Manfred Riebe
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: Samstag, 05. Jun. 2004 22:59 Titel: Westfalen-Blatt |
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Westfalen-Blatt
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Springer steigt bei Westfalen-Blatt ein
Der Medienkonzern Axel Springer will durch Beteiligungen seine Marktführerschaft in Deutschland behaupten. Im Ausland nimmt der Verlag Russland ins Visier.
Rückwirkend zum 1. Januar steigt der Berliner Axel Springer-Verlag bei der Bielefelder Regionalzeitungsgruppe Westfalen-Blatt ein. „Unser Verlag beteiligt sich - unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung selbstverständlich - mit zunächst 14,5 Prozent an der Westfalen-Blatt Zeitungsverlage GmbH“, sagte Vorstandschef Mathias Döpfner am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Verlags in Berlin. Über den Wert der Beteiligung sei Stillschweigen vereinbart worden.
Das „Westfalen-Blatt“ ist mit seinen fünf Haupttiteln und 25 Lokalausgaben eine der wichtigsten Regionalzeitungsgruppen in Nordrhein-Westfalen. Im vierten Quartal 2003 verkaufte die Gruppe 133.250 Zeitungsexemplare. Springer sei der Wunschpartner der Verlegerfamilien Busse und Best gewesen, hieß es.
Döpfner sieht keine schnelle Erholung der Medienbranche
Döpfner bekräftige, dass Europas größtes Zeitungshaus die Marktführung im deutschen Kerngeschäft behaupten und die Expansion im Ausland weiter fortsetzen wolle. Allerdings gebe es keine Anzeichen für eine kurzfristige Erholung der Medienbranche. „Was die Marktentwicklung für 2004 betrifft, so bleibt die große Wende vorerst eine Hoffnung“, sagte Döpfner. Er sehe keine Anzeichen, dass sich die Rahmenbedingungen für die Medienbranche kurzfristig grundlegend verbessern werden. Derzeit gebe es noch eine große Diskrepanz zwischen dem prognostizierten wirtschaftlichen Aufschwung und der Auftragslage.
Die Netto-Erlöse der Branche bewegten sich nach Döpfners Worten allenfalls auf Vorjahresniveau, bei den Zeitschriften sogar oft unter dem schlechten Vorjahr. Wenn der Aufschwung endlich komme, würden die Printmedien jedoch als prozyklisches Geschäft davon deutlich profitieren. „Es wird wieder nach oben gehen“, sagte Döpfner. Im vergangenen Jahr hatte der Verleger von „Bild“ und „Die Welt“ trotz der Branchenkrise den Überschuss mit 130,2 Mio. Euro mehr als verdoppelt.
Verlag drängt an die russischen Kioske
Döpfner sagte weiter, am Donnerstag werde der Verlag in Russland die erste mit eigenständiger Redaktion erstellte russische Ausgabe einer Zeitschrift veröffentlichen. Als Pilot bringt Springer eine Lizenzausgabe des US-Wirtschaftsmagazins „Forbes“ mit einer Auflage von 40.000 Exemplaren an die russischen Kioske. Döpfner zufolge soll zweite Zeitschrift mit hoher Wahrscheinlichkeit noch im diesem Jahr folgen.
Bereits seit einiger Zeit versucht der Berliner Medienkonzern sich im Auslandsgeschäft besser zu positionieren. Erklärtes Ziel des Verlags ist es, den Anteil der Auslandsgeschäfte am Umsatz auf mindestens 30 Prozent zu steigern. Allerdings ist Springer dabei bis Ende vorigen Jahres kaum vorangekommen, als der Auslandsanteil wie schon Jahre zuvor bei rund 14 Prozent lag.
Bis 2006 über 60 Lizenzausgaben geplant
Nun schöpft der Verlag Hoffnung, nachdem ihm mit der polnischen „Bild“-Adaption „Fakt“ eine erfolgreiche Tageszeitungsneugründung in einem lukrativen Markt gelang. In der vergangenen Woche hatte der zuständige Springer-Vorstand Andreas Wiele im Gespräch mit der FTD angekündigt, bis Ende 2006 über 60 Lizenzausgaben im Ausland herauszubringen. Diese sollten dann ein Ergebnis von rund 10 Mio. Euro bringen.
Alle deutschen Großverlage setzen derzeit im Zeitschriften- wie im Zeitungsgeschäft auf Auslandsmärkte. In der Medienkrise haben sie festgestellt, wie sich eine Streuung der Umsatzquellen bei Konjunkturproblemen im Hauptmarkt auszahlt. Und anders als viele Konkurrenten ist Springer im Ausland besonders schwach. Verlage wie Bauer oder Gruner + Jahr bei Zeitschriften oder die WAZ-Gruppe bei Zeitungen erwirtschaften seit Jahren rund das Doppelte des Springer-Auslandsanteils jenseits der Heimat.
Financial Times Deutschland ftd.de, Mi, 14.4.2004, 11:51
www.ftd.de/tm/me/1081867239958.html
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Vgl. im VRS-Forum in der Rubrik „Schule“ im Strang „Lehrer gegen die Rechtschreibreform“: Lehrerinitiativen gegen die Schlechtschreibreform: Mehr Fehler in den Diktaten - Marianer starten Protest-Initiative. In: Westfalenblatt Nr. 129 (H 21) vom 4. Juni 2004 - Lokales, Warburger Land - www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?p=1144#1144 |
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