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Tanja Kinkel zur Rechtschreibreform

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Freitag, 31. Okt. 2003 20:46    Titel: Tanja Kinkel zur Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Ich fragte die Schriftstellerin Tanja Kinkel im Forum ihrer Internetseite www.tanja-kinkel.de zur Rechtscheibreform. Ihre Antwort lesen Sie unten.

Orthographie

von Manfred Riebe am 28.Oct.2003 19:28

Sehr geehrte Frau Kinkel,

in Ihrer Netzseite schwanken Sie zwischen der traditionellen Orthographie und dem Neuschrieb, so daß man nicht weiß, welche Meinung Sie vertreten. Erst kürzlich haben einige Mitglieder der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung den Internationalen Schriftstelleraufruf zur Rechtschreibreform unterzeichnet:
als korrespondierende Mitglieder Georges-Arthur Goldschmidt, Elfriede Jelinek, Claudio Magris, Adolf Muschg;
als ordentliche Mitglieder Reiner Kunze, Siegfried Lenz, Martin Walser, Christa Wolf.
Zu den Unterzeichnern gehört auch Günter Grass. Würden Sie sich dieser Aktion gegen die Rechtschreibreform anschließen?

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe
___________________________________


Orthographie

von Tanja Kinkel am 31.Oct.2003 14:14

Sehr geehrter Herr Riebe,

gewöhnlich schreibe ich nach der alten Rechtschreibung. Der Computer korrigiert aber einige Sachen automatisch; so kommt es wahrscheinlich zu den erwähnten Vermischungen.

Zu Ihrer Frage nehme ich gerne Stellung. Sprache ist für mich etwas Fließendes, etwas, das stets in der Entwicklung begriffen ist. Einen Schritt zurück sollte es, wie auch bei den anderen Bereichen im Leben, eigentlich nicht geben. Sicher ist bei der Rechtschreibreform manches nicht gut gemacht worden, aber das kann und soll in der Zukunft verbessert werden.

Ich weiß aus berufenem Munde, daß sich unsere Wissenschaftler, die in den Universitäten auch Wächter der Sprache sind, bei der Entwicklung der neuen Rechtschreibung sehr zurückgehalten haben, um dann im nachhinein um so deutlicher zu kritisieren. Wenn es heute darum ginge, daran zu arbeiten, den fließenden Prozess sinnvoll zu gestalten, ja, das würde ich unterstützen. Ein einfaches Zurück dagegen - nein, damit kann ich mich nicht solidarisieren.
http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.cgi?USER=user_124460&ACTION=view&ENTRY=1067606051&mainid=1067365730
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Manfred Riebe



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Beitrag: Freitag, 31. Okt. 2003 23:27    Titel: Wie vermeidet man die neue Beliebigkeitsschreibung? Antworten mit Zitat

Wie vermeidet man die neue Beliebigkeitsschreibung?

Sehr geehrte Frau Kinkel,

Sie schreiben: „gewöhnlich schreibe ich nach der alten Rechtschreibung. Der Computer korrigiert aber einige Sachen automatisch; so kommt es wahrscheinlich zu den erwähnten Vermischungen.“

Das hören wir häufig. Die "Rechtschreibreform" dümpelt infolge unüberlegt auf den Neuschrieb voreingestellter Computerprogramme vor sich hin. Aber Microsoft ist keineswegs so dumm, alle Computer-Schreiber mit dem Neuschrieb zu verprellen. Schreibberufler, die irrtümlich meinen, sie seien nun durch ihr neues Computer-Schreibprogramm auf den Neuschrieb festgenagelt, können zur herkömmlichen klassischen Rechtschreibung zurückkehren. Wie stellt man ein neues Schreibprogramm auf die herkömmliche Rechtschreibung um?

Man klicke - stets mit der linken Maustaste - im "Word"-Programm des Computers in der Standard-Symbolleiste das Auswahlmenü "Extras" an, darunter das Feld "Optionen", darin die Karteikarte "Rechtschreibung und Grammatik". Dort erscheint nun unter anderem das Kästchen "Neue Rechtschreibung", welches wahrscheinlich ein Häkchen enthält - zum Zeichen, daß diese Funktion aktiviert ist. Dann klickt man mit dem Mauszeiger auf dieses Kästchen und deaktiviert die "Neue deutsche Rechtschreibung".
Das war schon alles. Nun kann man wieder fehlerfrei schreiben.

Sie schreiben ferner: „Ich weiß aus berufenem Munde, daß sich unsere Wissenschaftler, die in den Universitäten auch Wächter der Sprache sind, bei der Entwicklung der neuen Rechtschreibung sehr zurückgehalten haben, um dann im nachhinein um so deutlicher zu kritisieren.“
Wen meinen Sie mit „aus berufenem Mund“? Wenn ich das weiß, kann ich dazu genauer Stellung nehmen.
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Beitrag: Donnerstag, 06. Nov. 2003 18:48    Titel: Kultusminister Hans Zehetmair, ein berufener Mund? Antworten mit Zitat

Kultusminister Hans Zehetmair, ein berufener Mund?

Re: Wie vermeidet man die neue Beliebigkeitsschreibung?
von Tanja Kinkel am 6. Nov. 2003 11:50

Sehr geehrter Herr Riebe,

abschließend darf ich Ihnen noch Ihre Fragen beantworten.

Es war unser Bayer. Kultusminister, der bei einer Preisverleihung in der "Akademie der Schönen Künste" den anwesenden Fach-professoren diesen Vorwurf machte, sich nicht beteiligt zu haben, mit ungefährem Wortlaut: "Wo waren Sie denn, meine Herren Professoren", ohne daß einer versuchte, dies zu entkräften oder zu widerlegen. Ich wollte das damals erst nicht glauben, habe es noch einmal hinterfragt, und es wurde mir ausdrücklich bestätigt.

Dies ist aber nicht der Grund meiner Ablehnung. Ich hatte geschrieben, daß wir eine lebendige Sprache haben, die sich weiterentwickelt und weiterentwickeln muß. Daran halte ich fest.

Sie kennen sicher den Ausdruck "Stillstand ist Rückschritt".

Diesen Rückschritt erleben wir in unserer Bildungspolitik leider seit Jahren. Dort sehe ich auch die wichtigen Aufgaben aller Interessierten, und wir können gemeinsam alle Berufenen nur auffordern, ihre Energie auf diesen Bereich – der Ausbildung unserer Jugend – zu konzentrieren. Das erscheint mir wichtiger als weitere Debatten um die Rechtschreibreform.

http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.cgi?USER=user_124460&ACTION=view&ENTRY=1068115835&mainid=1067365730
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