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Philologenverbände

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
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Beitrag: Montag, 12. Jul. 2004 16:18    Titel: Philologenverbände Antworten mit Zitat

Heinz-Peter Meidinger
Den Bock zum Gärtner gemacht


In Berlin hat die Vertreterversammlung des Deutschen Philologenverbandes am 26. Februar 2004 Heinz-Peter Meidinger, den bisherigen Stellvertretenden Vorsitzenden des DPHV, zum Bundesvorsitzenden gewählt. Heinz-Peter Meidinger, der Peter Heesen nachfolgt, wurde mit 102 von 106 Stimmen in sein Amt gewählt. (Meidinger war zuvor schon geschäftsführend tätig.)

www.dphv.de/
_________________________________

Anmerkungen:

Heinz-Peter Meidinger wurde als Studiendirektor Seminarlehrer für Deutsch am Comenius-Gymnasium in Deggendorf. Jüngst beförderte man ihn zum Leiter des Robert-Koch-Gymnasiums Deggendorf und somit zum Oberstudiendirektor .......

Aber Heinz-Peter Meidinger verkaufte die Lehrer und machte mit Hilfe der sogenannten Rechtschreibreform Karriere. Siehe unten.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Dienstag, 13. Jul. 2004 17:03, insgesamt 2mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Montag, 12. Jul. 2004 16:34    Titel: Meidinger verteidigt Massengleichschaltungsexperiment Antworten mit Zitat

Meidinger verteidigt Massengleichschaltungsexperiment
Meidinger ein Sprachrohr des Kultusministers

_______________________________________________________________________

Bundesweite Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform
& für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung“
OStR Dipl.-Kfm. Manfred Riebe,
Max-Reger-Str. 99, D - 90571 Schwaig bei Nürnberg
Tel. (0911) 50 08 25, Fax: 50 80 07
www.raytec.de/rechtschreibreform/

Herrn
Dr. Rudolf Lehner
Das Gymnasium in Bayern
Bischof-Heinrich-Str. 6

94032 Passau


Schwaig, den 27.09.1997

Diskussionsbeitrag und Leserbrief zu Heinz-Peter Meidinger: Rechtschreibreform: der Deutschen derzeit liebster Streitgegenstand. In: Das Gymnasium in Bayern, Nr. 8/9, 1997, S. 16 ff.

Pressereferent H.-P. Meidinger zeigt sich höchst uninformiert über die Begleitumstände der Rechtschreibreform und erzählt Unwahres und Halbwahrheiten.

Kein Rechtschreibchaos? Doch! Das übertriebene Vereinfachungs- und Beliebigkeitsdenken der Reformer und Kultusminister hat zu einem Rechtschreibchaos mit mehr als tausend unterschiedlichen Schreibungen in zehn Wörterbüchern geführt. Zwei Reformer nennen sogar 8.000 Widersprüche: Prof. Peter Eisenberg (Saarbrücker Zeitung 14.07.97) und der Schweizer Dr. Werner Hauck (FACTS 14.08.97). Daher kann heute kein Kultusminister mehr sagen, nach welchem Wörterbuch wir Lehrer korrigieren sollen. Eine verwaltungsgerichtsfeste Korrektur ist deshalb heute nicht mehr möglich.

Solche durch die Märchen der Reformer und Kultusminister irregeführten Bürger, wie Meidinger, werden in einer Aufklärungsserie der zehn Lehrerinitiativen im Internet ( www.raytec.de/rechtschreibreform/ ) über den wahren Sachverhalt informiert. So hat die Lehrerinitiative in ihrer Homepage die Behauptung Zehetmairs, es gebe 50 Prozent weniger Fehler, als Märchen entlarvt. Auch findet man darin die Adressen von über 50 Initiativen gegen die Rechtschreibreform sowie eine Petition an den Bundestag, die Reform zurückzunehmen, mit sprachlichen, demokratischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und pädagogischen Argumenten.

Nachgewiesen wird auch, daß die Rechtschreibreform nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz von einer großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird. Trotzdem verunglimpft Meidinger die Volksbegehren und Gerichtsverfahren als „Glaubenskrieg“, obwohl er weiß, daß wir in einer streitbaren und wehrhaften Demokratie leben und eine Gewaltenteilung haben.

Er hätte sogar nachlesen können, daß vier hochrangige Juristen bei der öffentlichen Anhörung am 2. Juni 1997 vor dem Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages einen Verfassungsbruch der Kultusminister, den machtmißbräuchlichen Eingriff der Exekutive in die Kompetenzen der Legislative, d.h. der Volksvertretungen, festgestellt haben.

Im Bereich der Märchen ist auch Meidingers „ratifizierter Staatsvertrag“ anzusiedeln, denn es liegt nur die „Wiener Absichtserklärung“ vor, und die ist rechtlich unverbindlich.

Wenn man aber den eigentlichen Souverän, das Volk, mißachtet, indem man 100 Millionen der deutschsprachigen Bevölkerung mehrerer Staaten eine unerwünschte Rechtschreibung aufzwingt und hierfür die Volksvertretungen überrumpelt, dann ist das durchaus ein „menschenverachtendes Massenexperiment“ von Rechtschreibdiktatoren, das heimliches Mobbing und öffentlichen Psychoterror gegen Lehrer einschließt: So polemisierte Kultusminister Zehetmair z.B. mit Hilfe seines Pressesprechers Toni Schmid in seiner Pressemeldung vom 4. März 1997 gegen den Zusammenschluß von Lehrern gegen die Rechtschreibreform in unserer Lehrerinitiative: Die Gründung werfe ein „bezeichnendes Licht auf alle, die ihr beigetreten sind“. Diese Lehrer hätten in den vergangenen zwei Jahren ihre Dienstpflichten nicht wahrgenommen und seien erst jetzt „Aus dem Tiefschlaf erwacht!“

Dieses Mobbing beweist, wie diese hohen Herren mit aufmüpfigen Lehrern umgehen und was sie von der Achtung der Menschenwürde und von den Grundrechten auf Vereinigungsfreiheit und Meinungsfreiheit halten. In ähnlicher Weise bewegt sich Meidinger über weite Strecken auf dieser irrationalen, gerüchtebildenden Ebene, so als ob Toni Schmid sein Ghostwriter sei.

Auch der Rücktritt des bayerischen Vertreters in der Zwischenstaatlichen Rechtschreibkommission, Prof. Horst Haider Munske (Erlangen), hat seine Ursachen in diesem menschenverachtenden Massengleichschaltungsexperiment der Reformer und Kultusminister. Munskes Rücktrittsgründe: Er wollte immer nur eine behutsame „Sprachpflege“ und verurteilt die „Überrumpelungsaktion“ der Kultusminister und die „Sprachplanung“ (= Sprachmanipulation), die im „Vereinfachungswahn“ der Reformer und Kultusminister wurzelt (SPIEGEL 22.09.97, S. 226, Nürnberger Nachrichten 26.09.97, S. 4). Bei diesem Wahn handelt es sich um den Irrglauben, daß die Orthographie das „Herrschaftsinstrument“ (KM Rolf Wernstedt, Pressespiegel des niedersächsischen Kultusministeriums vom 21.10.96, FAZ 27.01.97, S. 8) einer „elitären Bildungsschicht“ sei und daß sich die Orthographie zugunsten einer „Unterschicht“ so verändern lasse, daß diese „elitäre Bildungshürde“ abgebaut werde, so daß Rechtschreibschwache weniger Fehler machen.

Was wir Lehrer nicht begreifen können, ist, daß sogar konservative Kultusminister und Ministerpräsidenten nicht bemerkt haben, daß sie sich vor den Karren gescheiterter, weltfremder Ideologen haben spannen lassen. Immerhin forderte Bundesbildungsminister Jürgen Rüttgers die Kultusminister auf, sich von diesen „bildungspolitischen Lebenslügen der 68er“ zu verabschieden. Nicht jeder Schüler sei gleich bildungsfähig, richtiges Lernen strenge an, und Schule sei „keine Spaßveranstaltung“.

Mit freundlichem Gruß
Manfred Riebe

PS: Die Überschrift von Meidingers Artikels „Rechtschreibreform: der Deutschen derzeit liebster Streitgegenstand“ stimmt nicht. Zum einen fürchten die meisten Deutschen einen Streit gegen die Rechtschreibreform und die ihnen daraus erwachsenden Nachteile, zum anderen geht es u.a. auch um die Österreicher und Schweizer. Richtig wäre: „Der liebste Streitgegenstand der Medien“.

Herr Meidinger sollte es in Zukunft vermeiden, ohne Rückgriff auf Originalquellen zu arbeiten und sich nur auf Pressemitteilungen zu stützen. Ich habe mich auf die wichtigsten Falschaussagen und gröbsten Fehler Meidingers beschränkt. Sicher hätte ich auf weitere Mängel und Details eingehen und auch Beispiele für Disziplinarmaßnahmen und Mobbing gegen Lehrer anführen können, doch das hätte den Rahmen eines Leserbriefs und Diskussionsbeitrags gesprengt.

Wenn ich dennoch etwas ausführlicher bei den wesentlichen Punkten war und auf den Austritt Munskes Bezug genommen habe, so deshalb, weil sein Austritt eine Wende bedeuten kann. So bezeichnet Prof. Ickler den Austritt Munskes sogar als Menetekel (FAZ 27.09.97, S. 12). Bezüglich des Artikels auf Seite 2 „Immer mehr Gerichte werden mit der Rechtschreibreform befaßt“ verweise ich auf unsere Aufklärungsserie, Teil 16 „Verwaltungsgerichtlicher Flächenbrand“, mit am 20.08.97 bereits 22 Rechtsstreitigkeiten. Heute habe ich im Computer bereits über 30 Gerichtsverfahren, die ich ins Internet stellen müßte.
Im übrigen geht aus dem Artikel hervor, daß nur amtliche Quellen der Rechtschreibreform<b>befürworter</b> verwendet wurden: 1. Verlautbarungen des Kultusministeriums und 2. des IDS, so als ob <b>„Das Gymnasium in Bayern“ ein Sprachrohr der Regierung bzw. Zehetmairs</b> sei.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Freitag, 16. Jul. 2004 15:56, insgesamt 1mal bearbeitet
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Manfred Riebe



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Beitrag: Montag, 12. Jul. 2004 16:47    Titel: Meidinger ein verlängerter Arm des Kultusministers Antworten mit Zitat

Meidinger ein verlängerter Arm des Kultusministers
_________________________________________________________________

Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
Vorsitzender: OStR Dipl.-Kfm. Manfred Riebe,
Max-Reger-Str. 99, 90571 Schwaig bei Nürnberg
Tel. (0911) 50 08 25, Fax: 50 80 07
„Der 'stille' Protest. Widerstand gegen die Rechtschreibreform ...“. ISBN 3-931155-10-2

Bundesweite Initiative„Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform
& für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung“
OStR Dipl.-Kfm. Manfred Riebe, Max-Reger-Str. 99, D - 90571 Schwaig bei Nürnberg, Tel. (0911) 50 08 25, Fax: 50 80 07, www.raytec.de/rechtschreibreform/

Herrn
Dr. Rudolf Lehner
Das Gymnasium in Bayern
Bischof-Heinrich-Str. 6

94032 Passau


Schwaig bei Nürnberg, den 11.02.1998

Leserbrief oder Artikel zu Heinz-Peter Meidinger: Kommission schlug Nachbesserungen zur Rechtschreibreform vor. Ziel: Präzisierung und Weiterentwicklung der Reform. In: Das Gymnasium in Bayern, Nr. 2, 1998, S. 12 f.

Heinz-Peter Meidinger berichtet über die Anhörung durch die Rechtschreibkommission in Mannheim. Doch bereits zuvor hatte der Philologenverband zusammen mit der GEW und den Jugend- und Schulbuchverlagen mit großformatigen Anzeigen „JA zur Rechtschreibreform! Nein zu neuen Irritationen!“ seit Juli 1997 immer wieder in verschiedenen Verbands- und Verlagszeitschriften geworben und war damit ohne Not eine schwarz-rot-goldene Liaison eingegangen. Dies löste zahlreiche Proteste und Austritte aus, so daß Heinz Durner gezwungen war, sich als Sprecher des Deutschen Philologenverbandes in Fragen der Rechtschreibreform zurückzuziehen.

Ihn hat nun Heinz-Peter Meidinger als Sprecher abgelöst. Er vertrat am 14. Januar in Bonn und am 23. Januar bei der Anhörung in Mannheim den Deutschen Philologenverband. Doch hat sich nichts geändert, denn auch Meidinger ist ein verlängerter Arm Zehetmairs und steht ebenfalls im Gegensatz zur Lehrerbasis, die Klarheit und Eindeutigkeit der Rechtschreibung gefordert hat.

In seinem Bericht über die Anhörung in Mannheim nennt Heinz-Peter Meidinger auch zwei Vereinigungen, deren Leiter ich bin. Als solcher habe ich die Aufgabe, die zahlreichen Falschmeldungen Meidingers in seinem Bericht über die Anhörung richtigzustellen, die die Mitglieder irreführen und teilweise auf die von mir geleiteten Organisationen ein schiefes Licht werfen:

1. Meidinger schreibt sowohl von einer Anhörung in Mannheim als auch von einer Anhörung in Bonn. Wo denn nun? Eine Anhörung zur Rechtschreibreform gab es in Bonn nur am 4. Mai 1993.

2. Meidinger behauptet wahrheitswidrig, bei der Anhörung in Mannheim sei eine Initiative „WIR gegen die Rechtschreibreform“ vertreten gewesen. Meidinger behauptet somit die Anwesenheit eines Vertreters der acht Volksinitiativen, die aber trotz meiner mehrfachen Proteste nicht eingeladen worden waren. Doch war ich im Gegenteil als einziger Vertreter der Lehrerinitiativen und als einziger Vertreter der mehr als 50 Initiativen gegen die Rechtschreibreform eingeladen worden, vgl. in der Homepage der Lehrerinitiativen im Internet: http://www.raytec.de/rechtschreibreform/ das Stichwort „Initiativen“. In Mannheim war demzufolge lediglich die von mir geleitete bundesweite Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform & für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung“ vertreten, die Dachorganisation von 10 Lehrerinitiativen. Als Vertreter dieser Lehrerinitiativen hatten wir unser Mitglied, Professor Theodor Ickler, als bundesweit besten Linguisten entsandt. Vgl. den Bericht aus Mannheim von Theodor Ickler: „Die Auswahl der Teilnehmer garantiert den Erfolg.“ In: Süddeutsche Zeitung 04.02.98, S. 12.

3. Meidinger behauptet außerdem, in Mannheim sei ein „Verein für Sprachpflege“ vertreten gewesen. Das ist ebenfalls falsch. Im Teilnehmerverzeichnis stand unser „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.“ mit Sitz in Schwaig bei Nürnberg. Unser Verein war nicht eingeladen, stand aber auf Grund meiner Reklamation vom 01.01.98 plötzlich am 21. Januar auf der Einladungsliste, ohne daß jedoch eine Einladung erging. Der Verein entsandte daraufhin kurzfristig sein Mitglied, den Feuilletonchef der Bayerischen Staatszeitung, Hans Krieger, nach Mannheim. Vgl. den Kommentar Kriegers über die Mannheimer Anhörung: „Die Reformruine wankt.“ In: Bayerische Staatszeitung 30.01.98, S. 19.

4. Meidinger behauptet, die Rechtschreibkommission habe im Dezember 1997 einen Bericht vorgelegt. Auch dies stimmt nicht. Der sogenannte Bericht war nur ein Entwurf. Aber dieser war noch nicht einmal geschrieben und konnte deshalb erst am 5. Januar 1998 versandt werden. Er ging bei mir am 7. Januar ein, d.h. 16 Tage vor der Anhörung der Rechtschreibkommission in Mannheim. Manchen reformkritischen Institutionen wurde weder eine Einladung noch der Entwurf zugesandt, so daß sie von einer Einladung nichts wußten und ihre Einladung erst anmahnen mußten, z.B. die IG Autoren Österreichs und unser Verein. Wegen dieser zu kurzen Frist erschienen von den 36 eingeladenen Verbänden nur 24.

5. Meidinger behauptet wahrheitswidrig, der Germanistenverband und die IG Autoren Österreichs hätten sich zustimmend geäußert. Prof. Hartmut Kugler vom Germanistenverband hat diese Falschmeldung des Reformers Klaus Heller in den Erlanger Nachrichten vom 27. 01.98, S. 4, richtiggestellt: Die Meinungen innerhalb des Germanistenverbandes seien gespalten, so daß er sich in Mannheim einer Parteinahme enthalten habe.

6. Bei der Anhörung in Mannheim kritisierten etliche Delegierte, daß wegen der kurzen Frist eine sorgfältige Prüfung und eine Meinungsbildung innerhalb der Verbände nicht möglich gewesen sei. Deswegen könne man nur seine private Meinung äußern. Vgl. u.a. Reu(mann): Lehrerverband schickt lediglich Beobachter. In: FAZ 23.01.98, S. 6. Heinz Durner wird in der FAZ kritisiert: „Mittlerweile sieht sich der Bundesvorsitzende des Philologenverbands, der bayerische Oberstudiendirektor Durner, immer schärferer Kritik ausgesetzt: Der Bundesvorsitzende gebe seine Stellungnahmen ohne Rücksicht auf kritische Voten in mehreren Landesverbänden ab.“ Prof. Eduard Schaefer, der langjährige Vorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende des saarländischen Philologenverbandes, habe die Stellungnahme des Philologenverbandes kritisiert, diese „widerspreche verbandsrechtlichen Grundsätzen und sei daher nichtig.“ Vgl. Reu(mann): „Rechtschreib-Kommission auflösen“. In: FAZ 28.01.98, S. 6. Meidinger nennt „vernünftige Nachbesserungen, die der Philologenverband nicht zuletzt bei der letzten Hauptversammlung immer wieder gefordert hat“. Tatsächlich jedoch hatte die Mehrheit einer Hauptversammlung des BayPhV (nicht des BPhV!) „wesentliche Verbesserungen des Regelwerks“, in der Zeichensetzung, in der Zusammen- und Getrenntschreibung und/oder in der Einheitlichkeit der Schreibung gefordert. Worin sieht Meidinger im Bericht der Rechtschreibkommission diese wesentlichen Verbesserungen des Regelwerks?

7. Es gibt offenbar eine wesentliche Verschlechterung, denn Meidinger geht erstmals auf Distanz zur GEW, die angeblich eine „schrankenlose Ausweitung der Variantenschreibung“ fordere. Sinnigerweise war die GEW in Mannheim durch die mehrfache Autorin von Schul- und Rechtschreibbüchern und Mitinhaberin des AOL-Schulbuchverlages und zugleich Bertelsmann-Partnerin, Hertha Beuschel-Menze, vertreten! Meidinger berichtet nicht, daß das GEW-Mitglied Gerhard Augst die Presse aus dem Saal warf und daß weder Meidinger noch Frau Beuschel-Menze unsere beiden Vertreter, Ickler und Krieger, bei ihrem Antrag unterstützten, die Presse im Saal zu lassen.

8. Meidinger unterstellt unseren beiden Vereinigungen wahrheitswidrig, sie wollten „vollständig zur alten Rechtschreibung zurückkehren“; wir führten einen „Glaubenskrieg“. Richtig ist dagegen, daß wir auf der Basis der gültigen Schreibweise eine behutsame Rechtschreibpflege fordern, wie sie von Prof. Munske und Prof. Ickler vorgeschlagen worden ist. Eben, am 11.02.98, bestätigt auch Prof. Peter Eisenberg in der 3-SAT-Sendung „Streitfall“, daß eine Änderung der bisherigen Rechtschreibung überhaupt nicht nötig war. Er habe noch vor den Initiativen gegen die Einführung dieser Reform gekämpft. - Ickler und Krieger lehnten in Mannheim die vorliegende Reform ab, weil sie sich nicht nach dem Schreibgebrauch (Usus) richtet, sondern auf Regeln beruht, die am grünen Tisch konstruiert wurden, so daß daraus ein Rechtschreibchaos entstanden ist. Anstatt zuvor empirische Untersuchungen anzustellen, wollen die Reformer mit der Schriftsprache experimentieren, Varianten einführen und angeblich irgendwann prüfen, welche Varianten sich durchsetzen. Tatsächlich wollen sie in Mannheim eine permanente Rechtschreibreform institutionalisieren (vgl. Sitta, Horst; Gallmann, Peter: Duden, Informationen zur neuen deutschen Rechtschreibung: Nach den Beschlüssen der Wiener Orthographiekonferenz vom 22.-24.11.1994 für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Hrsg. von der Duden-Redaktion. Mannheim u.a., Dezember 1994, S. 7; Rainer Nübel: Vorsitzender der Rechtschreib-Kommission empfiehlt: Reformstart ohne Kompromiß. In: Stuttgarter Nachrichten 31.01.98, S. 20). Meidinger behauptet wahrheitswidrig, diese Variantenschreibung sei „die Forderung von Herrn Denk u.a.“. Das Gegenteil ist der Fall. Wir lehnen die von Meidinger favorisierte Variantenschreibung als faulen Kompromiß ab. Weil durch das angerichtete Rechtschreibchaos und die Variantenschreibung die Einheitlichkeit der Rechtschreibung zerstört wird, forderten unsere Vertreter den Rücktritt der Mannheimer Kommission.

9. Meidinger schreibt, „bleibt der große Komplex der ss/ß-Schreibung, der 70 % aller durch die Reform verursachten Änderungen ausmacht, völlig unberührt.“, ohne dies zu kritisieren. Der „Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.“ und die Lehrerinitiativen haben dies kritisiert und der Rechtschreibkommission eine 70-seitige Untersuchung zur ss/Schreibung vorgelegt. Die ss-Schreibung umfaßt nicht 70, sondern 90 Prozent. Sie ist das „Herzstück der Reform“, vgl. die WELT 10.01.98, S. 4. Ohne die ss-Schreibung beträfe die Reform nur 0,1 Prozent der Schreibungen, so daß sie fast ein Nullum und daher nicht durchführbar wäre. Und obwohl durch die ss-Schreibung neue Fehlerquellen und erhebliche Nachteile entstehen, haben die Reformer sie willkürlich, ohne empirische Untersuchungen eingeführt.

Daß wegen des Rechtschreibchaos immer mehr Deutschlehrer nicht mehr richtig oder nur nach dem Duden, d.h. nicht verwaltungsgerichtsfest, korrigieren können und dazu noch doppelt (alt und neu) korrigieren müssen, haben Leute wie Meidinger mitzuverantworten. Von einem Sprecher des Deutschen Philologenverbandes erwarten wir, daß er sich sachkundig macht und daß er nicht - wie Heinz Durner, Heinz-Peter Meidinger und ... Hertha Beuschel-Menze - willkürlich seine persönliche Meinung vertritt, sondern die der Mitglieder. Meiner Meinung nach müßte sich Meidinger auf Grund seiner verschiedenen Fehlleistungen ebenso wie Durner vom Thema Rechtschreibreform schleunigst zurückziehen.

Mit freundlichem Gruß
Manfred Riebe
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Manfred Riebe



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Beitrag: Montag, 12. Jul. 2004 22:54    Titel: Der willige Vollstrecker Meidinger Antworten mit Zitat

Der willige Vollstrecker Meidinger
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Philologenverband warnt vor einer Rücknahme der Rechtschreibreform


Der Deutsche Philologenverband hat davor gewarnt, die Rechtschreibreform zurückzunehmen. Dies würde ein Chaos an den Schulen auslösen. Die Rechtschreibsicherheit würde bei einem solchen Zickzackkurs noch stärker abnehmen, sagte gestern der Vorsitzende des Verbandes, Heinz-Peter Meidinger. Unterdes hat Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer den Vorstoß mehrerer Unions-Ministerpräsidenten für eine Rücknahme der Rechtschreibreform unterstützt. Die Reform trage „Züge von Willkür“, sagte Vollmer. Dpa

Berliner Morgenpost vom 12. Juli 2004
______________________________


Anmerkung:

Man fragt sich bei einer solchen Unverfrorenheit, ob Meidinger Kulturbeauftragter von Bertelsmann ist oder welche Abhängigkeiten sonst bestehen. Ist er z.B. Schulbuchautor, also mit einem Schulbuchverlag verbandelt?
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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 13. Jul. 2004 23:31    Titel: Zwischenstaatliche Kommission Antworten mit Zitat

Bericht Theodor Icklers über die Anhörung durch die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung am 23. Januar 1998

13. Meidinger (Deutscher Philologenverband): Es gibt keine Differenzen zwischen Führung und Basis im Philologenverband. In Bayern befürworten 80 % der Delegierten die Neuregelung. Meidinger gibt zu, daß er die neuen Vorschläge noch nicht genau studieren konnte, findet sie aber gut. Die neuen Varianten laufen nur auf eine Verlängerung der Übergangsfrist hinaus. Alles prima.

www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=155
___________________________________

Anmerkung:

Meidinger lügt unverfroren.
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Beitrag: Dienstag, 03. Aug. 2004 11:08    Titel: Philologen unterstützen Wulff Antworten mit Zitat

Philologen unterstützen Wulff

HANNOVER/DPA - Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat weitere Unterstützung für seine Kritik an der Rechtschreibreform erhalten. Nach Ansicht des niedersächsischen Philologenverbandes stößt die Reform bei der Mehrheit der Bevölkerung auf breite Ablehnung. Deshalb dürfe die neue Rechtschreibung in der jetzigen Form 2005 nicht in Kraft treten, forderte der Verband am Montag. Auch Wulff tritt für eine Rücknahme der Reform ein. Dies ist auch Ziel einer in Niedersachsen gegründeten parteiübergreifenden Volksinitiative, mit der der Landtag dazu gebracht werden soll, sich erneut mit dem Thema zu beschäftigen.

Nordwest-Zeitung vom 3. August 2004
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Manfred Riebe



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Beitrag: Mittwoch, 09. Feb. 2005 08:15    Titel: Vorsitzender des Saarländischen Philologenverbandes Antworten mit Zitat

Vorsitzender des Saarländischen Philologenverbandes
Bertelsmann: Käufliches Insider-Wissen für Sperrmüll
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Die Rechtschreibreform - schon jetzt Sperrmüll?
Ein kritischer Überblick über die vorgesehene Neuregelung

Von Professor Eduard Schaefer


Glückwunsch für jene, die im erbitterten Streit um die geplante Rechtschreibreform noch durchsehen. In seinem Beitrag versammelt der langjährige Vorsitzende des Saarländischen Philologenverbandes, Hochschullehrer und Saarbrücker Schulleiter, Professor Eduard Schaefer, noch einmal Änderungen und Gegen-Argumente.

„Die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung“ veröffentlicht in der 21. Auflage des Rechtschreibdudens 1996 und erstmals so der breiten Öffentlichkeit nach ihrer Beschlußfassung in ihren Einzelheiten mitgeteilt, umfaßt insgesamt 112 Paragraphen. Die „Übernacht-Ausgabe“ von Bertelsmann, die bereits am Tage nach der offiziellen Beschlußfassung aus käuflichem Insider-Wissen auf den Markt geworfen werden konnte, gilt wegen ihrer zahlreichen Widersprüche und Mängel als unsolider Wettbewerbsflop, der inzwischen mehrfach korrigiert erscheint.

In der amtlichen Regelung sind nach Duden über 60 Neuregelungen von ungleicher Wertigkeit enthalten (Seite 19-63, durch rot hervorgehobene Textstellen gekennzeichnet). Bertelsmann unterscheidet in seinem Wörterbuch der Rechtschreibung zwischen 13 „unterschiedlichen“, elf „teilweise unterschiedlichen“ und 21 „teilweisen“ oder „weitgehend identischen“, also insgesamt 45 Neuregelungen, wobei ins Belieben gestellte Regelungen gelegentlich nicht mitgezählt sind.

Ziel der Neuregelung war nach Bertelsmann (Seite 23), „mehr Systematik und mehr Einfachheit in die Orthographie zu bringen, die Zahl der Ungereimtheiten und Zweifelsfälle drastisch zu verringern sowie den Sprachbenutzern klare Regeln anzubieten“.

Um dieses Ziel zu erreichen, greift die Reform sowohl in bisher geltende Rechtschreibungen des deutschen und fremdwortsprachigen Wortbestandes und in schreibtechnische Regelungen wie Silbentrennung und Zeichensetzung ein. Da die Lautzeichen des Alphabets die jeweiligen angestrebten Lautqualitäten nur annähernd wiedergeben können, müssen Schriftsprachen in aller Regel mit Unstimmigkeiten auskommen, die sich nicht idealerweise beheben lassen. Sie werden durch langzeitig gewachsene und dadurch sprachgemeinschaftlich angenommene Schreibungen ausgeglichen.

Der Reformversuch, Schriftbilder abzuändern, die sich durch die Entwicklung der Sprache eingelebt und verfestigt haben und unproblematisch schreibend und lesend verinnerlicht sind, mußte Widersprüchlichkeiten auslösen.

Sie ergeben sich aus Inkonsequenzen, die auch durch Beliebigkeitsregeln nicht ausgeräumt, allenfalls amtlich bestätigt werden. Laut- und Stammprinzip, Sprachgeschichte und Volksetymologie lassen sich nicht vereinfachend ausgleichen, wenn sie gegen logische oder semantische Sprachrichtigkeit oder unbestrittenen Sprachgebrauch verstoßen.

Die Reformvorschläge zur Rechtschreibung im engeren Sinne berufen sich vornehmlich auf das Stammprinzip. Wo es zum Regelzwang erhoben wird, führt es alsbald zu Sinn-Widrigkeiten aufgrund der frohen Botschaft von sprachlichen Vereinfachungen, allerdings mit der Folge sinnentstellender Vorstellungen.

„Einbleuen“ für „etw. einschärfen“, „mit Nachdruck einprägen“ hat nichts mit Blau als Farbe zu tun, und selbst wenn jemand „verbleut“ wird, soll er nicht blau (und schwarz) geschlagen werden. Wer immer sich die Nase putzt, „sich schneuzt“, denkt dabei nicht an seine „Schnauze“, soll es aber widersinnig künftig tun, damit er „schnäuzen“ neufalsch mit Umlaut schreibt.

Es ist angestrebt worden, die Schreibung von Fremdwörtern nach Lautprinzip zu verdeutschen, also deutschsprachigen Lautvorstellungen anzupassen oder anzunähern. Das hat zu mancherlei Verschlimm-Besserungen geführt und allgemeingebildete Sprachbenutzer Wahlmöglichkeiten oder Zumutungen ausgesetzt. Sie treffen das Französische härter als den angloamerikanischen Modejargon.

Das „Eszett“, der scharfe s-Laut, ist entmachtet worden. Er kann künftig mit Fug und Recht nach kurzem Vokal mit Doppel-s (ss) geschrieben werden, wobei eine „österreichische Lösung“ auch die herkömmliche Schreibweise toleriert, und nur nach langem Vokal oder Diphthong bleibt er (trotz der Schweiz) erhalten.

Die Möglichkeiten der deutschen Sprache, durch Zusammenschreibung von Wörtern den Wortschatz um Bedeutungsvarianten anzureichern, ist von den Reformern angefeindet worden. Die Getrenntschreibung ist zum Normalfall erhoben und die Zusammenschreibung strengen formalen Vorschriften unterworfen worden. Diese „regelnde“ Zwangsmaßnahme läßt allerdings Schlupflöcher offen. Nur mit dem Makel des Regelverstoßes kann der zivilrechtliche Status von „alleinstehenden“ oder „schwerbehinderten“ Personen gegen die situativen Feststellungen „allein stehender“ oder „schwer behinderter“ abgegrenzt werden.

Seit langem ist die Großschreibung im Deutschen heftig umstritten, keineswegs erst in unseren Tagen, aber selbst die „gemäßigte Kleinschreibung“ hat sich nicht durchsetzen lassen. Um so mehr verwundert die vermehrte Großschreibung, fortan auf Adjektive und Partizipien in festen Wortgruppen und auf gewisse Umstandsbestimmungen ausgeweitet werden soll. Aufgrund einer Pseudo-Substantivierung muß man demnächst „im Trüben fischen“ oder alles „beim Alten lassen“. Dagegen soll man sich „nicht im Geringsten“ zu Wehr setzen können, weil alles „im Voraus“ so dekretiert ist. Aber ob dies „des Weiteren“ auch „bis auf weiteres“ so gilt, ist selbst „zurzeit“ noch völlig unklar.

Denkbar und dem Vernehmen nach schon veranlaßt, ist eine „Nachbesserung“ des Reformvorhabens. Sie könnte dem neuzulässigen Silbenschwund des -e- Einhalt gebieten:
„Die Reu(e) wär(e) lang“. Da der dritte Buchstabe in Wörtern mit drei aufeinanderfolgenden gleichen Buchstaben nach Neuregelung rechtens ist, so daß nach einer „Stresssituation“ im „Nassschnee“ vielleicht nur noch ein „Teeei“ Wärmendes und Beruhigendes verheißt, gibt es außer der gewünschten Pflege sprachlicher Nachlässigkeit keinen überzeugenden sprachregelnden Grund, dem Silben-Schwund das Wort zu reden.

Die Worttrennung am Zeilenende war bisher nur ein schreibtechnisches Verfahren, um eine Raumenge zu überwinden. Erstmals könnte sie durch die vorgesehene Neuregelung der Schreibung im Deutschen zum Rechtschreibproblem werden, da sie in die korrekte Schreibweise von Wörtern in ihrer Substanz eingreift. Im Bereich der Worttrennung wird inzwischen die deutsche Sprache von Wortschädlingen heimgesucht (wobei diese Verbform in einem Wort zu schreiben ist). Das Problem neugeregelter Trennungen ist zunächst keineswegs die Trennbarkeit von -st-, das zu trennen fortan nicht mehr „weh tut“, schon eher, daß der Doppelkonsonant -ck- regelmäßig ungetrennt bleiben soll, so daß der abgetrennte Wortteil auf der nächsten Ziel mit -ck- anlautet, also etwa „Bu-ckel“.
Die Entscheidung, an welcher Stelle das Wort zu trennen sei, folgt dem vereinfachenden „Grundprinzip“ (siehe oben), nach Lautsilben vor dem letzten verfügbaren Konsonanten zu trennen, sofern sich nicht bedeutungstragende Wortbestandteile gegen die Grundregel durchsetzen. So hat denn die Reformkommission „ins-tinktsicher“ befunden, daß auch sinnwidrige Worttrennung „vol-lends inte-ressant“ sei, weil nur so selbst Unsinniges wie der „Son-nabend“ oder die „Rei-nec-laude“ nach ihrer Namensgeberin Reine Claude verschriftet werden könne.

Schließlich hat sich die Reform-Kommission auch der Zeichensetzung angenommen, weil Sprachberatungsstellen erkannt hatten, welche Schwierigkeiten deutschsprachige Schreiber belasten. Das Regelwerk von 1901 hatte darauf nicht einzugehen brauchen, da Zeichensetzung kein orthographisches Problem war und ist. Dank der zahlreichen „Man-kann“-Regeln scheint sichergestellt, daß künftig Kommas gesetzt oder weggelassen werden können. Als gliederndes Hilfsmittel in der gedanklichen Satzfolge ist es ins Ermessen des Sprachbenutzers gestellt. Sein Grundrecht der Freizügigkeit ist weitgehend auf die Zeichensetzung ausgedehnt worden.

Nach wie vor werden diese Neuregelungen von der Kultusminister-Konferenz damit begründet, daß sie den Lernprozeß deutlich vereinfachten und die Zweifelsfälle einschränkten.

In jüngsten Erklärungen hat sie ihre Entscheidung mit dem Hinweis relativiert, die Neuregelung gelte nur für den Schulunterricht sowie für amtliche Dienststellen. Manches spricht dafür, daß ihr Einblick in diese Neuregelung getrübt ist, die sprachwissenschaftlich schlicht Sperrmüll ist, dessen Entsorgung sprachhygienisch geboten ist.

Saarbrücker Zeitung Nr. 223 vom Donnerstag, den 25. September 1997
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Prof. Dr. Eduard Schaefer war lange Jahre Vorsitzender des Saarländischen Philologenverbandes und ist noch Ehrenvorsitzender.

1968 Lehrauftrag an der Uni Saarbrücken, Lehrbeauftragter.
1972 erhielt Schaefer den Auftrag, das staatliche Institut für Lehrerfortbildung aufzubauen, dort bis 1986 tätig. 1985 Regierungswechsel, abgelöst.
Dann Leiter eines Gymnasiums in Saarbrücken.
Schaefer veröffentlichte u.a. einen hervorragenden Aufsatz:

Schaefer, Eduard: Rechtschreibreform. In: Gymnasium Saar, Zeitschrift des saarländischen Philologenverbandes, Nr. 5/6, 1997, S. 37-47

Anfang September 1997 hatte er seinen Aufsatz vergeblich „Profil“ angeboten. Hatte im September in einer Vorstandssitzung einen Tadelantrag gegen Heinz Durner gestellt, der vom Vorstand ohne Gegenstimme akzeptiert und nach Bonn geschickt wurde.

Schaefers Artikel enthält einen Wermutstropfen: Wie Josef Kraus tolerierte Eduard Schaefer 1997 die ss-Schreibung:

„Das „Eszett“, der scharfe s-Laut, ist entmachtet worden. Er kann künftig mit Fug und Recht nach kurzem Vokal mit Doppel-s (ss) geschrieben werden, wobei eine „österreichische Lösung“ auch die herkömmliche Schreibweise toleriert, und nur nach langem Vokal oder Diphthong bleibt er (trotz der Schweiz) erhalten.“

Seitdem hat sich der Wissensstand über die Nachteile der ss-Schreibung verbessert, z.B. bezüglich ihrer Fehlerträchtigkeit.
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Manfred Riebe



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Beitrag: Mittwoch, 17. Aug. 2005 21:47    Titel: Keine Problem für Heinz-Peter Meidinger Antworten mit Zitat

Rechtschreibreform:
Vorgehensweise der KMK nachvollziehbar und sinnvoll


Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes Heinz-Peter Meidinger hält den heutigen Beschluss der Kultusministerkonferenz in der Frage der Rechtschreibreform für nachvollziehbar und praxisorientiert. Er sieht vor, dass der große unstrittige Teil der Rechtschreibreform wie geplant am 1. August verbindlich in Kraft tritt. In den noch zu klärenden Fragen, zu denen die Getrennt- und Zusammenschreibung sowie die Interpunktion gehören, wird weiterhin das Gebot der Toleranz gelten. Das bedeutet, dass Lehrer in diesen Fällen die alte Rechtschreibung auch zukünftig nicht als fehlerhaft werten werden.

Keine größeren Probleme für Schüler und Lehrer zu erwarten

Hierzu sagte der DPhV-Vorsitzende: „Mit diesem Beschluss der KMK läuft Ende Juli für den größten, unproblematischen Teil der Rechtschreibreform die Übergangsfrist ab. Damit besteht fortan eine weitgehende Korrektur- und Rechtssicherheit für Schüler- und Lehrerschaft. Es ist sinnvoll, diejenigen Teile von dieser Regelung auszunehmen, zu denen der Rat noch keine Ergebnisse vorgelegt hat. Da die umstrittenen Teile allerdings lediglich maximal 0,5 Prozent des Wortschatzes betreffen, wird dies in der Praxis kaum Probleme für die Schulen aufwerfen. Wir können damit gut leben.“

Abschließend erklärte Meidinger, er sei optimistisch, dass der Rat für deutsche Rechtschreibung in absehbarer Zeit auch für die noch strittigen Fälle Ergebnisse vorlegen werde: „Wir vertrauen auf die Fachkompetenz und die Konsensbereitschaft des Rates und seines Vorsitzenden Hans Zehetmair. Weder die KMK noch der Rat sollten sich durch die regelmäßigen Querschüsse von Fundamentalgegnern der Rechtschreibreform verunsichern lassen.“

03.06.2005 - 12:27 Uhr

Pressekontakt:
Eva Hertzfeldt, Pressesprecherin, Tel.030/40 81 67 89,
Fax 030/4 081 67 88,Handy: 0172/3 05 08 67,
E-Mail: presse@dphv.de
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