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Ulrich Brosinsky
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 155 Wohnort: Weinstadt
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: Dienstag, 30. Nov. 2004 15:47 Titel: Hintergrund Pisa-Studie |
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Hintergrund Pisa-Studie
Schüler aus 41 Nationen im Test
Die Abkürzung PISA steht für "Programme for International Student Assessment". 41 Nationen nahmen diesmal an dem weltweit größten Schulleistungstest teil - darunter alle 30 in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zusammengeschlossenen Industriestaaten. Beim ersten Pisa-Test im Jahr 2000 waren es erst 31. Neu hinzu gekommen sind unter anderem die Türkei, Serbien, Hongkong und Macao (China), Thailand und Uruguay.
Weltweit arbeiten 300 Wissenschaftler und ihre Mitarbeiter an Erstellung und Auswertung des Tests. Die Federführung liegt bei der OECD in Paris. Pisa untersucht nicht nur das Wissen der Schüler, sondern auch ihre Fähigkeit, dieses Wissen bei der Lösung lebensnaher Aufgaben anzuwenden. Neben den Leistungen werden zugleich familiärer, sozialer und schulischer Hintergrund der Schüler erfasst sowie Zusatzdaten erhoben über Motivation, Lernmethoden und Unterstützung durch die Lehrer.
Ergebnisse der Bundesländer erst im Herbst 2005
In Deutschland wurden für den zweiten Pisa-Test im Frühjahr 2003 insgesamt rund 50 000 Schüler im Alter von 15 Jahren getestet. Für den internationalen Vergleich, den die OECD am 7. Dezember weltweit veröffentlichen will, nahmen in Deutschland 220 Schulen mit jeweils 25 Schülern an dem Test teil.
Für den von den Kultusministern erneut gewünschten zusätzlichen Bundesländer-Vergleich wurden außerdem zwei komplette neunte Klassen an einem zweiten Tag getestet. Ein Teil der Schüler musste sich an einem dritten Tag zusätzlich mit computergestützten Aufgaben befassen. Die deutschen Länder-Ergebnisse sollen erst im Herbst 2005 veröffentlicht werden.
Schwerpunkt: Mathematik
Pisa-Schwerpunkt war diesmal Mathematik. Beim ersten Mal stand das Lesen sowie Textverständnis als eigentliche Basiskompetenz für das Lernen in Schule und Beruf im Vordergrund. Federführend für die Auswertung der zweiten Pisa-Studie in Deutschland ist der Schulforscher Manfred Prenzel, Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel. Für den Vergleich der einzelnen Nationen beim internationalen Ranking wurden die 31 Staaten herangezogen, die auch am ersten Test teilgenommen hatten.
www.tagesschau.de/aktuell/ vom 22. November 2004 |
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Ulrich Brosinsky
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 155 Wohnort: Weinstadt
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: Dienstag, 30. Nov. 2004 16:02 Titel: Was sind Bildungsstandards? |
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Hintergrund
Was sind Bildungsstandards?
16 Bundesländer, 16 Kultusminister, 16 unterschiedliche Lehrpläne - es gibt wenig Vergleichbarkeit im deutschen Schulwesen. Die PISA-Studie hat gezeigt, dass im internationalen Vergleich die Deutschen nicht gut abschneiden. Aber auch innerhalb der Bundesrepublik sind die Unterschiede groß, wie Zusatzstudien zu PISA gezeigt haben.
Standards bringen Vergleichsmöglichkeit
Um die Leistungen von Schülern vergleich- und überprüfbar zu machen, haben die Kultusminister beschlossen, so genannte Bildungsstandards einzuführen. Diese bringen die Möglichkeit, innerhalb einer Jahrgangsstufe, einer Schule oder auch zwischen den Bundesländern vergleichende Tests durchzuführen. Erfahrungen in anderen Ländern haben zudem gezeigt, dass das Leistungsniveau steigt, wenn Schulen und schulische Leistungen verglichen werden können.
Künftig einheitliche Lernziele für alle Schüler
Erste Standards für Jahrgangstufe 10 verabschiedet
Für die Fächer Deutsch, Mathematik und für die Fremdsprachen Englisch und Französisch hat die Kultusministerkonferenz bereites Bildungsstandards verabschiedet. Sie beziehen sich auf den mittleren Schulabschluss, also die Realschule oder Jahrgangsstufe 10.
Die Bildungsstandards schreiben keine konkreten Lerninhalte vor. Stattdessen legen sie fest, welche Kompetenzen Schüler einer bestimmten Altersstufe oder Schulart erwerben sollen. Allerdings sind einige grundlegende Inhalte festgeschrieben, anhand derer die erreichte Fachkompetenz nachgewiesen werden soll. In erster Linie heißt es für die Schüler: Wichtig ist das Bewältigen von Anforderungen, nicht das reine Ansammeln von Wissen.
Mathematik: "Logisch argumentieren"
So werden etwa für Mathematik sechs Kompetenzfelder beschrieben. Dazu gehört z.B. die Fähigkeit, mathematisch zu "argumentieren", also Lösungswege zu beschreiben und zu begründen, warum man diese gewählt hat. Ein weiteres Kompetenzfeld heißt "mathematisch modellieren". Das bedeutet, ein Problem in ein mathematisches Modell umzusetzen, also die richtigen Formeln auszuwählen.
Dazu kommen sechs so genannte "mathematische Leitideen" beispielsweise "Raum und Form" oder "Messen". Im Rahmen solcher Leitideen sollen Schüler bezogen auf konkrete Situationen lernen, Mathematik anzuwenden. Beim Bereich "Messen" müssen etwa Flächen oder Winkel berechnet werden. Für jeden Bereich werden Beispielaufgaben genannt, die in etwa das gleiche Niveau abfragen.
Deutsch: "Referate frei vortragen"
Im Fach Deutsch werden ebenfalls solche Kompetenzbereiche definiert. Im Bereich "Sprechen und Zuhören" sollen Schüler zum Beispiel vor anderen "längere freie Redebeiträge leisten" und "Referate frei vortragen". Die notwendigen Arbeitstechniken werden dabei in diesen Bereichsfeldern gelernt - etwa wie rhetorische Mittel verwendet werden oder wie man Notizen strukturiert. Ein weiterer Themenbereich ist die "Untersuchung von Sprache und Sprachgebrauch". Hier ist ein Lernziel, die unterschiedlichen Ausprägungen wie Standardsprache, Umgangssprache, Dialekt oder Fachsprache zu erkennen und in ihrer Funktion zu unterscheiden.
Unterrichtsweise wird nicht vorgeschrieben
Bildungsstandards sprechen nicht gegen den Anspruch auf Allgemeinbildung, betont die KMK. Sie sind auch keine "Norm". Sie beschreiben ein Ziel, auf das die Schule hin erziehen und bilden soll. "Die Wege dorthin, die genaue Einteilung der Lernzeit, der Umgang mit den personellen Ressourcen" sowie der Einsatz der Standards bleibe den Ländern überlassen, betont die KMK. Deshalb ist in den Bildungsstandards auch nicht beschrieben, wie der Unterricht stattfinden soll.
Bildungsstandards sind keine "Mindeststandards"
"Mindeststandards" sind die jetzt beschlossenen Bildungsstandards (noch) nicht. Die KMK spricht von "Regelstandards". Nach einer Erprobungsphase sollen später auch auch Mindeststandards definiert werden, die Schüler nicht unterschreiten dürfen.
Erstellt werden die Bildungsstandards durch Arbeitsgruppen von Schulexperten und Lehrern . Ein wissenschaftliches Institut soll ab 2006 die Einhaltung der Standards durch die Entwicklung von "Aufgabenpools" überwachen und vergleichbar machen.
www.tagesschau.de/aktuell/ vom 26. November 2004 |
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Ulrich Brosinsky
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 155 Wohnort: Weinstadt
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: Freitag, 01. Dez. 2006 06:04 Titel: Pisa: Lehrerausbildung verbessern? |
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Pioniere der Pisa-Studie besorgt über Ausbildung von Lehrern
29. Nov. 2006
Hamburg (ots) - Fünf Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Pisa-Studie in Deutschland haben sich zwei Pioniere der Untersuchung besorgt über die Ausbildung der deutschen Lehrer geäußert. "Alle Fachleute sind sich einig, daß es oftmals am Handwerkszeug und an durchdachter Erfahrung fehlt, um einen anspruchsvollen, lernförderlichen Unterricht zu gestalten", sagt Jürgen Baumert, Direktor des Max Planck Instituts für Bildungsforschung in Berlin, der ZEIT. Die Lehrkräfte seien aber entscheidend für die Qualität einer Schule.
Nach Auffassung des ehemaligen Pisa-Beauftragten der Kultusministerkonferenz, Hermann Lange, ist ein Durcheinander in der Lehrerbildung Schuld an den Mißständen. "Die Kultusminister wollten Ende der neunziger Jahre das Lehramtsstudium im Anschluß an die gegebenen Strukturen praxisnäher machen. Parallel dazu gingen die Wissenschaftsminister daran, die Studiengänge mit dem Bachelor- und Masterschema grundlegend neu zu gestalten und damit Strukturprobleme der Hochschulen zu lösen. Die spezifischen Probleme der Lehramtsstudiengänge standen dabei nicht im Mittelpunkt", sagt Lange.
Schulforscher Jürgen Baumert beklagt auch, daß Lehrer in verschiedenen Bundesländern sehr unterschiedlich ausgebildet würden: "Welche Form der Ausbildung die besseren Ergebnisse bringt, ist nicht erforscht."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 49 vom 30. November 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
Originaltext: DIE ZEIT
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Anm.: Für unsere Leser ist der Text in die bewährte Qualitätsrechtschreibung konvertiert. [UB] |
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