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Der niedersächsische Kultusminister Rolf Wernstedt

 
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Manfred Riebe



Registriert seit: 23.10.2002
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Beitrag: Samstag, 20. Dez. 2003 22:40    Titel: Der niedersächsische Kultusminister Rolf Wernstedt Antworten mit Zitat

Das „Herrschaftsinstrument Orthographie“

Bei seinem Austritt aus der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung erklärte der Reformer Professor Horst Haider Munske, „daß es nur eine Pflege, keine Reform der Orthographie geben kann.“ Die Reform versteige sich aber zu einer „Sprachplanung“. Der Fehler liege in einem <b>„Vereinfachungswahn“</b>. (DER SPIEGEL 22.09.97).

Die so bezeichnete „Sprachplanung“ ist, genauer ausgedrückt, eine Sprachmanipulation, weil die Reformer nicht nur in die Orthographie, sondern auch tief in den Bedeutungsbereich der Sprache eingegriffen haben (Grammatik, Semantik, Phonetik und Interpunktion). Dem Vereinfachungswahn unterliegen alle Reformer und Kultusminister, insbesondere der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Professor Rolf Wernstedt, dessen Ziel es ist, mit der Rechtschreibreform „das Herrschaftsinstrument Orthographie, mit dem wirklich Bedrückung betrieben werden kann“, abzubauen (Pressespiegel des niedersächsischen Kultusministeriums vom 21.10.96, FAZ 27.01.97, S. 8).

Diese Ideologie spiegelt ein Klassendenken wider, in dem die Rechtschreibung zu einer „elitären Bildungshürde“ einer „elitären Gesellschaftsschicht“ aufgebauscht wird. Daher forderte Bundesbildungsminister Jürgen Rüttgers vor allem die SPD-Kultusminister auf, sich von den „bildungspolitischen Lebenslügen der 68er“ zu verabschieden. Nicht jeder Schüler sei gleich bildungsfähig, richtiges Lernen strenge an, und Schule sei „keine Spaßveranstaltung“.

„Waigels Vorstoß kommt zu spät. Die Kultusministerkonferenz hat Theo Waigels Vorstoß gegen die Rechtschreibreform zurückgewiesen. ‘Die Rechtschreibreform ist eine gemeinsame Angelegenheit von Bund und Ländern. Das Bundeskabinett, also auch Herr Waigel, habe zugestimmt“, sagte der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz Rolf Wernstedt gestern im InfoRadio Berlin-Brandenburg. Die Reform laufe seit einem Jahr, und es sei nicht sinnvoll, erneut darüber zu diskutieren. Bundesfinanzminister Waigel hatte sich in einem Interview mit der ‘Bild-Zeitung’ dafür ausgesprochen, die umstrittene Rechtschreibreform wieder rückgängig zu machen. Die Kultusminister sollten sich noch einmal überlegen, ob diese Reform wirklich sein müsse.“
In: Mainzer Allgemeine Zeitung 19.02.1997

„Mit Befremden hat der Präsident der Kultusministerkonferenz, Minister Prof. Rolf Wernstedt (Niedersachsen), die Initiative von 34 Bundestagsabgeordneten zur Kenntnis genommen, mit der diese einen Stopp der Neuregelung der Rechtschreibung fordern - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=169 - Bei den Abgeordneten herrsche offenbar ein Informationsdefizit, das umso unverständlicher sei, als seit Jahren ausführlich in der Öffentlichkeit über die Neuregelung der Rechtschreibung berichtet wurde. Auch könne er in dem gesamten Antrag kein einziges neues Argument finden, daß die Initiative der Abgeordneten inhaltlich verständlich mache. [...]“
Vgl. Unkenntnis und Populismus - Präsident der KMK zum Antrag von Bundesabgeordneten „Stoppt die Rechtschreibreform“, Bonn, KMK-Pressemitteilung vom 21.02.1997 - http://www.kmk.org/aktuell/pm970221.htm

* Horst Berndt; Hindrichs; Wernstedt; Einführung in die Marxsche Theorie [Hannover: SOAK-Verlag, 1972], - 74 S. (Materialien zur Unterrichtspraxis)

* Rolf Wernstedt: Überlegungen zu der Tagung: 'Bilanzierungsversuch von innen: Aspekte der Entwicklung der Erziehungswissenschaft, des pädagogischen Denkens und der Bildungspolitik in der SBZ und der DDR (1945-1989)', in: Pädagogik in der DDR. Eröffnung einer notwendigen Bilanzierung, hrsg. von Ernst Cloer und Rolf Wernstedt, Weinheim 1994, S. 11-14.

* Institut für deutsche Sprache: Pressemitteilung vom 25.3.1997: Rede des Präsidenten der Kultusministerkonferenz, Minister Prof. Rolf Wernstedt anläßlich der Konstituierenden Sitzung der Kommission für die deutsche Rechtschreibung. http://www.ids-mannheim.de/pub/kmk970325.html vom 5.5.1997

* Rolf Wernstedt: Politische Identität und Geschichte. Nachdenken über unsere Zeit. Hrsg. von Heinz Thörmer. Hannover: Offizin-Verlag, Januar 2003, 240 S., ISBN 3-930345-38-2

* Rolf Wernstedt: Linke Gesinnung und praktisches Handeln. In: Wolfgang Lenk, Mechthild Rumpf, Lutz Hieber (Hrsg.): Kritische Theorie und politischer Eingriff. Oskar Negt zum 65. Geburtstag. Hannover: Offizin-Verlag, 1999, ISBN 3-930345-19-6

* Cloer, Ernst/Wernstedt, Rolf (Hg.): Pädagogik in der DDR. Eröffnung einer notwendigen Bilanzierung, Weinheim: Deutscher Studienverlag(1994)

Honorarprofessor Rolf Wernstedt (* 1940), Fachbereich Geschichte, Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hannover, Institut für politische Wissenschaft,
Waldstr. 11, 30823 Garbsen, Tel. 30303030 (d.), 05137/875373 (p.), v(orname).name@ipw.uni-hannover.de
www.soz.uni-hannover.de/ipol/ipol.htm


Anmerkung:
In den VRS-Links wurde „viewtopic“ durch „themaschau“ ersetzt, damit sie wieder funktionieren.


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Manfred Riebe



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Beitrag: Samstag, 20. Dez. 2003 23:30    Titel: Der viel versprechende Minister Wernstedt Antworten mit Zitat

Der viel versprechende Minister Wernstedt
90 Prozent weniger Probleme bzw. Fehler?
Rattenfänger und Mitläufer

Kultusminister halten an Rechtschreibreform fest


Aller Kritik zum Trotz halten die Kultusminister der Länder an der Rechtschreibreform fest. Nach zweitägigen Beratungen veröffentlichte die Kultusministerkonferenz heute [28.02.1997] eine Erklärung, in der sie davor warnt, die Reform regional zu unterlaufen. Die Einheitlichkeit des deutschen Sprachraums dürfe nicht in Frage gestellt werden. Die Kultusminister halten einen Stop oder eine Reform der Rechtschreibreform für ausgeschlossen. Auch Bürgerbegehren in Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein könnten daran nichts ändern, so der bayerische Kultusminister Hans Zehetmair zum Abschluß der Kultusministerkonferenz.

Der Präsident der Konferenz, Rolf Wernstedt aus Niedersachsen: „Ich kann mich der Meinung des Kollegen Zehetmair voll inhaltlich anschließen, daß diese Republik im Augenblick andere Probleme hat, als die der Rechtschreibung.“ Den Grund für die Skepsis in der Bevölkerung steht Wernstedt in einer allgemeinen Angst vor Veränderungen. „Im Kern steckt das wohl dahinter, daß man sagt: soviel wird verändert, Steuern nehmen sie uns, unsere Sozialbeiträge werden gekürzt und Renten werden gekürzt und jetzt gehen sie auch noch an unserer Sprache. <b>Aber wir gehen gar nicht an ihre Sprache - wenn sie sich ernsthaft drei, vier Stunden mit den Regeln beschäftigen, dann haben sie eine Vereinfachung und sind 90 Prozent ihrer Probleme los.“ Erste Rückmeldungen aus den Schulen zeigten, das Lernen sei mit den neuen Regeln leichter geworden.</b> Wer privat alles beim Alten(!) lassen wolle, so Wernstedt, bitteschön, wie künftig in den Schulen unterrichtet werde, das sei beschlossene Sache.

German News Fr, 28.02.1997 18:00 MEZ
http://www.germnews.de/gn/1997/02/28
___________________________________

Hier zeigt sich, wie Kultusminister Wernstedt das 50-Prozent-weniger-Fehler-Märchen des bayerischen Kultusministers Zehetmair ungeprüft übernahm, mit dem Zehetmair landauf, landab hausieren ging. Wernstedt blies dies Märchen auf 90 Prozent auf. Nähere Informationen über solche Gerüchtebildung als Grundlage für politische Entscheidungen werden nach und nach im Strang „Desinformation“ gesammelt:
http://www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?p=453#453

Das Problem sind nicht allein die Rattenfänger, sondern auch die „Ratten“, die Mitläufer, die den Märchenerzählern und Demagogen blindlings folgen. Bis jetzt folgen den Reformern etwa 10 Prozent der Bevölkerung. Der Rest soll durch die Gleichschaltung der Schulen, Behörden und Zeitungen dazu gezwungen werden. Doch die neue Beliebigkeitsschreibung wird von der großen Mehrheit nach wie vor abgelehnt. Von einer Akzeptanz der ungeliebten "Reform" kann daher keine Rede sein.

Sind aber Rolf Wernstedt und Hans Zehetmair die Rattenfänger oder sind sie irregeleitete „Ratten“, d.h. Mitläufer? Die Rattenfänger mit ihren Schalmeienklängen - „Vereinfachung“ und „weniger Fehler“- sind die Rechtschreibreformer von Gerhard Augst bis Hermann Zabel - www.vrs-ev.de/forum/themaschau.php?t=155 - und ihre Alt-68er Reformerclique in den Kultusministerien, die Gruppe der Ministerialräte, die alle Kultusminister überdauern. Diese bliesen den wechselnden Kultusministern die Desinformationen der Reformer in die Ohren und setzten als Ghostwriter der Kultusminister alle desinformierenden Schreiben an reformkritische Bürger zur Verteidigung der Schlechtschreibreform auf. Dieser Vorgang der Desinformation soll zunächst am Beispiel des bayerischen Kultusministers Zehetmair, der der Wortführer der CDU/CSU in der Kultusministerkonferenz war, nach und nach dargelegt werden: www.vrs-ev.de/forumthemaschau/themaschau.php?t=170


Anmerkung:
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Manfred Riebe



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Beitrag: Sonntag, 23. Mai. 2004 23:11    Titel: 50 Prozent weniger Fehler? Antworten mit Zitat

50 Prozent weniger Fehler?
_____________________________________

Rechtschreibung = Beliebigkeitsschreibung


In meiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Korrektor habe ich so eine Fehlerhäufung, wie sie seit der zwangsweisen Einführung dieser mißratenen Rechtschreibreform, die diesen Namen nicht verdient, anzutreffen ist, noch nicht erlebt.
Gerade das „Aushängeschild“ der Reformschreibung, die ss-Schreibung, hat zu einer Beliebigkeitsschreibung nie dagewesenen Ausmaßes geführt.

In einer Fernsehsendung (Spätsommer 1997, in den Räumen des Schroedel-Verlags in Hannover) für das Regionalprogramm N3 hat der damalige KMK-Vorsitzende Rolf Wernstedt noch allen Ernstes behauptet, die Schüler würden nun ca. 50 Prozent weniger Fehler machen. Das muß man sich einmal vorstellen! Eher das Gegenteil ist dabei herausgekommen.

21. Mai 2004, Klaus Kolbe aus Deutschland / 31553 Sachsenhagen

Diskussionsecke
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