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Werbetexter / Korrektoren / Lektoren als Opfer

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Mittwoch, 07. Jul. 2004 09:19    Titel: Werbetexter / Korrektoren / Lektoren als Opfer Antworten mit Zitat

Probleme mit der sogenannten Rechtschreibreform

Dieser Strang wurde eröffnet, damit diese Berufsgruppen über ihre Schwierigkeiten mit der sogenannten Rechtschreibreform in ihrem Beruf und im Privatleben berichten können.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Samstag, 10. Jul. 2004 06:16, insgesamt 1mal bearbeitet
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Mittwoch, 07. Jul. 2004 09:41    Titel: „Befreien wir uns von der idiotischen „Reform“!“ Antworten mit Zitat

Werbetexter Johannes Faupel: <i>„Befreien wir uns von der idiotischen „Reform“!“</i>
____________________________________________________________________________

WEG MIT DEM DUMMDEUTSCH!
Wir können sofort zurück zur bewährten Rechtschreibung. Worauf warten wir?

Freie Menschen waren wir, als wir einen freien Willen hatten und unsere Gedanken exakt so aufschreiben und verstanden wissen konnten, wie sie gedacht waren. Das war einmal.

Im Jahre 1996 hat uns eine kleine Clique aus Kultus und Kommerz die Pseudo-Rechtschreibreform aufs Auge gedrückt. Seitdem heißt es: Augen zu und durch. Tausende von Fehlern sind im Regelwerk enthalten und grassieren dadurch in der Presse, in den Schulen und in der Werbung. Dieser Nonsens hat keinerlei Erleichterung gebracht, nur neue Fehler. Aber es wehren sich noch zu wenige. Der freie Wille ist dem Zugzwang gewichen. Kaum ein Lektor kann von den schwachsinnigen Schreibweisen überzeugt sein, doch braucht jeder Aufträge, um seine Familie zu ernähren.

So geht es auch Textern. Für <i>aufwändige Messsysteme</i> u.a. kann man zwar Alternativen finden – für mich bis heute der einzige Ausweg. Doch Wörter sind zum Verwenden da, nicht zum Vermeiden.

Warum nehmen wir diesen Schwachsinn überhaupt hin? Da braucht nur jemand den Arm zu heben und „neue, <i>amtliche</i> Rechtschreibung“ zu rufen. Und schon gehen Beflissene ans Werk, stellen betriebliche und behördliche Rechtschreibungen um und gleichzeitig die Kritiker des Irrsinns als ewiggestrige Spinner hin.

Wer so handelt, hat nicht begriffen, was wirklich mit unserer Sprache angestellt wurde – und künftig angestellt werden soll. Auf www.rechtschreibreform.com gibt es detaillierte Informationen. Tausende von Wörtern und damit unverzichtbare Differenzierungsmöglichkeiten sind 1996 aus dem deutschen Wortschatz verschwunden.

Und es wird immer schlimmer. Nach dem jüngsten Bericht der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung will man viele der damals eliminierten Wörter zwar wieder „erlauben“ (natürlich wieder ohne jede Legitimation), aber trotzdem bei den fehlerhaften Wörterbüchern bleiben. Und es wird unverdrossen weitergepfuscht: Shopp, Hitt, Stripp u.v.a. werden kommen, wenn wir nicht endlich den Mund aufmachen.

Die Rechtschreibreform ist rechtswidrig als üble Geschäftemacherei auf unsere Kosten eingeführt worden und bis heute kein Gesetz, nur irreparabler Murks. Jeder kann über Nacht problemlos zur bewährten Rechtschreibung von 1995 zurückkehren. Sie funktioniert erstklassig – nicht nur bei den namhaften Schriftstellern und in der <i>Frankfurter Allgemeinen Zeitung</i>. Die Erleichterung bei allen wird groß sein. Bei den Schreibenden und bei den Lesenden. Uns fehlen zwar die Wörter, aber nicht die Worte. Freie Menschen sind wir auch heute.
__________________________________________________________________

DER AUTOR Johannes Faupel, 39, ist freier Autor und Texter in Frankfurt/ Main.

w&v - werben & verkaufen Nr. 12 vom 19. März 2004, S. 24
__________________________________________________________________

Europas größtes Fachmagazin für Werbung, Marketing, Medien, E-Business und PR
www.wuv.de - info@wuv.de

Anmerkungen:

1. Die Europa-Fachpresse-Verlag GmbH & Co. KG gehört zur Mediengruppe Süddeutscher Verlag: http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=153&postdays=0&postorder=asc&start=15
http://www.sueddeutscher-verlag.de/index.php?idcat=69

2. Johannes Faupel
Konzeption, PR- und Werbetext
Hasselhorstweg 6
60599 Frankfurt am Main
E-Mail: faupel@schnelletexte.de
www.schnelletexte.de

Alle Texte in bewährter Rechtschreibung - bei mir war es nie anders.
www.schnelletexte.de/Profil.html


Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 15. Dez. 2005 16:20, insgesamt 4mal bearbeitet
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alpinkatze



Registriert seit: 07.07.2004
Beiträge: 4

Beitrag: Mittwoch, 07. Jul. 2004 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann Herrn Faupels Meinung voll und ganz unterschreiben. Das Problem ist aber: wer verirrt sich denn auf die Sprachseiten von VRS, Rechtschreibreform oder anderen? Leider erscheint es den meisten wohl auch zu müßig, sich mit solchen "Banalitäten" auseinanderzusetzen. Dann wird lieber eine verirrte Sprache in Kauf genommen.

Ich arbeite in Luxemburg bei einer international tätigen Gesellschaft. Meinem Chef habe ich die neue Rechtschreibung recht schnell wieder abgewöhnt, und Gottseidank darf ich selbst schreiben, wie es mir beliebt. Allerdings ärgere ich mich immer wieder, wenn ich Romane oder Zeitschriften aufschlage, und mich dann mit einem schlechten, fehlerbehafteten Deutsch auseinandersetzen muß. Die meisten Bücher lese ich mittlerweile in der Originalfassung, da ich nicht mehr bereit bin, Verlage zu unterstützen, die sich auf eine solche Rechtschreibung einlassen.
Bei der Regionalzeitung habe ich wohl keine Wahl, da ich auf die lokalen Informationen angewiesen bin. Ich bezahle für die Zeitung aber auch keinen Pfennig, da ein regional ansässiges Unternehmen freundlicherweise eine Patenschaft für mich übernommen hat, wenigstens noch für das nächste halbe Jahr. ;-)

In diesem Sinne: Hut ab, Herr Faupel!

Monika Grünwald
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Manfred Riebe



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Beitrag: Mittwoch, 07. Jul. 2004 14:11    Titel: Information und Aufklärung in fremden Foren Antworten mit Zitat

Information und Aufklärung in fremden Foren

Dieses Forum dient einer Bestandsaufnahme.

Letztendlich ist es aber das Ziel, in fremde Foren und Gästebücher zu gehen, siehe z.B. den Strang: „Rechtschreibreform-Foren in Online-Zeitungen“:
www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=291

Dafür wird im VRS-Forum das Material bereitgestellt.

Das Argument, in dem und dem Forum sei ohnehin nichts los, deshalb wolle man dort nicht teilnehmen, halte ich für falsch. Dann würde man nur weiter eine Nabelschau im eigenen Forum betreiben, weil da deswegen viel los ist. Man ist aber nur unter sich.

Informieren und aufklären muß man aber gerade dort, wo nichts los ist. Deswegen bin ich jetzt z.B. in das Forum der Stuttgarter Zeitung hineingegangen. Näheres siehe: www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=420

Hier einatmen und dort ausatmen und dabei nicht vergessen, einen Link zum VRS-Forum zu nennen!

Hier ist übrigens auch ein Strang für „Fremdsprachenlehrer / Übersetzer“ - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=162

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Riebe

„Es ist nie zu spät, Natur-, Kultur- und Sprachzerstörung, Entdemokratisierung, Korruption und Steuerverschwendung zu stoppen!“ (VRS)

Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Mittwoch, 28. Sep. 2005 14:51, insgesamt 1mal bearbeitet
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alpinkatze



Registriert seit: 07.07.2004
Beiträge: 4

Beitrag: Mittwoch, 07. Jul. 2004 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Argument, in dem und dem Forum sei ohnehin nichts los, deshalb wolle man dort nicht teilnehmen, halte ich für falsch. Dann würde man nur weiter eine Nabelschau im eigenen Forum betreiben, weil da deswegen viel los ist.


O nein, Herr Riebe, da haben Sie mich falsch verstanden: es ist an der Zeit, diejenigen, die es immer noch nicht begreifen wollen, mit der Nase voran (und notfalls mit einem Tritt in den Allerwertesten) in solche Foren zu befördern. Nur kommen die meisten halt nicht von alleine, und wenn, dann werden Foren oft als Spielwiese oder Amüsiermeile angesehen, auf der man halt 'mal ein bißchen die queren Linguisten aufmischen geht'.

Soviel zur Klarstellung.

Freundliche Grüße
Monika Grünwald

[/quote]
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Manfred Riebe



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Beitrag: Dienstag, 27. Jul. 2004 12:53    Titel: Die Hoffnung einer Lektorin Antworten mit Zitat

Die Hoffnung einer Lektorin

Ich gratuliere Ihnen zur Entscheidung, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren. Als Texterin und Lektorin hoffe ich, dass möglichst viele Redaktionen nachziehen werden. Lassen Sie sich auf keinen Fallunterstellen, neuerungsfeindlich oder gar ultrakonservativ entschieden zuhaben. Die Begründung Ihrer Entscheidung kann ich in vollem Maße nachvollziehen. Abgesehen von einigen wenigen vernünftigen Regeln ist die Reform unlogisch, inkonsequent und - mit Verlaub - nach wie vor ein Sammelsurium der Ausnahmen. In der Tat: keine Verbesserung gegenüber meiner geliebten schwerfälligen und altmodischen „alten“ Rechtschreibung.

Andrea Golze, Haag

F.A.Z. Nr. 173, Freitag, 28. Juli 2000, S. 7, Briefe an die Herausgeber

www.faz-verlag.de/IN/INtemplates/Verlag/text_rsf.asp?rub={B9371331-640A-11D4-
B990-009027BA226C}&doc={5EEAD562-64B6-11D4-A3B0-009027BA22E4}
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Manfred Riebe



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Beitrag: Mittwoch, 10. Nov. 2004 14:47    Titel: Es mangelt an Einheitlichkeit und Eindeutigkeit Antworten mit Zitat

Korrektor: Es mangelt an Einheitlichkeit und Eindeutigkeit
_________________________________________________________________________

Briefe an die Herausgeber

Rechtschreibreform

Einen Teil meines Lebensunterhaltes verdiene ich als Korrektor – unter anderem für einige renommierte Verlage. Unter professionellen Gesichtspunkten (einheitliche Zeichensetzung und Schreibungen, Eindeutigkeit bei Getrennt-/Zusammenschreibung, klare Silbentrennungsregeln und vieles mehr) ist die neue Rechtschreibung nicht brauchbar. Zum großen Teil dürfte das darauf zurückzuführen sein, daß sie von Theoretikern konzipiert worden ist, die Sprache verwalten, aber nicht wirklich mit ihr umgehen. Beim Korrekturlesen stellt man schnell fest, wo Schwierigkeiten auftauchen; einige mehr oder weniger behutsame Änderungen gegenüber der alten Rechtschreibung hätten ausgereicht, bestimmte Probleme zu löschen [lösen? MR], und das jetzt vorliegende Chaos vermieden.

1998 ist das Dudentaschenbuch „Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen“ in der neuen Rechtschreibung als dritte Auflage erschienen. Im Vorwort bedankt sich die Herausgeberin Franziska Reuter „für die kritische Durchsicht des Manuskripts“ bei „Herrn Dr. Peter Gallmann, der als Mitglied der Zwischenstaatlichen Rechtschreibkommission wesentlichen Anteil an der Erarbeitung des neuen Regelwerks hatte“. Das Pikante an der Sache ist: In diesem Buch finden sich hinsichtlich Orthographie und Interpunktion eine Menge Verstöße gegen die neuen Regeln. Da ich es von Anfang bis Ende gelesen habe, habe ich die Dudenredaktion auf die Mängel aufmerksam gemacht und das Eingeständnis, man habe sich „nicht gerade mit Ruhm bekleckert“, erhalten. Mittlerweile ist das Buch in der vierten Auflage erschienen: Der Name der Herausgeberin ist vom Titelblatt verschwunden; die Fehler sind „korrigiert“ worden – stellenweise allerdings in der Form, daß Passagen ersatzlos gestrichen und die Probleme unter den Tisch gekehrt worden sind. So kann man’s auch machen.

Volker Rippe, Hamburg

Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 263 vom 10. November 2004, S. 10
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