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Hessisches Fernsehen

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Donnerstag, 02. Sep. 2004 17:02    Titel: Hessisches Fernsehen Antworten mit Zitat

Das Bürgerforum im Hessen-Fernsehen

Stadtgespräch am Donnerstag, 9. September 2004 - 20:15 Uhr
Sendung zur „Rechtschreibreform“


Pressetext

Live aus der Aula der Elisabethenschule, Eschersheimer Landstraße 96, Frankfurt

Schluss mit dem Sprach-Chaos!
Muss die Rechtschreibreform gekippt werden?


Stopp dem Rechtschreib-Chaos! SPIEGEL und BILD-Zeitung wollen zur alten Rechtschreibung zurück. „Nationale Katastrophe“, wettert Literaturpapst Reich-Ranicki und viele Deutsche stimmen ihm zu. Nach fünf Jahren praktischer Erprobung in den Druckmedien und sechs Jahren in den Schulen wächst die Verunsicherung. Eltern benutzen eine andere Schreibweise als ihre Kinder. Vermischungen von alter und neuer Rechtschreibung sind häufig an der Tagesordnung.

Viele deutschsprachigen Schriftsteller - von Grass bis Enzensberger – lehnen es ab, dass ihre Werke in neuer Schreibung erscheinen.

Wie reagiert jetzt die Politik? Hessen will bei der neuen Rechtschreibung bleiben. Was sollen Lehrer, Schüler und Eltern jetzt tun? Schreibt bald jeder, wie er will? Werden teure Schulbücher eingestampft? Kann nur eine Rücknahme zu klaren Verhältnissen führen?

Über diese Fragen diskutiert „Stadtgespräch“-Moderator Philipp Engel mit Schülern, Eltern, Lehrern, Publizisten, Verlegern, Bürgern und allen, die mitreden wollen.

Auf dem Podium:

Karin Wolff, Hessische Kultusministerin -
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=512

Hans Krieger, Autor „Der Rechtschreibschwindel“ - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1918&highlight=#1918


Im Publikum werden sitzen u.a.

Johannes Faupel, Werbetexter
Günter Loew, Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Hessen
______________________________________________________

Guten Tag Herr Riebe,

wie besprochen sende ich Ihnen hier den Pressetext für unsere Sendung. Außerdem noch einmal der Hinweis von mir: Gäste, die teilnehmen möchten, melden sich bitte bei mir, damit ich sie auf die Gästeliste setzen kann. Außerdem ist wichtig: Einlass ist ab 19.15 Uhr.

Es können auch gerne Begleitpersonen mitgebracht werden, lassen Sie es mich bitte rechtzeitig wissen, damit wir sie auch mit auf die Gästeliste setzen können.


Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen

Anna Voigt

0163-3645222
069-155 4988
Anna Voigt AVOIGT@hr-online.de
www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=2798
_____________________________________

Anmerkung:

Zur Auswahl stand auch der Titel:
„Geheimsache Deutsch! - Chaos im Land der Dichter und Denker“
_____________________________________

„Stadtgespräch“ - die Sendung zum Mitreden
Das Bürgerforum im Hessen-Fernsehen, informativ, kontrovers, interaktiv

Hier wird diskutiert, was den Hessen unter den Nägeln brennt, kein Thema ist zu heikel. Ihre Meinungen und Fragen sind rund um die Uhr gefragt unter unserer „Stadtgespräch“-Hotline: 01805 / 240 350 oder per mail: forum@hr-online.de

Wollen Sie mitreden?
Live vor Ort oder im Internet
Kostenlose Karten gibt es unter 01805 / 240 350
oder e-mail stadtgespraech@hr-online.de Oder hier im Internet: Ihre Meinung zählt, mailen Sie uns!

Vorschläge
Und was brennt Ihnen auf den Nägeln?
Was sollte im „Stadtgespräch“ diskutiert werden?

Moderator Philipp Engel
freut sich über Ihre Vorschläge.
Redaktion „Stadtgespräch“
Hessischer Rundfunk
60222 Frankfurt
Tel: 069/155-2019
Fax: 069/155-3742
Mail: stadtgespraech@hr-online.de
_____________________________________

Internet-Forum
„Stadtgespräch“-Forum

Foren des Hessischen Fernsehens

http://community.hr-online.de/

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Mittwoch, 28. Sep. 2005 14:53, insgesamt 2mal bearbeitet
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Donnerstag, 09. Sep. 2004 22:06    Titel: Meinungsmache des Hessischen Fernsehens Antworten mit Zitat

Meinungs- und Stimmungsmache des Hessischen Fernsehens
Hessisches Bildungsniveau: Kultusministerin betreibt Propaganda, Desinformation und Volksverdummung und betrachtet Rechtschreibreform als Machtkampf


Kultusministerin Karin Wolff in der Sendung auszugsweise im Wortlaut:

Mit Verlaub, da wird natürlich sehr viel von der Frage Verletzung von Demokratie, Oktroi [...], da ist in dem Schriftsatz der Akademie für Sprache und Dichtung [...], ist da von Totalitarismus und von Politbüro Kultusministerkonferenz [...], also da muß man sich gelegentlich mal fragen, mit welcher Sprache heute noch gesprochen wird. Ich warne davor, daß mancher, der heute so recht aggressiv vorgeht, auch gelegentlich wieder in den Spiegel gucken muß und schaut, mit welchen Worten er im Jahre 2004 argumentiert hat. Ich glaube, wir sollten auch mal darauf schauen, daß es ein Urteil gegeben hat über ein Volksbegehren in Schleswig-Holstein, über die Frage, ist das ein berechtigter Weg, den die Kultusminister und die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung damals gegangen sind? Hatten sie das Recht, das so zu definieren? Und es ist in Eindeutigkeit des Bundesverfassungsgerichtes dort beschlossen worden und uns mitgegeben, die Begründung sollte man sich gelegentlich einmal anschauen, daß dieses der Fall ist. Und Staatsrechtler sagen uns auch heute, wir haben die Pflicht, auch wenn wir einen Rat jetzt einsetzen, wir haben die Pflicht, anschießend wieder zu sagen, und zwar genau für die Zwecke, wie Sie gesagt haben, Frau Löffler, für die Schule und für den öffentlichen Dienst, zu definieren, welche Rechtschreibung gilt. Deswegen ist das innerhalb der Demokratie, aber nicht von den Politikern gemacht, und auch darauf lege ich Wert, das ist allemal von Wissenschaftlern entworfen worden, abgeglichen worden. [Einwurf Hans Krieger: Unter Ausschluß der Öffentlichkeit!] Nein, ist ja doch nicht wahr. Warum haben wir denn 1996, 95 unendlich schon diskutiert? Natürlich waren Wissenschaftler dabei, aber natürlich ist auch die Wahrheit, daß mancher erst 2000 mit dieser Diskussion angefangen hat, als längst die Beschlüsse durch [...]

Wie manipulierte das Hessische Fernsehen die Sendung?

1. Kräfteverhältnis: Zwei Reformbefürworterinnen gegen einen Reformkritiker. Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Es war ursprünglich nur die Kultusministerin und ein Gesprächspartner vorgesehen. Auf Wunsch der Kultusministerin wurde Sigrid Löffler als weitere Reformbefürworterin eingeladen. Das zeigt die Unsicherheit, ja Angst der Kultusministerin vor der bekannten mehrheitlichen Meinung des Volkes.

a) Der Moderator Philipp Engel bezeichnete sich als Legastheniker. Falls dies kein schlechter Scherz mit einer Behinderung war, müßte er als befangen gelten und hätte die Sendung nicht leiten dürfen. Seine Helferin Claudia Derichsweiler zitierte zwischendrin sehr zeitaufwendig Zuschauermeinungen von Anrufern usw. und ließ einzelne Meinungen als Text einblenden. Eingeblendete dümmliche Filme verkürzten die Sendezeit.

b) Die hessische Kultusministerin Karin Wolff - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=512 -: Es war kein guter Auftritt der Kultusministerin. Sie hatte ein überhebliches Lächeln aufgesetzt, aber ihr roter Kopf zeigte, daß sie aufgeregt war. Sie war so schlecht informiert, daß sie – wie schon Doris Ahnen - vom Thema auf allgemeine Fragen des Deutschunterrichts ablenkte. Kernaussagen:

- Sie habe die Reform nicht gewollt. Nun sei sie aber mal da, und deshalb habe sie die Aufgabe, sie durchzuführen. Sie wolle für Verläßlichkeit auf einmal getroffene politische Entscheidungen sorgen. Auf den Einwand Hans Kriegers, der ehemalige bayerische Kultusminister Hans Zehetmair sage heute, die Politik solle sich heraushalten, blieb sie die Antwort schuldig.
- Die Reform umfasse nur 2 Prozent des Wortschatzes, davon seien 90 Prozent von der ss/ß-Schreibung betroffen.
- Die Frage sei doch ausdiskutiert worden. Die Regeln seien von Wissenschaftlern ausgearbeitet worden und hätten sich bewährt, es seien Regeln, nach denen man gut lernen könne. Nun wolle man die Schüler zum Spielball der Geschichte machen. Es handele sich um eine Sprachentwicklung. Auf das Argument, laut Untersuchung von Professor Harald Marx, machten die Schüler nun mehr Fehler, blieb sie die Antwort schuldig.
- An den Schulen diskutiere sie über alle Fragen. Nur nach der Rechtschreibreform frage niemand. Hier wurde sie gefragt, aber wich den Fragen aus oder flüchtete sich in sachfremde Themen. [Lehrern, die kritische Fragen stellten, wurde das Wort abgeschnitten.]
- Die Leute sollten sich entscheiden.
- Es habe in Schleswig-Holstein einen Volksentscheid gegeben. Doch das Bundesverfassungsgericht habe dennoch für die Kultusminister entschieden.
- Bei der Rückkehr der Springerzeitungen und des Spiegel handele es sich um einen Machtkampf, von dem man sich nicht verrückt machen lasse. Zur angekündigten Rückkehr der Süddeutschen Zeitung: „Daraus wird überhaupt nichts!“ Krieger entgegnete, die Zeitungen nützten nur das ihnen zustehende Recht.
- Es solle ein wissenschaftlicher Rat eingesetzt werden, der alle 5 Jahre über neue Schreibweisen entscheide.

c) Sigrid Löffler wurde als Chefredakteurin der Zeitschrift „Literature“ - www.literature.de - vorgestellt. Sie nutzte die Gelegenheit, hier ihr Hühnchen mit Marcel Reich-Ranicki aus dem Literarischen Quartett zu rupfen. Sie war nicht informiert. Es gebe keine Oktroi für die Schriftsteller. Die könnten frei entscheiden. Die Untersuchungen von Professor Harald Marx tat sie als manipulierte Umfragen ab.

d) Der Moderator stellte Hans Krieger - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=1918&highlight=#1918 - nur mit dem Namen vor und ließ ihn trotz der ungleichen Besetzung meistens nicht ausreden.

2. Die Diskussionsteilnehmer aus dem Publikum wurden in der Regel nicht mit Namen vorgestellt, sondern blieben anonym. Das Publikum war einseitig unausgewogen mit bestellten Lobbyisten der Kultusministerin besetzt, die ihr nach dem Mund redeten: eine Schulleiterin, Grundschullehrerin, Ulrike Kaus, Lehrerin an einer Internationalen Schule, sogar eine Vertreterin von Legasthenikern und Schülerinnen waren als Akklamationspersonen für die Kultusministerin aufgeboten.

Die Vertreterin des Landeselternbeirats verkündet, eine Umfrage habe ergeben, daß 75 Prozent der Eltern gegen ein Rückkehr zur alten Rechtschreibung seien. Sie kenne kein Land, in dem die Rechtschreibung eine so große Rolle spiele wie in Deutschland. Eine uninformierte Schulleiterin behaupte, es habe seit 1902 ständig Rechtschreibreformen gegeben. Eine Grundschullehrerin brachte es auf den Punkt: Die Rechtschreibreform sei ein Männerproblem. :-)) Die Lehrerinnen seien mit der Ministerin völlig einig.

Die Befragung des Publikums beanspruchte viel Zeit, so daß die Hauptpersonen relativ wenig zu Wort kamen. Eine Abstimmung mit roten und grünen Kärtchen ergab – wie zu erwarten war – daß mehr Lobbyistinnen der Kultusministerin eingeladen worden waren.

3. Keine Diskussionskultur

Auf der einen Seite standen die Parteigängerinnen der Kultusministerinnen mit den üblichen primitiven sachfremden Scheinargumenten, die Reformkritiker gehörten der älteren Generation an. Das Problem würde mit deren Tod gelöst. Auf der anderen die Reformkritiker.

Als Reformkritiker kamen einige Alibi-Personen nur kurz zu Wort: Stefan Dietrich von der FAZ, ein großgewachsener Zuhörer, ein Sprachwissenschaftler, Hans-Jürgen Grosser, Günter Loew, Johannes Faupel und ein Schüler, der sagte, daß er nach der alten Rechtschreibung schreibe. Sie durften meist nicht ausreden, sondern ihre qualitativ hochwertigen Beiträge, die neugierig auf mehr machten, wurden vom Moderator unterbrochen.

Eine Diskussion wurde vom Moderator verhindert, weil die Sendung offensichtlich als Propagandaveranstaltung für die Kultusministerin angelegt war.

4. Desinformation der Kultusministerin

a) Zum Umfang der Änderungen des Wortschatzes durch die Rechtschreibreform

Kultuministerin Wolff: Die Reform umfasse nur 2 Prozent des Wortschatzes, davon seien 90 Prozent von der ss/ß-Schreibung betroffen.

Die Kultusministerkonferenz: „Der Änderungsumfang der Neuregelung sei gering. Sehe man von der Änderung der ß-Schreibung ab, betreffe die Neuregelung nur rund 0,5 vom Hundert des Wortschatzes. Schon angesichts dieses Umfangs bedürfe es für die Einführung der neuen Rechtschreibregeln in den Schulunterricht keiner speziellen gesetzlichen Grundlage.“ (BVerfG, 1 BvR 1640/97 vom 14.7.1998, Absatz-Nr. 98 - http://www.bverfg.de/ )

Die Reform führt dazu, daß von den 115.000 Einträgen des Rechtschreibdudens etwa 12.000, also rund 10%, durch Rotdruck als geänderte Schreibungen gekennzeichnet sind. Nur weniges davon betrifft neue Worttrennungen. Von den 12.500 Einträgen der amtlichen Liste (die naturgemäß prozentual weniger Zusammensetzungen enthält) sind 1.038 (= rund 8%) durch Asterisken als geändert markiert; darin sind überhaupt keine Worttrennungen enthalten. Aus trivialen statistischen Gründen ist der Prozentsatz geänderter Wörter (Wortformen, Tokens) in einem laufenden Text wesentlich geringer. Schätzungen besagen, daß etwa 0,5 bis 1,5 Prozent sich ändern. Das weithin übliche Herausrechnen der neuen ss-Schreibung ist nicht zu rechtfertigen, da gerade diese Änderung als besonders segensreich gepriesen wird.
(Ickler, Theodor: REGELUNGSGEWALT. Hintergründe der Rechtschreibreform. St. Goar: Leibniz Verlag, 2001, S. 217)

„Das einzige, was das Schriftbild des Deutschen [...] deutlich verändert, ist der Ersatz von ß nach Kurzvokal durch ss (Schuß zu Schuss). Nach ersten Schätzungen macht dies über 90 % aller Änderungsfälle in deutschen Texten aus.“
(Munske, Horst Haider: Wie wesentlich ist die Rechtschreibreform? In: Eroms, Hans Werner / Munske, Horst Haider (Hrsg.): Die Rechtschreibreform. Pro und Kontra. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1997, S. 143- 156, hier: S. 146)

b) Unwissenheit der Kultusministerin auch beim Fehlerargument

Der Moderator nannte die Untersuchung von Professor Harald Marx, wonach die Schüler nun mehr Fehler machten. Darauf ging Wolff nicht ein. Als die ebenfalls sachunkundige Sigrid Löffler die Untersuchungen zu einer Umfrage herabqualifizierte, schwieg Wolff dazu. Gerade eine Religionslehrerin sollte sich erst einmal sachkundig machen. Karin Wolff machte einen autoritären, keinen Widerspruch duldenden Eindruck. Da ist es kein Wunder, daß man an den Schulen in ihrer Gegenwart nicht über die Rechtschreibreform spricht.

c) Urteil des Bundesverfassungsgerichtes und der Volksentscheid

Karin Wolff: „wir sollten auch mal darauf schauen, daß es ein Urteil gegeben hat über ein Volksbegehren in Schleswig-Holstein, über die Frage, ist das ein berechtigter Weg, den die Kultusminister und die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung damals gegangen sind?“

Das ist falsch. Zum einen verwechselt Wolff ein Volksbegehren mit dem Volksentscheid. Ein „Volksbegehren“ ist die Vorstufe des Volksentscheides. Zum anderen vertauscht sie die historische Reihenfolge: Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes stammt vom 14. Juli 1998. Der Volksentscheid wurde erst am 27. September 1998 durchgeführt - vgl. Volksentscheid in Schleswig-Holstein - Das Volk als Souverän und Untertan: Im Namen des Volkes gegen das Volk! - www.vrs-ev.de/pm270903.php -. Mit dem Volksentscheid bestritten die Bürger mit einem Volksgesetz die Kompetenz der Kultusminister und widersprachen dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Das Bundesverfassungsgericht hatte seinem Urteil die allgemeine Akzeptanz der Rechtschreibreform zugrundegelegt. Da diese Akzeptanz aber fehlt, ist das Urteil hinfällig.

Die desinformierte Kultusministerin bzw. Religionslehrerin sollte sich erst einmal sachkundig machen, bevor sie sich zu Unrecht über die Wortwahl der Reformkritiker empört. Die Vorwürfe gegen sie und die KMK sind berechtigt: Verletzung von Demokratie, Oktroi, Totalitarismus und Politbüro Kultusministerkonferenz.
Vgl. Den Artikel von Kultusministerin Karin Wolff: Gehässige Töne - Aus den Worten vieler Kritiker der Rechtschreibreform spricht Verachtung - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=2140&highlight=#2140

Karin Wolff übersieht, daß die Front gegen die Rechtschreibreform gewachsen ist und weiterwächst - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=257#1090 - und daß auch 50 Rechtsprofessoren in Übereinstimmung den deutschen Akademien der Wissenschaften und der Schönen Künste sowie mit den Sprach- und Literaturwissenschaftlern an in- und ausländischen Universitäten in einer Petition die sofortige Rückkehr zur traditionellen Rechtschreibung verlangen - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=737#737 -.

Resümee:

Es war eine chaotische Sendung eines überforderten Moderators. Ein Moderator muß sich erst einmal selber sachkundig machen, um die richtigen Fragen stellen zu können. Ohne Sachkenntnis stocherte er hilflos im Nebel herum. Die grundlegenden Fragen: wer, wo, wann, was, wie und warum? wurden nur teilweise gestellt und auch deshalb nur mangelhaft beantwortet.

Man fragt sich: Was soll das Ganze? Dem Hessischen Fernsehen geht es nicht um Wahrheitsfindung, sondern um Bestätigung der Regierungsmeinung und um Einschaltquoten. Einen „Gewinn“ hat man aber doch: Man sieht wieder eine unfähige Kultusministerin, die von der Materie keine Ahnung hat. Sie schaut dem Volk nicht aufs Maul, sondern haut ihm aufs Maul. Sie ist keine Zierde für eine Volkspartei.

Die Zeit, die man für solch eine manipulierte Sendung opfert, ist zu schade. Derartige Veranstaltungen zeigen, daß das Volk nicht ernst genommen wird. Sie führen dazu, daß die Politikverdrossenheit steigt, die Leute sich nicht mehr als Stimmvieh mißbrauchen lassen wollen und bei Wahlen lieber zu Hause bleiben.
_____________________________________

Ein Witz, der mir nach der Sendung zuging:

Wissen Sie schon, daß zwischen Bayern und Hessen ein neues Kraftwerk errichtet wurde? Es wird betrieben vom Bildungsgefälle und wurde eröffnet durch Kultusministerin Karin Wolff.


Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Mittwoch, 28. Sep. 2005 14:56, insgesamt 1mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Montag, 13. Sep. 2004 14:53    Titel: Wolff kritisiert Verlage für alte Rechtschreibung Antworten mit Zitat

Wolff kritisiert Verlage für alte Rechtschreibung

Frankfurt/Main (ddp-hes). Kultusministerin Karin Wolff (CDU) kritisiert die Verlage, die zur alten Rechtschreibung zurückkehren wollen oder das bereits getan haben. In der Fernsehsendung »Stadtgespräch« des Hessischen Rundfunks (hr) forderte sie diese Verlage am Donnerstagabend auf, als vierte Gewalt im Staat über die Reform zu berichten und sie zu kommentieren, aber nicht selbst Meinung zu machen. Nach Wolffs Darstellung kehrt bei weitem nicht die Mehrheit der Verlage zur alten Schreibweise zurück.

So habe beispielsweise die »Süddeutsche Zeitung« nach einer längeren Diskussion noch vor der Umsetzung der Reform einen Rückzieher gemacht. Selbst beim Springer- und Spiegel-Verlag, die Anfang August ihren Ausstieg aus der Reform bekannt gegeben hatten, gebe es in den Redaktionen Streit über die Nutzung der alten Schreibung, unterstrich die Ministerin.

Yahoo Nachrichten vom 10.9.2004 - 09:31 Uhr
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Manfred Riebe



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Beitrag: Montag, 13. Sep. 2004 15:01    Titel: Kultusministerin will Schreibweise der Zeitungen bestimmen Antworten mit Zitat

Kultusministerin will Schreibweise der Zeitungen bestimmen
_____________________________________________________

Das hätten Sie wohl gern!


Frau Wolff, die von der reformierten Rechtschreibung besonders wenig weiß und versteht, möchte bestimmen, wie es die professionellen Schreibenden damit halten sollen. Berichten und kommentieren: ja - aber „Meinung machen“: nein.

Nun muß man das bloß richtig übersetzen. Mit „Meinung machen“ meint die Gute, daß die zur vorreformatorischen Schreibung Zurückkehrenden für sich das Menschenrecht auf die eigene Sprache in Anspruch nehmen und von diesem Schritt eine Vorbildwirkung auf die übrigen Sprachteilhaber ausgeht. Also das, was eigentlich der Schule zugedacht war, die als Einfallstor und Trojanisches Pferd dienen sollte („Die Schule macht den Vorreiter“).

Kein Wunder, daß eine Kultusministerin da nervös wird und ihre eigene Zuständigkeit weit überschätzt. Es zeigt sich, wie der abgehobene Zirkel, genannt KMK, der nicht einmal demokratisch legitimiert ist, längst die Bodenhaftung verloren hat und es nur noch um die Durchsetzung von Machtansprüchen geht. Welche Rechtschreibung Zeitungen und Verleger benutzen, geht die Kultusminister einen Dreck an.

13.9.2004 serpiano
www.rechtschreibreform.com/Perlen/KraftBank/KraftBank.pl?MonSep1313:55:40CEST2004
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