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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 03. Feb. 2004 12:07 Titel: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) |
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Änderungen bei der Rechtschreibreform
Berlin. Fünfeinhalb Jahre nach der Rechtschreibreform stehen offenbar einige Änderungen an. Das geht aus der Vorlage für eine Sitzung der Kultusminister am Donnerstag hervor.
Die Zwischenstaatliche Kommission für deutsche Rechtschreibung, die die Reform seit 1998 begleitet, hatte in der vergangenen Woche über Änderungsvorschläge beraten. Sie kam zu dem Schluss, dass die Neuregelung sich insgesamt bewährt habe, schlägt aber mehrere „Anpassungen und Präzisierungen“ vor. Die meisten Änderungen betreffen die Getrennt- und Zusammenschreibung, die Schreibung mit Bindestrich oder die Groß- und Kleinschreibung.
„Durch die Änderungen werden bisherige Schreibweisen nicht falsch. Die neu oder wieder zugelassenen Schreibweisen treten neben die bisherigen“, heißt es in der Vorlage. Zusätzliche Kosten entstünden nicht, Schulbücher könnten weiter verwendet oder allmählich angepasst werden. Mit den derzeit gültigen Wörterbüchern werde man noch in zehn Jahren arbeiten können.
Der stellvertretende Vorsitzende der Kommission, Peter Gallmann, betonte: „Die Änderungen werden nichts Revolutionäres sein.“ Den Schrei-benden solle größere Wahlfreiheit zwischen mehreren Varianten gegeben werden.
Mit der Umsetzung der Rechtschreibreform und Ergänzungen dazu sind zur Zeit die Kultusminister der Länder befasst. Die Zuständigkeit soll mit dem Ende der Übergangsfrist 2005 an die Zwischenstaatliche Kommission übergehen. Die Kultusminister sind sich einig, dass die weitere Diskussion um die Schreibregeln nicht in einem politischen Gremium angesiedelt sein sollte, sondern Fachleuten überlassen werden müsse.
Die Zwischenstaatliche Kommission besteht aus zwölf Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sie hat ihren Sitz am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim.
Die Kultusminister wollen an diesem Donnerstag eine Empfehlung zur Veränderung der Zuständigkeit abgeben, die Kultusministerkonferenz will im März entscheiden. Sie wird sich auch mit den Empfehlungen für eine Ergänzung der Reform-Regeln befassen.
Die Pläne für eine Korrektur der Rechtschreibreform sind auf Widerstand gestoßen. „Das Prinzip der Beliebigkeit breitet sich immer mehr aus. Wir erwarten ein Machtwort von der Politik“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus. Die Initiative „Wir gegen die Rechtschreibreform“ kritisierte, dass die Zwischenstaatliche Kommission sich selbst die Kompetenz zur Änderung von Schreibweisen zuweisen wolle. Es seien „selbsternannte Experten, die einst hinter verschlossenen Türen durch ein beispiellos mißratenes Reformwerk der deutschen Schriftsprache unübersehbaren Schaden im In- und Ausland zugefügt“ hätten. (ap/dpa)
Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) vom 02.02.2004
Print-Ausgabe am 03.02.2004
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Zuletzt bearbeitet von Manfred Riebe am Donnerstag, 15. Jul. 2004 20:36, insgesamt 7mal bearbeitet |
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Manfred Riebe
Registriert seit: 23.10.2002 Beiträge: 2840 Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg
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: Dienstag, 03. Feb. 2004 12:20 Titel: |
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<b>Der größte anzunehmende Denkunfall
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AUF EIN WORT
Die Rechtschreibreform</b>
Jetzt kommen also die Nachbesserungen. Sie waren zu erwarten, denn vor fünf Jahren ist manches beschlossen worden, was sich als unübersichtlich erwies, als uneindeutig und inkonsequent. Die Kritiker der Rechtschreibreform sollten aber nicht vergessen, dass ein gewaltiges Stück Arbeit geleistet wurde, und ein überfälliges dazu.
Die Kritik an den neuen Plänen ist nicht zuletzt Ausdruck der Sorge, dass auch diesmal Stückwerk geleistet wird. Nicht die Änderungen sind deshalb ihr Kern, sondern die Reform selbst - doch dazu ist es zu spät. Es ist nur vernünftig, wenn darüber nachgedacht wird, wie die Fehler von damals wettzumachen sind.
Vor allem muss endlich Eindeutigkeit hergestellt werden. Das ist, so paradox es klingt, auch mit einer Lockerung der Regeln zu machen. Denn die Regeln müssen der Sprachwirklichkeit angepasst werden, nicht die Wirklichkeit den Regeln. Wahlfreiheit ist nicht die schlechteste Lösung, doch sie erfordert viel; ein Umdenken vor allem in den Schulen.
Was die neuen Pläne bringen, bleibt abzuwarten. Es klingt gar nicht so schlecht, was man bisher hört. Doch ein Urteil wird man erst später fällen können.
GuN [= Gudrun Norbisrath]
Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom Montag, 02.02.2004, Kultur
Print-Ausgabe am 03.02.2004
„Die Zeitung des Ruhrgebiets“
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Manfred Riebe
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: Freitag, 06. Feb. 2004 13:43 Titel: „Abenteuerlich“ |
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<b>„Abenteuerlich“
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Nur geringe Änderungen</b>
Berlin. Mit nur geringen Veränderungen soll die neue Rechtschreibung wie geplant am 1. August 2005 verbindlich werden.
Die zuständigen Amtschefs der Kultusministerien der Länder beschlossen am Donnerstag in Berlin, dass bis dahin Gespräche über Einzelheiten der Neuregelung geführt und in das Regelwerk eingearbeitet werden werden können.
Die nächste Sitzung der Kultusministerkonferenz findet im März statt. Die von den Amtschefs als sinnvoll eingestuften Vorschläge der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung seien „im Umfang sehr begrenzt“. Dadurch werde keine bestehende Schreibweise falsch. Alle Schulbücher könnten weiter benutzt werden, heißt es in einer Erklärung.
Die Vertreter Österreichs, der Schweiz und Liechtensteins haben die Umsetzung der neuen Vorschläge für ihre Länder angekündigt. Damit bleibt die Einheitlichkeit des deutschen Sprachraums gewahrt. Dieter Herberg, Mitglied der Zwischenstaatlichen Kommission, betonte, es gehe nur um Ergänzungen und Präzisierungen der neuen Rechtschreibung. Die in der Öffentlichkeit genannte Zahl von 4000 Neuerungen sei „geradezu abenteuerlich“. (dpa)
WAZ vom 05.02.2004
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Manfred Riebe
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: Montag, 07. Jun. 2004 13:45 Titel: Wird Rechtschreibreform an deutschen Schulen verbindlich? |
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Wird die Rechtschreibreform an deutschen Schulen verbindlich?
Ist die KMK legitimiert, einen „Rat für die deutsche Rechtschreibung“ einzusetzen?
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Schreibreform: Ab 2005 wird es ernst
Kultusminister beenden Übergangsfrist
Mainz. Die Rechtschreibreform wird an den deutschen Schulen wie geplant zum 1. August 2005 verbindlich.
Einstimmig billigten die Länder-Kultusminister am Donnerstagabend einen Bericht der zwischenstaatlichen Kommission zur Umsetzung der Reform. Sie wurden vor gut fünf Jahren an den Schulen eingeführt. Ab 1. August 2005 müssen Lehrer an Schulen und Universitäten die alten Schreibweisen als Fehler werten, und nicht mehr wie bisher als „überholt“ kennzeichnen.
Die Kommission schlug einige kleinere Änderungen der neuen Schreibweisen und mehr Wahlfreiheit bei der Getrennt- und Zusammenschreibung vor.
So kann künftig beispielsweise neben „Leid tun“ auch die Variante „leidtun“ möglich sein. Im Fall von „allein stehend“ oder „Rat suchend“ sollen frühere Zusammenschreibungen wieder zulässig werden - es darf also auch „alleinstehend“ und „ratsuchend“ geschrieben werden.
Die von den Kultusministern vor fünf Jahren eingesetzte Kommission soll künftig durch einen neuen „Rat für die deutsche Rechtschreibung“ ersetzt werden. Er soll die Entwicklung der Rechtschreibung weiter beobachten und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge machen. (dpa)
Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 4. Juni 2004 – Politik
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Experte: Seit Reform mehr Schreibfehler
Saarbrücken. Seit der Rechtschreibreform werden nach Angaben des Potsdamer Germanistik-Professors Peter Eisenburg mehr Fehler gemacht als vorher.
Die Kultusminister wollen an der Reform allerdings nicht rütteln. Ein Expertengremium empfiehlt marginale Änderungen und mehr Wahlfreiheit bei bestimmten Schreibweisen, so auch bei der Getrennt- und Zusammenschreibung. So soll bei der Rechtschreibung künftig beispielsweise neben "Leid tun" auch die Variante "leidtun" möglich sein. Im Fall von "allein stehend" oder "Rat suchend" sollen frühere Zusammenschreibungen wieder zulässig werden. Es darf also auch "alleinstehend" und
"ratsuchend" geschrieben werden.
Ab August 2005 sollen Lehrer alte Schreibweisen als Fehler anstreichen.
Nach einer Allensbach-Umfrage will jeder Zweite die Rechtschreibreform rückgängig machen. (dpa)
Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 4. Juni 2004 – Politik
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Anmerkungen:
Ist die Kultusministerkonferenz (KMK) überhaupt legitimiert, die Rechtschreibreform für einen kleinen Teil der Nation, die Schulen, für verbindlich zu erklären und so eine Sprachspaltung herbeizuführen? Die KMK umgeht dadurch auch die haushaltsrechtliche Prüfung der Kosten der Reform durch die Parlamente.
Außerdem wurde durch die Änderung die Geschäftsgrundlage zerstört. Siehe:
Wiener Absichtserklärung - Zerstörung der Geschäftsgrundlage - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=374
Ist die KMK legitimiert, einen „Rat für die deutsche Rechtschreibung“ einzusetzen? |
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Manfred Riebe
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: Donnerstag, 15. Jul. 2004 20:26 Titel: Meinungsumfrage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung |
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Meinungsumfrage der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ)
Sollen die Unions-Ministerpräsidenten die Rechtschreibreform kippen?
Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) führt eine Meinungsumfrage durch. Siehe auf der WAZ-Startseite <b>- www.waz.de/ -</b> rechts unten:
Ihre Meinung
Unions-Ministerpräsidenten mehrerer Länder wollen die Rechtschreibreform kippen.
Zwischenstand am 15. Juli 2004, 21.15 Uhr:
Ich unterstütze das: 437 (67.5%)
Ich halte das für falsch: 143 (22.1%)
Schaffen sie sowieso nicht: 67 (10.4%)
Bisher haben 647 Besucher teilgenommen.
Vielen Dank fürs Mitmachen!
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<b>Leserbriefe: meinungsforum@waz.de </b>
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Stand am 16. Juli 2004, 12.40 Uhr:
Ich unterstütze das: 606 (68%)
Ich halte das für falsch: 203 (22.8%)
Schaffen sie sowieso nicht: 82 (9.2%)
Bisher haben 891 Nutzer teilgenommen. |
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Manfred Riebe
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: Freitag, 08. Okt. 2004 14:18 Titel: Eine gute schlechte Nachricht |
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Eine „gute Nachricht“ über die „Schlechtschreibreform“?
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Sieg der Vernunft
Eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung wird es nicht geben. Das ist eine gute Nachricht für Schüler und Lehrer und für alle, die sich, ob sie es wollten oder nicht, daran gewöhnt haben, dass zu schreiben und nicht daß.
Die Ministerpräsidenten der Bundesländer haben sich am Donnerstag darauf verständigt, die neuen Regeln im Grunde beizubehalten. Ein Rat für Rechtschreibung soll sie überarbeiten. Dabei dürfte unter den Tisch fallen, was den Widerstand gegen die „Schlechtschreibreform“ besonders herausgefordert hat: der unsinnige Zwang, auseinander zu schreiben, was zusammengehört. Wenn sich zwei mit etwas auseinandersetzen, heißt das nun mal noch lange nicht, dass sie sich auseinander setzen müssen.
Auch bei der Zeichensetzung könnte der Rat die neuen Regeln im Sinne der alten verbessern. Und vielleicht erhält ja auch das Känguru sein h zurück.
Wer nicht mit der deutschen Sprache aufgewachsen ist, wird sich darüber wundern, mit welcher Inbrunst hierzulande darüber gestritten wird, ob es nicht hier zu Lande heißen muss. Muss es übrigens schon seit längerem nicht mehr. Schreiber haben die Wahl. Das wiederum hat zu einer Vielfalt des Schriftbilds geführt, über die sich nur freuen kann, wer Regeln sowiesofür Teufelszeug hält.
Doch Sprache ist nun einmal das Produkt der Verständigung auf Zeichen und Regeln. Die Rechtschreibreform und der Protest gegen sie haben zu einem Schreibdurcheinander geführt, das Verständigung erschwert. Dieser Zustand sollte beendet werden; so rasch wie möglich.
Es war falsch, die Rechtschreibung zur Staatsaffäre zu machen. Es wäre ebenso falsch, die Reform rückgängig zu machen. Und falsch war es auch, dass einige Verlage und Redaktionen im Sommer mit ihrer Ankündigung, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, versuchten, Politik zu machen. Statt sie zu beschreiben und zu kommentieren.
Von Uwe Knüpfer
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Freitag, 8. Oktober 2004
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Anmerkung:
„Eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung wird es nicht geben“, meint WAZ-Chefredakteur Uwe Knüpfer. Warum ist er sich da so sicher? Welcher Redakteur wagt es, dem Chefredakteur zu widersprechen und damit seinen Arbeitsplatz und seine Karriere zu gefährden? Nein, nein, der Geßlerhut muß bei der WAZ weiterhin brav gegrüßt werden.
Aber die WAZ-Leser sind mehrheitlich anderer Meinung als der Chefredakteur. Wie oben die WAZ-Umfrage vom Juli 2004 zeigt, wollen die Leute mehrheitlich keine „Schlechtschreibreform“. Da nützt auch Schönreden nichts. Auch ein Chefredakteur kann den Leuten nicht eine schlechte als eine „gute Nachricht“ verkaufen oder gar als einen „Sieg der Vernunft“ darstellen.
Wer sind denn die Ministerpräsidenten der Bundesländer, daß sie meinen, sich über den Willen des Volkes hinwegsetzen zu können? In welcher Demokratie leben wir eigentlich? Am 26. März 1998 hatte der Deutsche Bundestag beschlossen: „Die Sprache gehört dem Volk!“ und nicht den Ministerpräsidenten. Nun müssen die Volksvertreter ihre Verantwortung wahrnehmen und die Ministerpräsidenten in ihre Schranken weisen . |
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Manfred Riebe
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: Freitag, 08. Okt. 2004 21:39 Titel: Unter Jubelrufen in den Reißwolf |
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Unter Jubelrufen in den Reißwolf
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Leserbrief zu Uwe Knüpfer: Sieg der Vernunft. In: WAZ vom 8.10.04
Was haben Ministerpräsidenten und ein Herr Wowereit mit unserer Sprache und unserer Schrift zu tun? Acht Jahre lang wird seitens der Kultusminister und ihrer sog. Reformkommission (die nur hinter verschlossenen Türen in Geheimsitzungen agiert!) eine konsequente Desinformationskampagne geführt, die das Volk im unklaren lassen soll. Das ist gelungen.
Vor acht Jahren hieß es, daß die Reform „kostenneutral“ sei und die Kinder problemlos umlernen könnten, die Änderungen sowieso geringfügig seien. Das war nach ca. hundert Jahren einheitlicher Schreibweise. Jetzt, vice-versa heißt es: Eine Umkehr kostet Unsummen, die Kinder werden total verwirrt und ein Umlernen unzumutbar. Seltsam. Aber die armen Kleinen können schon in der Grundschule „heileit“ schreiben.
Weiß die Bevölkerung nicht, daß aufgrund des Neuschriebs alle Bibliotheken (nicht nur hier, sondern auf der ganzen Welt), auch alle Universitätsbibliotheken entsorgt werden müssen? Kosten? Milliarden! Vielerorts konnte man bereits immer lesen, wie Eltern gemeinsam mit ihren Kindern und Lehrern die Schulbibliotheken „gesäubert“ haben und sich daraus einen (oder ein) „event“ gemacht haben.
Bücherverbrennung - das kennen wir doch. Honecker und Nazi-Deutschland lassen grüßen. Altschrieb! - Igitt. Die Bücher der älteren Geschwister im Bücherschrank der Eltern dürfen nicht mehr gelesen werden. Die armen Kleinen lernen was Falsches! Also, alles unter Jubelrufen in den Reißwolf.
Unter den Reformgegnern sind dann vornehmlich „einige Hochwohlgeborene“, die zu träge sind zum Umlernen, und die intellektuellen Chefredakteure der zurückgekehrten Zeitungen haben sich die Umkehr in „Nobelrestaurants“ ausgedacht. Ist das doch alles Honeckers Rache?
Freitag, 8. Oktober 2004, 17:58:23
Ruth Salber-Buchmüller
Wittekind-5
45470 Mülheim-Ruhr
Muellerbuch@web.de
Tel.: 0208/ 37 53 |
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Krino Hoogestraat
Registriert seit: 09.08.2004 Beiträge: 25 Wohnort: 26723 Emden (Ostfriesland)
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: Freitag, 08. Okt. 2004 22:14 Titel: Re: Eine gute schlechte Nachricht |
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Angesichts des erbärmlichen Beschlusses der Ministerpräsidenten von heute könnte man auf den Gedanken kommen, daß viele unserer Politiker Entscheidungen treffen, ohne viel von der Sache zu verstehen und ohne sich wirklich dafür zu interessieren. Man denke etwa an die Aussage von Herrn Wowereit, es gehe nicht um die Befindlichkeit von Leuten, die sich nicht mehr umgewöhnen wollen, sondern es gehe um unsere Kinder (!). - Diese Entwicklung ist kreuzgefährlich, zumal man vermuten muß, daß so eklatante Fehlentscheidungen nicht nur in Sachen Rechtschreibung passieren.
Einflußreiche Lobbyisten sind immer zur Stelle, um inkompetenten Volksvertretern das einzublasen, was ihren Interessen dient. Leider sind das höchst selten die Interessen des Volkes. Mein Befund: Unsere sogenannte Demokratie ist sterbenskrank. _________________ Krino Hoogestraat • Graf-Enno-Straße 3 • 26723 Emden (Ostfriesland) |
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