nachlässig, und fast alle Schulbücher sind noch in der bewährten Rechtschreibung gehalten. Meine Töchter beherrschen beide Rechtschreibungen und wissen, daß die Reform Unsinn ist. Außerdem bekommen sie frühzeitig mit, daß Kultusminister und andere Politiker nicht das Wohl der Kinder im Auge haben. Diese Einsicht wird ihnen das Leben erleichtern.
<i>Machen Kinder, die nach den neuen Regeln unterrichtet werden, weniger Fehler</i>
Nein, die Fehlerzahlen sind objektiv sogar gestiegen, auch wenn die Lehrer kaum noch etwas anzustreichen wagen, weil sie nie sicher sein können, ob eine bestimmte Schreibweise nicht doch in einem der reformierten Wörterbücher zu finden ist. Die Kultusminister haben ja aus Angst vor Gerichtsverfahren angeordnet, daß stets zugunsten des Schülers entschieden werden muß.
<i>Würde eine Rückkehr zu den hergebrachten Regeln die Schulkinder nicht vollends verwirren?</i>
Die bisherige Schreibweise ist noch allgegenwärtig, nicht nur in Schulbüchern. Außerdem sind zum Beispiel im Rechtschreibwortschatz der Grundschule nach offiziellen Angaben nur 24 Wörter betroffen, alle wegen des albernen ss. Die wirklich schwierigen Wörter wie verwandt, widerspiegeln usw. sind ja von der Reform gar nicht betroffen.
<i>Welche sprachwissenschaftlichen Einwände haben Sie gegen die Reformschreibung?</i>
Am schlimmsten sind die Grammatikfehler, die nun in den Schulen von Amts wegen eingeübt werden: so Leid es mir tut, wie Recht du hast, Pleite gehen, Not tun usw.; ebenso die Beseitigung alter deutscher Wörter wie sogenannt, Handvoll, Zeitlang usw. Ich habe die Fehler der Reform in meinem „Kritischen Kommentar“ umfassend dargestellt und dazu immerhin dreihundert Seiten gebraucht – das sind die Ausmaße!
<i>Es heißt, daß die neuen Rechtschreibregeln weniger und einfacher seien. Außerdem sei nur ein geringer Teil des Wortschatzes von Veränderungen betroffen. Stimmt das alles?</i>
Hier werden zwei Lügen ständig wiederholt: Erstens ist die Zahl der Regeln keineswegs geringer geworden, sondern nur ihre Numerierung wurde geändert, also ein ganz primitiver Zähltrick, auf den aber fast alle Journalisten hereingefallen sind. Das neue Regelwerk ist sogar umfangreicher als das alte. Man liest zum Beispiel überall, aus 52 Kommaregeln seien deren neun geworden, während es in Wirklichkeit zehn DIN-A4-Seiten Kommaregeln gibt, haargenau wie vor der Reform. Allerdings werden sie wegen ihrer Unsinnigkeit nirgendwo angewendet; die Zeitungen haben sich bewußt davon distanziert. Die zweite falsche Behauptung lautet, nur 0,8 oder gar – wie Ministerin Hohlmeier kürzlich sagte – 0,05 Prozent des Wortschatzes seien betroffen. Jeder kann sich leicht überzeugen, wie es sich in Wirklichkeit verhält: Von den 12.500 Wörtern des amtlichen Verzeichnisses sind 1.020 verändert (ohne Silbentrennung!), von den 115.000 Einträgen des Duden rund 18.000 (mit Silbentrennung). Im dtv-Wahrig stehen 22.000 Wörter, rund 3.000 sind verändert. Also insgesamt acht bis 15 Prozent des Wortschatzes.
<i>Warum wird an der Rechtschreibreform festgehalten, obwohl nach allen Umfragen die Mehrheit der Sprachgemeinschaft gegen die neuen Regeln ist? In Schleswig-Holstein wurde sogar ein Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform vom Landtag aufgehoben. Steckt unsere Demokratie in einer Krise?</i>
Im Zusammenhang mit der Rechtschreibreform habe ich einige sehr unerfreuliche Einblicke in die Abhängigkeit unserer Politiker gewonnen. Ich will dazu nur folgende Episode berichten: Am 24. Februar 1998 rief mich Peter Enders (SPD), der Berichterstatter des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages, an und versuchte fast eine Stunde lang, mich von meinem Widerstand gegen die Rechtschreibreform abzubringen. Er selbst nannte die Reform „Scheiße“ und machte mir klar, daß es ihm einzig und allein um die Vermeidung von Gesichtsverlust für die Kultusminister seiner Partei gehe. – Die Annullierung des Volksentscheides in Schleswig-Holstein war ein Skandal, der noch aufgeklärt werden müßte, besonders der plötzliche Richtungswechsel der CDU, die hier die treibende Kraft war. Über die ebenfalls noch nicht vollständig aufgeklärte Rolle des Bundesinnenministeriums hat die <i>DEUTSCHE SPRACHWELT</i> ja früher schon berichtet.
<i>Sie haben ein eigenes Wörterbuch herausgebracht. Haben wir nicht schon genug Wörterbücher? Sollte man sich nicht lieber einen neuen Duden oder Bertelsmann kaufen? </i>
Mein „Rechtschreibwörterbuch“ ist das einzige, das die bewährte Rechtschreibung so darstellt, wie sie wirklich war und in der seriösen Literatur noch weithin ist. Sie wird den ebenso dummen wie dreisten Anschlag Rechtschreibreform überleben. Mit meinem Wörterbuch ist man daher auf der sicheren Seite.
<i>Was wollen Sie mit Ihrem Wörterbuch besser machen </i>
Es ist von den bekannten Duden-Haarspaltereien befreit, den Einzelwortfestlegungen, die niemand wirklich beherrschte und die auch keine Grundlage im tatsächlichen Sprachgebrauch hatten. Die bedeutenden Orthographieforscher haben oft verlangt, erst einmal den wirklichen Schreibbrauch empirisch zu erforschen, bevor man ans Reformieren geht. Diese Arbeit habe ich im wesentlichen geleistet. Das Schwierigste war die Formulierung der Regeln; sie sind bei mir nun klar und einfach, und damit entfällt jede Notwendigkeit einer Reform.
<i>Ihr Wörterbuch kann nicht mit den Auflagenzahlen der großen Verlage mithalten. Wirkt das Buch nicht lediglich wie ein Tropfen auf den heißen Stein? </i>
Mein Wörterbuch war eigentlich nie als Konkurrenzprodukt zu den bekannten Wörterbüchern gedacht, sondern als zusätzliches Argument in der Diskussion um die Reform. Daß es trotzdem so freundlich aufgenommen wurde, bestärkt mich allerdings in dem Vorsatz, weiterhin für die deutsche Sprache und gegen den Übermut der Politiker und Konzerne zu kämpfen.
<i>Wie sieht die Zukunft der deutschen Rechtschreibung aus? Kann die bisherige Rechtschreibung rekonstruiert werden? </i>
Der qualvolle Rückbau wird noch eine Zeitlang dauern; genau dies haben wir ja verhindern wollen. Aber die Wahrheit wird sich auf längere Sicht unweigerlich durchsetzen. Vielleicht bleibt die altertümliche und besonders fehlerträchtige „neue“ ss-Schreibung, was wirklich ziemlich grotesk wäre, da sie den Schülern und allen anderen Bürgern das Schreiben unnötig schwer macht. Aber sie ist nun mal der Geßlerhut der Reform, und die Kultusminister achten darauf, daß jeder Lehramtsanwärter davor aufs Knie sinkt.
<i>Wenn Sie zu entscheiden hätten: Wem würden Sie einen Sprachpreis verleihen? </i>
Friedrich Denk, Kurt Reumann. Wenn ich noch mehr Personen nenne, müßte ich andere weglassen, und das wäre ungerecht; daher mögen diese beiden Namen genügen. Jeder Eingeweihte weiß, daß sie an erster Stelle stehen.
<i>Beschäftigen Sie sich den ganzen Tag nur mit Rechtschreibregeln? Hegen Sie Pläne auch auf anderen Gebieten? </i>
Ich befasse mich trotz allem nur nebenbei mit der Rechtschreibung. Mein eigentliches Interesse gilt der Semantik und Grammatik sowie der Sprachtheorie des Radikalen Behaviorismus.
<i>Wir danken Ihnen für das Gespräch. </i>
Das Gespräch führte Thomas Paulwitz.
Von Theodor Ickler liegen unter anderem folgende Veröffentlichungen zur Rechtschreibung vor, die Sie über unseren Buchdienst (Seite 9) beziehen können:
- Die sogenannte Rechtschreibreform – Ein Schildbürgerstreich. 2. Aufl. Sankt Goar 1997.
- Kritischer Kommentar zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. 2. Aufl. Erlangen, Jena 1999.
- Das Rechtschreibwörterbuch: Sinnvoll schreiben, trennen, Zeichen setzen. 3. Aufl. Sankt Goar 2000.
- Regelungsgewalt: Hintergründe der Rechtschreibreform. Sankt Goar 2001.
In: DEUTSCHE SPRACHWELT, Ausgabe 5 vom 20. September 2001, Seite 3 – www.deutsche-sprachwelt.de/archiv/papier/dsw05-0203.pdf
Vgl. „Deutscher Sprachpreis 2001 für Theodor Ickler“: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=240
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Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Mittwoch, 20. Jul. 2005 14:08, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
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: Montag, 21. Jun. 2004 07:34 Titel: Pegnesischer Blumenorden |
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Pegnesischer Blumenorden
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DSW-Schriftleiter wurde in älteste noch bestehende Sprachpflegegesellschaft aufgenommen
Der Schriftleiter der DEUTSCHEN SPRACHWELT, Thomas Paulwitz, ist zum 1. Juni dieses Jahres in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen worden. Dieser Orden besteht ununterbrochen seit 1644 und ist damit die älteste heute noch bestehende Sprachpflegegesellschaft.
Seinen Namen hat er von seinem Gründungsort an der Pegnitz in Nürnberg. Der Gründer des Pegnesischen Blumenordens, Georg Philipp Harsdörfer (1607-1658), verfaßte eine Reihe von Büchern über Sprache und Dichtung, darunter den berühmten „Poetischen Trichter“.
Harsdörfer verdanken wir zum Beispiel die Wörter Zeitschrift (für chronographicon), Geschmack (für gusto) oder Briefwechsel (für Korrespondenz). Paulwitz ist das 1723. Ordensmitglied.
dsw am 18.06.2004
www.deutsche-sprachwelt.de/nachrichten/neues_detail.php?id=73
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Anmerkungen:
Der Blumenorden ist zwar nicht die älteste, aber die älteste noch bestehende Sprachpflegegesellschaft. Die Fruchtbringende Gesellschaft wurde ein paar Jahre früher gegründet. Sie existiert aber nicht mehr.
Es handelt sich heute um einen Honoratiorenverein mit rund 100 Mitgliedern. Diese können nicht wie bei einem anderen Verein eintreten, sondern werden ähnlich wie bei der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung - www.deutscheakademie.de - hinzugewählt (kooptiert). Der Blumenorden hatte seit 1644 insgesamt 1.723 Mitglieder, d.h. die verstorbenen zählt man mit.
Alljährlich feiert der Blumenorden im Sommer im Irrhain in der Nähe von Kraftshof das Irrhainfest.
Ich erinnere mich noch lebhaft an eine Podiumsdiskussion in einem Nebenraum der Nürnberger Meistersingerhalle am 19. Dezember 1996 über die Rechtschreibreform. Der einzige auf dem Podium, der für die Rechtschreibreform eintrat, war der Sprachpfleger des Pegnesischen Blumenordens. |
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Manfred Riebe
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: Mittwoch, 09. Feb. 2005 10:13 Titel: Verzicht auf Fast-Food-Sprache |
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DEUTSCHE SPRACHWELT
http://www.deutsche-sprachwelt.de
- PRESSEMITTEILUNG -
„40 Tage quasselfrei“:
Verzicht auf Fast-Food-Sprache
Erlangen, 8. Februar 2005 - Am morgigen Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Aus diesem Anlaß ruft die DEUTSCHE SPRACHWELT zur Aktion „40 Tage quasselfrei“ auf. Der Verzicht auf „Fast-Food-Sprache“ biete jedem einzelnen die Möglichkeit, bis Ostern das Bewußtsein für die Feinheiten der Sprache wieder etwas zu schärfen, so Thomas Paulwitz, der Schriftleiter der Sprachzeitung. „Viele Menschen unterlassen in der Fastenzeit liebgewonnene Gewohnheiten, um ihren Geist durch bewußte Enthaltsamkeit zu stärken und das Leben wieder tiefer zu spüren. Die einen halten sich beim Essen zurück, die anderen verzichten auf Alkohol oder auf das Fernsehen.“ Auch der bewußte Verzicht auf eine aufgeblasene Sprache und das bewußte Wahrnehmen des anderen können diese positiven Wirkungen haben, so Paulwitz.
Paulwitz macht darauf aufmerksam, daß zu den „kleinen Teufelchen, die sich dem Menschen gerne in den Nacken setzen“, auch die Versuchung gehört, mit sprachlichen Übertreibungen den anderen zu blenden, um sich selbst in ein besseres Licht zu setzen. Das könne auf vielerlei Weise geschehen: zum Beispiel mit dem Verwenden überflüssiger Fremdwörter (Event, Fun, happy), mit dem übermäßigen Gebrauch von Superlativen (mega, super, hyper) oder mit einer Sprache, in der nur noch gehaßt oder geliebt, aber nicht mehr abgelehnt und gemocht wird.
Professor Hans-Manfred Niedetzky, Vorsitzender des Vereins für Sprachpflege, verweist auf den Apostel Paulus, der warnte: „Es gibt wer weiß wie viele Sprachen in der Welt und nichts ist ohne Sprache. Wenn ich nun den Sinn der Laute nicht kenne, bin ich für den Sprecher ein Fremder, wie der Sprecher für mich.“ (1. Korinther, 14, 10-11) Niedetzky: „Diese Bibelstelle sollten sich alle zu Herzen nehmen, die mit Bezeichnungen wie Jesus House, Linking Knowledge oder Smartsourcing um sich werfen. Solche Sprachblähungen sind auf reine Fremdwortvöllerei zurückzuführen, die dem gegenseitigen Verstehen schadet.“ Öffentliche Sprachsünder seien dazu aufgefordert, so Paulwitz, „ihr närrisches Wörtertreiben zu beenden und künftig dauerhaft auf überflüssige Fremdwörter zu verzichten.“
Am jüngsten Tag, wenn die Posaunen schallen
Und alles aus ist mit dem Erdeleben,
Sind wir verpflichtet, Rechenschaft zu geben
Von jedem Wort, das unnütz uns entfallen.
(aus Goethes Sonett „Warnung“)
Zur Pressemitteilung:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2005-02-08.shtml |
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Manfred Riebe
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: Mittwoch, 09. Feb. 2005 11:09 Titel: Sprachpflegers Vorschlag zur Fastenzeit |
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nachgefragt
Sprachpflegers Vorschlag zur Fastenzeit:
40 Tage ohne „Fremdwortvöllerei“
Fasten einmal ganz anders. Pünktlich zur Fastenzeit hat der „Verein zur Sprachpflege“ [richtig: Verein für Sprachpflege (VfS), MR] zur Aktion „40 Tage quasselfrei“ aufgerufen. Der Erlanger Verein empfiehlt, auf „Sprachblähungen, Fremdwortvöllerei und Fast-Food-Sprache“ zu verzichten. Die NZ sprach mit Thomas Paulwitz, Leiter der Zeitschrift „Deutsche Sprachwelt“ - nach eigenen Angaben mit 80000 Lesern die größte deutsche Sprachzeitung.
NZ: Ihr Verein hat zum Verzicht auf eine „Fast-Food-Sprache“ aufgerufen. Da haben Sie sich sprachlich aber ein dickes Ei gelegt.
Paulwitz: Die Formulierung ist bewusst so gewählt. „Fast-Food“ steht für schnelles Essen, ohne Liebe und Sorgfalt zubereitet. Diesen Bogen wollten wir zur Sprache schlagen. Man sollte ganz bewusst mit Sprache umgehen. Mit der Formulierung wollten wir das Thema nur plastischer machen.
NZ: Ihr Appell zum Quasselverzicht richtet sich auch an - wie sie sagen - öffentlich agierende Sprachsünder. Wer wird denn in den kommenden 40 Tagen am meisten leiden müssen, wenn er sich denn tatsächlich zurückhält?
Paulwitz: Der Appell geht zunächst an jeden Einzelnen. Denn es sollte sich jeder aus Achtung gegenüber dem anderen möglichst verständlich ausdrücken und auf eine „Blähsprache“ verzichten. Zum anderen geht der Appell auch an Politiker und Wirtschaftsführer.
NZ: Wann macht man sich denn der Sprachsünde schuldig?
Paulwitz: Ein gutes Beispiel ist sicher die Formulierung „Linking knowledge“ von dem Vorstandsvorsitzenden der Degussa AG (Prof. Utz-Hellmuth Felcht, über ein Konzept zum konzerninternen Wissensaustausch, Anm.d.Red.). Hier bläht jemand seine Sprache auf und niemand weiß so recht, was eigentlich gemeint ist.
NZ: Sie sind nicht nur gegen Anglizismen, sondern eben auch gegen so genannte Quasselei. Wo hört man die denn?
Paulwitz: In unserer Gesellschaft, in der alles laut und überdreht ist - und während der Faschingszeit besonders. Wir denken, dass es jetzt wieder Zeit ist, sich auch sprachlich ein wenig zurückzunehmen, um wieder ein Bewusstsein für die Schönheit unserer Sprache zu gewinnen.
NZ: Ihnen geht es nicht nur um Helau und Alaaf, sondern auch um die Verwendung von Fremdwörtern. Wann wird ein Fremdwort überflüssig?
Paulwitz: Dann, wenn es auch ein gutes deutsches Wort gibt und nur deshalb ein Fremdwort gewählt wird, um nicht die Verständlichkeit zu verbessern, sondern um zu übertreiben.
NZ: Sie lehnen Fremdwörter also nicht grundsätzlich ab, sondern halten es mit Goethe, der meinte, man müsse sie produktiv in die eigene Sprache aufnehmen.
Paulwitz: Richtig. Denn es gibt ja Fälle, in denen kein gutes deutsches Wort vorhanden ist. Hier können Fremdwörter durchaus eine Bereicherung sein. Aber es kommt eben auf die Motivation an. Deshalb sollte man vor allem auf eine aufgeblähte Sprache verzichten. Und das kann durchaus auch deutsche Worte treffen.
Fragen: Irini Tsainis
Zum Foto des Sprachpflegers Thomas Paulwitz:
www.nz-online.de/bild.asp?bild=106844&man=13&kat=30
Nürnberger Zeitung Nr. 32 vom Mittwoch, den 9. Februar 2005, S. 13 – Die Region und Bayern
www.nz-online.de/artikel.asp?art=300639&kat=30&man=13
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- Thomas Paulwitz - http://www.thomas-paulwitz.de/
- Verein für Sprachpflege e. V. - http://de.wikipedia.org/wiki/Verein_f%C3%BCr_Sprachpflege
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Mittwoch, 09. Nov. 2005 23:11, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
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: Freitag, 04. März. 2005 20:02 Titel: Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege |
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Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege
Vorstellung durch den Vereinsvorsitzenden Manfred Riebe
Der „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.“ (VRS) wurde am 31. Mai 1997 in Schwaig bei Nürnberg als überregionaler Zusammenschluß auch von Eltern- und Lehrerinitiativen gegen die Rechtschreibreform gegründet. Zu den Mitgliedern gehören Autoren wie Günter Kunert, Reiner Kunze und Siegfried Lenz und Mitglieder von Lehrerinitiativen aus mehreren Bundesländern sowie der bundesweiten Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“.
Das vorrangige Ziel des Vereins ist es, die Rechtschreibreform abzuschaffen. Dazu verfolgt er vier Argumentationslinien: Zum einen betrachtet er die Reform als sprachwissenschaftlich mißlungen, zum anderen verletze die Reform die wichtigsten pädagogischen Prinzipien der Eindeutigkeit und Einheitlichkeit. Außerdem protestiert der VRS gegen rein wirtschaftliche Interessen als Triebfeder der Rechtschreibreform. Darüber hinaus betrachtet der VRS die Einführung der Reform als eine antidemokratische Entmündigung der Bürger. So setzt er sich laut Satzung auch dafür ein, „daß bei der Reflektierung von Sprachentwicklungen die erforderlichen linguistischen, demokratischen, rechtlichen und pädagogischen Grundsätze beachtet werden“. Der Verein befürwortet, „daß eine neue, aber unabhängige Kommission auf der Basis des bewährten Duden behutsam Spitzfindigkeiten der bisherigen Rechtschreibung beseitigt und ein einheitliches Wörterbuch erstellt“.
Das Sprachpflegeverständnis beschränkt sich nicht auf die Rechtschreibfrage, sondern umfaßt auch „den sachgerechten Umgang mit Fremdwörtern“. Der VRS wehrt sich gegen „eine Überfremdung der deutschen Sprache in Gestalt einer Vermischung mit anderen Sprachen, insbesondere gegen das Überhandnehmen von Anglizismen“. Der VRS unterstützt das Büchlein „Engleutsch? Nein, danke! Wie sag ich's auf deutsch?“.
Die Vereinsmitglieder wirken durch Unterschriftenaktionen, durch Leserbriefe und Briefe an Politiker, durch Pressemitteilungen und durch Veröffentlichungen. Der VRS unterstützte verschiedene Volksinitiativen und Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform und war bei den Anhörungen der Zwischenstaatlichen Rechtschreibkommission am 23. Januar 1998 in Mannheim und des Bundesverfassungsgerichts am 12. Mai 1998 in Karlsruhe durch Professor Theodor Ickler (Erlangen) vertreten. Mit der Liste reformfreier Zeitungen und Zeitschriften im Netz – www.gutesdeutsch. de – zeigt der VRS mit inzwischen über 250 Titeln, daß die zur traditionellen Rechtschreibung zurückgekehrte „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ keineswegs alleine steht.
VRS – Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (Initiative gegen die Rechtschreibreform) – Vorsitzender: Manfred Riebe, Manfred.Riebe@raytec.de, Max-Reger-Str. 99, D-90571 Schwaig bei Nürnberg, Fernruf tagsüber 0049-(0)911-500825, abends -5067422, Ferndruck (Fax) –5067423, Der Verein zeigt sich auf www.rechtschreibreform.com und www.deutsche-sprachwelt.de.
DEUTSCHE SPRACHWELT, 5. Ausgabe, 20. September 2001, S. 6 - Forum
http://www.deutsche-sprachwelt.de/archiv/papier/dsw05-0607.pdf
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Mittwoch, 20. Jul. 2005 13:50, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
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: Montag, 07. März. 2005 23:24 Titel: Was weiß Manfred Kanther? |
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Was weiß Manfred Kanther?
Zum Stand der sogenannten Rechtschreibreform
Von Prof. Theodor Ickler
Seit dem Sommer 1999 ist das Thema „Rechtschreibreform“ für die meisten Zeitungen tabu. Weder redaktionelle Beiträge noch Leserbriefe dürfen veröffentlicht werden. Daher erfahren die Leser nichts über den wirklichen Stand der Reformdurchsetzung. Auf diese Weise soll eine geschäftsschädigende Beunruhigung der Bevölkerung vermieden werden. Die Wahrheit läßt sich jedoch auf die Dauer nicht unterdrücken. Folgende Tatsachen sind besonders beachtenswert:
Die Rechtschreibkommission hat hinter verschlossenen Türen jene Eingriffe in das Regelwerk vorgenommen, die sie schon im Dezember 1997 für „unumgänglich notwendig“ erklärt hatte. Da sie den amtlichen Text noch nicht ändern durfte, hat sie in neun geheimen Beratungsrunden den beiden Wörterbuchredaktionen von Bertelsmann und Duden u. a. folgende Änderungen in die Feder diktiert: Die Zusammensetzungen vom Typ aufsehenerregend, blutsaugend und vielsagend werden wiederhergestellt. Dasselbe gilt für schwerbehindert und ähnlich gebildete Wörter. Diese Änderungen sind bereits in die drei neuesten Wörterbücher der genannten Verlage eingegangen, die der Geschäftsführer der Rechtschreibkommission ausdrücklich als „zuverlässig“ empfiehlt. Auch brieflich bestätigt er, daß die Kommission gegen die Neufassung „keine Einwände“ habe. Durch diesen Eingriff in ein zentrales, allerdings auch besonders anstößiges Kapitel der Neuregelung sind zehn bis zwölf Millionen bereits verkaufte Rechtschreibwörterbücher ungültig geworden und müssen entsorgt werden. Auch die voreilig umgestellten Schul- und Kinderbücher sind entwertet. Dies wird einer breiteren Öffentlichkeit aber wohl erst bewußt werden, wenn der seit langem überfällige neue Rechtschreibduden erscheint.
Nur die ss-Schreibung hält sich
Die Nachrichtenagenturen haben laut Mitteilung der Deutschen Presse-Agentur beschlossen, im Herbst 2000 ihre ohnehin nur halbherzig reformierte gemeinsame Hausorthographie zu revidieren, und zwar im Sinne einer Rücknahme solcher Regeln, die sich nicht bewährt haben. Außer den genannten Rückbaumaßnahmen der Wörterbücher werden wahrscheinlich folgende Änderungen vorgenommen: Wiederherstellung des ungemein häufigen Wortes sogenannt, Kleinschreibung der Tageszeiten (heute abend), Kleinschreibung bei leid tun und recht haben, freund und feind sein, Wiederzusammenschreibung von fertigstellen, auseinandersetzen[i] usw. Natürlich wird dann auch die Getrenntschreibung von [i]wieder sehen usw. korrigiert, die ohnehin nur auf eine Fehldeutung der Reform durch den immer noch nicht korrigierten Reformduden zurückgeht. Von der Reform wird dann kaum etwas anderes übrigbleiben als die besonders fehlerträchtige ss-Schreibung, die bekanntlich im Jahre 1902 schon einmal abgeschafft worden war. Sie hat für die gegenwärtige Reform so hohen Symbolwert, daß mit ihrer Aufgabe allzu deutlich das Scheitern des ganzen Unternehmens verbunden wäre.
Fast die gesamte Erwachsenenliteratur erscheint weiterhin in der herkömmlichen Rechtschreibung. Die meisten Schriftsteller oder ihre Rechtsnachfolger haben sogar ausdrücklich untersagt, daß die Texte zum Beispiel für den Abdruck in Schulbüchern auf die Reformschreibung umgestellt werden. Daran wird sich auch nichts ändern.
Die Schulen geraten mehr und mehr auf einen orthographischen Sonderweg. Nur an den Schulen wird zum Beispiel die Weglaßbarkeit vieler Kommas gelehrt. Außerhalb der Schule macht niemand davon Gebrauch, auch nicht die Reformer selbst. Die Nachrichtenagenturen haben sich ausdrücklich zur bisherigen Zeichensetzung bekannt. Die deutschen Kultusminister müssen bald erklären, wie sie es pädagogisch und moralisch verantworten können, unseren Kindern durch bewußte Vorenthaltung grundlegender Kulturtechniken die Zukunft zu verbauen.
Wie vor Jahren vorausgesagt, hat die Rechtschreibreform den gesamten Wörterbuch- und Lexikonmarkt gründlich zerrüttet. Nach einem gewaltigen Umsatzsprung des Dudenverlags im Jahre 1996 ging es stetig abwärts. Der Langenscheidt-Konzern, zu dem auch Brockhaus, Duden, Meyer und Bibliographisches Institut gehören, mußte Jahr für Jahr Umsatzeinbußen melden. Am 10. Februar 2000 wurden die ersten Entlassung bei Brockhaus bekanntgegeben. Das ist aber noch lange nicht das Ende. Denn die Ahnung, daß mit der Neuregelung etwas nicht in Ordnung ist und ständige Nachbesserungen unvermeidlich sind, führt zu einer dauerhaften Zurückhaltung der Käufer. Jetzt rächt sich, daß der Konzern von Anfang an alles auf die Karte „Reform“ gesetzt und mit einer Strategie der verbrannten Erde jede Erinnerung an die allgemein übliche Rechtschreibung aus seinen Verlagsprodukten zu tilgen versucht hatte. Ein Zusammenbruch des traditionsreichen Branchenführers würde wohl manchen zum Nachdenken bringen. Auch die Zeitungen mußten Federn lassen: Die Gesamtauflage der deutschen Tageszeitungen sank im vierten Quartal 1999, also nach der Umstellung, um eine halbe Million.
Es ist denkbar, daß die Rechtschreibreform in den Strudel der politischen Skandale gerät. Wie von gutunterrichteter Seite zu erfahren ist, waren es keineswegs die Kultusminister, die auf die Unterzeichnung des offenkundig unausgereiften Reformwerkes versessen waren. Treibende Kraft war vielmehr das Bundesinnenministerium unter Manfred Kanther. Da ein echtes Interesse des Bundesinnenministeriums an einer Veränderung der deutschen Schriftsprache schwerlich denkbar ist, dürften sachfremde Gesichtspunkte eine Rolle gespielt haben. Doch auch die Vorgänge in den Ministerialbürokratien einzelner Bundesländer müssen noch aufgeklärt werden, insbesondere die führende Rolle des Mainzer Kultusministeriums. Offenbar war es die Strategie der Reformer, nicht unmittelbar an die häufig wechselnden Kultusminister heranzutreten, sondern die jeden Wechsel überdauernden Ministerialräte und -rätinnen auf ihre Seite zu ziehen. Deren Namen sind es denn auch, die jahrzehntelang im Zusammenhang mit der Reform immer wieder auftauchen.
Im Text die Werbung: Die Weltnetz-Seiten für Rechtschreibung:
http://www.rechtschreibreform.com
Foto: Von links: Alfred Dregger, Manfred Kanther, Roland Koch. Rechts hinter Koch sieht man Michel Friedman. Wer kann die anderen Herren im Hintergrund dieses Fotos identifizieren?
Text unter dem Foto: Einsatz in Sachen Sprache: Hatte Manfred Kanther als Bundesinnenminister ein echtes Interesse an einer Veränderung der deutschen Schriftsprache?
DEUTSCHE SPRACHWELT, 1. Ausgabe, 20. Mai 2000, S. 3 – Hintergrund
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Anmerkungen:
Dieser Artikel führte dazu, daß DIE WELT aufmerksam wurde und einen ähnlichen Artikel drucken wollte. Daraus wurde dann die bekannte aufsehenerregende Nummer der WELT vom 25. Juli 2000 mit dem Artikel von Theodor Ickler und weiteren Aufsätzen von Dankwart Guratzsch. Nach Darstellung von Frank Schirrmacher in der WELT am SONNTAG vom 13. August wirkten sich diese Artikel auf die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus: „Der letzte Anstoß war eine Information der ‚Welt‘, nach der es weitere Nachbesserungen der Rechtschreibreform geben sollte. [...] Mein Kollege Nonnenmacher stellte dann die Frage: Warum diesen Wahnsinn noch weiter mitmachen? Warum nicht zum Jahrestag aussteigen? Dann haben wir buchstäblich innerhalb von 48 Stunden diesen Beschluß zum 1. August gefaßt.“
Das Bundesministerium des Innern - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1458#1458
Der hessische Ministerpräsident Roland Koch – http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1329#1329
Die „jungen Wilden“ der CDU contra Rechtschreibreform - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1326#1326
Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1320#1320
Der bayerische Kultusminister Hans Zehetmair - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=393#393
Die bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1007#1007
Der bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=473#473
Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=959#959
Die baden-württembergische Kultusministerin Annette Schavan - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1597#1597
Die hessische Kultusministerin Karin Wolff - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1966#1966
Der niedersächsische Kultusminister Rolf Wernstedt - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=451#451
Der niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann – http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1387#1387
Schulministerin (NRW) Ute Schäfer - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2221#2221
Der nordrhein-westfälische Kulturminister Michael Vesper – http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1399#1399
Der Thüringer Kultusminister Michael Krapp - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=776#776
Die eigentlichen Drahtzieher oder grauen Eminenzen sitzen meist im Hintergrund und sagen ihren Kultusministern, die über die Rechtschreibreform nur oberflächlich Bescheid wissen, was sie offiziell sagen sollen. Hatten diese Beamten oder ihre Mitarbeiter Beraterverträge mit Bertelsmann? Da das sogar unter Abgeordneten vorkommt, wäre dies auch bei Ministerialbeamten möglich. Der CDU-Europa-Abgeordneten Elmar Brok bezieht als Leiter des Bertelsmann-Lobbybüros in Brüssel ein hohes Zusatzgehalt. Karin Graf, Literaturagentin und Ehefrau von Joachim Sartorius, des Generalsekretärs des Goethe-Instituts, ist z.B. als Kulturbeauftragte der Bertelsmann AG tätig.
Korruption und Filz - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3024#3024
Die Amtschefskommission „Rechtschreibung“ - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=745#745
Die Ministerialräte als Drahtzieher - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2239#2239
Ministerialrätin Monika Palmen-Schrübbers - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1149#1149
Ministerialrat Christoph Stillemunkes - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1968#1968
Ministerialrat Albrecht Pohle - http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=3091#3091
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Anmerkung:
In den Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Freitag, 03. Jun. 2005 10:04, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
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: Freitag, 03. Jun. 2005 09:58 Titel: Kultusminister verschärfen Rechtschreibchaos |
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Kultusminister verschärfen Rechtschreibchaos
Erlangen, 3. Juni Als „babylonischen Irrsinn“ bezeichnet die DEUTSCHE SPRACHWELT die Entscheidung der Kultusministerkonferenz (KMK), zum 1. August einen Teil der Rechtschreibreform bereits in Kraft zu setzen, während andere Teile noch überarbeitet werden. „Die Kultusminister wollen den Rückbau fehlerhafter Reformteile verhindern und lassen nur einen kleinen Teil ausbessern. Damit schaffen sie mehr Verwirrung als Klarheit und verschärfen das Rechtschreibchaos“, erklärte der Chefredakteur der Sprachzeitung, Thomas Paulwitz.
Vor allem den Schülern und Lehrern könne ein solches Teilinkrafttreten nicht zugemutet werden. Es sei ihnen nicht zu vermitteln, daß sie die reformierte Rechtschreibung teils streng befolgen müßten, teils nicht. Besser sei ein Moratorium für die gesamte Reform. „Die Kultusminister versuchen offenbar mit allen Mitteln zu unterbinden, daß der Rechtschreibrat die gesamte Reform kritisch prüft“, so Paulwitz. Es sei fraglich, ob sich ein honoriger Mann wie Hans Zehetmair noch lange für eine solche Schmierenkomödie hergebe.
Die laut KMK angeblich unstrittigen Teile der Rechtschreibreform wie die Laut-Buchstaben-Zuordnung (Stängel), die Schreibung mit Bindestrich (Eisschnell-Lauf) oder die Groß- und Kleinschreibung (heute Mittag) seien in Wirklichkeit sehr wohl umstritten. Paulwitz vermutet, daß der von der KMK eingesetzte Rechtschreibrat für den Geschmack der Kultusminister zu viel Eigeninitiative entwickelt habe, w swegen sie ihn jetzt anleinen wollen. So haben die Minister den Ratsvorsitzenden Hans Zehetmair am 11. April über eine Telefonkonferenz dazu gedrängt, einem Abkommen zuzustimmen, daß der Rat bestimmte Gebiete der Rechtschreibreform nicht antasten dürfe.
Außerdem forderte Paulwitz den designierten nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers auf, so bald wie möglich sein Wahlversprechen zur Rechtschreibreform einzulösen. Dieser hatte vor der Wahl versprochen: „Die CDU wird nach einem Wahlsieg bei der Landtagswahl im Mai 2005 dafür sorgen, daß man zu den bewährten Regeln zurückkehrt.“ Paulwitz erklärte: „Wenn das bevölkerungsreichste Bundesland jetzt aussteigt, kippt die Rechtschreibreform endgültig.“
DEUTSCHE SPRACHWELT
http://www.deutsche-sprachwelt.de
- PRESSEMITTEILUNG -
Zur Pressemitteilung:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2005-06-03.shtml
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Die DEUTSCHE SPRACHWELT http://www.deutsche-sprachwelt.de ist mit rund
80.000 Lesern (Leserbefragung 2002) die größte deutsche Sprachzeitung. Sie
erscheint vierteljährlich und ist Sprachrohr und Plattform einer ständig
wachsenden Bürgerbewegung, die sich um die deutsche Sprache sorgt und für
ein neues Sprachbewußtsein eintritt. Die DEUTSCHE SPRACHWELT kämpft für die
Erhaltung einer lebendigen deutschen Sprache.
Schriftleitung: Thomas Paulwitz
DEUTSCHE SPRACHWELT
Postfach 1449
D-91004 Erlangen
Fernruf 0049-(0)9131-480661
Ferndruck (Fax) 0049-(0)9131-480662
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Manfred Riebe
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: Dienstag, 19. Jul. 2005 14:03 Titel: Sprachzeitung lobt Aussetzen der Rechtschreibreform |
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Sprachzeitung lobt Aussetzen der Rechtschreibreform /
Enttäuschung über Niedersachsen
Erlangen, 19. Juli - Die DEUTSCHE SPRACHWELT lobt die Entscheidung der Landesregierungen in Bayern und Nordrhein-Westfalen, sich der Kultusministerkonferenz zu widersetzen und die bewährte Rechtschreibung an den Schulen weiterhin gelten zu lassen. „Es ist gut, daß in großen deutschen Bundesländern die Schreibweisen der Literaturnobelpreisträger deutscher Sprache (wie Hesse, Böll, Grass, Jelinek) weiterhin nicht als Fehler gewertet werden“, erklärte der Chefredakteur der Sprachzeitung, Thomas Paulwitz. Über die Entscheidung Niedersachsens, sich den beiden Vorreiterländern nicht anzuschließen, wunderte er sich: „Christian Wulffs Verhalten ist unglaubwürdig. Schließlich hat er in unserer Zeitung gefordert ’Die Rechtschreibreform muß vom Tisch’ und sich für ’Klarheit, Deutlichkeit und Eindeutigkeit’ in der deutschen Sprache ausgesprochen. Viele unserer Leser sind vom niedersächsischen Ministerpräsidenten enttäuscht.“ Vgl. http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/rsr/wulff.shtml
Die anderen Bundesländer sollten sich dem guten Beispiel Bayerns und Nordrhein-Westfalens anschließen, um endlich wieder Einheitlichkeit in der Rechtschreibung zu erreichen. Schüler wie Lehrer sollten nicht mit einer Zwei-Klassen-Schreibung verunsichert werden. Die in Bayern herausgegebene DEUTSCHE SPRACHWELT sieht sich durch die Entscheidung der beiden Länder bestätigt. Die Sprachzeitung hatte nämlich den im Juni gefaßten KMK-Beschluß, Teile der Reform bereits zum 1. August alleinverbindlich einzuführen, während sie noch vom Rechtschreibrat überarbeitet werden, als „babylonischen Irrsinn“ und Verschärfung des Rechtschreibchaos’ angeprangert:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2005-06-03.shtml . Schließlich ist zu erwarten, daß auch die Reformteile, die am 1. August verbindlich eingeführt werden sollen, noch vom Rechtschreibrat nachgebessert werden. Als Beispiel nannte Paulwitz die Groß- und Kleinschreibung.
Über den frischgebackenen Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens, Jürgen Rüttgers, sagte Paulwitz: „Daß Rüttgers daran arbeitet, sein Wahlversprechen einzulösen, stärkt das Vertrauen der Bürger in die Politik. Jetzt wird sich weisen, ob Rüttgers ein vielversprechender oder bloß ein viel versprechender Politiker ist.“ Rüttgers hatte im Falle eines Wahlsiegs die Rücknahme der Rechtschreibreform versprochen. Freilich hätte er seinen Minister bereits in der Kultusministerkonferenz anweisen können, der Teileinführung nicht zuzustimmen, so Paulwitz: „Aber besser spät als nie.“
Der Rechtschreibrat habe aufgrund der Entscheidung der beiden Länder wieder mehr Luft, um zu arbeiten. „Die Gängelung des von ihr selbst eingesetzten Rates durch die KMK ist inzwischen unerträglich geworden. Deswegen ist es richtig, wenn die Ministerpräsidenten jetzt dazwischengehen“, so Paulwitz. Der Rat sei zwar überproportional mit Reformbefürwortern besetzt und weise nur wenige Fachleute auf; er sei aber derzeit eines der wenigen Werkzeuge, die sture Kultusbürokratie zur Vernunft zu bringen. Ob die Nachbesserungen an der Reform jemals zufriedenstellend beendet werden könnten, sei jedoch fraglich: „Zu verkorkst ist das mißlungene Regelungswerk“, meint Paulwitz. Am besten sei es deswegen, ganz auf das gescheiterte Reformprojekt zu verzichten: „Es muß irgendwann einmal Schluß sein mit dem Rechtschreibtheater, das die Kultusminister der Sprachgemeinschaft eingebrockt haben.“
DEUTSCHE SPRACHWELT - PRESSEMITTEILUNG vom 19. Juli 2005
Zur Pressemitteilung:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2005-07-19.shtml
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: Montag, 27. Feb. 2006 11:12 Titel: |
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: Montag, 27. Feb. 2006 11:13 Titel: Umfrage: Fast 90 Prozent gegen Vorschläge des Rechtschreibra |
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Umfrage: Fast 90 Prozent gegen Vorschläge des Rechtschreibrates
Erlangen, 27. Februar 2006 - Die Vorschläge des Rechtschreibrates, die dieser heute der Kultusministerkonferenz übergibt, können die Vorbehalte von Sprachfreunden gegen die Rechtschreibreform nicht ausräumen. Knapp 90 Prozent lehnen den Kompromißentwurf ab. Das ist das Ergebnis einer Leserabstimmung der DEUTSCHEN SPRACHWELT. Die Sprachzeitung hatte ihre Leser dazu aufgerufen, über die künftige Rechtschreibung des Blattes zu entscheiden. Für die bisher verwendete, unreformierte Schreibweise entschieden sich 88,5 Prozent, für die vom Rechtschreibrat reformierte Reform lediglich 11,5 Prozent der Leser.
Der Chefredakteur der Sprachzeitung, Thomas Paulwitz, zeigte sich über das eindeutige Ergebnis erfreut: „Ich bin froh, daß wir nicht umstellen müssen. Das Urteil unserer Leser ist uns Verpflichtung, deswegen werden wir bei der bewährten Rechtschreibung bleiben. Unsere Leser sind besonders gut über die zahlreichen Schwachstellen der Reform unterrichtet. Es ist ihnen auch klar, daß die Vorschläge des Rechtschreibrates nur unbedeutende Verbesserungen bringen.“
Wie schwach die Leistung des Rates ausfällt, zeigt eine ausführliche Bewertung, die die DEUTSCHE SPRACHWELT heute unter http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/rsr/rechtschreibrat.shtml veröffentlicht hat. Die Voraussetzungen für die Arbeit des Rates seien schlecht gewesen, etwa die einseitige Besetzung mit Reformbefürwortern, die eingeschränkte Tagesordnung oder die Befangenheit der Gutachter. Inhaltlich habe der Rat nur wenige Mängel beseitigt. Die vielen nun möglichen Varianten verwirrten Schüler und Lehrer. Die Laut-Buchstaben-Zuordnungen habe der Rat erst gar nicht behandelt.
Unterdessen ruft der Dichter Reiner Kunze in der neuesten Ausgabe der DEUTSCHEN SPRACHWELT, die zur Leipziger Buchmesse erscheint, zur Erhaltung der herkömmlichen Rechtschreibung auf: „Wenn das Volk weitere zehn oder zwanzig Jahre warten muß, bis es wieder der Souverän sein darf, werden wir tun, was wir können, damit die hochentwickelte Schreibung, die bis 1996 verbindlich war, nicht in Vergessenheit gerät.“
Zur Bewertung der Vorschläge des Rechtschreibrates:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/rsr/rechtschreibrat.shtml
http://www.rechtschreibrat.de
DEUTSCHE SPRACHWELT
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http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2006-02-27.shtml
Die DEUTSCHE SPRACHWELT auf der Leipziger Buchmesse:
Halle 5, Stand C319
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: Mittwoch, 30. Apr. 2008 14:48 Titel: FAZ: „Darf dieses Forum ‚Reading Room‘ heißen?“ |
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FAZ: „Darf dieses Forum ‚Reading Room‘ heißen?
Erlangen, 30. April 2008 – Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) eröffnete heute in ihrem Diskussionsforum zur Zukunft der deutschen Sprache eine Rubrik „Pro & Contra“. Die erste Frage lautet: „Darf dieses Forum ‚Reading Room‘ heißen?“ (http://readingroom.faz.net/limbach/pro_contra.php). Dazu können sich sowohl die Fachleute des Podiums als auch Leser äußern.
Das Buchforum, das sich an dem neuen Buch Jutta Limbachs orientiert, der ehemaligen Präsidentin des Goethe-Instituts, erfreut sich wachsenden Zuspruchs. Die FAZ zählt jeden Tag einige Hunderttausend Seitenaufrufe. Folgende Fragen wurden bereits gestellt:
Dienstag, 29. April 2008: Gibt es ein Grundrecht auf Muttersprache?
Sonntag, 27. April 2008: Ist unsere Sprachförderung gut genug?
Freitag, 25. April 2008: Deutschkenntnis: Fordern wir zu wenig von Migranten?
Donnerstag, 24. April 2008: Verkümmert Deutsch zur Freizeitsprache?
http://readingroom.faz.net/limbach/exp_forum.php
Zur Expertenrunde gehören zum Beispiel Klaus Reichert, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Rudolf Hoberg, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) und des Deutschen Sprachrats, der Sprachkritiker Wolf Schneider und der Sprachwissenschaftler Jürgen Trabant (http://readingroom.faz.net/limbach/experten.php). Auch die DEUTSCHE SPRACHWELT ist mit ihrem Chefredakteur Thomas Paulwitz vertreten.
Bitte nutzen Sie die Möglichkeit und beteiligen Sie sich an der Diskussion. Auch Nichtbezieher der FAZ sind zugelassen. Falls Sie Schwierigkeiten mit der Registrierung haben, fragen Sie die FAZ: info@faz.net. Dort hilft man Ihnen gerne. Bei der Registrierung werden Sie gefragt, ob Sie die „Privacy Policy“ akzeptieren. Damit ist bloß die Datenschutzregelung gemeint. (Ohne Worte.) Lassen Sie sich also nicht abschrecken und haben Sie Geduld. Die Freischaltung eines Beitrags kann sich nämlich manchmal um ein paar Minuten verzögern.
Zur Registrierung:
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Auch Nichtbezieher der FAZ sind zugelassen!
- PRESSEMITTEILUNG, DEUTSCHE SPRACHWELT
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http://www.deutsche-sprachwelt.de/nachrichten/neues_detail.php?id=508
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: Mittwoch, 07. Mai. 2008 17:42 Titel: FAZ tauft „Reading Room“ in „Lesesaal“ um |
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FAZ tauft „Reading Room“ in „Lesesaal“ um
Erlangen, 7. Mai 2008 – Sprachpuristen atmen auf, Freunde der deutschen Sprache zufrieden durch“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) heute nachmittag auf der Startseite ihres Bücherforums. Nach kurzer Überlegung habe die Redaktion beschlossen, „den provozierenden Widerspruch unseres englischnamigen Bücherforums zur Zukunft der deutschen Sprache aufzulösen. Unser virtueller Leser-Tummelplatz mit dem Taufnamen ‚Reading Room‘ wird in Zukunft ‚F.A.Z. Lesesaal‘ heißen.“ Ob weitere entbehrliche Fremdwörter wie „Home“, „Sitemap“ oder „Privacy Policy“ aus dem Netzauftritt der FAZ getilgt werden, ist noch unklar. Zur Begründung: http://readingroom.faz.net/limbach/article.php?txtid=umbenennung
Unter den Kritikern, die eine Umbenennung des „Reading Rooms“ gefordert hatten, befindet sich auch die DEUTSCHE SPRACHWELT, deren Chefredakteur Thomas Paulwitz zur Expertenrunde des FAZ-Lesesaals gehört. Eingeladene Fachleute und Leser widmen sich dort seit dem 24. April der Frage „Hat Deutsch eine Zukunft?“ Das Buchforum orientiert sich an dem neuen Buch Jutta Limbachs, der ehemaligen Präsidentin des Goethe-Instituts. Einige Kapitel daraus veröffentlicht die FAZ vorab. Der „Lesesaal“ erfreut sich wachsenden Zuspruchs. Die FAZ zählt täglich einige Hunderttausend Seitenaufrufe.
Folgende Fragen wurden bereits gestellt:
Dienstag, 06. Mai 2008: Ist Deutsch als Wissenschaftssprache tot?
Dienstag, 29. April 2008: Gibt es ein Grundrecht auf Muttersprache?
Sonntag, 27. April 2008: Ist unsere Sprachförderung gut genug?
Freitag, 25. April 2008: Deutschkenntnis: Fordern wir zu wenig von Migranten?
Donnerstag, 24. April 2008: Verkümmert Deutsch zur Freizeitsprache?
http://readingroom.faz.net/limbach/exp_forum.php
Am 28. April hatte die FAZ ihre Leser gefragt „Darf dieses Forum ‚Reading Room‘ heißen?“ http://readingroom.faz.net/limbach/pro_contra.php . Nachdem sich auch hier fast alle Diskussionsteilnehmer für eine deutsche Bezeichnung ausgesprochen hatten, fragte die FAZ am 2. Mai ihre Leser „Wie soll dieses Bücherforum künftig heißen?“
http://readingroom.faz.net/limbach/leser_forum.php?rid=11. Aus den eingegangenen Vorschlägen wählte die FAZ den Namen „Lesesaal“ aus.
Zur Expertenrunde des „Lesesaals“ gehören zum Beispiel Klaus Reichert, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Rudolf Hoberg, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) und des Deutschen Sprachrats, der Sprachkritiker Wolf Schneider, der Sprachwissenschaftler Jürgen Trabant und Thomas Paulwitz, Chefredakteur der DEUTSCHEN SPRACHWELT http://readingroom.faz.net/limbach/experten.php.
Bitte nutzen Sie die Möglichkeit und beteiligen Sie sich an der Diskussion. Auch Nichtbezieher der FAZ sind zugelassen. Falls Sie Schwierigkeiten mit der Registrierung haben, fragen Sie die FAZ: info@faz.net. Dort hilft man Ihnen gerne. Bei der Registrierung werden Sie gefragt, ob Sie die „Privacy Policy“ akzeptieren. Damit ist bloß die Datenschutzregelung gemeint. (Ohne Worte.) Lassen Sie sich also nicht abschrecken und haben Sie Geduld. Die Freischaltung eines Beitrags kann sich manchmal um ein paar Minuten verzögern.
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Auch Nichtbezieher der FAZ sind zugelassen!
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SPRACHWELT-NACHRICHTEN
PRESSEMITTEILUNG vom 7. Mai 2008, 16.48 Uhr
DEUTSCHE SPRACHWELT
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