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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Montag, 12. Jul. 2004 00:11 Titel: Pforzheimer Zeitung |
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E Pforzemer: „e Rechtschreibreform, wo sich gar net rendiert“
[...] Jetzt henn se uns endlich a in Pforze e Rechtschreibreform vobaßt. Awer e Rechtschreibreform, wo sich gar net rendiert. E halbs Prozent vom Duden isch betroffe. Onn deshalb gilt de ganze Duden nemme. Die senn doch net recht bache. Wie wenn des e Kriterium wär, ob mir „Spaghetti“ in Zukunft mit odder ohne „h“ schreibe. Des merkt doch sowieso koiner. Zu was solle mir „st“ trenne? Des macht de Kohl a net fett. Onn „daß“ mit „Doppeless“ anstatt mit „Esszett“? Sowas kann bloß oim eifalle, wo beim Fellschütz in de Schul war. Von de Kommaregel welle se uff oimol nix meh wisse. Die hasch omesonscht glernt. Dann solle se a meine Sechser widder korrigiere. Denn Sechser hett i koine gschriebe, wenns koi Kommaregel gäwe hett. Awer mir kanns aigentlich wurscht sei. Mit de Rechtschreibreform solle se mir de Buggel ronner rutsche. Für mi gilt pforzemerisch. [...]
Bruddler
Pforzheimer Zeitung vom 19. August 1998
www.pz-news.de/specials/bruddler/texte/bruddler/1998/190898.html
Alles klar? Aber nein, die Rechtschreibreform hat sich nicht rentiert. Warum sollte ausgerechnet die Pforzheimer Zeitung den Neuschrieb beherrschen: z.B. Fussballergebnisse, grosse Regionalverlage? Und warum sollen es dann die Schüler können?
„E halbs Prozent vom Duden isch betroffe“? Das stimmt nicht; diese Zahl hatten die Kultusminister zwecks Irrreführung verbreitet und das Bundesverfassungsgericht hatte die Zahl so in seinem Urteil vom 14. Juli 1998 übernommen. Der Trick der Kultusminister: Sie zählten die ss-Schreibung einfach nicht mit. Man muß daher noch die ss-Schreibung hinzunehmen, die 90 Prozent der Reform umfaßt. Dann kommt man auf mehr als 8 Prozent.
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Chefredakteur Thomas Satinsky;
Tel. (07231) 933-185, Fax - 260, satinsky@pz-news.de
Politik/Nachrichten
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 28. Jul. 2004 21:00 Titel: Interview mit dem VRS-Vorsitzenden |
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Interview mit dem VRS-Vorsitzenden
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DREI FRAGEN
Ulrich Brosinsky
Vorsitzender des Vereins für deutsche Rechtschreibung [und Sprachpflege], zu:
Weiterentwicklung der Rechtschreibreform
1. Das Konzept liegt auf dem Tisch: Die Reform soll leicht reformiert werden. Ist es vernünftig, weitere Änderungen bei der Rechtschreibreform vorzunehmen?
Nein, denn das, was die Rechtschreibkommission bisher geleistet hat, ist ohnehin schon miserabel genug. Durch Änderungen würde alles nur noch schlimmer werden.
2. Sind die Deutschen Ihrer Meinung nach ihrer Schriftsprache überhaupt noch mächtig?
Um die neue Rechtschreibung anzuwenden, müssten die Menschen erst einmal die alte beherrschen. Wenn man jetzt noch Neuerungen durchführt, stößt dies nur auf noch mehr Missverständlichkeit. Viele schreiben schon jetzt, wie es ihnen beliebt.
3. Hätten Sie sich bezüglich den Änderungen mehr Mitspracherecht gewünscht?
Ja, denn vorgebrachte Einwände wurden völlig ignoriert. Ein Deutschlehrer wurde zwecks berechtigter Kritik an der Reform im literarischen Quartett als geisteskrank bezeichnet. Unterschriftenlisten wie sie beispielsweise in Schleswig-Holstein gemacht wurden, sind auf Ablehnung gestoßen. Ich finde, dies ist einer Demokratie absolut unwürdig. omi
Pforzheimer Zeitung vom 7. Juni 2004 - Rubrik Drei Fragen, Bereich Politik
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Brief an die Pforzheimer Zeitung:
Leider ist vieles so verfremdet dargestellt, daß man es so als falsch bezeichnen muß. Außerdem fehlen die wichtigsten Punkte - aber hier möchte ich Ihnen nicht hineinreden, es ist Ihre Entscheidung, welche Auswahl Sie treffen. Deshalb schicke ich Ihnen eine korrigierte Fassung, die sich so eng wie möglich an Ihre Vorlage hält.
mit freundlichen Grüßen,
Ulrich Brosinsky
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Samstag, 31. Jul. 2004 18:46, insgesamt 6mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 28. Jul. 2004 21:10 Titel: Korrigiertes KURZINTERVIEW |
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Korrigiertes KURZINTERVIEW
1. Ist es vernünftig, weitere Änderungen bei der Rechtschreibreform vorzunehmen?
Antwort: Nein, denn das, was die Rechtschreibkommission bisher geleistet
hat, ist ohnehin schon miserabel genug. Die jüngst bekanntgewordenen
Änderungsvorschläge sind noch schlimmer.
2. Sind die Deutschen ihrer Sprache überhaupt noch mächtig?
Antwort: Falls Sie die Schriftsprache meinen, nein. Wenn man jetzt noch
Neuerungen durchführt, stiftet dies noch mehr Verwirrung. Viele schreiben
schon jetzt, wie es ihnen beliebt.
3. Hätten Sie sich bezüglich der Reform mehr Mitspracherecht gewünscht?
Antwort: Ja, denn Einwände wurden völlig ignoriert. Ein Deutschlehrer wurde
sogar wegen seiner berechtigten Kritik an der Reform von einem Mitglied des
literarischen Quartettes als geisteskrank bezeichnet. Der in Schleswig-Holstein
erfolgreiche Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform wurde vom Landtag
wieder rückgängig gemacht. Dies finde ich einer Demokratie unwürdig.
Ulrich Brosinsky
Pforzheimer Zeitung vom 19. Juni 2004, Leserbrief |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Mittwoch, 28. Jul. 2004 22:11 Titel: Die endlose Debatte |
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Die endlose Debatte
<b>Rechtschreibreform:
Vorstoß der Ministerpräsidenten lässt alte Debatte wieder aufleben – Vorwurf der Beliebigkeit</b>
PFORZHEIM/BERLIN. Deutsche Sprache, schwere Sprache. Die Weisheit der Einwanderer gilt auch für die Rechtschreibreform: Die Diskussion ums bessere Deutsch nimmt kein Ende. Jeder scheint mitreden zu wollen.
Spaghetti oder Spagetti, aufwendig oder aufwändig? Wüssten Sie, wie sich’s richtig schreibt? Nein? Macht nichts. In diesen drei Fällen kann man nämlich nichts falsch machen, da beide Varianten – die alte und die neue – gültig sind. Empfohlene und mögliche Schreibweise, erklärt der Duden die neue Variabilität. „Beliebigkeitsschreibung“ sagen die Kritiker der Reform, wie der „Verein für deutsche Rechtschreibung [und Sprachpflege]“: Unter dem Eindruck, dass ohnehin alles möglich sei, würden erfundene Varianten hinzugefügt. Neue Regelungen, für „ss“ und „ß“ oder was Zusammen- und Getrenntschreibung angeht, würden übergeneralisiert. Die weiterhin bestehenden Ausnahmen ignoriert. Neue Schreibweisen, wie „selbstständig“ statt „selbständig“, trieben in der gesprochenen Sprache die seltsamsten Blüten. Kurz und gut: „Der Rechtschreibfrieden ist gestört“, sagt Manfred Riebe zusammenfassend.
Seit Jahren schon kämpft Riebe, zusammen mit anderen Reformgegnern im „Verein für deutsche Rechtschreibung [und Sprachpflege]“ gegen die moderne Beliebigkeit an. Was Mitte der 90er-Jahre als [Initiative] „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ begann, wird bis heute fortgesetzt. „Sicher kämpfen wir weiter“, sagt der Pressesprecher des Vereins auf Anfrage der „Pforzheimer Zeitung“. So lange, bis der alte Friede wieder hergestellt sei. Den hatte laut Riebe Konrad Duden erreicht, als er zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen mit anderen Sprachpflegern eine einheitliche Rechtschreibung einführte.
Zum 1. August 2005 sollen die umstrittenen Regeln verbindlich werden. Von da an wird die alte Schreibweise als Fehler angestrichen. Seit ein paar Wochen ist die Diskussion um die 1996 verabschiedete Reform jedoch wieder im vollen Gange. Es sieht es fast danach aus, als könnten die VRS-Mitglieder möglicherweise am Ende doch noch jubeln. Kritik wird vor allem von Seiten der Länder laut: Bereits fünf Unions-Ministerpräsidenten befürworten eine ganze oder teilweise Rückkehr zur alten Ordnung. Wulff möchte die Zuständigkeit für die Rechtschreibreform der Kultusministerkonferenz (KMK) entziehen und sie zur Sache der Ministerpräsidentenkonferenz machen. Die Kultusminister halten dagegen. Mit ihnen Philologenverbände und Schulbuchverlage, die Verluste in Millionenhöhe befürchten. „Die Umstellung würde die Verlage pro Titel rund 6000 Euro kosten – und etwa 10 000 Titel müssten sofort umgestellt werden“, so der Geschäftsführer des VdS-Bildungsmedien, Andreas Baer. Dazu kommen die dann unverkäuflich werdenden Lagerbestände. Baer rechnet mit Kosten in Höhe von 250 Millionen.
Andere Verlage, darunter so renommierte wie Suhrkamp und Insel, haben nie umgestellt. Der Deutsche Taschenbuch-Verlag (dtv) druckt auf Wunsch des Autors oder des Übersetzers in der hergebrachten Weise. Unter den Tageszeitungen, die nach alter Rechtschreibung erscheinen, ist die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) die prominenteste. Laut Riebe sind über 300 Zeitungen und Magazine „reformfrei“. So richtig scheint die Rechtschreibreform auch in der Bevölkerung nie angekommen zu sein. Wie eine aktuelle Allensbach-Studie zeigt, sind nur 13 Prozent der Deutschen eindeutig für die Reform.
So richtig unter einer erneuten Umstellung zu leiden hätten wohl vor allem die Schüler: Die Zeit, die die Schüler bereits in das Erlernen der neuen Rechtschreibung investiert hätten, wäre „sinnlos vertan“, sagt Günter Scheu, Rektor am Hilda-Gymnasium und geschäftsführender Schulleiter für die Gymnasien in Pforzheim. Doppelt ärgerlich findet er die Diskussion, weil seiner Erfahrung nach rechtschreibschwache und ausländische Schüler mit den neuen Regeln viel besser zurecht kommen. „Sehr große Unsicherheit wäre die Folge einer Rückkehr zur alten Schreibung“, so Scheu.
Artikel erstellt von: Angelika Wohlfrom
ZUM THEMA
Alles korrekt
Ist es potentiell richtig, Schikoree zu essen, einen Mohär-Pullover zu tragen, sich nichts ahnend zu schnäuzen, eine Gämse zu beobachten oder Ladys bei irgendetwas behilflich zu sein? Sollte man Angst haben vor den neuen Regeln und Weh klagen? Ist Ihnen seltsam zu Mute und sehen Sie sich außerstande, da durchzublicken? Fürchten Sie, dass mithilfe dieser Reform die deutsche Sprache zu Grunde geht?
Das Zitat
Ich weiß nicht, was die Leute haben. Sprache ist immer in Bewegung. Die Rechtschreibung hat sich auch in der Vergangenheit immer wieder verändert. Günter Scheu, Geschäftsführender Schulleiter der Pforzheimer Gymnasien
Fototexte
Auf den Schultafeln hat sich die neue Rechtschreibung längst durchgesetzt. Sollte es zu einer Rückkehr zur alten Variante kommen, müssten sich manche Jahrgänge sogar ein zweites Mal umstellen.
„Ich rege mich vor allem über diese bescheuerten Kommaregeln auf. Die kommen mir völlig willkürlich vor.“ Holger Knöferl, stellv. PZ-Chefredakteur
„Ich finde, dass die neue Rechtschreibung in Zweifelsfällen Klarheit geschaffen hat. Zum Beispiel, dass man jetzt ‚Kuss’ wie ‚küssen’ und ‚muss’ wie ‚müssen’ schreibt. Andere Wörter lassen sich jetzt herleiten, wie ‚aufwändig’ von ‚Aufwand’.“ Ralf Steinert, PZ-Redakteur
PFORZHEIMER ZEITUNG vom 27. Juli 2004
www.pz-news.de/
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 29. Jul. 2004 21:27, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Donnerstag, 29. Jul. 2004 13:37 Titel: Die PFORZHEIMER ZEITUNG als Sturmgeschütz der Demokratie |
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Die PFORZHEIMER ZEITUNG als Sturmgeschütz der Demokratie
Manfred Riebe, OStR i.R.
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
- Initiative gegen die Rechtschreibreform -
Max-Reger-Str. 99
D-90571 Schwaig bei Nürnberg
Tel. (0911) 50 08 25, Fax: 506 74 23
www.vrs-ev.de/vorstand.php#riebe
Herrn
Chefredakteur Thomas Satinsky
Pforzheimer Zeitung
75113 Pforzheim
Artikel oder Leserbrief zu Angelika Wohlfrom: Die endlose Debatte - Rechtschreibreform: Vorstoß der Ministerpräsidenten lässt alte Debatte wieder aufleben –Vorwurf der Beliebigkeit. In: PFORZHEIMER ZEITUNG vom 27. Juli 2004 -
Authentischer Abdruck in der herkömmlichen Orthographie gemäß Urheberrecht erbeten! (1)
Die PFORZHEIMER ZEITUNG als Sturmgeschütz der Demokratie
In dem Artikel von Angelika Wohlfrom: „Die endlose Debatte“ ist von einer „alten Schreibung“ die Rede. Dieser Begriff suggeriert, daß die traditionelle Orthographie, die rund 90 Prozent der Deutschen benutzen, veraltet sei. Diese ist aber sehr modern. Dagegen ist der Neuschrieb ein Rückschritt ins 18./19. Jahrhundert. Deshalb sind laut Allensbach-Umfrage nur 13 Prozent der Deutschen für die „Reform“. Laut Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe vom 14. Juli 1998 darf außerhalb der Schulen auch nach dem 1. August 2005 weiterhin traditionell geschrieben werden. Das würde aber eine fortdauernde Spaltung der Nation in Schulschreibung und Erwachsenenschreibung bedeuten.
Es handelt sich auch um keine „alte Debatte, die wiederauflebt“; denn die Diskussion war zwar aus den Medien verdrängt worden, aber fand im Internet statt. Zur diesbezüglichen Rolle der deutschen Medien vgl. - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=400 -. Die Suggestiv-Frage: „Fürchten Sie, dass mithilfe dieser Reform die deutsche Sprache zu Grunde geht?“ enthält die falsche Behauptung einer vollständigen Zerstörung der deutschen Sprache. Die Reformkritiker behaupten dagegen eine Verhunzung der Schriftsprache, durch die das Lesen erschwert werde. Richtig ist daher die Frage: „Sehen Sie sich außerstande, da durchzublicken?“ Siehe hierzu das VRS-Faltblatt „Sehstörungen“ - www.vrs-ev.de/Sehstoe.pdf -. Der stellv. PZ-Chefredakteur Holger Knöferl regt sich z.B. über die „bescheuerten“ Kommaregeln auf. Günter Jauch konnte das Wort „Bambusessstäbchen“ nicht lesen. Und ist Angelika Wohlfrom eine „viel versprechende“ Journalistin? Was ist damit wohl gemeint? Wegen solcher Lesestörungen ist die Behauptung von Rektor Günter Scheu vom Hilda-Gymnasium, daß ausgerechnet „rechtschreibschwache und ausländische Schüler mit den neuen Regeln viel besser zurecht kommen“, ein typisches Märchen eines willfährigen Schulleiters. Siehe dazu u.a. Schulleiter im Zwiespalt - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=406 - und Legasthenie und Rechtschreibung - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=358 -.
Bei nur 13 Prozent Reformbefürwortern zeichnet man ein völlig falsches Bild, wenn man einseitig Schulbuchverlage und angebliche Philologenverbände nennt und die breite Front gegen die Schlechtschreibreform wegläßt, angefangen bei den Akademien der Wissenschaften. Siehe dazu im Strang „Zur Rücknahme der Rechtschreibreform“ die Auflistung: Die Front gegen die Schlechtschreibreform wächst - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=257#1090
Zu den über 300 reformfreien Zeitungen und Zeitschriften – www.gutes-deutsch.de - gehört auch die Sprachzeitung „Deutsche Sprachwelt“ – www.deutsche-sprachwelt.de -, die der VRS als sein Sprachrohr mit aus der Taufe hob. Die DEUTSCHE SPRACHWELT beeinflußte wiederum die FAZ, zur herkömmlichen Orthographie zurückzukehren, siehe: www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=123 -.
Wenn irregeführte Zeitungen als sogenannte „Sturmgeschütze der Demokratie“ in ihren Reihen die Grundsätze des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates verwirklichten, die neue Primitiv- und Beliebigkeitsschreibung zurücknähmen und wie die FAZ auf die bewährte einheitliche deutsche Orthographie umstellten, dann wäre die „endlose Debatte“ über die Schlechtschreibreform beendet. Ein Schmalspur- oder Ein-Punkt-Verein, „Verein für deutsche Rechtschreibung“, müßte sich dann auflösen.
Einen solchen gibt es aber nicht. Es gibt nur den „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege“ (VRS) – www.vrs-ev.de - mit Lehrern und Schriftstellern wie Siegfried Lenz, Günter Kunert, Reiner Kunze mit einem weiteren Horizont. Der VRS kämpft z.B. auch gegen Anglizismen. Der VRS entstand aus der Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“, aus der wiederum u.a. auch die bekannte „Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Baden-Württemberg“ um Hilde Barth aus Eningen unter Achalm bei Reutlingen hervorging.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe
Vorstandsmitglied des VRS
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
90571 Schwaig bei Nürnberg
www.vrs-ev.de
„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)
Die Wahrheit in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.
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1) Natürlich kann man den Text kürzen, z.B. um etliche Links, wobei aber der VRS-Link erhalten bleiben sollte. Aber ansonsten würde der Zusammenhang leiden.
Die meisten Zeitungen drucken meine Leserbriefe in der traditionellen Orthographie ab, ohne ein Wort zu verlieren. Die Märkische Allgemeine Zeitung druckte einen Leserbrief z.B. als Artikel und schrieb erläuternd dazu: „Der Autor ist Vorstandsmitglied des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege. Auf seinen Wunsch wurde im Text die alte (richtig: herkömmliche) Rechtschreibung beibehalten.“
PS: Ich dachte, der Link zur „Rechtschreibreform“ führe zum VRS, aber er funktioniert nicht.
Der VRS ist im Internet-Forum der Stuttgarter Zeitung / Stuttgarter Nachrichten aktiv, sozusagen vor der Haustür der Frau Schavan und des Herrn Teufel:
www.stuttgarter-zeitung.de/phpBB2/viewtopic.php?p=77909#77909
Darin findet man unter vielem Müll auch einen hervorragenden Beitrag der Schulbuchverlegerin Karin Pfeiffer-Stolz. Siehe dazu auch im VRS-Forum/Archiv:
Stolz-Schulbuchverlag - Offener Brief an den Verband der Schulbuchverlage -
www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=363 |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Freitag, 30. Jul. 2004 20:50 Titel: Die Ministerpräsidenten und Kultusminister wurden getäuscht |
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Die Ministerpräsidenten und Kultusminister wurden getäuscht
Kompromißlose Rückkehr zu den alten Regeln, ohne Wenn und Aber!
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Rolf Jung
Birkenweg 33
72525 Münsingen
Herrn
Chefredakteur Thomas Satinsky
Pforzheimer Zeitung
75113 Pforzheim
Leserbrief zu Angelika Wohlfrom: Die endlose Debatte - Rechtschreibreform: Vorstoß der Ministerpräsidenten lässt alte Debatte wieder aufleben -Vorwurf der Beliebigkeit. In: Pforzheimer Zeitung vom 27. Juli 2004 -
Die Ministerpräsidenten und Kultusminister wurden getäuscht
Kompromißlose Rückkehr zu den alten Regeln, ohne Wenn und Aber!
Acht Jahre sind vergangen seit der Inszenierung der neuen, deutschen „Beliebigkeitsschreibung“ (Rechtschreibreform ist eine Anmaßung), mit der die Reformer, - die Wörterbuch- und Schulbuchverlage -, die Ministerpräsidenten und Kultusminister der Länder mit der Inaussichtstellung einer kostengünstigen, angemessenen, moderaten Einführung der Schreibreform gründlich täuschten und über den Tisch gezogen haben. Inzwischen hat dieser bösartige Kropf Milliarden (Steuergelder) verschlungen und ein Ende ist nicht abzusehen, weil die Reform ein kontinuierliches Weiterflicken an den neuen Regeln und damit die Weiter-vergeudung von Steuergeldern erlaubt. Das Wachstum des bösartigen Kropfes ist also inzwischen gesichert!
Eine weit verbreitete Information schafft zudem Verunsicherung bzw. führt zu einem Mißverständnis: Nach einer Entscheidung der Kultusministerkonferenz soll die Reform an den deutschen Schulen wie geplant zum 1. August 2005 verbindlich sein. Die Reform ist längst in allen Ländern eingeführt. Am 31. Juli 2005 endet lediglich die Übergangsfrist. Die Reform ist jedoch kein (Rechtschreibe-)Gesetz und hat daher auch keine Allgemeinverbindlichkeit. Inzwischen wächst der Widerstand gegen den Schwachsinn und Infantilismus der sogenannten Reform, der die nötige Akzeptanz in der Breite fehlt, da sie von bedeutenden Schriftstellern, einer breiten Front der Wirtschaft, den Bürgern und auch zahlreichen Verbänden, Institutionen, Politikern, Pädagogen, Sprachwissenschaftlern abgelehnt und auch boykottiert wird.
Dem dieser Tage gehörten Argument des VdS Bildungsmedien, eine Rückkehr zu den alten Regeln koste 250 Mio EUR (diese Schätzung ist unbewiesen), ist entgegenzuhalten, daß ein Kippen der Reform infolge der Übergangsfrist, die es gestattet, die Lehrbücher auslaufen zu lassen (Außerdem dürften die alten Texte und Druckvorlagen noch in den Archiven bereit liegen), weniger kosten wird, als das langfristige, schleichende Durchpäppeln der Reform mit anhaltendem Flickwerk.
Das hat nun wohl doch einige Ministerpräsidenten, allen voran Ministerpräsident Christian Wulff, CDU-Chefin Merkel, Innenminister Schily und die Kulturstaatsministerin Christina Weiss endlich wachgerüttelt und zur Umkehr bewogen. Daher soll das Thema auf der Kultusministerkonferenz im Oktober erneut auf die Tagesordnung gesetzt werden! Soweit - so gut!
Nur eines darf nicht passieren, - denn das würde eine Metastase des Krebsgeschwürs „Schreibreform“ bedeuten, - nämlich eine Reform der „Reform“, - wie Kulturstaatsministerin Weiss sie sich vorstellt (und einige andere auch, so z. B. Teufel). „Moderate Änderung der neuen Regeln“ lautet der Vorschlag von Weiss! Das ist genau der faule Kompromiß, der zur Fortsetzung der Katastrophe und der Flickschusterei führt! Nein, - die Lösung kann nur mit eindeutiger Konsequenz lauten: „Kippen der Reform! Eine kompromißlose Rückkehr zu den alten Regeln, - ohne Wenn und Aber!
Rolf Jung
Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 05. Aug. 2004 16:32, insgesamt 1mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Freitag, 30. Jul. 2004 22:13 Titel: Umfrage der Pforzheimer Zeitung |
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Umfrage der Pforzheimer Zeitung
Rechtschreibreform rückgängig machen?
Pro: Andrea Thormählen und Kontra: Angelika Wohlfrom
Pro: „Gegen das Chaos hilft nur der Schritt zurück“
Von Andrea Thormählen, PZ-Redakteurin
Leid tun, leid tun, leidtun. Es tut mir leid oder tut mir Leid, aber die neue Rechtschreibung ist ein Wirrwarr. Ich bekenne, dass ich nicht auf Anhieb weiß, wie „leid tun“ geschrieben wird.
Ziel der Rechtschreibreform von 1998 war Vereinfachung. Doch was ist daraus geworden? Ein Chaos – die Reform ist gescheitert. Denn alte und neue Rechtschreibung bestehen nebeneinander, neue Mischformen sind entstanden, weil viele Menschen unsicher über Schreibweisen sind oder gar <b>Vermeidungsstrategien</b> anwenden – wenn es ihnen zum Beispiel ein Greuel ist, „Gräuel“ schreiben zu müssen.
Wie verwurzelt die alte Norm immer noch ist, sieht man daran, dass viele Verlage sowie einige Zeitungen weiter in alter Rechtschreibung drucken – und gar nicht daran denken, das zu ändern. Führende Autoren wie Günter Grass und Siegfried Lenz fordern, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, weil die neue die Sprache verhunzt.
Abgesehen von den Schülern, welche die neuen Regeln pauken müssen, schreibt doch jeder, wie er denkt. <b>Statt Eindeutigkeit herrscht Beliebigkeit bei der Rechtschreibung</b> im Land der Dichter und Denker. Und die für die Reform verantwortliche Kommission schafft es nicht, gegenzusteuern: Sie verstrickt sich in immer wüsteren Verbesserungsvorschlägen.
<b>Um den vollständigen Niedergang der gedruckten deutschen Sprache abzuwenden, hilft nur eins: Zurückkehren zur alten Rechtschreibung, welche die meisten Deutschen besser beherrschten, als die neue.</b>
@Stimmen Sie ab:
Rechtschreibreform rückgängig machen?
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Rechtschreibreform rückgängig machen?
Kontra: „Aprilscherz des Jahrzehnts“
Von Angelika Wohlfrom, PZ-Redakteurin
Ha! Wie lustig! Da werden zehn Jahre lang neue Rechtschreibregeln ersonnen, überflüssiger Wildwuchs aus der Ausnahme-lastigen deutschen Sprache verbannt, Schulbücher umgeschrieben, Duden gekauft, die Deutschen treiben sich die einst mühsam erlernten Eselsbrücken über Groß- und Kleinschreibung aus dem Hirn. Und dann, kaum hat man seinen Frieden gemacht mit „Stängel“ und „Schwimmmeister“, tönt es auf einmal hämisch: „April, April!“ Späßchen gemacht. Es bleibt alles beim Alten.
Nicht dass ich die neue Rechtschreibung vom ersten Tag an geliebt hätte. Ich gebe ehrlich zu, kein Fan dieser neumodischen auseinander Schreiberei zu sein. Aber bei Lichte betrachtet ist das Hochhalten der alten Kompliziertheiten doch auch nichts anderes als nostalgische Verklärung.
Wer von diesen Wankelmütigen, die jetzt wieder zur alten Schreibweise zurück wollen, denkt eigentlich an die Schüler, denen alle paar Jahre neue Merksätze eingetrichtert werden? Wenn in Zukunft die totale Beliebigkeit in Sachen Rechtschreibung einkehrt, braucht sich jedenfalls keiner zu beschweren.
Dazu kommen die Unsummen die Land und Leute in Kommissionen, neue Nachschlagewerke und Schulbücher investiert haben. Sollen die umsonst gewesen sein? Ganz abgesehen von der Blöße, die wir uns geben, wenn wir wieder umkippen. Auch wenn hier niemand über den Witz mit Anlauf lachen kann – Franzosen, Engländer und Italiener finden das sicher urkomisch: So sind sie halt, die Deutschen, immer nach dem Motto: Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?
@Stimmen Sie ab:
Rechtschreibreform rückgängig machen?
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Umfrageergebnis:
<b>Rechtschreibreform rückgängig machen? (7/2004)</b>
[117 Stimmen insgesamt]
<b>Ja</b>, die Rechtschreibreform soll rückgängig gemacht werden: ............88 (75.21%)
<b>Nein</b>, die Rechtschreibreform soll nicht rückgängig gemacht werden: 29 (24.79%)
Status: Dieses Wahllokal ist schon geschlossen.
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