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Deutschlehrer fordern Moratorium bei der Rechtschreibreform

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
Beiträge: 2840
Wohnort: 90571 Schwaig bei Nürnberg

Beitrag: Mittwoch, 02. Jun. 2004 15:59    Titel: Deutschlehrer fordern Moratorium bei der Rechtschreibreform Antworten mit Zitat

Deutschlehrer fordern Moratorium bei der Rechtschreibreform
___________________________________________________________________

Pressemitteilung

Warburg, den 2. Juni 2004

Deutschlehrer fordern Moratorium bei der Rechtschreibreform

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor drei Tagen hörte ich von einer Initiative Schweizer Deutschlehrer, die ein Moratorium bei der Rechtschreibreform fordern. Daraufhin haben in kürzester Zeit über 80 Deutschlehrerinnen und -lehrer verschiedener Schularten und aus mehreren Bundesländern den untenstehenden Appell unterzeichnet, mit dem sie sich der Schweizer Initiative anschließen und zugleich eine Evaluation der Rechtschreibreform verlangen.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Jürgen Grosser

Hans-Jürgen Grosser, Deutschlehrer am Gymnasium Marianum Warburg
Privatanschrift: 34414 Warburg, Eichenweg 10, Tel.: 05641/50534, E-Mail: Heinen-Grosser@t-online.de

_____________________________________________________________________________

„Mehr als sieben Jahre nach der Einführung der reformierten Rechtschreibung an den meisten deutschen Schulen hat sich entgegen allen Ankündigungen die Zahl der Rechtschreibfehler in Diktaten und Aufsätzen nicht verringert, sondern erhöht. Dasselbe gilt für die Fehler in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern, nicht zuletzt in Kinder- und Schulbüchern. Auch sind die Regeln der Rechtschreibreform in mehreren Bereichen nicht einfacher, sondern komplizierter als die bisherigen; eine Umformulierung einiger Bestimmungen wird daran nichts ändern. Der Kompromißvorschlag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung wurde von der Rechtschreibkommission mehrmals abgelehnt.

In dieser Situation fordern wir mit unseren Schweizer Kolleginnen und Kollegen im Interesse der jungen Generation und der deutschen Sprache ein Moratorium und eine Evaluierung der Rechtschreibreform durch unabhängige Experten mit dem Auftrag, eine nicht nur von 13 Prozent (so das Ergebnis der neuesten Allensbach-Umfrage), sondern von der Mehrheit der Bevölkerung akzeptierte Lösung des Rechtschreibproblems vorzuschlagen.“

___________________________________________________________________________

Diesen Appell haben bisher u.a. folgende aktive Deutschkolleginnen und -kollegen unterzeichnet:

1. Besse, Heinz Josef; Warburg
2. Böswald, Manfred; Eichstätt
3. Burger, Birgit; München
4. Demele, Dagmar; München
5. Denk, Friedrich; Weilheim i.OB
6. Diehl, Christa; Erbach
7. Dorchenas, Ingeborg; Bonn
8. Faußner-Fritz, Gabriele; Weilheim i.OB
9. Frankl, Gertraud; Oberschleißheim
10. Gesele, Irene; Polling
11. Grützner, Dieter; Paderborn
12. Hackenbuchner, Gertraud; München
13. Hader-Krotter, Arnhilde; Ingolstadt
14. Heider, Reinhard; Steinheim
15. Hiller, Otto von; Bitburg
16. Joachimi, Ralf; Heikendorf bei Kiel
17. Kraus, Josef; Landshut
18. Maier-Fuchs, Hans; München
19. Meinel, Tobias; Marburg
20. Miller, Gertraud; Landsberg
21. Nägele, Eva; Landsberg
22. Neuerer, Dr. Karl; Unterpfaffenhofen
23. Oldenbürger, Walter; Kaiserslautern
24. Philipper, Dr. Ingeborg; Warburg
25. Schauder, Regina; Gräfelfing
26. Schmidt, Dr. Michael; Bad Endorf
27. Schneider, Reinhard; Landshut
28. Schröer, Thomas; Weilheim i.OB
29. Sieben, Susanne; 83233 Bernau
30. Stefan, Kathrin; Freising
31. Stölzl, Günter; Augsburg
32. Wachslander, Eva-Maria; Ingolstadt

Weitere 50 Namen liegen mir vor.
_______________________________________________________________________

Deutschlehrer Hans-Jürgen Grosser, Warburg, koordiniert die Unterschriftensammlung zur deutschen Forderung eines Moratoriums bei der Rechtschreibreform.

Dazu wird heute morgen eine Pressemitteilung an Nachrichtenagenturen und insgesamt 480 deutsche Redaktionen auch im Ausland versandt.

Die Unterschriftensammlung läuft. Wer Herrn Grosser heute morgen noch per E-Mail oder Fax die Teilnahme mitteilt, kann in der Pressemitteilung genannt werden.
Faxsendung 2004-06-02, 08.40–09.00 Uhr, PE „Deutschlehrer fordern Moratorium bei der Rechtschreibreform“, 1 Seite PDF (32K) an 484 deutsche Redaktionen auch im Ausland.
www.rechtschreibreform.de/php/einzelner_Datensatz.php?BeitragNr=23255
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Ulrich Brosinsky



Registriert seit: 09.08.2004
Beiträge: 155
Wohnort: Weinstadt

Beitrag: Mittwoch, 06. Okt. 2004 13:29    Titel: Brief an den Ministerpräsidenten Stoiber Antworten mit Zitat

Hans-Jürgen Grosser, OStR
Warburg, den 05. Oktober 2004

Gymnasium Marianum, Warburg
Privatanschrift: Eichenweg 10, 34414 Warburg
Tel.: 05641-50534; Fax: 05641-740322
E-Mail: Warburger-Appell@web.de
Internet: www.Warburger-Appell.de



Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Stoiber,

wir sind eine Gruppe von über 100 Deutschlehrern, die unter Berufung auf eine parallele Initiative von Schweizer Kollegen im Juni dieses Jahres an die Kultusminister appelliert haben, die "neue" Rechtschreibung nicht verbindlich einzuführen. Die Presse hat darüber berichtet (vgl. u.a. DIE WELT vom 3. Juni 2004, S. 4).

Inzwischen ist überdeutlich geworden, daß die amtliche deutsche Rechtschreibung nicht konsensfähig ist.

Die Reform ist in allen wesentlichen Punkten gescheitert. Der frühere Reformer Prof. Dr. Horst Haider Munske, dessen Aufsatz "Lob der Rechtschreibung" in der F.A.Z. vom 4. Oktober noch einmal die einschlägigen Argumente gegen die Reformbestrebungen zusammenfaßt, erklärte schon zu einem früheren Zeitpunkt:
"Alle Fehler lassen sich am Ende auf das untaugliche, undemokratische Verfahren zurückführen."
Ohne Parlamente und ohne Gesetze seien schwere "Einschnitte in die Schriftkultur und in unser Alltagsleben" verordnet worden. Dagegen kann nur eins helfen: Alles auf Anfang. So ähnlich sieht dies wahrscheinlich auch Ihr Kollege Christian Wulff, den wir deshalb unterstützen wollen.
Vor allem müssen wir Sie, verehrter Herr Ministerpräsident, darauf hinweisen, daß die Zufriedenheit an den Schulen eine glatte Lüge ist.
Die meisten unserer Kollegen (zumindest an den Gymnasien) durchschauen den Unfug. Sie müssen bis August 2005 alles gelten lassen, was den bewährten oder den neuen Regeln entspricht. Die Schüler profitieren von diesem Durcheinander, weil ihnen weniger Fehler angestrichen werden - aber auf Kosten ihres Sprachgefühls. Außerdem wächst die Kluft zwischen dem, was die Schüler lernen, und dem, was sie lesen, weil alle namhaften Schriftsteller nicht mitmachen und immer mehr Verlage zur klassischen Rechtschreibung zurückkehren.

Die Rücknahme der Reform muß nichts kosten, denn die traditionelle Rechtschreibung des 20. Jahrhunderts ist noch allgemein bekannt, auch die Schüler begegnen ihr täglich. Schulbücher in reformierter Schreibweise können turnusgemäß aufgebraucht werden.
Die jetzt beginnende Kompromißsuche (neu: "Kompromisssuche") ist unserer Ansicht nach nicht sinnvoll. "Kompromiß" klingt zwar gut, bedeutet aber nichts anderes als "schon wieder eine Rechtschreibreform".
Da zudem keine ausreichende Akzeptanz zu erwarten ist, halten wir die Reform für verfassungswidrig!

Damit wir alle uns wieder (noch) wichtigeren Dingen zuwenden könne, hoffen wir darauf, daß Sie und ihre Ministerpräsidentenkollegen im Interesse unserer Schüler sowie unserer Sprache aufgrund neuerer Einsichten das überflüssige Reformexperiment schnellstmöglich beenden.

Mit freundlichem Gruß
Hans-Jürgen Grosser
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